Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] Ausnahme begründen, z. B. das Heirathen. Doch entscheiden darüber Lokalrechte und Ortsgewohnheit. Während an dem einen Orte, wer freien (s. d.) will, erst ausdienen muss, bestimmt das lübische und hamburger Recht das gerade Gegentheil. Dort geht "freien vor Miethe", und "wenn ein Knabe ein Weib nimmt oder eine Magd einen Mann, mag man wol aus dem Dienste gehen". 25 Ehe bringt Frewd, Witwenstand leyd. - Petri, II. 26 Ehe ein ehr vnd lehrstand ist, drinn man vil lernt zu aller frist. - Henisch, 801. 27 Ehe1 ist ein Unterschied des Rechts. - Graf, 2, 13. 1) Ehe bezeichnet hier das gesetzte (positive) Recht oder die Unterscheidungen innerhalb des allgemeinen Begriffs Recht. 28 Ehe ist gut für hurerey. - Gruter, I, 23. 29 Ehe liegt im schlichten Willen. - Graf, 140, 26. 30 Ehe (ist) wehe. - Lehmann, 140, 18. Holl.: Geen zoo volmaakte echt, die niet gemengd is met wee. (Harrebomee, I, 169.) 31 Ehen werden im Himmel geschlossen. - Beyer, I, 139; Pistor., III, 63; Harsd., Gr. Schauplatz, XVI; Venedey, 93; Nopitsch, 81 u. 93; Körte, 978; Eiselein, 131; Petri, II, 126. Die Ehe ist eine Bestimmung, wie man in Bergamo sagt. (Reinsberg I, 91.) Sehr viele werden jetzt auch durch ein Heirathsbureau geschlossen. Vgl. über dies Sprichwort K. H. Heidenreich's Kleine Schriften zur Philosophie des Lebens (1798), I, 3; ferner Saphir's Marinirte Sprichwörter. H. Marggraff (Deutschlands jüngste Literatur- und Culturepoche) meint: "Wenn unsere Ehen im Himmel, vielleicht im siebenten geschlossen werden, so ist das Himmelreich oft himmelweit davon entfernt." Frz.: Les mariages sont ecrits au ciel. It.: Nozze e magistrato dal ciel e destinato. (Gaal, 312.) Lat.: Connubia sunt fatalia. (Binder I, 213; II, 548; Philippi, I, 89; Seybold, 83; Steinmeyer, 8a.) Ung.: A hazassagszerzest csak az Ur Isten muttatya meg. (Gaal, 312.) 32 Eine böse Ehe ist ein stetes Wehe, sagte Töffel, als die Frau den Suppentopf nach ihm warf. Holl.: Een kwaad huwelijk is eene hel op aarde, zei Jochem, en hij kreeg eenige kaffetoenen van zijn wijf tot een' morgengroet. (Harrebomee, I, 362.) 33 Eine ehe ohne Kinder ist ein Welt ohne Sonne. - Henisch, 801; Petri, II, 174. Kroat.: Brak bez dece anako je kao dan bez sunca. Lat.: Conjugium sine prole est dies sine sole. (Binder I, 212; II, 547; Philippi, I, 89; Seybold, 83; Schonheim, C, 11.) 34 Eine gute Ehe gefelt Gott wol. - Petri, II, 192. 35 Eine gute ehe ist ein köstlich ding vnd ein seltzame gab Gottes. - Henisch, 801; Petri, II, 192. 36 Es ist kein Eh' ohne ein Weh. - Kirchhofer, 348. 37 Es ist kein ehe, sie hat jhr wehe. - Henisch, 801; Petri, II, 266. 38 Es ist nichts vber ein wohlgerahten ehe. - Henisch, 801; Petri, II, 276. 39 Es kann keine Ehe sein, wo nicht fahre der Teufel hinein. (Friaul.) 40 Es ward kein Ehe jemalen volbracht, sie war zuvor im Himmel gemacht. - Henisch, 802; Petri, II, 303. 41 Früh Ehe, früh wehe. (S. Hochzeit.) - Lehmann, 140, 18; Simrock, 1787. Frz.: Le jour ou l'on se marie est le lendemain du bon temps. 