Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 16 Der Dreck will jmmerdar mit am rad hangen. - Henisch, 745; Petri, III, 84.

17 Der grösste Dreck gehört allzeit der faulsten Sau.

18 Der hat seinen Dreck nicht weggethan, der ihn unter sein Fenster fegt. - Simrock, 1695.

19 Do liggt de Dreck, seggt de Pop, onn lätt dat Kind fallen. (Königsberg.)

Holl.: Daar ligt de drek, zei malle Jan, en hij smeet zijn wijf van het bed. (Harrebomee, I, 152.)

20 Dreck gibt keine Steuer (Accise).

21 Dreck gibt keine Steuer, sagte der Krämer zum Einnehmer, als er mit Butter ans Thor kam.

Zunächst von schlechter, verfälschter Butter, dann überhaupt von werthloser Waare.

22 Dreck ist mein Brot, sagte der Strassenfeger.

23 Dreck kan man nicht vergülten. - Lehmann, 350, 8.

24 Dreck lescht auch Fewer. - Lehmann, II, 86, 186; Gruter, III, 22.

Wird auch von denen gebraucht, die behufs der Löschung ihres Feuers nicht wählerisch sind.

25 Dreck smit man weg, un Schiit kricht man wedder. (Süderdithmarschen.)

26 Dreck stinkt auf der Bank wie unter der Bank.

27 Dreck und Besen sind keine Freunde.

28 Eigen Dreck stinkt nicht. - Frischbier, 135.

Holl.: Eigen drek stinkt niet. (Harrebomee, I, 153.)

29 Ein dreck weschet den andern ab. - Henisch, 746; Petri, III, 5.

30 Einen alten Dreck soll man nicht aufrühren, sonst stinkt er.

31 Friess Dreck und scheiss Gold, so werden dir die Mägdlein hold. - Lehmann, II, 176, 41; Gruter, III, 39; Silvula, 152.

Frz.: En moissons dames chambrieres sont.

32 Friss Dreck und sauf kein Wein, so behältst du das Dein.

33 Gebackner Dreck ist kein Fladen, sagte der Bauer zum Bäcker.

34 Je mehr man den Dreck rürt (rüttelt vnd regt), je mehr stinket er. - Henisch, 745; Lehmann, II, 276, 10; Simrock, 1692; Schottel, 1128a; Eyering, III, 88; Fastnachtspiel, 527, 17; Grimm, II, 1356.

Frz.: Plus on remue la merde (l'ordure) et plus elle paut. (Kritzinger, 452.)

Holl.: So men den drec meer ruurt, so hi meer stinct. (Fallersleben, 799.)

Lat.: Cloaca plus commota plus foetida est. (Binder II, 513; Novarin, 471.) - Res satis est nota, foetent plus stercora mota.

35 Je meir man den Dreck trampt1, desto düner wercht he. (Waldeck.)

1) Trampen = mit den Füssen durcharbeiten, auch derb und rasch auf etwas herumtreten.

36 Je widder (weiter) me den Dreck, je widder dat 'e flügt. (Westf.)

37 Jo duller man in'n Dreck gaut, jo duller sprüt he. (Süderdithmarschen.)

Je stärker man in den Koth tritt, desto stärker spritzt er.

38 Man mot nich to dep innen Dreck träen (treten), sonst fluggt he um de Ohren. - Goldschmidt, 162.

39 Man muss sieben Pfund Dreck zum Jahr fressen, man mag's anfangen wie man will. - Kirchhofer, 253; Grimm, II, 1357.

40 Man sall den dreck nicht rören, he stincket anders. - Tappius, 166a.

41 Man soll den Dreck vngerurt lassen. - Henisch, 745.

D. h. die nicht erzürnen, die schaden mögen. (Grimm, II, 1356.)

42 Man soll den Dreck vngerüttelt lassen, er stincket sonst (oder: so stincket er nit). - Tappius, 166a; Lehmann, II, 404, 53.

