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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 268 Wer mit seinen augen, ehr vnd glauben schertzen lest, der wirt bald blind, ehrloss vnd verdampt. - Henisch, 153.

269 Wer nicht kann die Augen zuthun, taugt nichts fürs Regiment.

270 Wer nur ein aug hat, der pflegts offt zu wischen. - Henisch, 144.

271 Wer nur Ein Auge hat, ist allezeit bange dafür. - Ramann, Unterr., IV, 8.

Dän.: Den som har kun eet öie raeddes altid for det.

272 Wer nur Ein Auge hat, wartet sein.

Lat.: Solus tergendus oculus sit et adspiciendus.

273 Wer nur Ein Auge hat, wischt es genau.

D. h. verwahrt es wohl, hütet es doppelt.

It.: Chi non ha che un occhio ben lo guarda, e spesso lo netta.

274 Wer nur mit anderer Augen sieht, ist blinder als ein Maulwurf.

275 Wer seine Augen im Brillenfutter trägt, der kann viel über(ver)sehen.

276 Wer sich die Augen pfeffert, dem müssen sie thränen.

277 Wer wird mit zwei Augen zugleich in Einen Flaschenkürbis sehen! - Wullschlägel.

Die Neger in Surinam sagen damit: Spar' deine Kräfte, wo du sie nicht alle brauchst.

278 Wer zu sehr ins Auge fällt, den beneidet alle Welt.

279 Wie das aug, also das werck. - Henisch, 154.

280 Wie man die Augen zuthut, so werden sie einem aufgethan.

281 Wie's in die Augen springt, so springt's in die Seele.

282 Wir sind mit sehenden Augen blind.

283 Wo das Auge nicht sieht, betrübt sich das Herz nicht. - Burckhardt, 410.

Die Aegypter wollen mit diesem Sprichwort sagen, dass man sich hüten müsse, Augenzeuge des Unglücks zu sein.

284 Wo das Auge weint, ist das Herz nicht erstarrt.

It.: L'occhio e, dov' e il cuore.

285 Wo die Augen hören und die Ohren sehen, da muss alles rückwärts gehen.

286 Wo die Augen sprechen, kann die Zunge schweigen.

287 Wo ein Auge hinsieht, da soll sich auch das andere hinwenden.

288 Wo ein gesundes Auge Engel sieht, da erblickt eine schlechte Brille nur Teufel.

289 Wo man mit fremden Augen muss sehen, da ist's um Stadt und Dorf geschehen.

290 Wouhl aus'n Agen, wouhl aus'n Sinn. (Franken.) - Frommann, VI, 164, 16.

291 Zwei Augen decken viel.

292 Zwei Augen sehen mehr als eins.

Frz.: Deux yeux voient mieux qu'un.

Holl.: Twee ogen zien meer dan een. (Harrebomee, II, 144.)

293 Zwei Augen sehen nicht zugleich in die Flasche.

Man muss nicht seine Bolzen auf einmal verschiessen.

Holl.: Twee ooghen zien meer in 't ghemeen als daer kan doen een oogh alleen. (Brunes, 294.) - En staet niet op u zelf alleen, twee ooghen die zien meer als een. (Brunes, 295.)

294 Zwei Augen, zwei Ohren und nur Ein Mund. - Eiselein, 46.

*295 A hots zu dam Og mit halben Uhren gehört. - Gomolcke, 45.

*296 A ies noch mit annem bloo Ooge dervon kummen. - Robinson, 356.

*297 A eis mit saenden Ogen blint. (Schles.)

*298 A iss noch su mitte am blo Oge davon kummen. - Gomolcke, 110; Robinson, 356.

*299 A macht a par verliebte Ogen wie anne tudte Ratte. - Gomolcke, 170.

*300 A schlug mich ei de Ogen, dass mers Foir raus sprang. - Robinson, 35.

*301 A wiel een gor mit a Oogen derstechen. - Robinson, 276.

*302 Ar geit e Ag drümm, wenn d'r Anner kes (keines) hat. (Franken.) - Frommann, VI, 163, 12.

[Spaltenumbruch] *303 Ar hat an Ag uf si. (Franken.) - Frommann, VI, 163, 12.

*304 As wenn am auss a Oogen geschnieten wär. - Robinson, 864.

*305 Auf beiden Augen schlafen.

Fest, gut und mit ruhigem Gemüth.

Lat.: In utrum vis dormire oculum. (Plautus.) (Erasm., 829.)

*306 Auf einen das Auge werfen, wo man drauf sitzt. (Schles.)

Ihm den Rücken kehren, sich verächtlich von ihm abwenden.

