Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Jahr Christi 1189. mit grosser Heeres Krafft/ in das gelobte Land/ dasselbe wieder einzunehmen/ und die Christen aus der Türcken Hand zu erretten. Er sturb aber unter wegs/ zu Hidrunt/ in klein Armenien. Nach jhme wurde zum Obersten Kriegs-Haupt erwehlet Hertzog Leopold von Oesterreich/ und wurden viel Städte deß Züdischen Landes/ als Zoppen/ Zerusalem/ Ptolemais/ Nazareth von den Christen/ aus der Türcken Gewalt/ weggenommen/ daß der Türckische Käyser Friede suchen muste. Znzwischen spatzirete einsten Graf Ludwig von Gleichen/ mit wenigen Bedienten ausser der Stadt Ptolomais/ wurde von den Türcken gefangen/ und weil er sich nicht zu erkennen geben wolte/ den andern Gefangenen/ in knechtischer harter Dienstbarkeit/ gleich gehalten. Zn jhn verliebte sich/ wegen seiner Schönheit und Tapfferkeit/ die ihm aus dem Augen heraus leuchtete/ eines Türckischen fürstens überaus schöne Tochter. (Derer Bildnüß ich/ schreibt Herr Dillherr zu Nürnberg/ vor 20. Zahren in Türingen/ auf dem Schloß Drackendorff/ eine halbe Meil wegs von Jehna/ mit verwunderung gesehen habe) selbige thät ihm / verborgener weise/ viel guts/ und zeigete Ihm an: Wenn er sie wolte heyrathen; so wolte sie ihn davon helffen. Der Graff berichtete; Er habe schon ein Jahr Christi 1189. mit grosser Heeres Krafft/ in das gelobte Land/ dasselbe wieder einzunehmen/ und die Christen aus der Türcken Hand zu erretten. Er sturb aber unter wegs/ zu Hidrunt/ in klein Armenien. Nach jhme wurde zum Obersten Kriegs-Haupt erwehlet Hertzog Leopold von Oesterreich/ und wurden viel Städte deß Züdischen Landes/ als Zoppen/ Zerusalem/ Ptolemais/ Nazareth von den Christen/ aus der Türcken Gewalt/ weggenommen/ daß der Türckische Käyser Friede suchen muste. Znzwischen spatzirete einsten Graf Ludwig von Gleichen/ mit wenigen Bedienten ausser der Stadt Ptolomais/ wurde von den Türcken gefangen/ und weil er sich nicht zu erkennen geben wolte/ den andern Gefangenen/ in knechtischer harter Dienstbarkeit/ gleich gehalten. Zn jhn verliebte sich/ wegen seiner Schönheit und Tapfferkeit/ die ihm aus dem Augen heraus leuchtete/ eines Türckischen fürstens überaus schöne Tochter. (Derer Bildnüß ich/ schreibt Herr Dillherr zu Nürnberg/ vor 20. Zahren in Türingen/ auf dem Schloß Drackendorff/ eine halbe Meil wegs von Jehna/ mit verwunderung gesehen habe) selbige thät ihm / verborgener weise/ viel guts/ und zeigete Ihm an: Wenn er sie wolte heyrathen; so wolte sie ihn davon helffen. Der Graff berichtete; Er habe schon ein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0267" n="247"/> Jahr Christi 1189. mit grosser Heeres Krafft/ in das gelobte Land/ dasselbe wieder einzunehmen/ und die Christen aus der Türcken Hand zu erretten. Er sturb aber unter wegs/ zu Hidrunt/ in klein Armenien. Nach jhme wurde zum Obersten Kriegs-Haupt erwehlet Hertzog Leopold von Oesterreich/ und wurden viel Städte deß Züdischen Landes/ als Zoppen/ Zerusalem/ Ptolemais/ Nazareth von den Christen/ aus der Türcken Gewalt/ weggenommen/ daß der Türckische Käyser Friede suchen muste.</p> <p>Znzwischen spatzirete einsten Graf Ludwig von Gleichen/ mit wenigen Bedienten ausser der Stadt Ptolomais/ wurde von den Türcken gefangen/ und weil er sich nicht zu erkennen geben wolte/ den andern Gefangenen/ in knechtischer harter Dienstbarkeit/ gleich gehalten. Zn jhn verliebte sich/ wegen seiner Schönheit und Tapfferkeit/ die ihm aus dem Augen heraus leuchtete/ eines Türckischen fürstens überaus schöne Tochter. (Derer Bildnüß ich/ schreibt Herr Dillherr zu Nürnberg/ vor 20. Zahren in Türingen/ auf dem Schloß Drackendorff/ eine halbe Meil wegs von Jehna/ mit verwunderung gesehen habe) selbige thät ihm / verborgener weise/ viel guts/ und zeigete Ihm an: Wenn er sie wolte heyrathen; so wolte sie ihn davon helffen.</p> <p>Der Graff berichtete; Er habe schon ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [247/0267]
Jahr Christi 1189. mit grosser Heeres Krafft/ in das gelobte Land/ dasselbe wieder einzunehmen/ und die Christen aus der Türcken Hand zu erretten. Er sturb aber unter wegs/ zu Hidrunt/ in klein Armenien. Nach jhme wurde zum Obersten Kriegs-Haupt erwehlet Hertzog Leopold von Oesterreich/ und wurden viel Städte deß Züdischen Landes/ als Zoppen/ Zerusalem/ Ptolemais/ Nazareth von den Christen/ aus der Türcken Gewalt/ weggenommen/ daß der Türckische Käyser Friede suchen muste.
Znzwischen spatzirete einsten Graf Ludwig von Gleichen/ mit wenigen Bedienten ausser der Stadt Ptolomais/ wurde von den Türcken gefangen/ und weil er sich nicht zu erkennen geben wolte/ den andern Gefangenen/ in knechtischer harter Dienstbarkeit/ gleich gehalten. Zn jhn verliebte sich/ wegen seiner Schönheit und Tapfferkeit/ die ihm aus dem Augen heraus leuchtete/ eines Türckischen fürstens überaus schöne Tochter. (Derer Bildnüß ich/ schreibt Herr Dillherr zu Nürnberg/ vor 20. Zahren in Türingen/ auf dem Schloß Drackendorff/ eine halbe Meil wegs von Jehna/ mit verwunderung gesehen habe) selbige thät ihm / verborgener weise/ viel guts/ und zeigete Ihm an: Wenn er sie wolte heyrathen; so wolte sie ihn davon helffen.
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