Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Weib/ und zwey Kinder mit ihr gezeiget: Zedoch verhoffe er/ von den Pabst so viel zu erhalten/ daß er sie (welches sonst den Christen nicht zugelassen) neben seinem vorigem Gemahl/ behalten dörffe. Darauff ziehen sie/ mit wenigen vertrauten Auffwärtern/ davon/ und kommen zu Venedig glücklich an. Von dannen reiset der Graff auff Kom/ erlangt Päbstliche Einwilligung/ zeucht ferner mit seiner Türckin in sein Haymath/ wird/ nach gelangter gnugsamer Erkundigung der geleisteten Treu/ von seiner vorigen Gemahlin/ auff das allerfreundlichste / neben der Türckin/ angenommen: und leben beede Eheweiber/ biß an ihr End/ in höchster Ruhe/ Fried und Vertrauligkeit 1. Dergleichen Sclavische Dienstbarkeit loß zu werden verursachet einen offt zu etwas/ so er sonsten nicht thete. 2. Dieses ist ein rares Exempel/ und sich sonderlich zu verwundern/ daß beyde Eheweiber sich beständig also mit einander vertragen/ welches sonsten selten geschehen/ massen auch die beyden Schwestern/ Lea und Rahel/ Jacobs Weiber / jmmer mit einander gezancket. Weib/ und zwey Kinder mit ihr gezeiget: Zedoch verhoffe er/ von den Pabst so viel zu erhalten/ daß er sie (welches sonst den Christen nicht zugelassen) neben seinem vorigem Gemahl/ behalten dörffe. Darauff ziehen sie/ mit wenigen vertrauten Auffwärtern/ davon/ und kommen zu Venedig glücklich an. Von dannen reiset der Graff auff Kom/ erlangt Päbstliche Einwilligung/ zeucht ferner mit seiner Türckin in sein Haymath/ wird/ nach gelangter gnugsamer Erkundigung der geleisteten Treu/ von seiner vorigen Gemahlin/ auff das allerfreundlichste / neben der Türckin/ angenommen: und leben beede Eheweiber/ biß an ihr End/ in höchster Ruhe/ Fried und Vertrauligkeit 1. Dergleichen Sclavische Dienstbarkeit loß zu werden verursachet einen offt zu etwas/ so er sonsten nicht thete. 2. Dieses ist ein rares Exempel/ und sich sonderlich zu verwundern/ daß beyde Eheweiber sich beständig also mit einander vertragen/ welches sonsten selten geschehen/ massen auch die beyden Schwestern/ Lea und Rahel/ Jacobs Weiber / jmmer mit einander gezancket. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0268" n="248"/> Weib/ und zwey Kinder mit ihr gezeiget: Zedoch verhoffe er/ von den Pabst so viel zu erhalten/ daß er sie (welches sonst den Christen nicht zugelassen) neben seinem vorigem Gemahl/ behalten dörffe. Darauff ziehen sie/ mit wenigen vertrauten Auffwärtern/ davon/ und kommen zu Venedig glücklich an. Von dannen reiset der Graff auff Kom/ erlangt Päbstliche Einwilligung/ zeucht ferner mit seiner Türckin in sein Haymath/ wird/ nach gelangter gnugsamer Erkundigung der geleisteten Treu/ von seiner vorigen Gemahlin/ auff das allerfreundlichste / neben der Türckin/ angenommen: und leben beede Eheweiber/ biß an ihr End/ in höchster Ruhe/ Fried und Vertrauligkeit</p> <p>1. Dergleichen Sclavische Dienstbarkeit loß zu werden verursachet einen offt zu etwas/ so er sonsten nicht thete.</p> <p>2. Dieses ist ein rares Exempel/ und sich sonderlich zu verwundern/ daß beyde Eheweiber sich beständig also mit einander vertragen/ welches sonsten selten geschehen/ massen auch die beyden Schwestern/ Lea und Rahel/ Jacobs Weiber / jmmer mit einander gezancket.</p> </div> </body> </text> </TEI> [248/0268]
Weib/ und zwey Kinder mit ihr gezeiget: Zedoch verhoffe er/ von den Pabst so viel zu erhalten/ daß er sie (welches sonst den Christen nicht zugelassen) neben seinem vorigem Gemahl/ behalten dörffe. Darauff ziehen sie/ mit wenigen vertrauten Auffwärtern/ davon/ und kommen zu Venedig glücklich an. Von dannen reiset der Graff auff Kom/ erlangt Päbstliche Einwilligung/ zeucht ferner mit seiner Türckin in sein Haymath/ wird/ nach gelangter gnugsamer Erkundigung der geleisteten Treu/ von seiner vorigen Gemahlin/ auff das allerfreundlichste / neben der Türckin/ angenommen: und leben beede Eheweiber/ biß an ihr End/ in höchster Ruhe/ Fried und Vertrauligkeit
1. Dergleichen Sclavische Dienstbarkeit loß zu werden verursachet einen offt zu etwas/ so er sonsten nicht thete.
2. Dieses ist ein rares Exempel/ und sich sonderlich zu verwundern/ daß beyde Eheweiber sich beständig also mit einander vertragen/ welches sonsten selten geschehen/ massen auch die beyden Schwestern/ Lea und Rahel/ Jacobs Weiber / jmmer mit einander gezancket.
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