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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Wachs-Lichtlein herzu bringen/ und sagt: Wolan! liebe Söhne! haltet ein wenig einen Finger in diß brennende Licht; Das wolte aber keiner thun/ dann sie forchten sich vor dem Brand. Darauff thut der Vater eine Vermahnung an sie/ und spricht: Lieben Söhn/ fürchtet ihr euch vor einer brennender Wachs-Kertzen/ und möget nicht einen Finger drein stecken / gedenckt/ wie mir muß zu Muth gewesen seyn/ da der brennende Zorn GOttes in mein Hertz leuchtete/ und mir so angst und bang machte/ daß man gnugsamb an mir zu kühlen hatte. Gedencket/ wie viel heisser und unträglicher wird die Flamm des Höllischen Feuers seyn/ die alle Gottlose in Ewigkeit brennen wird. Damit hat er sie von dem Bösen zurück/ und zu dem guten an sich gezogen.

1. Anfechtung lehret auffs Wort mercken/ und kan Gott der HErr sonderlich durch Kranckheiten/ wenn er jhnen solche zuschicket/ zur Erkäntnüß der Sünden bringen.

2. Wenn bey einem das Gewissen auffwachet/ so macht es angst und bange/ wie wir sehen an diesem Kauffmann/ dessen Gewissen auch eine zeitlang schlieff/ aber dennoch

Wachs-Lichtlein herzu bringen/ und sagt: Wolan! liebe Söhne! haltet ein wenig einen Finger in diß brennende Licht; Das wolte aber keiner thun/ dann sie forchten sich vor dem Brand. Darauff thut der Vater eine Vermahnung an sie/ und spricht: Lieben Söhn/ fürchtet ihr euch vor einer brennender Wachs-Kertzen/ und möget nicht einen Finger drein stecken / gedenckt/ wie mir muß zu Muth gewesen seyn/ da der brennende Zorn GOttes in mein Hertz leuchtete/ und mir so angst und bang machte/ daß man gnugsamb an mir zu kühlen hatte. Gedencket/ wie viel heisser und unträglicher wird die Flamm des Höllischen Feuers seyn/ die alle Gottlose in Ewigkeit brennen wird. Damit hat er sie von dem Bösen zurück/ und zu dem guten an sich gezogen.

1. Anfechtung lehret auffs Wort mercken/ und kan Gott der HErr sonderlich durch Kranckheiten/ wenn er jhnen solche zuschicket/ zur Erkäntnüß der Sünden bringen.

2. Wenn bey einem das Gewissen auffwachet/ so macht es angst und bange/ wie wir sehen an diesem Kauffmann/ dessen Gewissen auch eine zeitlang schlieff/ aber dennoch

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[152/0172] Wachs-Lichtlein herzu bringen/ und sagt: Wolan! liebe Söhne! haltet ein wenig einen Finger in diß brennende Licht; Das wolte aber keiner thun/ dann sie forchten sich vor dem Brand. Darauff thut der Vater eine Vermahnung an sie/ und spricht: Lieben Söhn/ fürchtet ihr euch vor einer brennender Wachs-Kertzen/ und möget nicht einen Finger drein stecken / gedenckt/ wie mir muß zu Muth gewesen seyn/ da der brennende Zorn GOttes in mein Hertz leuchtete/ und mir so angst und bang machte/ daß man gnugsamb an mir zu kühlen hatte. Gedencket/ wie viel heisser und unträglicher wird die Flamm des Höllischen Feuers seyn/ die alle Gottlose in Ewigkeit brennen wird. Damit hat er sie von dem Bösen zurück/ und zu dem guten an sich gezogen. 1. Anfechtung lehret auffs Wort mercken/ und kan Gott der HErr sonderlich durch Kranckheiten/ wenn er jhnen solche zuschicket/ zur Erkäntnüß der Sünden bringen. 2. Wenn bey einem das Gewissen auffwachet/ so macht es angst und bange/ wie wir sehen an diesem Kauffmann/ dessen Gewissen auch eine zeitlang schlieff/ aber dennoch

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/172>, abgerufen am 21.11.2024.