42 Gezwungen ehe bringt nur wehe. - Henisch, 801; Petri, II, 338. Lat.: Non gaudebis amore coacto. (Binder I, 1176; II, 2176; Philippi, II, 37; Seybold, 271.) 43 Gezwungene Ehe bringt Herzen Wehe. - Lehmann, 150, 153; Steiger, 199; Venedey, 93; Simrock, 1779; Eiselein, 131; Graf, 141, 30. 44 Gezwungene Ehe thut selten gut vnnd ist den Hertzen Hellische glut. - Lehmann, 150, 154. 45 Heimliche Ehe thut selten gut. - Petri, II, 375. 46 Holdselige ehe macht kein gifftzorn. - Henisch, 801; Petri, II, 384. 47 In der Ehe ist nichts, denn Ach und Wehe. 48 In der Ehe mag kein Frieden sein, regiert darin das Mein und Dein. - Simrock, 1793; Lehmann, 148, 118. [Spaltenumbruch] 49 In der Ehe sind zwei gute Tage, der eine, wenn man Hochzeit hält, der andere, wenn das Weib stirbt. 50 In der Ehe wird manchem wohl und wehe. - Simrock, 1783. 51 Newe ehe, newe frewd. - Henisch, 801; Petri, II, 493. 52 Ob die Ehe gut war, weiss man nicht vor einem Jahr. Dän.: Om aaret efter kand man först sige hvad det er at vaere gift. (Prov. dan., 3.) 53 Ohne Ehe ist einem weder wohl noch wehe. 54 Selbst eine gute Ehe ist Busszeit. (Russ.) 55 Soll die Ehe glücklich sein, so muss der Mann mähen und die Frau tragen ein. In Italien sagt man: Soll's in der Ehe keine Noth haben, so muss der Mann brav und gesund sein und Brot haben, die Frau muss schweigen und häuslich sein und ein hübsches Roth haben (muss gefallen). Span.: Lleva tu la artesa, marido, que yo llevare el cedazo, que pesa como el diablo. (Bohn I, 228.) 56 Soll die Ehe lang bestahn, sei blind das Weib und taub (lahm) der Mann. - Gruter, III, 11. Derselben Ansicht sind auch die Franzosen, vgl. Reinsberg I. Dän.: Godt egteskab naar manden er som döv, qvinden som blind. (Prov. dan., 139.) Engl.: The husband must not see, and the wife must be blind. Span.: Marido, no veas, mujer, ciega seas. (Bohn I, 231.) 57 Späte Ehe - spät Wehe. - Körte, 976. 58 Ueber die Ehe darf keine Gewohnheit gehen, welche die Ehe zerbricht. - Richthofen, Altfries. Rechtsquellen (Berlin 1840), 435, 1, 9; Graf, 21, 241. 59 Ungesunde Ehe bringt über die Kinder Ach und Wehe. 60 Vngleiche ehe bringt hertzen wehe. - Henisch, 801; Petri, II; Körte, 977. Gleich Mann, gleich Magd, gleicher Ehestand, Die Gleichheit ist der Liebe Band. (Froschm.) Lat.: Quam male inaequales veniunt ad aratra juvenci, tam premitur magno conjuge nupta viro. (Ovid.) (Binder I, 1438; II, 2727; Philippi, II, 121; Seybold, 473.) 61 Von Ehe und Gewohnheit kommen alle Rechte. - Klingen, Das Gantze Sechsisch Landrecht (Leipzig 1572); Graf, 6, 114. 62 War bleit enn d'r erst Ih, dar waass werre Ach noch Wih. (Nassau.) - Kehrein, VI, 12. Wer in der ersten Ehe bleibt, der weiss weder Ach noch Wehe. 63 Wenn die erste Ehe aufgelöst, so ist die Mahlzeit vorüber. (Hebr.) 64 Wenn jeder, der die Ehe bricht, verlör die Nas' im Angesicht, so könnten viele Teller lecken, nicht ihre Nas' in alles stecken. 