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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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und daselbsten die Zeit zubrachten / welche böse Art der Priester durch keinerley Mittel abbringen köndt/ biß er endlich auff die Cantzel kam/ und nach abgelesenem Text/ sprach: Welches fromme und ehrliche Leute seynd/ die setzen sich nieder/ und hören fleißig zu / die aber Schelmen und lose Leute/ Huren und Buben/ und dergleichen Lumpen-Gesindlein sind/ die packen sich jmmer zur Kirch hinaus/ damit die andern in ihrer Andacht nicht gehindert werden. Von der Zeit an begehrte keiner von seinen Zuhörern mehr/ vor geendigter Predigt hinans zu gehen.

1. Diese Leute haben mehr auff ihren Namen/ als auff ihrer Seelen Seeligkeit gehalten.

2. Sie sind gar nicht gesinnet gewesen/ wie das Völcklein Matth. XIII, Marc IV. und Luc. IIX, das sich zu JEsu gedrungen hat/ zu hören das Wort Gottes.

429.

Von Episcopo Germano.

IN Tischreden Lutheri cap. 9 pag. 100. wird nachfolgende Historia von Episcopo Germano gelesen. Dieser Bischoff war auff eine Zeit in eine Herberge kommen/ da hat man neben seinem Tische einen andern Tisch be-

und daselbsten die Zeit zubrachten / welche böse Art der Priester durch keinerley Mittel abbringen köndt/ biß er endlich auff die Cantzel kam/ und nach abgelesenem Text/ sprach: Welches fromme und ehrliche Leute seynd/ die setzen sich nieder/ und hören fleißig zu / die aber Schelmen und lose Leute/ Huren und Buben/ und dergleichen Lumpen-Gesindlein sind/ die packen sich jmmer zur Kirch hinaus/ damit die andern in ihrer Andacht nicht gehindert werden. Von der Zeit an begehrte keiner von seinen Zuhörern mehr/ vor geendigter Predigt hinans zu gehen.

1. Diese Leute haben mehr auff ihren Namen/ als auff ihrer Seelen Seeligkeit gehalten.

2. Sie sind gar nicht gesinnet gewesen/ wie das Völcklein Matth. XIII, Marc IV. und Luc. IIX, das sich zu JEsu gedrungen hat/ zu hören das Wort Gottes.

429.

Von Episcopo Germano.

IN Tischreden Lutheri cap. 9 pag. 100. wird nachfolgende Historia von Episcopo Germano gelesen. Dieser Bischoff war auff eine Zeit in eine Herberge kommen/ da hat man neben seinem Tische einen andern Tisch be-

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[809/0829] und daselbsten die Zeit zubrachten / welche böse Art der Priester durch keinerley Mittel abbringen köndt/ biß er endlich auff die Cantzel kam/ und nach abgelesenem Text/ sprach: Welches fromme und ehrliche Leute seynd/ die setzen sich nieder/ und hören fleißig zu / die aber Schelmen und lose Leute/ Huren und Buben/ und dergleichen Lumpen-Gesindlein sind/ die packen sich jmmer zur Kirch hinaus/ damit die andern in ihrer Andacht nicht gehindert werden. Von der Zeit an begehrte keiner von seinen Zuhörern mehr/ vor geendigter Predigt hinans zu gehen. 1. Diese Leute haben mehr auff ihren Namen/ als auff ihrer Seelen Seeligkeit gehalten. 2. Sie sind gar nicht gesinnet gewesen/ wie das Völcklein Matth. XIII, Marc IV. und Luc. IIX, das sich zu JEsu gedrungen hat/ zu hören das Wort Gottes. 429. Von Episcopo Germano. IN Tischreden Lutheri cap. 9 pag. 100. wird nachfolgende Historia von Episcopo Germano gelesen. Dieser Bischoff war auff eine Zeit in eine Herberge kommen/ da hat man neben seinem Tische einen andern Tisch be-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 809. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/829>, abgerufen am 22.11.2024.