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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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diget begibt es sich/ daß an einem Morgen früh 2. Vhr es einen starcken Wetterleuchier in seine Kammer thät / darüber er erschrickt/ auffstehet/ seine horas lesen wil/ ein Buch nach dem andern herfür nimbt/ aber kein Wort lesen kan. Weiln er nun auch bey dieser Pfarr nichts mehrers verrichten kundt/ muste er solche resigniren: Letzlich begibt er sich wieder nach Pegau/ lebet da privatim, biß ins sechste Jahr/ hat alles sehen und erkennen können/ aber nicht reden: Gieng hernach fleißig in die Evangelische Predigten/ hörete solche mit gebührender Andacht/ gebrauchte sich auch deß hochwürdigen Abendmals in zweyerley gestalt/ zum öfftesten/ hielte sich gegen männiglich fromm/ Christlich und Erbar/ ist auch endlich in waarer Erkäntnüß Christi JEsu seliglich gestorben. M. Mich. Julius.

1. So kan GOtt die Leute zu paaren treiben/ welche jhn zu pochen gedencken.

2. Weil dieser Priester das Evangelium nicht predigen wollen/ so hat jhn GOtt darnach gestraffet/ daß ers nicht predigen können. Darumb lasset Euch weisen nicht allein Ihr Könige und Weltliche/ sondern auch Ihr Geistliche/ und lasset euch züchti-

diget begibt es sich/ daß an einem Morgen früh 2. Vhr es einen starcken Wetterleuchier in seine Kammer thät / darüber er erschrickt/ auffstehet/ seine horas lesen wil/ ein Buch nach dem andern herfür nimbt/ aber kein Wort lesen kan. Weiln er nun auch bey dieser Pfarr nichts mehrers verrichten kundt/ muste er solche resigniren: Letzlich begibt er sich wieder nach Pegau/ lebet da privatim, biß ins sechste Jahr/ hat alles sehen und erkennen können/ aber nicht reden: Gieng hernach fleißig in die Evangelische Predigten/ hörete solche mit gebührender Andacht/ gebrauchte sich auch deß hochwürdigen Abendmals in zweyerley gestalt/ zum öfftesten/ hielte sich gegen männiglich fromm/ Christlich und Erbar/ ist auch endlich in waarer Erkäntnüß Christi JEsu seliglich gestorben. M. Mich. Julius.

1. So kan GOtt die Leute zu paaren treiben/ welche jhn zu pochen gedencken.

2. Weil dieser Priester das Evangelium nicht predigen wollen/ so hat jhn GOtt darnach gestraffet/ daß ers nicht predigen können. Darumb lasset Euch weisen nicht allein Ihr Könige und Weltliche/ sondern auch Ihr Geistliche/ und lasset euch züchti-

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diget begibt es sich/ daß an einem                      Morgen früh 2. Vhr es einen starcken Wetterleuchier in seine Kammer thät /                      darüber er erschrickt/ auffstehet/ seine horas lesen wil/ ein Buch nach dem                      andern herfür nimbt/ aber kein Wort lesen kan. Weiln er nun auch bey dieser                      Pfarr nichts mehrers verrichten kundt/ muste er solche resigniren: Letzlich                      begibt er sich wieder nach Pegau/ lebet da privatim, biß ins sechste Jahr/ hat                      alles sehen und erkennen können/ aber nicht reden: Gieng hernach fleißig in die                      Evangelische Predigten/ hörete solche mit gebührender Andacht/ gebrauchte sich                      auch deß hochwürdigen Abendmals in zweyerley gestalt/ zum öfftesten/ hielte                      sich gegen männiglich fromm/ Christlich und Erbar/ ist auch endlich in waarer                      Erkäntnüß Christi JEsu seliglich gestorben. M. Mich. Julius.</p>
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[708/0728] diget begibt es sich/ daß an einem Morgen früh 2. Vhr es einen starcken Wetterleuchier in seine Kammer thät / darüber er erschrickt/ auffstehet/ seine horas lesen wil/ ein Buch nach dem andern herfür nimbt/ aber kein Wort lesen kan. Weiln er nun auch bey dieser Pfarr nichts mehrers verrichten kundt/ muste er solche resigniren: Letzlich begibt er sich wieder nach Pegau/ lebet da privatim, biß ins sechste Jahr/ hat alles sehen und erkennen können/ aber nicht reden: Gieng hernach fleißig in die Evangelische Predigten/ hörete solche mit gebührender Andacht/ gebrauchte sich auch deß hochwürdigen Abendmals in zweyerley gestalt/ zum öfftesten/ hielte sich gegen männiglich fromm/ Christlich und Erbar/ ist auch endlich in waarer Erkäntnüß Christi JEsu seliglich gestorben. M. Mich. Julius. 1. So kan GOtt die Leute zu paaren treiben/ welche jhn zu pochen gedencken. 2. Weil dieser Priester das Evangelium nicht predigen wollen/ so hat jhn GOtt darnach gestraffet/ daß ers nicht predigen können. Darumb lasset Euch weisen nicht allein Ihr Könige und Weltliche/ sondern auch Ihr Geistliche/ und lasset euch züchti-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/728>, abgerufen am 22.11.2024.