*307 Auf seinen fünf (neun) Augen bestehen. - Bücking, 137.

Hartnäckig bei einer einfältigen Meinung bleiben.

*308 Augen im Nacken tragen.

Von Listigen, Verschlagenen, solchen, die schwer zu hintergehen sind.

*309 Augen machen.

*310 Augen machen wie ein Kriegsschiff. (Altgr.)

Von denen, die mit weiten und grossen, mit schielenden und drohenden Augen jemand ansehen. In den Kriegsschiffen pflegten grosse, den Augen ähnliche Löcher zu sein, in die man die Ruder steckte.

*311 Aus andern Augen sehen.

Die Sache von einem ganz andern Gesichtspunkte betrachten.

*312 Dai kiket met enem Oge nam Hiemel, un met dem annern in de Westentaske. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 188.

Zur Bezeichnung eines Scheinheiligen.

*313 Das rechte Auge juckt mir.

Gute Vorbedeutung. Wenn man Hoffnung hat, etwas Angenehmes zu hören, wie man jetzt sagt: Es klingt mir vorm rechten Ohre, um zu sagen, dass sie löblich von einem reden.

Lat.: Oculus dexter mihi salit. (Tappius, 213b.) (Erasmus, 118.)

*314 Das rechte aug tantzt mir im Kopf. - Henisch, 148.

*315 Das will ich im Aug' leiden.

So sagt man in der Eifel, um anzudeuten, dass man von einer Sache nichts bekommen hat.

*316 Das wird ihm ins Auge triefen. - Verzameling, 39.

*317 De Augen in de Hand neamen. (Westf.)

Aufmerksam sehen. In der Gegend von Sprottau (Schlesien) sagt man: Dau muss 'ch halt de Augen ä de Hand nahm (um die Sache tastend im Finstern zu verrichten). (Firmenich, II, 298.)

*318 Der schlägt sich zwei Augen aus, damit sich sein Kind eins ausschlage. (Span.)

*319 Die Augen aufreissen.

Lat.: Attollere supercilium. - Ponere supercilium. (Erasmus, 81.)

*320 Die augen fallen lassen. - Henisch, 142.

Niederschlagen, unter sich sehen.

*321 Die Augen gehen ihm auf.

*322 Die Augen in den Beutel stecken.

*323 Die Augen in die Hand nehmen und durch die Löcher kieken (sehen). (Ostpreuss.)

*324 Die Augen offen haben.

Sich nach seinen Sachen umsehen, sich um dieselben bekümmern.

Frz.: Avoir l'oeil au bois.

*325 Die Augen sind ihm verkehrt (nicht recht) eingesetzt. - Eiselein, 45; Henisch, 142.

Holl.: De ooghen, als mer wel op-let, en zijh hem niet recht in-ghezet. (Brunes, 294.)

Lat.: Lolio victitat. (Plautus.)

*326 Die Augen sind sein, aber die Ulmen (Bäume) mein.

*327 Du gunst jhm nicht die augen im kopff. - Henisch, 152.

*328 E äs em aus den Uge geschneiden. (Siebenbürgen.) - Frommann, V, 36.

*329 Een Ooge im Nacken hebben. - Richey.

Aus Vorsicht hinter sich sehen.

*330 Ein aug auff jemands haben. - Henisch, 142.

*331 Ein Auge auf etwas werfen.

*332 Ein Auge aufs Segel halten.

Die Entwickelung, den Gang einer Sache genau beobachten.

Holl.: Een oog in't zeil houden. - Men moet een oog in het zeil houden.

[Spaltenumbruch] 268 Wer mit seinen augen, ehr vnd glauben schertzen lest, der wirt bald blind, ehrloss vnd verdampt.Henisch, 153.

269 Wer nicht kann die Augen zuthun, taugt nichts fürs Regiment.

270 Wer nur ein aug hat, der pflegts offt zu wischen.Henisch, 144.

271 Wer nur Ein Auge hat, ist allezeit bange dafür.Ramann, Unterr., IV, 8.

Dän.: Den som har kun eet øie ræddes altid for det.

272 Wer nur Ein Auge hat, wartet sein.

Lat.: Solus tergendus oculus sit et adspiciendus.

273 Wer nur Ein Auge hat, wischt es genau.

D. h. verwahrt es wohl, hütet es doppelt.

It.: Chi non ha che un occhio ben lo guarda, e spesso lo netta.