43 Mer sein alle eens Drecks, sagte der Bauer zum Junker. (Schles.)

44 Mit Dreck siegeln ist ebenso viel als nicht siegeln.

45 Mit Dreck versiegeln ist ebenso viel als vnversiegelt. - Lehmann, II, 413, 85; Gruter, III, 70.

46 Mit Dreck versiegeln ist gemein. - Murner, Nb.

[Spaltenumbruch] 47 Mit Dreck vnnd mit Arsschwischen wird erfüllet das Scheisshauss. - Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 70.

48 Nachdem der Dreck liegt, trägt die Sau den Rüssel.

49 Niem eine Hand voll Dreck un wünske di wat in de annere, dann sü tau, wo du dat Besste inne heast. (Westf.)

50 Schniets in den Dreck, so geht man drüber weg.

51 Sechs Treck in der Reuss, friss du die Fisch. - Gruter, III, 80.

52 Smit de drek an de wand, klift he, so klift he. - Lübben.

Versuche dein Heil, vielleicht gelingt's.

53 'S wird bald Dreck regnen, d' Aschkrotten (Winde) schreien schon. (Rottenburg.)

54 Treck in dein Milch, so hastu auch Brocken darinn. - Lehmann, II, 628, 14; Gruter, III, 85.

Holl.: Mogt hij drek eten, hij kocht geen brood. (Harrebomee, I, 97.)

55 Treck ist kein Rötelstein. - Lehmann, II, 628, 15; Gruter, III, 85.

56 Verrochnen Dreck soll man nicht rütteln. - Simrock, 1694.

57 Want ye mehr man den Dreck röret, ye mehr he stincket. - Tappius, 166a.

58 Was soll ein Dreck, wann er nicht stincket. - Lehmann, 329, 67; Simrock, 1692a; Eiselein, 126.

Lat.: Sciant alieno naso quam exhibeant molestiam. (Eiselein, 126.)

59 Wei den Dreck röert, dei mot ne ruken. (Westf.) - Hochdeutsch bei Simrock, 1693.

60 Wei sik mit Dreck awgiwt, maket sik aosig. (Westf.)

61 Wem der Dreck nicht gefällt, der lass ihn liegen, sagt Eulenspiegel.

Holl.: Dient je de drek niet, zoo laat ze staan, zei Uilespiegel. (Harrebomee, II, 352.)

62 Wem Dreck wolgefelt, der ist nicht ehren werth. - Henisch, 746.

63 Wen man aus dem Dreck gezogen, der hofirt einem zum Dank aufs Maul. - Luther.

64 Wenn der Dreck auf die Bank steigt, richt er stanck oder schaden an. - Lehmann, 379, 4.

65 Wenn der Dreck Mist1 wird, will er gefahren sein. (Eifel.) - Kirchhofer, 159; Simrock, 1697; für Westfalen: Boebel, 143; für Aachen: Firmenich, I, 493, 32; für Düren: Firmenich, I, 484, 121.

1) Im Westhavellande sagt man dafür Dünger. - Wer aus Armuth und Niedrigkeit zu Ehren kommt, wird leicht hochmüthig.

Holl.: Als drek mest wordt, laat hij zich kruijen. (Harrebomee, I, 152.)

66 Wenn der Dreck zum Pfeffer wird, beisst er immer am stärksten. - Kirchhofer, 159.

67 Wenn man (alten) Dreck aufrührt, so stinkt er (von neuem). - Eiselein, 126.

Engl.: A stink is still worse for the stirring. (Eiselein, 126.)

Lat.: Res satis est nota: plus foetent stercora mota. (Binder II, 2959; Gartner, 70.)

68 Wer auf den Dreck will zeigen vor des Nachbars Thür, der kehr' erst vor der seinen herfür.

69 Wer den Dreck verbirgt, dem wächst er je länger, je grösser. - Lehmann, II, 871, 160; Gruter, III, 105.

70 Wer den Dreck will rühren, der muss jhn auch riechen. - Lehmann, 74, 45; Simrock, 1693.

71 Wer Dreck ausssendet, dem kompt Koht wider. - Petri, III, 14.

72 Wer Dreck schicket, de kriegt Dreck weer. - Schambach, 297.

Wer sich eines schlechten Boten bedient, muss auf schlechte Besorgung gefasst sein.