65 Wer die Ehe des Reiches nicht achtet, soll ohne die Ehe des Reiches sterben. - Graf, 314, 213. Oder auch mit andern Worten des Kaiserrechts: Wer die Rechte des Reiches nicht achtet, soll ohne die Rechte des Reiches sterben. 66 Wer eine böse Ehe trifft, der mag zwar eine Thür für eine gute Nacht, daneben aber auch eine für hundert böse Tage aufmachen. 67 Wer empert der Ehe, dem ist (der lebt) weder wol noch wehe. - Lehmann, 139, 9; Simrock, 1782; Eiselein, 131. 68 Wer ohne Ehe ist, will erfrieren, wer drin ist, ersticken. 69 Wer wil zur Ehe die Tochter han, der sehe zuvor die Mutter an; ist sie von guten Sitten, magstu sie vmb die Tochter bitten. - Lehmann, II, 879, 264; Gruter, III, 112. 70 Wer will eine gute Eh', greif bei der Wahl nicht (zu sehr) in die Höh'. Wähle nicht aus viel höherm und vornehmerm Stande. 71 Will man Ehe binden, so soll sie der Priester verkünden. - Graf, 550, 116. 72 Willst du in der Ehe Zank nicht haben, so wähl' eine Frau von gleichen Gaben. (Poln.) Gleichem Stande, gleicher Bildung. [Spaltenumbruch] Ausnahme begründen, z. B. das Heirathen. 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Holl.: Een kwaad huwelijk is eene hel op aarde, zei Jochem, en hij kreeg eenige kaffetoenen van zijn wijf tot een' morgengroet. (Harrebomée, I, 362.) 33 Eine ehe ohne Kinder ist ein Welt ohne Sonne. – Henisch, 801; Petri, II, 174. Kroat.: Brak bez dece anako je kao dan bez sunca. Lat.: Conjugium sine prole est dies sine sole. (Binder I, 212; II, 547; Philippi, I, 89; Seybold, 83; Schonheim, C, 11.) 34 Eine gute Ehe gefelt Gott wol. – Petri, II, 192. 35 Eine gute ehe ist ein köstlich ding vnd ein seltzame gab Gottes. – Henisch, 801; Petri, II, 192. 36 Es ist kein Eh' ohne ein Weh. – Kirchhofer, 348. 37 Es ist kein ehe, sie hat jhr wehe. – Henisch, 801; Petri, II, 266. 38 Es ist nichts vber ein wohlgerahten ehe. – Henisch, 801; Petri, II, 276. 39 Es kann keine Ehe sein, wo nicht fahre der Teufel hinein. (Friaul.) 40 Es ward kein Ehe jemalen volbracht, sie war zuvor im Himmel gemacht. – Henisch, 802; Petri, II, 303. 41 Früh Ehe, früh wehe. (S. 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Ausnahme begründen, z. B. das Heirathen. Doch entscheiden darüber Lokalrechte und Ortsgewohnheit. Während an dem einen Orte, wer freien (s. d.) will, erst ausdienen muss, bestimmt das lübische und hamburger Recht das gerade Gegentheil. Dort geht „freien vor Miethe“, und „wenn ein Knabe ein Weib nimmt oder eine Magd einen Mann, mag man wol aus dem Dienste gehen“.
25 Ehe bringt Frewd, Witwenstand leyd. – Petri, II.
26 Ehe ein ehr vnd lehrstand ist, drinn man vil lernt zu aller frist. – Henisch, 801.
27 Ehe1 ist ein Unterschied des Rechts. – Graf, 2, 13.
1) Ehe bezeichnet hier das gesetzte (positive) Recht oder die Unterscheidungen innerhalb des allgemeinen Begriffs Recht.
28 Ehe ist gut für hurerey. – Gruter, I, 23.
29 Ehe liegt im schlichten Willen. – Graf, 140, 26.
30 Ehe (ist) wehe. – Lehmann, 140, 18.
Holl.: Geen zoo volmaakte echt, die niet gemengd is met wee. (Harrebomée, I, 169.)
