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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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geholffen/ dem der König hilfft! Der ander rief/ O wie ist dem so wol/ dem GOtt hilfft. Der König ließ 2. Kuchen backen/ und in dem einen etwas Gold/ daß der Kuchen schwer würde / gebet darbey/ man solte dem den schweren Kuchen geben/ der geruffen: Wie ist dem so wol/ dem der König hilfft/ und dem andern Blinden den leichten Kuchen / das geschahe. Die Blinden fragten einander/ was jeder bekommen/ der eine sagte / ich habe einen schweren Kuchen/ der ander sagte/ und ich einen leichten / jener vermeynte/ der schwere Kuchen were nicht gar gebacken/ und tausch ete mit den andern/ denn er gedachte/ Brodt kennete man bey der leichte/ und Käse bey der schwere/ also bekam der den Kuchen mit dem Golde/ der geruffen hatte: O wie ist dem so wol/ dem Gott helffen wil.

1. Das rechte Glück kompt von Gott.

2. Manchem ist ein Glück bescheret/ er kan sich aber nicht darein schicken.

22.

Von einem armen Gesellen zu Bamberg.

DOctor feucht schreibet/ daß zu Bamberg ein Rademacher Gesell/ der gar nichts in Vermögen gehabet/ ein armes Mägdlein geheyrathet/ so nichts am Gut/ er [unleserliches Material]uch nicht Zehen Gulden vermogt/ daß er het-

geholffen/ dem der König hilfft! Der ander rief/ O wie ist dem so wol/ dem GOtt hilfft. Der König ließ 2. Kuchen backen/ und in dem einen etwas Gold/ daß der Kuchen schwer würde / gebet darbey/ man solte dem den schweren Kuchen geben/ der geruffen: Wie ist dem so wol/ dem der König hilfft/ und dem andern Blinden den leichten Kuchen / das geschahe. Die Blinden fragten einander/ was jeder bekommen/ der eine sagte / ich habe einen schweren Kuchen/ der ander sagte/ und ich einen leichten / jener vermeynte/ der schwere Kuchen were nicht gar gebacken/ und tausch ete mit den andern/ denn er gedachte/ Brodt kennete man bey der leichte/ und Käse bey der schwere/ also bekam der den Kuchen mit dem Golde/ der geruffen hatte: O wie ist dem so wol/ dem Gott helffen wil.

1. Das rechte Glück kompt von Gott.

2. Manchem ist ein Glück bescheret/ er kan sich aber nicht darein schicken.

22.

Von einem armen Gesellen zu Bamberg.

DOctor feucht schreibet/ daß zu Bamberg ein Rademacher Gesell/ der gar nichts in Vermögen gehabet/ ein armes Mägdlein geheyrathet/ so nichts am Gut/ er [unleserliches Material]uch nicht Zehen Gulden vermogt/ daß er het-

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[50/0070] geholffen/ dem der König hilfft! Der ander rief/ O wie ist dem so wol/ dem GOtt hilfft. Der König ließ 2. Kuchen backen/ und in dem einen etwas Gold/ daß der Kuchen schwer würde / gebet darbey/ man solte dem den schweren Kuchen geben/ der geruffen: Wie ist dem so wol/ dem der König hilfft/ und dem andern Blinden den leichten Kuchen / das geschahe. Die Blinden fragten einander/ was jeder bekommen/ der eine sagte / ich habe einen schweren Kuchen/ der ander sagte/ und ich einen leichten / jener vermeynte/ der schwere Kuchen were nicht gar gebacken/ und tausch ete mit den andern/ denn er gedachte/ Brodt kennete man bey der leichte/ und Käse bey der schwere/ also bekam der den Kuchen mit dem Golde/ der geruffen hatte: O wie ist dem so wol/ dem Gott helffen wil. 1. Das rechte Glück kompt von Gott. 2. Manchem ist ein Glück bescheret/ er kan sich aber nicht darein schicken. 22. Von einem armen Gesellen zu Bamberg. DOctor feucht schreibet/ daß zu Bamberg ein Rademacher Gesell/ der gar nichts in Vermögen gehabet/ ein armes Mägdlein geheyrathet/ so nichts am Gut/ er _ uch nicht Zehen Gulden vermogt/ daß er het-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/70>, abgerufen am 04.12.2024.