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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 432 Wenn der zahme Esel den wilden i-aen hört, so hält er dessen Stimme für unmelodisch. (Aegypt.)

433 Wenn die Esel einander krauen, dann bleibt die Liebe im Lande.

Von einfältigen, unwissenden Leuten, die einander schmeicheln.

Holl.: Als de ezels malkander kraauwen, dan blijft de liefde in het land. (Harrebomee, I, 187.)

434 Wenn die Esel reisen, so ist's um die Disteln am Wege geschehen. - Bacmeister, 97.

435 Wenn die Esel reiten, so kommt schlecht Wetter. - Kirchhofer, 273.

436 Wenn dir einer auf einem Esel begegnet, so sage: Erlauchter Herr, wie schön ist dein Pferd! (Arab.)

Vgl. über die Höflichkeit der Araber des nördlichen Afrika Ausland, 1858, S. 41.

437 Wenn du dem Esel singst, so wird er mit Blähungen (Winden) antworten.

438 Wenn ein Esel den andern kraut, so bleibt der Dienst in der Freundschaft (Verwandtschaft).

439 Wenn ein Esel in den Spiegel sieht, so guckt kein Apostel heraus.

440 Wenn ein Esel schreit, so schreien sie alle. - Scheidemünze, I, 2365.

441 Wenn er an Esel ginge, würd' er nicht aus der Art heirathen. - Eiselein, 150.

442 Wenn man den Esel nach Rom schickt, so kommt er mit Eselsgeschrei wieder. - Körte, 1223; Reinsberg V, 159.

Die Serben führen ihn nach Jerusalem und die Perser sagen: Wenn man einen Esel nach Mekka führt, so kehrt er stets als ein Esel zurück, ohne Ablass erhalten zu haben. Oder: Lass selbst den Esel Jesu nach Mekka gehen, wenn er zurückkommt, wird er doch ein Esel sein. (Reinsberg VI, 98.)

Dän.: Et esel kand blive fort til Mecca og kommer dog en esel tilbage. (Prov. dan., 146.)

Holl.: Zend een' ezel naar Liefland, hij zal giegagen, als hij t' huis komt. - Zendt men een' esel naar Parijs, men krijgt hem weder, even wijs. (Harrebomee, I, 190.)

443 Wenn man den Esel nennt, so kommt er gerennt. (Salzburg.)

444 Wenn man den Esel überfüttert, so fängt er an zu gumpen. - Parömiakon, 2982.

445 Wenn man den Esel übergürtet, so farzt er. (Nürtingen.)

446 Wenn man den Esel vberlädt, so fält er im Koth. - Lehmann, 278, 49.

447 Wenn man dich für einen Esel hält, so schrei wie ein Esel.

448 Wenn man die Esel auf die Säcke ladet, geht alles widerwärtig. - Winckler, XII, 98.

449 Wenn man einem Esel gleich ein Lewen oder Beeren Haut anzöge, so blieb er doch ein Esel, das weissen seine Ohren vnd Gesang. - Petri, II, 665.

450 Wenn man einen Esel schlegt, so schlegt er wieder. - Lehmann, 130, 20.

451 Wenn seck de Esels weltert1, gift et slecht Weer2. (Hannover.) - Schambach.

1) Wälzen.

2) Wetter.

452 Wenn sich der Esel unter die Musikanten mischt, bekommt er den Takt zwischen die Ohren. - Parömiakon, 2722.

453 Wenn 't de Esel to god hett, so geit he up't Iis un brekt 'n Ben. - Bueren, 1253.

454 Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doctor. - Körte, 1200, 1509; Simrock, 2168; Kirchhofer, 274; Reinsberg IV, 46.

Holl.: Als twee ezels elkander onderwijzen, dan verkrijgt geen hunner de doctorale waardigheid. (Harrebomee, I, 187.)

455 Wenn's dem Esel vbel gehet, so wil er durch die Erde fallen, ist jhm wol, so gehet er auffs Eys tantzen. - Petri, II, 671.