31 Ehen werden im Himmel geschlossen. – Beyer, I, 139; Pistor., III, 63; Harsd., Gr. Schauplatz, XVI; Venedey, 93; Nopitsch, 81 u. 93; Körte, 978; Eiselein, 131; Petri, II, 126.
Die Ehe ist eine Bestimmung, wie man in Bergamo sagt. (Reinsberg I, 91.) Sehr viele werden jetzt auch durch ein Heirathsbureau geschlossen. Vgl. über dies Sprichwort K. H. Heidenreich's Kleine Schriften zur Philosophie des Lebens (1798), I, 3; ferner Saphir's Marinirte Sprichwörter. H. Marggraff (Deutschlands jüngste Literatur- und Culturepoche) meint: „Wenn unsere Ehen im Himmel, vielleicht im siebenten geschlossen werden, so ist das Himmelreich oft himmelweit davon entfernt.“
Frz.: Les mariages sont écrits au ciel.
It.: Nozze e magistrato dal ciel è destinato. (Gaal, 312.)
Lat.: Connubia sunt fatalia. (Binder I, 213; II, 548; Philippi, I, 89; Seybold, 83; Steinmeyer, 8a.)
Ung.: A házasságszerzést csak az Ur Isten muttatyá meg. (Gaal, 312.)
32 Eine böse Ehe ist ein stetes Wehe, sagte Töffel, als die Frau den Suppentopf nach ihm warf.
Holl.: Een kwaad huwelijk is eene hel op aarde, zei Jochem, en hij kreeg eenige kaffetoenen van zijn wijf tot een' morgengroet. (Harrebomée, I, 362.)
33 Eine ehe ohne Kinder ist ein Welt ohne Sonne. – Henisch, 801; Petri, II, 174.
Kroat.: Brak bez dece anako je kao dan bez sunca.
Lat.: Conjugium sine prole est dies sine sole. (Binder I, 212; II, 547; Philippi, I, 89; Seybold, 83; Schonheim, C, 11.)
34 Eine gute Ehe gefelt Gott wol. – Petri, II, 192.
35 Eine gute ehe ist ein köstlich ding vnd ein seltzame gab Gottes. – Henisch, 801; Petri, II, 192.
36 Es ist kein Eh' ohne ein Weh. – Kirchhofer, 348.
37 Es ist kein ehe, sie hat jhr wehe. – Henisch, 801; Petri, II, 266.
38 Es ist nichts vber ein wohlgerahten ehe. – Henisch, 801; Petri, II, 276.
39 Es kann keine Ehe sein, wo nicht fahre der Teufel hinein. (Friaul.)
40 Es ward kein Ehe jemalen volbracht, sie war zuvor im Himmel gemacht. – Henisch, 802; Petri, II, 303.
41 Früh Ehe, früh wehe. (S. Hochzeit.) – Lehmann, 140, 18; Simrock, 1787.
Frz.: Le jour où l'on se marie est le lendemain du bon temps.
42 Gezwungen ehe bringt nur wehe. – Henisch, 801; Petri, II, 338.
Lat.: Non gaudebis amore coacto. (Binder I, 1176; II, 2176; Philippi, II, 37; Seybold, 271.)
43 Gezwungene Ehe bringt Herzen Wehe. – Lehmann, 150, 153; Steiger, 199; Venedey, 93; Simrock, 1779; Eiselein, 131; Graf, 141, 30.
44 Gezwungene Ehe thut selten gut vnnd ist den Hertzen Hellische glut. – Lehmann, 150, 154.
45 Heimliche Ehe thut selten gut. – Petri, II, 375.
46 Holdselige ehe macht kein gifftzorn. – Henisch, 801; Petri, II, 384.
47 In der Ehe ist nichts, denn Ach und Wehe.
48 In der Ehe mag kein Frieden sein, regiert darin das Mein und Dein. – Simrock, 1793; Lehmann, 148, 118.
49 In der Ehe sind zwei gute Tage, der eine, wenn man Hochzeit hält, der andere, wenn das Weib stirbt.
50 In der Ehe wird manchem wohl und wehe. – Simrock, 1783.
51 Newe ehe, newe frewd. – Henisch, 801; Petri, II, 493.
52 Ob die Ehe gut war, weiss man nicht vor einem Jahr.
Dän.: Om aaret efter kand man først sige hvad det er at være gift. (Prov. dan., 3.)