73 Wer kann auch an allen Dreck denken, sagte die Frau zu ihrem Manne, als sie das Mittagessen vergessen hatte.

74 Wer mit Dreck ficht, der bleibt (von ihm) nicht unbeschissen. - Hans Sachs: Grimm, II, 1356.

Frz.: Il n'y a honneur ni gain qui se prend a un vilain. (Kritzinger, 715.)

[Spaltenumbruch] 16 Der Dreck will jmmerdar mit am rad hangen.Henisch, 745; Petri, III, 84.

17 Der grösste Dreck gehört allzeit der faulsten Sau.

18 Der hat seinen Dreck nicht weggethan, der ihn unter sein Fenster fegt.Simrock, 1695.

19 Do liggt de Dreck, seggt de Pop, onn lätt dat Kind fallen. (Königsberg.)

Holl.: Daar ligt de drek, zei malle Jan, en hij smeet zijn wijf van het bed. (Harrebomée, I, 152.)

20 Dreck gibt keine Steuer (Accise).

21 Dreck gibt keine Steuer, sagte der Krämer zum Einnehmer, als er mit Butter ans Thor kam.

Zunächst von schlechter, verfälschter Butter, dann überhaupt von werthloser Waare.

22 Dreck ist mein Brot, sagte der Strassenfeger.

23 Dreck kan man nicht vergülten.Lehmann, 350, 8.

24 Dreck lescht auch Fewer.Lehmann, II, 86, 186; Gruter, III, 22.

Wird auch von denen gebraucht, die behufs der Löschung ihres Feuers nicht wählerisch sind.

25 Dreck smit man weg, un Schiit kricht man wedder. (Süderdithmarschen.)

26 Dreck stinkt auf der Bank wie unter der Bank.

27 Dreck und Besen sind keine Freunde.

28 Eigen Dreck stinkt nicht.Frischbier, 135.

Holl.: Eigen drek stinkt niet. (Harrebomée, I, 153.)

29 Ein dreck weschet den andern ab.Henisch, 746; Petri, III, 5.

30 Einen alten Dreck soll man nicht aufrühren, sonst stinkt er.

31 Friess Dreck und scheiss Gold, so werden dir die Mägdlein hold.Lehmann, II, 176, 41; Gruter, III, 39; Silvula, 152.

Frz.: En moissons dames chambrières sont.

32 Friss Dreck und sauf kein Wein, so behältst du das Dein.

33 Gebackner Dreck ist kein Fladen, sagte der Bauer zum Bäcker.

34 Je mehr man den Dreck rürt (rüttelt vnd regt), je mehr stinket er.Henisch, 745; Lehmann, II, 276, 10; Simrock, 1692; Schottel, 1128a; Eyering, III, 88; Fastnachtspiel, 527, 17; Grimm, II, 1356.

Frz.: Plus on remue la merde (l'ordure) et plus elle pût. (Kritzinger, 452.)

Holl.: So men den drec meer ruurt, so hi meer stinct. (Fallersleben, 799.)

Lat.: Cloaca plus commota plus foetida est. (Binder II, 513; Novarin, 471.) – Res satis est nota, foetent plus stercora mota.

35 Je meir man den Dreck trampt1, desto düner wercht he. (Waldeck.)

1) Trampen = mit den Füssen durcharbeiten, auch derb und rasch auf etwas herumtreten.

36 Je widder (weiter) me den Dreck, je widder dat 'e flügt. (Westf.)

37 Jo duller man in'n Dreck gaut, jo duller sprüt he. (Süderdithmarschen.)

Je stärker man in den Koth tritt, desto stärker spritzt er.

38 Man môt nich to dêp innen Dreck träen (treten), sonst fluggt he um de Ohren.Goldschmidt, 162.

39 Man muss sieben Pfund Dreck zum Jahr fressen, man mag's anfangen wie man will.Kirchhofer, 253; Grimm, II, 1357.

40 Man sall den dreck nicht rören, he stincket anders.Tappius, 166a.

41 Man soll den Dreck vngerurt lassen.Henisch, 745.

D. h. die nicht erzürnen, die schaden mögen. (Grimm, II, 1356.)

42 Man soll den Dreck vngerüttelt lassen, er stincket sonst (oder: so stincket er nit).Tappius, 166a; Lehmann, II, 404, 53.