274 Wer nur mit anderer Augen sieht, ist blinder als ein Maulwurf.

275 Wer seine Augen im Brillenfutter trägt, der kann viel über(ver)sehen.

276 Wer sich die Augen pfeffert, dem müssen sie thränen.

277 Wer wird mit zwei Augen zugleich in Einen Flaschenkürbis sehen!Wullschlägel.

Die Neger in Surinam sagen damit: Spar' deine Kräfte, wo du sie nicht alle brauchst.

278 Wer zu sehr ins Auge fällt, den beneidet alle Welt.

279 Wie das aug, also das werck.Henisch, 154.

280 Wie man die Augen zuthut, so werden sie einem aufgethan.

281 Wie's in die Augen springt, so springt's in die Seele.

282 Wir sind mit sehenden Augen blind.

283 Wo das Auge nicht sieht, betrübt sich das Herz nicht.Burckhardt, 410.

Die Aegypter wollen mit diesem Sprichwort sagen, dass man sich hüten müsse, Augenzeuge des Unglücks zu sein.

284 Wo das Auge weint, ist das Herz nicht erstarrt.

It.: L'occhio è, dov' è il cuore.

285 Wo die Augen hören und die Ohren sehen, da muss alles rückwärts gehen.

286 Wo die Augen sprechen, kann die Zunge schweigen.

287 Wo ein Auge hinsieht, da soll sich auch das andere hinwenden.

288 Wo ein gesundes Auge Engel sieht, da erblickt eine schlechte Brille nur Teufel.

289 Wo man mit fremden Augen muss sehen, da ist's um Stadt und Dorf geschehen.

290 Wouhl aus'n Agen, wouhl aus'n Sinn. (Franken.) – Frommann, VI, 164, 16.

291 Zwei Augen decken viel.

292 Zwei Augen sehen mehr als eins.

Frz.: Deux yeux voient mieux qu'un.

Holl.: Twee ogen zien meer dan een. (Harrebomée, II, 144.)

293 Zwei Augen sehen nicht zugleich in die Flasche.

Man muss nicht seine Bolzen auf einmal verschiessen.

Holl.: Twee ooghen zien meer in 't ghemeen als daer kan doen een oogh alleen. (Brunes, 294.) – En staet niet op u zelf alleen, twee ooghen die zien meer als een. (Brunes, 295.)

294 Zwei Augen, zwei Ohren und nur Ein Mund.Eiselein, 46.

*295 A hots zu dam Og mit halben Uhren gehört.Gomolcke, 45.

*296 A ies noch mit annem bloo Ooge dervon kummen.Robinson, 356.

*297 A îs mit sâenden Ôgen blint. (Schles.)

*298 A iss noch su mitte am blo Oge davon kummen.Gomolcke, 110; Robinson, 356.

*299 A macht a par verliebte Ogen wie anne tudte Ratte.Gomolcke, 170.

*300 A schlug mich ei de Ogen, dass mers Foir raus sprang.Robinson, 35.

*301 A wiel een gor mit a Oogen derstechen.Robinson, 276.

*302 Ar geit e Ag drümm, wenn d'r Anner kês (keines) hat. (Franken.) – Frommann, VI, 163, 12.

[Spaltenumbruch] *303 Ar hat ân Ag uf si. (Franken.) – Frommann, VI, 163, 12.

*304 As wenn am auss a Oogen geschnieten wär.Robinson, 864.

*305 Auf beiden Augen schlafen.

Fest, gut und mit ruhigem Gemüth.

Lat.: In utrum vis dormire oculum. (Plautus.) (Erasm., 829.)

*306 Auf einen das Auge werfen, wo man drauf sitzt. (Schles.)

Ihm den Rücken kehren, sich verächtlich von ihm abwenden.

*307 Auf seinen fünf (neun) Augen bestehen.Bücking, 137.

Hartnäckig bei einer einfältigen Meinung bleiben.

*308 Augen im Nacken tragen.

Von Listigen, Verschlagenen, solchen, die schwer zu hintergehen sind.

*309 Augen machen.

*310 Augen machen wie ein Kriegsschiff. (Altgr.)

Von denen, die mit weiten und grossen, mit schielenden und drohenden Augen jemand ansehen. In den Kriegsschiffen pflegten grosse, den Augen ähnliche Löcher zu sein, in die man die Ruder steckte.

*311 Aus andern Augen sehen.

Die Sache von einem ganz andern Gesichtspunkte betrachten.

*312 Dai kiket met enem Oge nam Hiemel, un met dem annern in de Westentaske. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 188.

Zur Bezeichnung eines Scheinheiligen.

*313 Das rechte Auge juckt mir.

Gute Vorbedeutung. Wenn man Hoffnung hat, etwas Angenehmes zu hören, wie man jetzt sagt: Es klingt mir vorm rechten Ohre, um zu sagen, dass sie löblich von einem reden.