456 Wer als Esel fortgeht, schreit als Esel, wenn er wiederkehrt. - Reinsberg IV, 39.

457 Wer als Esel geboren ist, stirbt nicht als Pferd.

Holl.: Die ezel geboren is, moet ezel sterven (zal geen paard sterven). - Die hier een ezel is, zal geen paard wederkeeren. (Harrebomee, I, 188.)

[Spaltenumbruch] 458 Wer auf kleinem Esel reitet, fällt nicht tief.

Der Türke sagt: Auf niedrigem Esel ist bequem reiten. (Reinsberg II, 84.)

459 Wer dem Esel das Futter abbricht und die Bürde grösser macht, hat die Wirthschaft übel ausgedacht.

460 Wer dem Esel den Kopf zwagt (wäscht), der verlieret Wasser, Seiff vnd arbeit (oder: Lauge, Müh' und Seife). - Lehmann, 537, 7; Winckler, VII, 64; Reinsberg IV, 36.

Holl.: Die een ezelshoofd wil wasschen, verspilt zijn water en zijne zeep. (Harrebomee, I, 188.)

It.: Chi lava la testa all' asino perde il tempo e la lisciva. (Pazzaglia, 20.)

461 Wer dem Esel jeden Stoss wiedergeben will, der hat doppelt Weh.

462 Wer den Esel barbiert, hat eine Arbeit (Geschäft), die schlecht rentirt.

463 Wer den Esel besingt (kraut), bekommt Fürze zur Antwort.

Holl.: Eens ezels dankbarheid is veesten en schoppen. (Harrebomee, II, 365.) - Zing voor den ezel, hij zal u bevijsten. (Harrebomee, I, 190.)

464 Wer den Esel nicht klopfen (prügeln, schlagen) kann, der klopft (prügelt) den Sattel. - Bücking, 294.

It.: Qui non podet iscuder ad su caddu iscudet ad sa sedda.

465 Wer den Esel stachelt, bekommt Hufschläge als Trinkgeld.

466 Wer den Esel zu hart beschwerd, der felt mit dem last zu der Erd. - Eyering, I, 27.

467 Wer den Esel zur Arbeit treiben muss, hat so viel Mühe, als thäte er die halbe Arbeit selbst.

468 Wer die Esel stiehlt, kann sie gut wohlfeil verkaufen.

Was kümmert's den, der die Esel stiehlt, sagen die Aegypter, sie für je einen Dirhem wieder zu verkaufen! (Burckhardt, 116.)

469 Wer ein Esel ist und bildet sich ein, er sei ein Hirsch, der sehe sich vor Grabensprüngen vor. - Winckler, VIII, 4.

470 Wer einen Esel reitet, kommt eher ins Todte Meer als in den Teich Bethesda. - Sprichwörtergarten, 322; Scheidemünze, I, 596.

Frz.: Qui a asne tient a asne vient. (Leroux, I, 50.)

471 Wer kan allen Eseln das Maul stopffen! - Schuppius.

472 Wer mit Eseln geht, den will man auch mit Disteln füttern. - Scheidemünze, II, 100.

473 Wer mit faulen (lamen) Eseln Pflugen muss, dem ist vbel gnug geflucht. - Henisch, 941; Petri, II, 736.

474 Wer seinen Esel in die Mühle schickt, braucht nicht selbst zu gehen.

Frz.: Assez va au molin qui son asne y envoie. (Leroux, I, 89.)

Lat.: Ad molendinum satis it, qui asinum suum mittit. (Bovill, II, 184.)

475 Wer sich zum Esel macht, dem will jeder seinen Sack aufladen. - Simrock, 2143; Körte, 205.

Der Russe sagt: Wer sich zum Eisen macht, aus dem wird man Bolzen drehen. (Reinsberg, III, 146.)