43 Mer sein alle eens Drecks, sagte der Bauer zum Junker. (Schles.)

44 Mit Dreck siegeln ist ebenso viel als nicht siegeln.

45 Mit Dreck versiegeln ist ebenso viel als vnversiegelt.Lehmann, II, 413, 85; Gruter, III, 70.

46 Mit Dreck versiegeln ist gemein.Murner, Nb.

[Spaltenumbruch] 47 Mit Dreck vnnd mit Arsschwischen wird erfüllet das Scheisshauss.Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 70.

48 Nachdem der Dreck liegt, trägt die Sau den Rüssel.

49 Niem eine Hand voll Dreck un wünske di wat in de annere, dann sü tau, wo du dat Besste inne heast. (Westf.)

50 Schniets in den Dreck, so geht man drüber weg.

51 Sechs Treck in der Reuss, friss du die Fisch.Gruter, III, 80.

52 Smit de drek an de wand, klift he, so klift he.Lübben.

Versuche dein Heil, vielleicht gelingt's.

53 'S wird bald Dreck regnen, d' Aschkrotten (Winde) schreien schon. (Rottenburg.)

54 Treck in dein Milch, so hastu auch Brocken darinn.Lehmann, II, 628, 14; Gruter, III, 85.

Holl.: Mogt hij drek eten, hij kocht geen brood. (Harrebomée, I, 97.)

55 Treck ist kein Rötelstein.Lehmann, II, 628, 15; Gruter, III, 85.

56 Verrochnen Dreck soll man nicht rütteln.Simrock, 1694.

57 Want ye mehr man den Dreck röret, ye mehr he stincket.Tappius, 166a.

58 Was soll ein Dreck, wann er nicht stincket.Lehmann, 329, 67; Simrock, 1692a; Eiselein, 126.

Lat.: Sciant alieno naso quam exhibeant molestiam. (Eiselein, 126.)

59 Wei den Dreck röert, dei mot ne ruken. (Westf.) – Hochdeutsch bei Simrock, 1693.

60 Wei sik mit Dreck awgiwt, maket sik aosig. (Westf.)

61 Wem der Dreck nicht gefällt, der lass ihn liegen, sagt Eulenspiegel.

Holl.: Dient je de drek niet, zoo laat ze staan, zei Uilespiegel. (Harrebomée, II, 352.)

62 Wem Dreck wolgefelt, der ist nicht ehren werth.Henisch, 746.

63 Wen man aus dem Dreck gezogen, der hofirt einem zum Dank aufs Maul.Luther.

64 Wenn der Dreck auf die Bank steigt, richt er stanck oder schaden an.Lehmann, 379, 4.

65 Wenn der Dreck Mist1 wird, will er gefahren sein. (Eifel.) – Kirchhofer, 159; Simrock, 1697; für Westfalen: Boebel, 143; für Aachen: Firmenich, I, 493, 32; für Düren: Firmenich, I, 484, 121.

1) Im Westhavellande sagt man dafür Dünger. – Wer aus Armuth und Niedrigkeit zu Ehren kommt, wird leicht hochmüthig.

Holl.: Als drek mest wordt, laat hij zich kruijen. (Harrebomée, I, 152.)

66 Wenn der Dreck zum Pfeffer wird, beisst er immer am stärksten.Kirchhofer, 159.

67 Wenn man (alten) Dreck aufrührt, so stinkt er (von neuem).Eiselein, 126.

Engl.: A stink is still worse for the stirring. (Eiselein, 126.)

Lat.: Res satis est nota: plus foetent stercora mota. (Binder II, 2959; Gartner, 70.)

68 Wer auf den Dreck will zeigen vor des Nachbars Thür, der kehr' erst vor der seinen herfür.

69 Wer den Dreck verbirgt, dem wächst er je länger, je grösser.Lehmann, II, 871, 160; Gruter, III, 105.

70 Wer den Dreck will rühren, der muss jhn auch riechen.Lehmann, 74, 45; Simrock, 1693.

71 Wer Dreck ausssendet, dem kompt Koht wider.Petri, III, 14.

72 Wer Dreck schicket, de kriegt Dreck wêer.Schambach, 297.

Wer sich eines schlechten Boten bedient, muss auf schlechte Besorgung gefasst sein.