53 Ohne Ehe ist einem weder wohl noch wehe.
54 Selbst eine gute Ehe ist Busszeit. (Russ.)
55 Soll die Ehe glücklich sein, so muss der Mann mähen und die Frau tragen ein.
In Italien sagt man: Soll's in der Ehe keine Noth haben, so muss der Mann brav und gesund sein und Brot haben, die Frau muss schweigen und häuslich sein und ein hübsches Roth haben (muss gefallen).
Span.: Lleva tú la artesa, marido, que yo llevaré el cedazo, que pesa como el diablo. (Bohn I, 228.)
56 Soll die Ehe lang bestahn, sei blind das Weib und taub (lahm) der Mann. – Gruter, III, 11.
Derselben Ansicht sind auch die Franzosen, vgl. Reinsberg I.
Dän.: Godt egteskab naar manden er som døv, qvinden som blind. (Prov. dan., 139.)
Engl.: The husband must not see, and the wife must be blind.
Span.: Marido, no veas, mujer, ciega seas. (Bohn I, 231.)
57 Späte Ehe – spät Wehe. – Körte, 976.
58 Ueber die Ehe darf keine Gewohnheit gehen, welche die Ehe zerbricht. – Richthofen, Altfries. Rechtsquellen (Berlin 1840), 435, 1, 9; Graf, 21, 241.
59 Ungesunde Ehe bringt über die Kinder Ach und Wehe.
60 Vngleiche ehe bringt hertzen wehe. – Henisch, 801; Petri, II; Körte, 977.
Gleich Mann, gleich Magd, gleicher Ehestand,
Die Gleichheit ist der Liebe Band.
(Froschm.)
Lat.: Quam male inaequales veniunt ad aratra juvenci, tam premitur magno conjuge nupta viro. (Ovid.) (Binder I, 1438; II, 2727; Philippi, II, 121; Seybold, 473.)
61 Von Ehe und Gewohnheit kommen alle Rechte. – Klingen, Das Gantze Sechsisch Landrecht (Leipzig 1572); Graf, 6, 114.
62 War bleit enn d'r erst Ih, dar waass werre Ach noch Wih. (Nassau.) – Kehrein, VI, 12.
Wer in der ersten Ehe bleibt, der weiss weder Ach noch Wehe.
63 Wenn die erste Ehe aufgelöst, so ist die Mahlzeit vorüber. (Hebr.)
64 Wenn jeder, der die Ehe bricht, verlör die Nas' im Angesicht, so könnten viele Teller lecken, nicht ihre Nas' in alles stecken.
65 Wer die Ehe des Reiches nicht achtet, soll ohne die Ehe des Reiches sterben. – Graf, 314, 213.
Oder auch mit andern Worten des Kaiserrechts: Wer die Rechte des Reiches nicht achtet, soll ohne die Rechte des Reiches sterben.
66 Wer eine böse Ehe trifft, der mag zwar eine Thür für eine gute Nacht, daneben aber auch eine für hundert böse Tage aufmachen.
67 Wer empert der Ehe, dem ist (der lebt) weder wol noch wehe. – Lehmann, 139, 9; Simrock, 1782; Eiselein, 131.
68 Wer ohne Ehe ist, will erfrieren, wer drin ist, ersticken.
69 Wer wil zur Ehe die Tochter han, der sehe zuvor die Mutter an; ist sie von guten Sitten, magstu sie vmb die Tochter bitten. – Lehmann, II, 879, 264; Gruter, III, 112.
70 Wer will eine gute Eh', greif bei der Wahl nicht (zu sehr) in die Höh'.
Wähle nicht aus viel höherm und vornehmerm Stande.
71 Will man Ehe binden, so soll sie der Priester verkünden. – Graf, 550, 116.
72 Willst du in der Ehe Zank nicht haben, so wähl' eine Frau von gleichen Gaben. (Poln.)
Gleichem Stande, gleicher Bildung.
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