Lat.: Oculus dexter mihi salit. (Tappius, 213b.) (Erasmus, 118.)

*314 Das rechte aug tantzt mir im Kopf.Henisch, 148.

*315 Das will ich im Aug' leiden.

So sagt man in der Eifel, um anzudeuten, dass man von einer Sache nichts bekommen hat.

*316 Das wird ihm ins Auge triefen.Verzameling, 39.

*317 De Augen in de Hand neamen. (Westf.)

Aufmerksam sehen. In der Gegend von Sprottau (Schlesien) sagt man: Dau muss 'ch halt de Augen ä de Hand nahm (um die Sache tastend im Finstern zu verrichten). (Firmenich, II, 298.)

*318 Der schlägt sich zwei Augen aus, damit sich sein Kind eins ausschlage. (Span.)

*319 Die Augen aufreissen.

Lat.: Attollere supercilium. – Ponere supercilium. (Erasmus, 81.)

*320 Die augen fallen lassen.Henisch, 142.

Niederschlagen, unter sich sehen.

*321 Die Augen gehen ihm auf.

*322 Die Augen in den Beutel stecken.

*323 Die Augen in die Hand nehmen und durch die Löcher kieken (sehen). (Ostpreuss.)

*324 Die Augen offen haben.

Sich nach seinen Sachen umsehen, sich um dieselben bekümmern.

Frz.: Avoir l'oeil au bois.

*325 Die Augen sind ihm verkehrt (nicht recht) eingesetzt.Eiselein, 45; Henisch, 142.

Holl.: De ooghen, als mer wel op-let, en zijh hem niet recht in-ghezet. (Brunes, 294.)

Lat.: Lolio victitat. (Plautus.)

*326 Die Augen sind sein, aber die Ulmen (Bäume) mein.

*327 Du gunst jhm nicht die augen im kopff.Henisch, 152.

*328 E äs em aus den Uge geschnîden. (Siebenbürgen.) – Frommann, V, 36.

*329 Een Ooge im Nacken hebben.Richey.

Aus Vorsicht hinter sich sehen.

*330 Ein aug auff jemands haben.Henisch, 142.

*331 Ein Auge auf etwas werfen.

*332 Ein Auge aufs Segel halten.