476 Wer sich zum Esel macht, den will jedermann reiten. - Lehmann, 118, 10; Sailer, 285.

Dän.: Hvo sig giör til aesel, ham vil hver mand ride. (Prov. dan., 15.)

477 Wer sich zum Esel macht, der muss Esels arbeit thun. - Lehmann, 39, 57.

478 Wer sich zum Esel macht, muss die Säcke allzeit tragen. - Gruter, III, 111; Lehmann, II, 878, 245; Simrock, 2142; Steiger, 252; Eiselein, 153.

479 Wer vom Esel begehret Schmär, der wird dick von ihm geschlagen schwer. - Kirchhofer, 273.

480 Wer weiss wo der Esel ist, wenn's Disteln (Klee) gibt.

Lebe, mein Esel, sagen die Neugriechen, damit du Klee und im August Weintrauben essen kannst. Und die Aegypter: Lebe, Esel, bis der Klee aufsprosst. (Reinsberg IV, 32.)

481 Wer wird den Esel mit Gerste (Honig) füttern!

Holl.: Wat zal een ezel honig eten. (Harrebomee, I, 189.)

It.: L'orzo non e fatto per gli asini. (Gaal, 389.)

[Spaltenumbruch] 432 Wenn der zahme Esel den wilden i-aen hört, so hält er dessen Stimme für unmelodisch. (Aegypt.)

433 Wenn die Esel einander krauen, dann bleibt die Liebe im Lande.

Von einfältigen, unwissenden Leuten, die einander schmeicheln.

Holl.: Als de ezels malkander kraauwen, dan blijft de liefde in het land. (Harrebomée, I, 187.)

434 Wenn die Esel reisen, so ist's um die Disteln am Wege geschehen.Bacmeister, 97.

435 Wenn die Esel reiten, so kommt schlecht Wetter.Kirchhofer, 273.

436 Wenn dir einer auf einem Esel begegnet, so sage: Erlauchter Herr, wie schön ist dein Pferd! (Arab.)

Vgl. über die Höflichkeit der Araber des nördlichen Afrika Ausland, 1858, S. 41.

437 Wenn du dem Esel singst, so wird er mit Blähungen (Winden) antworten.

438 Wenn ein Esel den andern kraut, so bleibt der Dienst in der Freundschaft (Verwandtschaft).

439 Wenn ein Esel in den Spiegel sieht, so guckt kein Apostel heraus.

440 Wenn ein Esel schreit, so schreien sie alle.Scheidemünze, I, 2365.

441 Wenn er an Esel ginge, würd' er nicht aus der Art heirathen.Eiselein, 150.

442 Wenn man den Esel nach Rom schickt, so kommt er mit Eselsgeschrei wieder.Körte, 1223; Reinsberg V, 159.

Die Serben führen ihn nach Jerusalem und die Perser sagen: Wenn man einen Esel nach Mekka führt, so kehrt er stets als ein Esel zurück, ohne Ablass erhalten zu haben. Oder: Lass selbst den Esel Jesu nach Mekka gehen, wenn er zurückkommt, wird er doch ein Esel sein. (Reinsberg VI, 98.)

Dän.: Et esel kand blive fort til Mecca og kommer dog en esel tilbage. (Prov. dan., 146.)

Holl.: Zend een' ezel naar Liefland, hij zal giegagen, als hij t' huis komt. – Zendt men een' esel naar Parijs, men krijgt hem weder, even wijs. (Harrebomée, I, 190.)

443 Wenn man den Esel nennt, so kommt er gerennt. (Salzburg.)

444 Wenn man den Esel überfüttert, so fängt er an zu gumpen.Parömiakon, 2982.

445 Wenn man den Esel übergürtet, so farzt er. (Nürtingen.)

446 Wenn man den Esel vberlädt, so fält er im Koth.Lehmann, 278, 49.

447 Wenn man dich für einen Esel hält, so schrei wie ein Esel.

448 Wenn man die Esel auf die Säcke ladet, geht alles widerwärtig.Winckler, XII, 98.

449 Wenn man einem Esel gleich ein Lewen oder Beeren Haut anzöge, so blieb er doch ein Esel, das weissen seine Ohren vnd Gesang.Petri, II, 665.

