Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.
len seiner Frau, in der Tabagie verhaßt machen. Deßwegen beschloß er, lieber selbst nicht mehr in diese Gesellschaft zu gehn, und gab gegen seine liebe Frau vor, er wolle wegbleiben, um den Men- schen, der sie so sehr beleidigt hätte, gar nicht mehr zu sehn; zudem wär' es ja auch ungewiß, ob die andern von der Gesellschaft den mindesten Theil an seiner Veruneinigung mit dem Magister neh- men, und ob sie ihn nicht vielmehr gar schützen würden. Das war aber wieder nicht, was Frau Sus- chen wünschte; sie hatte ihre Ursachen, warum sie dem lieben Manne den Zeitvertreib, den er zween Tage in der Woche, jedes mal fünf Stunden lang, in der Tabagie genoß, herzlich gönnte. Was? sagte sie, um dieses Lumpenhundes willen wolltest Du die Gesellschaft Deiner alten Freunde meiden, und Dir eine solche Veränderung entziehn, da Du so nur allzueingezogen lebst? Das wäre mir recht; da müßt' ich Dir nicht so gut sein, als ichs bin, wenn ich das ruhig geschehen lassen könnte. -- Laß mich sorgen; ich will's schon ver- mitteln, daß Du ihn auch dort nicht mehr zu sehn bekommen sollst; melire Dich nur in nichts! Schnitzer wollte dieses und jenes einwen- den; aber seine theure Hälfte ereiferte sich, und nann- M
len ſeiner Frau, in der Tabagie verhaßt machen. Deßwegen beſchloß er, lieber ſelbſt nicht mehr in dieſe Geſellſchaft zu gehn, und gab gegen ſeine liebe Frau vor, er wolle wegbleiben, um den Men- ſchen, der ſie ſo ſehr beleidigt haͤtte, gar nicht mehr zu ſehn; zudem waͤr’ es ja auch ungewiß, ob die andern von der Geſellſchaft den mindeſten Theil an ſeiner Veruneinigung mit dem Magiſter neh- men, und ob ſie ihn nicht vielmehr gar ſchuͤtzen wuͤrden. Das war aber wieder nicht, was Frau Sus- chen wuͤnſchte; ſie hatte ihre Urſachen, warum ſie dem lieben Manne den Zeitvertreib, den er zween Tage in der Woche, jedes mal fuͤnf Stunden lang, in der Tabagie genoß, herzlich goͤnnte. Was? ſagte ſie, um dieſes Lumpenhundes willen wollteſt Du die Geſellſchaft Deiner alten Freunde meiden, und Dir eine ſolche Veraͤnderung entziehn, da Du ſo nur allzueingezogen lebſt? Das waͤre mir recht; da muͤßt’ ich Dir nicht ſo gut ſein, als ichs bin, wenn ich das ruhig geſchehen laſſen koͤnnte. — Laß mich ſorgen; ich will’s ſchon ver- mitteln, daß Du ihn auch dort nicht mehr zu ſehn bekommen ſollſt; melire Dich nur in nichts! Schnitzer wollte dieſes und jenes einwen- den; aber ſeine theure Haͤlfte ereiferte ſich, und nann- M
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len ſeiner Frau, in der Tabagie verhaßt machen.
Deßwegen beſchloß er, lieber ſelbſt nicht mehr in
dieſe Geſellſchaft zu gehn, und gab gegen ſeine
liebe Frau vor, er wolle wegbleiben, um den Men-
ſchen, der ſie ſo ſehr beleidigt haͤtte, gar nicht
mehr zu ſehn; zudem waͤr’ es ja auch ungewiß, ob
die andern von der Geſellſchaft den mindeſten Theil
an ſeiner Veruneinigung mit dem Magiſter neh-
men, und ob ſie ihn nicht vielmehr gar ſchuͤtzen
wuͤrden.
Das war aber wieder nicht, was Frau Sus-
chen wuͤnſchte; ſie hatte ihre Urſachen, warum ſie
dem lieben Manne den Zeitvertreib, den er zween
Tage in der Woche, jedes mal fuͤnf Stunden lang,
in der Tabagie genoß, herzlich goͤnnte.
Was? ſagte ſie, um dieſes Lumpenhundes
willen wollteſt Du die Geſellſchaft Deiner alten
Freunde meiden, und Dir eine ſolche Veraͤnderung
entziehn, da Du ſo nur allzueingezogen lebſt? Das
waͤre mir recht; da muͤßt’ ich Dir nicht ſo gut ſein,
als ichs bin, wenn ich das ruhig geſchehen laſſen
koͤnnte. — Laß mich ſorgen; ich will’s ſchon ver-
mitteln, daß Du ihn auch dort nicht mehr zu ſehn
bekommen ſollſt; melire Dich nur in nichts!
Schnitzer wollte dieſes und jenes einwen-
den; aber ſeine theure Haͤlfte ereiferte ſich, und
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