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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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AENeas Sylvius schreibt von König Wenceslao in Böhmen/ als ihm einsmahls sein gantzes Kriegsheer erlegt/ er selbst auch im Krieg gefangen/ und in seiner Gefängnüß gefragt ward/ quo animo esset, wie ihm zu Muth wäre? Da hab er zur Antwort geben/ Nunquam meliori. Es sey ihm nie besser als jetzt zu Muth gewesen: Dann/ sagt er/ cum omnibus humanis praesidiis vallatus essem, vix de Deo cogitandi spacium dabatur, nunc illis omnibus exutus, Deum solum cogito, & in eo spem omnem colloco, qui me, sat scio, non deseret, sed invocantem exaudiet. Da ich allendhalben mit Menschen Hülff umbgeben/ da hab ich kaum so viel Raum und Zeit gehabt/ daß ich an Gott dencken konte/ nun ich aber aller Menschen Hülff beraubet/ dencke ich an GOtt/ und setze auff jhn allein meine Hoffnung/ welcher mich/ wie ich wol weiß/ nicht verlassen/ sondern/ wann ich ihn anruffe/ ethören wird.

1. So gehets freylich her; Anfechtung lehret auffs Wort mercken/ Noht beten / und/ wenn es einem Wiederwertig gehet/ GOtt suchen.

AENeas Sylvius schreibt von König Wenceslao in Böhmen/ als ihm einsmahls sein gantzes Kriegsheer erlegt/ er selbst auch im Krieg gefangen/ und in seiner Gefängnüß gefragt ward/ quo animo esset, wie ihm zu Muth wäre? Da hab er zur Antwort geben/ Nunquam meliori. Es sey ihm nie besser als jetzt zu Muth gewesen: Dann/ sagt er/ cum omnibus humanis praesidiis vallatus essem, vix de Deo cogitandi spacium dabatur, nunc illis omnibus exutus, Deum solum cogito, & in eo spem omnem colloco, qui me, sat scio, non deseret, sed invocantem exaudiet. Da ich allendhalben mit Menschen Hülff umbgeben/ da hab ich kaum so viel Raum und Zeit gehabt/ daß ich an Gott dencken konte/ nun ich aber aller Menschen Hülff beraubet/ dencke ich an GOtt/ und setze auff jhn allein meine Hoffnung/ welcher mich/ wie ich wol weiß/ nicht verlassen/ sondern/ wann ich ihn anruffe/ ethören wird.

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[404/0424] AENeas Sylvius schreibt von König Wenceslao in Böhmen/ als ihm einsmahls sein gantzes Kriegsheer erlegt/ er selbst auch im Krieg gefangen/ und in seiner Gefängnüß gefragt ward/ quo animo esset, wie ihm zu Muth wäre? Da hab er zur Antwort geben/ Nunquam meliori. Es sey ihm nie besser als jetzt zu Muth gewesen: Dann/ sagt er/ cum omnibus humanis praesidiis vallatus essem, vix de Deo cogitandi spacium dabatur, nunc illis omnibus exutus, Deum solum cogito, & in eo spem omnem colloco, qui me, sat scio, non deseret, sed invocantem exaudiet. Da ich allendhalben mit Menschen Hülff umbgeben/ da hab ich kaum so viel Raum und Zeit gehabt/ daß ich an Gott dencken konte/ nun ich aber aller Menschen Hülff beraubet/ dencke ich an GOtt/ und setze auff jhn allein meine Hoffnung/ welcher mich/ wie ich wol weiß/ nicht verlassen/ sondern/ wann ich ihn anruffe/ ethören wird. 1. So gehets freylich her; Anfechtung lehret auffs Wort mercken/ Noht beten / und/ wenn es einem Wiederwertig gehet/ GOtt suchen.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/424>, abgerufen am 22.11.2024.