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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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ihm für/ wie er Hauß gehalten/ und mit was Titul er so viel Geld und gut zusammen bracht hätte/ trieb ihm auch einen solchen Angsischweiß aus/ daß man an ihm gnugsam zu kühlen hatte. GOTT gab Gnad auff das gemeine Kirchen-Gebet/ so für ihm geschehen/ daß er des Lagers wieder auffkommet und geneset: Da er nun wieder in sein Gewölb kam/ war er viel ein andere Mensch/ als zuvor! und gab alle Waaren umb einen leidlichen und billichen kauff. Die Söhne sahen den Vater etlichmahl zu/ verwunderten sich / und sagten: Lieber Vater/ wie kompt ihr auff diese weise/ daß ihr ietzo die Waaren so wolfeil gebts Wisset ihr euch nicht mehr zuerinnern/ was ihr uns vor diesem für eine Lehre gegeben/ wie wirs machen solten/ wann wir wolten reich werden/ wie kompts denn/ daß ihr selbsten solchem nicht nachkommet? O lieben Söhne/ sprach der Vater/ ich bin an einem Ort gewesen/ da hab ich erfahren / wie es zugehet/ wann mann vor Gottes Gericht Red und Antwort geben muß/ wolte GOTT ich hätte es nicht gethan! Lässet darauff ein brennendes

ihm für/ wie er Hauß gehalten/ und mit was Titul er so viel Geld und gut zusammen bracht hätte/ trieb ihm auch einen solchen Angsischweiß aus/ daß man an ihm gnugsam zu kühlen hatte. GOTT gab Gnad auff das gemeine Kirchen-Gebet/ so für ihm geschehen/ daß er des Lagers wieder auffkommet und geneset: Da er nun wieder in sein Gewölb kam/ war er viel ein andere Mensch/ als zuvor! und gab alle Waaren umb einen leidlichen und billichen kauff. Die Söhne sahen den Vater etlichmahl zu/ verwunderten sich / und sagten: Lieber Vater/ wie kompt ihr auff diese weise/ daß ihr ietzo die Waaren so wolfeil gebts Wisset ihr euch nicht mehr zuerinnern/ was ihr uns vor diesem für eine Lehre gegeben/ wie wirs machen solten/ wann wir wolten reich werden/ wie kompts denn/ daß ihr selbsten solchem nicht nachkommet? O lieben Söhne/ sprach der Vater/ ich bin an einem Ort gewesen/ da hab ich erfahren / wie es zugehet/ wann mann vor Gottes Gericht Red und Antwort geben muß/ wolte GOTT ich hätte es nicht gethan! Lässet darauff ein brennendes

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[151/0171] ihm für/ wie er Hauß gehalten/ und mit was Titul er so viel Geld und gut zusammen bracht hätte/ trieb ihm auch einen solchen Angsischweiß aus/ daß man an ihm gnugsam zu kühlen hatte. GOTT gab Gnad auff das gemeine Kirchen-Gebet/ so für ihm geschehen/ daß er des Lagers wieder auffkommet und geneset: Da er nun wieder in sein Gewölb kam/ war er viel ein andere Mensch/ als zuvor! und gab alle Waaren umb einen leidlichen und billichen kauff. Die Söhne sahen den Vater etlichmahl zu/ verwunderten sich / und sagten: Lieber Vater/ wie kompt ihr auff diese weise/ daß ihr ietzo die Waaren so wolfeil gebts Wisset ihr euch nicht mehr zuerinnern/ was ihr uns vor diesem für eine Lehre gegeben/ wie wirs machen solten/ wann wir wolten reich werden/ wie kompts denn/ daß ihr selbsten solchem nicht nachkommet? O lieben Söhne/ sprach der Vater/ ich bin an einem Ort gewesen/ da hab ich erfahren / wie es zugehet/ wann mann vor Gottes Gericht Red und Antwort geben muß/ wolte GOTT ich hätte es nicht gethan! Lässet darauff ein brennendes

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/171>, abgerufen am 21.11.2024.