73 Wer kann auch an allen Dreck denken, sagte die Frau zu ihrem Manne, als sie das Mittagessen vergessen hatte.

74 Wer mit Dreck ficht, der bleibt (von ihm) nicht unbeschissen.Hans Sachs: Grimm, II, 1356.

Frz.: Il n'y a honneur ni gain qui se prend à un vilain. (Kritzinger, 715.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0371" n="[343]"/><cb n="685"/>
16 Der Dreck will jmmerdar mit am rad hangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 745; Petri, III, 84.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Der grösste Dreck gehört allzeit der faulsten Sau.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Der hat seinen Dreck nicht weggethan, der ihn unter sein Fenster fegt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1695.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Do liggt de Dreck, seggt de Pop, onn lätt dat Kind fallen.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar ligt de drek, zei malle Jan, en hij smeet zijn wijf van het bed. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 152.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Dreck gibt keine Steuer (Accise).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Dreck gibt keine Steuer, sagte der Krämer zum Einnehmer, als er mit Butter ans Thor kam.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zunächst von schlechter, verfälschter Butter, dann überhaupt von werthloser Waare.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Dreck ist mein Brot, sagte der Strassenfeger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Dreck kan man nicht vergülten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 350, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Dreck lescht auch Fewer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 86, 186; Gruter, III, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird auch von denen gebraucht, die behufs der Löschung ihres Feuers nicht wählerisch sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Dreck smit man weg, un Schiit kricht man wedder.</hi> (<hi rendition="#i">Süderdithmarschen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Dreck stinkt auf der Bank wie unter der Bank.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Dreck und Besen sind keine Freunde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Eigen Dreck stinkt nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 135.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eigen drek stinkt niet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 153.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Ein dreck weschet den andern ab.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 746; Petri, III, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Einen alten Dreck soll man nicht aufrühren, sonst stinkt er.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Friess Dreck und scheiss Gold, so werden dir die Mägdlein hold.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 176, 41; Gruter, III, 39; Silvula, 152.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: En moissons dames chambrières sont.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Friss Dreck und sauf kein Wein, so behältst du das Dein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Gebackner Dreck ist kein Fladen, sagte der Bauer zum Bäcker.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Je mehr man den Dreck rürt (rüttelt vnd regt), je mehr stinket er.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 745; Lehmann, II, 276, 10; Simrock, 1692; Schottel, 1128<hi rendition="#sup">a</hi>; Eyering, III, 88; Fastnachtspiel, 527, 17; Grimm, II, 1356.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Plus on remue la merde (l'ordure) et plus elle pût. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 452.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: So men den drec meer ruurt, so hi meer stinct. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 799.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cloaca plus commota plus foetida est. (<hi rendition="#i">Binder II, 513; Novarin, 471.</hi>) &#x2013; Res satis est nota, foetent plus stercora mota.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Je meir man den Dreck trampt<hi rendition="#sup">1</hi>, desto düner wercht he.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Trampen = mit den Füssen durcharbeiten, auch derb und rasch auf etwas herumtreten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Je widder (weiter) me den Dreck, je widder dat 'e flügt.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Jo duller man in'n Dreck gaut, jo duller sprüt he.