Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. Satan ist ein böser Feind/ und ein Herr/ dem nicht wol zu dienen/ denn er pfleget endlich gar übel zu lohnen/ wie diese Wirthin/ die ihm auch gedienet / erfahren. 79. Democritus soll deß Darii Gemahlin wieder lebendig machen. WAn schreibet vom Dario den berühmten Könige in Persia/ da ihm sein Gemahl/ in der Blüet ihrer Jugend/ mit Tode abgangen/ daß er sich deßhalben/ weiln er sie hertzlich lieb gehabt/ gar nicht hat wollen/ noch können zu frieden geben. Derowegen die nechst verwanten des Reichs darauff gesonnen/ wie sie doch zu abstillung oder minderung deß Königes grossen und schmertzlichen Leides ein Mittel erdencken möchten. Weiln dann in Griechenland/ derer Zeit ein fürtrefflicher weiser Philosophus war/ genant Democritus, wegen seiner grossen Geschickligkeit/ Weißheit und Kunst/ in grossen Ansehen und Beruff/ hielten sie als Heyden dafür/ ihme wehre die Kunst offenbahret/ das Leben den Verstorbenen wieder zu geben. Als derselbe nun/ durch ansehnliche Bitt/ sich bewegen lassen/ und ankommen/ auch von Königlicher Würde selbst/ weßhalben er gefordert/ verstanden/ daß er nemblich/ durch seine hochberühmte Kunst / 2. Satan ist ein böser Feind/ und ein Herr/ dem nicht wol zu dienen/ denn er pfleget endlich gar übel zu lohnen/ wie diese Wirthin/ die ihm auch gedienet / erfahren. 79. Democritus soll deß Darii Gemahlin wieder lebendig machen. WAn schreibet vom Dario den berühmten Könige in Persia/ da ihm sein Gemahl/ in der Blüet ihrer Jugend/ mit Tode abgangen/ daß er sich deßhalben/ weiln er sie hertzlich lieb gehabt/ gar nicht hat wollen/ noch können zu frieden geben. Derowegen die nechst verwanten des Reichs darauff gesonnen/ wie sie doch zu abstillung oder minderung deß Königes grossen und schmertzlichen Leides ein Mittel erdencken möchten. Weiln dann in Griechenland/ derer Zeit ein fürtrefflicher weiser Philosophus war/ genant Democritus, wegen seiner grossen Geschickligkeit/ Weißheit und Kunst/ in grossen Ansehen und Beruff/ hielten sie als Heyden dafür/ ihme wehre die Kunst offenbahret/ das Leben den Verstorbenen wieder zu geben. Als derselbe nun/ durch ansehnliche Bitt/ sich bewegen lassen/ und ankommen/ auch von Königlicher Würde selbst/ weßhalben er gefordert/ verstanden/ daß er nemblich/ durch seine hochberühmte Kunst / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0221" n="201"/> <p>2. Satan ist ein böser Feind/ und ein Herr/ dem nicht wol zu dienen/ denn er pfleget endlich gar übel zu lohnen/ wie diese Wirthin/ die ihm auch gedienet / erfahren.</p> <p>79.</p> <p>Democritus soll deß Darii Gemahlin wieder lebendig machen.</p> <p>WAn schreibet vom Dario den berühmten Könige in Persia/ da ihm sein Gemahl/ in der Blüet ihrer Jugend/ mit Tode abgangen/ daß er sich deßhalben/ weiln er sie hertzlich lieb gehabt/ gar nicht hat wollen/ noch können zu frieden geben. Derowegen die nechst verwanten des Reichs darauff gesonnen/ wie sie doch zu abstillung oder minderung deß Königes grossen und schmertzlichen Leides ein Mittel erdencken möchten. Weiln dann in Griechenland/ derer Zeit ein fürtrefflicher weiser Philosophus war/ genant Democritus, wegen seiner grossen Geschickligkeit/ Weißheit und Kunst/ in grossen Ansehen und Beruff/ hielten sie als Heyden dafür/ ihme wehre die Kunst offenbahret/ das Leben den Verstorbenen wieder zu geben. Als derselbe nun/ durch ansehnliche Bitt/ sich bewegen lassen/ und ankommen/ auch von Königlicher Würde selbst/ weßhalben er gefordert/ verstanden/ daß er nemblich/ durch seine hochberühmte Kunst / </p> </div> </body> </text> </TEI> [201/0221]
2. Satan ist ein böser Feind/ und ein Herr/ dem nicht wol zu dienen/ denn er pfleget endlich gar übel zu lohnen/ wie diese Wirthin/ die ihm auch gedienet / erfahren.
79.
Democritus soll deß Darii Gemahlin wieder lebendig machen.
WAn schreibet vom Dario den berühmten Könige in Persia/ da ihm sein Gemahl/ in der Blüet ihrer Jugend/ mit Tode abgangen/ daß er sich deßhalben/ weiln er sie hertzlich lieb gehabt/ gar nicht hat wollen/ noch können zu frieden geben. Derowegen die nechst verwanten des Reichs darauff gesonnen/ wie sie doch zu abstillung oder minderung deß Königes grossen und schmertzlichen Leides ein Mittel erdencken möchten. Weiln dann in Griechenland/ derer Zeit ein fürtrefflicher weiser Philosophus war/ genant Democritus, wegen seiner grossen Geschickligkeit/ Weißheit und Kunst/ in grossen Ansehen und Beruff/ hielten sie als Heyden dafür/ ihme wehre die Kunst offenbahret/ das Leben den Verstorbenen wieder zu geben. Als derselbe nun/ durch ansehnliche Bitt/ sich bewegen lassen/ und ankommen/ auch von Königlicher Würde selbst/ weßhalben er gefordert/ verstanden/ daß er nemblich/ durch seine hochberühmte Kunst /
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/221>, abgerufen am 16.07.2024. |