Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.denn von dem Käxser saget/ Er habe die Götter selber gesehen. 2. Es ist eine Glückseligkeit/ wie dieser alte Greiß sagt/ bey einem grossen Herrn einen Zutritt haben und in Gnaden stehen/ aber man muß solcher nicht übel brauchen/ und auch sehen/ daß man die Gnade nicht verschertze. 58. Von einem reichen Kauffmann/ der in seiner Kranckheit GOttes Gericht lernet erkennen. MAn lieset eine denckwürdige Geschicht/ die sich auff eine Zeit mit einem vornehmen Handelsmann zugetragen hat/ derselbige hatte den Brauch an sich/ daß / wann Leute zu ihm ins Gewölb kamen/ er sie nicht allein für sein Person mit allerley falscher Waar und Gewicht angeführet/ sondern auch seine Söhne zu dergleichen Handel und bösen Stücken abgerichtet hat. Was geschicht? Auff eine Zeit greifft ihn Gott mit einer gefährlichen Kranckheit an/ die ihn dermassen zugesetzt/ daß er sich auch seines Lebens verziehen/ sonderlich aber bracht ihm der Teuffel ein schwartzes Register/ und hielt denn von dem Käxser saget/ Er habe die Götter selber gesehen. 2. Es ist eine Glückseligkeit/ wie dieser alte Greiß sagt/ bey einem grossen Herrn einen Zutritt haben und in Gnaden stehen/ aber man muß solcher nicht übel brauchen/ und auch sehen/ daß man die Gnade nicht verschertze. 58. Von einem reichen Kauffmann/ der in seiner Kranckheit GOttes Gericht lernet erkennen. MAn lieset eine denckwürdige Geschicht/ die sich auff eine Zeit mit einem vornehmen Handelsmann zugetragen hat/ derselbige hatte den Brauch an sich/ daß / wann Leute zu ihm ins Gewölb kamen/ er sie nicht allein für sein Person mit allerley falscher Waar und Gewicht angeführet/ sondern auch seine Söhne zu dergleichen Handel und bösen Stücken abgerichtet hat. Was geschicht? Auff eine Zeit greifft ihn Gott mit einer gefährlichen Kranckheit an/ die ihn dermassen zugesetzt/ daß er sich auch seines Lebens verziehen/ sonderlich aber bracht ihm der Teuffel ein schwartzes Register/ und hielt <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0170" n="150"/> denn von dem Käxser saget/ Er habe die Götter selber gesehen.</p> <p>2. Es ist eine Glückseligkeit/ wie dieser alte Greiß sagt/ bey einem grossen Herrn einen Zutritt haben und in Gnaden stehen/ aber man muß solcher nicht übel brauchen/ und auch sehen/ daß man die Gnade nicht verschertze.</p> <p>58. Von einem reichen Kauffmann/ der in seiner Kranckheit GOttes Gericht lernet erkennen.</p> <p>MAn lieset eine denckwürdige Geschicht/ die sich auff eine Zeit mit einem vornehmen Handelsmann zugetragen hat/ derselbige hatte den Brauch an sich/ daß / wann Leute zu ihm ins Gewölb kamen/ er sie nicht allein für sein Person mit allerley falscher Waar und Gewicht angeführet/ sondern auch seine Söhne zu dergleichen Handel und bösen Stücken abgerichtet hat. Was geschicht? Auff eine Zeit greifft ihn Gott mit einer gefährlichen Kranckheit an/ die ihn dermassen zugesetzt/ daß er sich auch seines Lebens verziehen/ sonderlich aber bracht ihm der Teuffel ein schwartzes Register/ und hielt </p> </div> </body> </text> </TEI> [150/0170]
denn von dem Käxser saget/ Er habe die Götter selber gesehen.
2. Es ist eine Glückseligkeit/ wie dieser alte Greiß sagt/ bey einem grossen Herrn einen Zutritt haben und in Gnaden stehen/ aber man muß solcher nicht übel brauchen/ und auch sehen/ daß man die Gnade nicht verschertze.
58. Von einem reichen Kauffmann/ der in seiner Kranckheit GOttes Gericht lernet erkennen.
MAn lieset eine denckwürdige Geschicht/ die sich auff eine Zeit mit einem vornehmen Handelsmann zugetragen hat/ derselbige hatte den Brauch an sich/ daß / wann Leute zu ihm ins Gewölb kamen/ er sie nicht allein für sein Person mit allerley falscher Waar und Gewicht angeführet/ sondern auch seine Söhne zu dergleichen Handel und bösen Stücken abgerichtet hat. Was geschicht? Auff eine Zeit greifft ihn Gott mit einer gefährlichen Kranckheit an/ die ihn dermassen zugesetzt/ daß er sich auch seines Lebens verziehen/ sonderlich aber bracht ihm der Teuffel ein schwartzes Register/ und hielt
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