</hi> (<hi rendition="#i">Süderdithmarschen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Je stärker man in den Koth tritt, desto stärker spritzt er.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Man môt nich to dêp innen Dreck träen (treten), sonst fluggt he um de Ohren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, 162.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Man muss sieben Pfund Dreck zum Jahr fressen, man mag's anfangen wie man will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 253; Grimm, II, 1357.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Man sall den dreck nicht rören, he stincket anders.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 166<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Man soll den Dreck vngerurt lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 745.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. die nicht erzürnen, die schaden mögen. (<hi rendition="#i">Grimm, II, 1356.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Man soll den Dreck vngerüttelt lassen, er stincket sonst (oder: so stincket er nit).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 166<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 404, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Mer sein alle eens Drecks, sagte der Bauer zum Junker.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Mit Dreck siegeln ist ebenso viel als nicht siegeln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Mit Dreck versiegeln ist ebenso viel als vnversiegelt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 413, 85; Gruter, III, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Mit Dreck versiegeln ist gemein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Murner, Nb.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="686"/>
47 Mit Dreck vnnd mit Arsschwischen wird erfüllet das Scheisshauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Nachdem der Dreck liegt, trägt die Sau den Rüssel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Niem eine Hand voll Dreck un wünske di wat in de annere, dann sü tau, wo du dat Besste inne heast.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Schniets in den Dreck, so geht man drüber weg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Sechs Treck in der Reuss, friss du die Fisch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Smit de drek an de wand, klift he, so klift he.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lübben.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Versuche dein Heil, vielleicht gelingt's.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 'S wird bald Dreck regnen, d' Aschkrotten (Winde) schreien schon.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Treck in dein Milch, so hastu auch Brocken darinn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 628, 14; Gruter, III, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Mogt hij drek eten, hij kocht geen brood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Treck ist kein Rötelstein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 628, 15; Gruter, III, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Verrochnen Dreck soll man nicht rütteln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1694.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Want ye mehr man den Dreck röret, ye mehr he stincket.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 166<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Was soll ein Dreck, wann er nicht stincket.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 329, 67; Simrock, 1692<hi rendition="#sup">a</hi>; Eiselein, 126.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sciant alieno naso quam exhibeant molestiam. (<hi rendition="#i">Eiselein, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Wei den Dreck röert, dei mot ne ruken.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>) &#x2013; Hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Simrock, 1693.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Wei sik mit Dreck awgiwt, maket sik aosig.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Wem der Dreck nicht gefällt, der lass ihn liegen, sagt Eulenspiegel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dient je de drek niet, zoo laat ze staan, zei Uilespiegel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 352.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Wem Dreck wolgefelt, der ist nicht ehren werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 746.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Wen man aus dem Dreck gezogen, der hofirt einem zum Dank aufs Maul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Wenn der Dreck auf die Bank steigt, richt er stanck oder schaden an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 379, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Wenn der Dreck Mist<hi rendition="#sup">1</hi> wird, will er gefahren sein.