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[[90]/0118] 268 Wer mit seinen augen, ehr vnd glauben schertzen lest, der wirt bald blind, ehrloss vnd verdampt. – Henisch, 153. 269 Wer nicht kann die Augen zuthun, taugt nichts fürs Regiment. 270 Wer nur ein aug hat, der pflegts offt zu wischen. – Henisch, 144. 271 Wer nur Ein Auge hat, ist allezeit bange dafür. – Ramann, Unterr., IV, 8. Dän.: Den som har kun eet øie ræddes altid for det. 272 Wer nur Ein Auge hat, wartet sein. Lat.: Solus tergendus oculus sit et adspiciendus. 273 Wer nur Ein Auge hat, wischt es genau. D. h. verwahrt es wohl, hütet es doppelt. It.: Chi non ha che un occhio ben lo guarda, e spesso lo netta. 274 Wer nur mit anderer Augen sieht, ist blinder als ein Maulwurf. 275 Wer seine Augen im Brillenfutter trägt, der kann viel über(ver)sehen. 276 Wer sich die Augen pfeffert, dem müssen sie thränen. 277 Wer wird mit zwei Augen zugleich in Einen Flaschenkürbis sehen! – Wullschlägel. Die Neger in Surinam sagen damit: Spar' deine Kräfte, wo du sie nicht alle brauchst. 278 Wer zu sehr ins Auge fällt, den beneidet alle Welt. 279 Wie das aug, also das werck. – Henisch, 154. 280 Wie man die Augen zuthut, so werden sie einem aufgethan. 281 Wie's in die Augen springt, so springt's in die Seele. 282 Wir sind mit sehenden Augen blind. 283 Wo das Auge nicht sieht, betrübt sich das Herz nicht. – Burckhardt, 410. Die Aegypter wollen mit diesem Sprichwort sagen, dass man sich hüten müsse, Augenzeuge des Unglücks zu sein. 284 Wo das Auge weint, ist das Herz nicht erstarrt. 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(Brunes, 295.) 294 Zwei Augen, zwei Ohren und nur Ein Mund. – Eiselein, 46. *295 A hots zu dam Og mit halben Uhren gehört. – Gomolcke, 45. *296 A ies noch mit annem bloo Ooge dervon kummen. – Robinson, 356. *297 A îs mit sâenden Ôgen blint. (Schles.) *298 A iss noch su mitte am blo Oge davon kummen. – Gomolcke, 110; Robinson, 356. *299 A macht a par verliebte Ogen wie anne tudte Ratte. – Gomolcke, 170. *300 A schlug mich ei de Ogen, dass mers Foir raus sprang. – Robinson, 35. *301 A wiel een gor mit a Oogen derstechen. – Robinson, 276. *302 Ar geit e Ag drümm, wenn d'r Anner kês (keines) hat. (Franken.) – Frommann, VI, 163, 12. *303 Ar hat ân Ag uf si. (Franken.) – Frommann, VI, 163, 12. *304 As wenn am auss a Oogen geschnieten wär. – Robinson, 864. *305 Auf beiden Augen schlafen. Fest, gut und mit ruhigem Gemüth. Lat.: In utrum vis dormire oculum. (Plautus.) (Erasm., 829.) *306 Auf einen das Auge werfen, wo man drauf sitzt. (Schles.) Ihm den Rücken kehren, sich verächtlich von ihm abwenden. *307 Auf seinen fünf (neun) Augen bestehen. – Bücking, 137. Hartnäckig bei einer einfältigen Meinung bleiben. *308 Augen im Nacken tragen. Von Listigen, Verschlagenen, solchen, die schwer zu hintergehen sind. *309 Augen machen. *310 Augen machen wie ein Kriegsschiff. (Altgr.) Von denen, die mit weiten und grossen, mit schielenden und drohenden Augen jemand ansehen. In den Kriegsschiffen pflegten grosse, den Augen ähnliche Löcher zu sein, in die man die Ruder steckte. *311 Aus andern Augen sehen. Die Sache von einem ganz andern Gesichtspunkte betrachten. *312 Dai kiket met enem Oge nam Hiemel, un met dem annern in de Westentaske. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 188. Zur Bezeichnung eines Scheinheiligen. *313 Das rechte Auge juckt mir. Gute Vorbedeutung. Wenn man Hoffnung hat, etwas Angenehmes zu hören, wie man jetzt sagt: Es klingt mir vorm rechten Ohre, um zu sagen, dass sie löblich von einem reden. Lat.: Oculus dexter mihi salit. (Tappius, 213b.) (Erasmus, 118.) *314 Das rechte aug tantzt mir im Kopf. – Henisch, 148. *315 Das will ich im Aug' leiden. So sagt man in der Eifel, um anzudeuten, dass man von einer Sache nichts bekommen hat. *316 Das wird ihm ins Auge triefen. – Verzameling, 39. *317 De Augen in de Hand neamen. (Westf.) Aufmerksam sehen. In der Gegend von Sprottau (Schlesien) sagt man: Dau muss 'ch halt de Augen ä de Hand nahm (um die Sache tastend im Finstern zu verrichten). (Firmenich, II, 298.) *318 Der schlägt sich zwei Augen aus, damit sich sein Kind eins ausschlage. (Span.) *319 Die Augen aufreissen. Lat.: Attollere supercilium. – Ponere supercilium. (Erasmus, 81.) *320 Die augen fallen lassen. – Henisch, 142. Niederschlagen, unter sich sehen. *321 Die Augen gehen ihm auf. *322 Die Augen in den Beutel stecken. *323 Die Augen in die Hand nehmen und durch die Löcher kieken (sehen). (Ostpreuss.) *324 Die Augen offen haben. Sich nach seinen Sachen umsehen, sich um dieselben bekümmern. Frz.: Avoir l'oeil au bois. *325 Die Augen sind ihm verkehrt (nicht recht) eingesetzt. – Eiselein, 45; Henisch, 142. Holl.: De ooghen, als mer wel op-let, en zijh hem niet recht in-ghezet. (Brunes, 294.) Lat.: Lolio victitat. (Plautus.) *326 Die Augen sind sein, aber die Ulmen (Bäume) mein. *327 Du gunst jhm nicht die augen im kopff. – Henisch, 152. *328 E äs em aus den Uge geschnîden. (Siebenbürgen.) – Frommann, V, 36. *329 Een Ooge im Nacken hebben. – Richey. Aus Vorsicht hinter sich sehen. *330 Ein aug auff jemands haben. – Henisch, 142. *331 Ein Auge auf etwas werfen. *332 Ein Auge aufs Segel halten. Die Entwickelung, den Gang einer Sache genau beobachten. Holl.: Een oog in't zeil houden. – Men moet een oog in het zeil houden.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [90]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/118>, abgerufen am 21.11.2024.