stiegen wäre. Schnitzers Liebe zum Frieden, und seine blöde Furchtsamkeit ist dem geehrten Leser gleichfalls bekannt worden; also wird er nun aus dem allen leicht selbst schließen, daß sich seine jun- ge Frau vornahm und füglich vornehmen konnte, ihn fürs Erste so ganz unter ihre Botmäßigkeit zu bringen, daß er im kurzen kein einziges gebenedei- tes Wörtchen mehr mitzusprechen hätte, zweitens sich wegen des Mangels an Lebhaftigkeit bei ihrem Manne gelegentlich von andern Seiten her zu ent- schädigen, und drittens sich so zu bereichern, daß sie jede Ausgabe, die ihr beliebte, mit Bequem- lichkeit machen, und im Falle der Noth auch wohl einen guten Freund unterstützen könnte.
Zu den beiden ersten Punkten bedurfte es kei- ner besondern Anstalten: denn Johann Jacob war ohne Mühe unterzukriegen; und für einen guten Freund zur Unterhaltung für Madame war bereits gesorgt. Nur die Vermehrung der Einkünfte er- forderte einige Veräuderungen; und diese sind so wichtig, daß ich deutlich davon sprechen muß.
Der galanten Mamsell Fanchon, und der von ihr zuerst angegebenen Soupes spirituels habe ich bereits erwähnt. Seit nun die Fanchon Haus- freundinn war, gab es wöchentlich zwei solche Soupes, welche gerade an den Tagen gehalten
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ſtiegen waͤre. Schnitzers Liebe zum Frieden, und ſeine bloͤde Furchtſamkeit iſt dem geehrten Leſer gleichfalls bekannt worden; alſo wird er nun aus dem allen leicht ſelbſt ſchließen, daß ſich ſeine jun- ge Frau vornahm und fuͤglich vornehmen konnte, ihn fuͤrs Erſte ſo ganz unter ihre Botmaͤßigkeit zu bringen, daß er im kurzen kein einziges gebenedei- tes Woͤrtchen mehr mitzuſprechen haͤtte, zweitens ſich wegen des Mangels an Lebhaftigkeit bei ihrem Manne gelegentlich von andern Seiten her zu ent- ſchaͤdigen, und drittens ſich ſo zu bereichern, daß ſie jede Ausgabe, die ihr beliebte, mit Bequem- lichkeit machen, und im Falle der Noth auch wohl einen guten Freund unterſtuͤtzen koͤnnte.
Zu den beiden erſten Punkten bedurfte es kei- ner beſondern Anſtalten: denn Johann Jacob war ohne Muͤhe unterzukriegen; und fuͤr einen guten Freund zur Unterhaltung fuͤr Madame war bereits geſorgt. Nur die Vermehrung der Einkuͤnfte er- forderte einige Veraͤuderungen; und dieſe ſind ſo wichtig, daß ich deutlich davon ſprechen muß.
Der galanten Mamſell Fanchon, und der von ihr zuerſt angegebenen Soupés ſpirituels habe ich bereits erwaͤhnt. Seit nun die Fanchon Haus- freundinn war, gab es woͤchentlich zwei ſolche Soupés, welche gerade an den Tagen gehalten
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ſtiegen waͤre. Schnitzers Liebe zum Frieden, und
ſeine bloͤde Furchtſamkeit iſt dem geehrten Leſer
gleichfalls bekannt worden; alſo wird er nun aus
dem allen leicht ſelbſt ſchließen, daß ſich ſeine jun-
ge Frau vornahm und fuͤglich vornehmen konnte,
ihn fuͤrs Erſte ſo ganz unter ihre Botmaͤßigkeit zu
bringen, daß er im kurzen kein einziges gebenedei-
tes Woͤrtchen mehr mitzuſprechen haͤtte, zweitens
ſich wegen des Mangels an Lebhaftigkeit bei ihrem
Manne gelegentlich von andern Seiten her zu ent-
ſchaͤdigen, und drittens ſich ſo zu bereichern, daß
ſie jede Ausgabe, die ihr beliebte, mit Bequem-
lichkeit machen, und im Falle der Noth auch wohl
einen guten Freund unterſtuͤtzen koͤnnte.
Zu den beiden erſten Punkten bedurfte es kei-
ner beſondern Anſtalten: denn Johann Jacob war
ohne Muͤhe unterzukriegen; und fuͤr einen guten
Freund zur Unterhaltung fuͤr Madame war bereits
geſorgt. Nur die Vermehrung der Einkuͤnfte er-
forderte einige Veraͤuderungen; und dieſe ſind ſo
wichtig, daß ich deutlich davon ſprechen muß.
Der galanten Mamſell Fanchon, und der von
ihr zuerſt angegebenen Soupés ſpirituels habe
ich bereits erwaͤhnt. Seit nun die Fanchon Haus-
freundinn war, gab es woͤchentlich zwei ſolche
Soupés, welche gerade an den Tagen gehalten
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/187>, abgerufen am 24.11.2024.
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