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 159; Simrock, 1697;</hi> für Westfalen: <hi rendition="#i">Boebel, 143;</hi> für Aachen: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 32;</hi> für Düren: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 484, 121.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Im Westhavellande sagt man dafür Dünger. &#x2013; Wer aus Armuth und Niedrigkeit zu Ehren kommt, wird leicht hochmüthig.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als drek mest wordt, laat hij zich kruijen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 152.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Wenn der Dreck zum Pfeffer wird, beisst er immer am stärksten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 159.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Wenn man (alten) Dreck aufrührt, so stinkt er (von neuem).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 126.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A stink is still worse for the stirring. (<hi rendition="#i">Eiselein, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Res satis est nota: plus foetent stercora mota. (<hi rendition="#i">Binder II, 2959; Gartner, 70.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">68 Wer auf den Dreck will zeigen vor des Nachbars Thür, der kehr' erst vor der seinen herfür.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Wer den Dreck verbirgt, dem wächst er je länger, je grösser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 871, 160; Gruter, III, 105.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Wer den Dreck will rühren, der muss jhn auch riechen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 74, 45; Simrock, 1693.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Wer Dreck ausssendet, dem kompt Koht wider.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Wer Dreck schicket, de kriegt Dreck wêer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 297.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer sich eines schlechten Boten bedient, muss auf schlechte Besorgung gefasst sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">73 Wer kann auch an allen Dreck denken, sagte die Frau zu ihrem Manne, als sie das Mittagessen vergessen hatte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Wer mit Dreck ficht, der bleibt (von ihm) nicht unbeschissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs: Grimm, II, 1356.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a honneur ni gain qui se prend à un vilain. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 715.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[343]/0371] 16 Der Dreck will jmmerdar mit am rad hangen. – Henisch, 745; Petri, III, 84. 17 Der grösste Dreck gehört allzeit der faulsten Sau. 18 Der hat seinen Dreck nicht weggethan, der ihn unter sein Fenster fegt. – Simrock, 1695. 19 Do liggt de Dreck, seggt de Pop, onn lätt dat Kind fallen. (Königsberg.) Holl.: Daar ligt de drek, zei malle Jan, en hij smeet zijn wijf van het bed. (Harrebomée, I, 152.) 20 Dreck gibt keine Steuer (Accise). 21 Dreck gibt keine Steuer, sagte der Krämer zum Einnehmer, als er mit Butter ans Thor kam. Zunächst von schlechter, verfälschter Butter, dann überhaupt von werthloser Waare. 22 Dreck ist mein Brot, sagte der Strassenfeger. 23 Dreck kan man nicht vergülten. – Lehmann, 350, 8. 24 Dreck lescht auch Fewer. – Lehmann, II, 86, 186; Gruter, III, 22. Wird auch von denen gebraucht, die behufs der Löschung ihres Feuers nicht wählerisch sind. 25 Dreck smit man weg, un Schiit kricht man wedder. (Süderdithmarschen.) 26 Dreck stinkt auf der Bank wie unter der Bank. 27 Dreck und Besen sind keine Freunde. 28 Eigen Dreck stinkt nicht. – Frischbier, 135. Holl.: Eigen drek stinkt niet. (Harrebomée, I, 153.) 29 Ein dreck weschet den andern ab. – Henisch, 746; Petri, III, 5. 30 Einen alten Dreck soll man nicht aufrühren, sonst stinkt er. 31 Friess Dreck und scheiss Gold, so werden dir die Mägdlein hold. – Lehmann, II, 176, 41; Gruter, III, 39; Silvula, 152. Frz.: En moissons dames chambrières sont. 32 Friss Dreck und sauf kein Wein, so behältst du das Dein. 33 Gebackner Dreck ist kein Fladen, sagte der Bauer zum Bäcker. 34 Je mehr man den Dreck rürt (rüttelt vnd regt), je mehr stinket er. – Henisch, 745; Lehmann, II, 276, 10; Simrock, 1692; Schottel, 1128a; Eyering, III, 88; Fastnachtspiel, 527, 17; Grimm, II, 1356. Frz.: Plus on remue la merde (l'ordure) et plus elle pût. (Kritzinger, 452.) Holl.: So men den drec meer ruurt, so hi meer stinct. (Fallersleben, 799.) Lat.: Cloaca plus commota plus foetida est. (Binder II, 513; Novarin, 471.) – Res satis est nota, foetent plus stercora mota. 35 Je meir man den Dreck trampt1, desto düner wercht he. (Waldeck.) 1) Trampen = mit den Füssen durcharbeiten, auch derb und rasch auf etwas herumtreten. 36 Je widder (weiter) me den Dreck, je widder dat 'e flügt. (Westf.) 37 Jo duller man in'n Dreck gaut, jo duller sprüt he. (Süderdithmarschen.) Je stärker man in den Koth tritt, desto stärker spritzt er. 38 Man môt nich to dêp innen Dreck träen (treten), sonst fluggt he um de Ohren. – Goldschmidt, 162. 39 Man muss sieben Pfund Dreck zum Jahr fressen, man mag's anfangen wie man will. – Kirchhofer, 253; Grimm, II, 1357. 40 Man sall den dreck nicht rören, he stincket anders. – Tappius, 166a. 41 Man soll den Dreck vngerurt lassen. – Henisch, 745. D. h. die nicht erzürnen, die schaden mögen. (Grimm, II, 1356.) 42 Man soll den Dreck vngerüttelt lassen, er stincket sonst (oder: so stincket er nit). – Tappius, 166a; Lehmann, II, 404, 53. 43 Mer sein alle eens Drecks, sagte der Bauer zum Junker. (Schles.) 44 Mit Dreck siegeln ist ebenso viel als nicht siegeln. 45 Mit Dreck versiegeln ist ebenso viel als vnversiegelt. – Lehmann, II, 413, 85; Gruter, III, 70. 46 Mit Dreck versiegeln ist gemein. – Murner, Nb. 47 Mit Dreck vnnd mit Arsschwischen wird erfüllet das Scheisshauss. – Gruter, III, 69; Lehmann, II, 412, 70. 48 Nachdem der Dreck liegt, trägt die Sau den Rüssel. 49 Niem eine Hand voll Dreck un wünske di wat in de annere, dann sü tau, wo du dat Besste inne heast. (Westf.) 50 Schniets in den Dreck, so geht man drüber weg. 51 Sechs Treck in der Reuss, friss du die Fisch. – Gruter, III, 80. 52 Smit de drek an de wand, klift he, so klift he. – Lübben. Versuche dein Heil, vielleicht gelingt's. 53 'S wird bald Dreck regnen, d' Aschkrotten (Winde) schreien schon. (Rottenburg.) 54 Treck in dein Milch, so hastu auch Brocken darinn. – Lehmann, II, 628, 14; Gruter, III, 85. Holl.: Mogt hij drek eten, hij kocht geen brood. (Harrebomée, I, 97.) 55 Treck ist kein Rötelstein. – Lehmann, II, 628, 15; Gruter, III, 85. 56 Verrochnen Dreck soll man nicht rütteln. – Simrock, 1694. 57 Want ye mehr man den Dreck röret, ye mehr he stincket. – Tappius, 166a. 58 Was soll ein Dreck, wann er nicht stincket. – Lehmann, 329, 67; Simrock, 1692a; Eiselein, 126. Lat.: Sciant alieno naso quam exhibeant molestiam. (Eiselein, 126.) 59 Wei den Dreck röert, dei mot ne ruken. (Westf.) – Hochdeutsch bei Simrock, 1693. 60 Wei sik mit Dreck awgiwt, maket sik aosig. (Westf.) 61 Wem der Dreck nicht gefällt, der lass ihn liegen, sagt Eulenspiegel. Holl.: Dient je de drek niet, zoo laat ze staan, zei Uilespiegel. (Harrebomée, II, 352.) 62 Wem Dreck wolgefelt, der ist nicht ehren werth. – Henisch, 746. 63 Wen man aus dem Dreck gezogen, der hofirt einem zum Dank aufs Maul. – Luther. 64 Wenn der Dreck auf die Bank steigt, richt er stanck oder schaden an. – Lehmann, 379, 4. 65 Wenn der Dreck Mist1 wird, will er gefahren sein. (Eifel.) – Kirchhofer, 159; Simrock, 1697; für Westfalen: Boebel, 143; für Aachen: Firmenich, I, 493, 32; für Düren: Firmenich, I, 484, 121. 1) Im Westhavellande sagt man dafür Dünger. – Wer aus Armuth und Niedrigkeit zu Ehren kommt, wird leicht hochmüthig. Holl.: Als drek mest wordt, laat hij zich kruijen. (Harrebomée, I, 152.) 66 Wenn der Dreck zum Pfeffer wird, beisst er immer am stärksten. – Kirchhofer, 159. 67 Wenn man (alten) Dreck aufrührt, so stinkt er (von neuem). – Eiselein, 126. Engl.: A stink is still worse for the stirring. (Eiselein, 126.) Lat.: Res satis est nota: plus foetent stercora mota. (Binder II, 2959; Gartner, 70.) 68 Wer auf den Dreck will zeigen vor des Nachbars Thür, der kehr' erst vor der seinen herfür. 69 Wer den Dreck verbirgt, dem wächst er je länger, je grösser. – Lehmann, II, 871, 160; Gruter, III, 105. 70 Wer den Dreck will rühren, der muss jhn auch riechen. – Lehmann, 74, 45; Simrock, 1693. 71 Wer Dreck ausssendet, dem kompt Koht wider. – Petri, III, 14. 72 Wer Dreck schicket, de kriegt Dreck wêer. – Schambach, 297. Wer sich eines schlechten Boten bedient, muss auf schlechte Besorgung gefasst sein. 73 Wer kann auch an allen Dreck denken, sagte die Frau zu ihrem Manne, als sie das Mittagessen vergessen hatte. 74 Wer mit Dreck ficht, der bleibt (von ihm) nicht unbeschissen. – Hans Sachs: Grimm, II, 1356. Frz.: Il n'y a honneur ni gain qui se prend à un vilain. (Kritzinger, 715.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/371
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [343]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/371>, abgerufen am 22.11.2024.