450 Wenn man einen Esel schlegt, so schlegt er wieder.Lehmann, 130, 20.

451 Wenn seck de Esels weltert1, gift et slecht Weer2. (Hannover.) – Schambach.

1) Wälzen.

2) Wetter.

452 Wenn sich der Esel unter die Musikanten mischt, bekommt er den Takt zwischen die Ohren.Parömiakon, 2722.

453 Wenn 't de Esel to gôd hett, so geit he up't Iis un brêkt 'n Bên.Bueren, 1253.

454 Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doctor.Körte, 1200, 1509; Simrock, 2168; Kirchhofer, 274; Reinsberg IV, 46.

Holl.: Als twee ezels elkander onderwijzen, dan verkrijgt geen hunner de doctorale waardigheid. (Harrebomée, I, 187.)

455 Wenn's dem Esel vbel gehet, so wil er durch die Erde fallen, ist jhm wol, so gehet er auffs Eys tantzen.Petri, II, 671.

456 Wer als Esel fortgeht, schreit als Esel, wenn er wiederkehrt.Reinsberg IV, 39.

457 Wer als Esel geboren ist, stirbt nicht als Pferd.

Holl.: Die ezel geboren is, moet ezel sterven (zal geen paard sterven). – Die hier een ezel is, zal geen paard wederkeeren. (Harrebomée, I, 188.)

[Spaltenumbruch] 458 Wer auf kleinem Esel reitet, fällt nicht tief.

Der Türke sagt: Auf niedrigem Esel ist bequem reiten. (Reinsberg II, 84.)

459 Wer dem Esel das Futter abbricht und die Bürde grösser macht, hat die Wirthschaft übel ausgedacht.

460 Wer dem Esel den Kopf zwagt (wäscht), der verlieret Wasser, Seiff vnd arbeit (oder: Lauge, Müh' und Seife).Lehmann, 537, 7; Winckler, VII, 64; Reinsberg IV, 36.

Holl.: Die een ezelshoofd wil wasschen, verspilt zijn water en zijne zeep. (Harrebomée, I, 188.)

It.: Chi lava la testa all' asino perde il tempo e la lisciva. (Pazzaglia, 20.)

461 Wer dem Esel jeden Stoss wiedergeben will, der hat doppelt Weh.

462 Wer den Esel barbiert, hat eine Arbeit (Geschäft), die schlecht rentirt.

463 Wer den Esel besingt (kraut), bekommt Fürze zur Antwort.

Holl.: Eens ezels dankbarheid is veesten en schoppen. (Harrebomée, II, 365.) – Zing voor den ezel, hij zal u bevijsten. (Harrebomée, I, 190.)

464 Wer den Esel nicht klopfen (prügeln, schlagen) kann, der klopft (prügelt) den Sattel.Bücking, 294.

It.: Qui non podet iscuder ad su caddu iscudet ad sa sedda.

465 Wer den Esel stachelt, bekommt Hufschläge als Trinkgeld.

466 Wer den Esel zu hart beschwerd, der felt mit dem last zu der Erd.Eyering, I, 27.

467 Wer den Esel zur Arbeit treiben muss, hat so viel Mühe, als thäte er die halbe Arbeit selbst.

468 Wer die Esel stiehlt, kann sie gut wohlfeil verkaufen.

Was kümmert's den, der die Esel stiehlt, sagen die Aegypter, sie für je einen Dirhem wieder zu verkaufen! (Burckhardt, 116.)

469 Wer ein Esel ist und bildet sich ein, er sei ein Hirsch, der sehe sich vor Grabensprüngen vor.Winckler, VIII, 4.

470 Wer einen Esel reitet, kommt eher ins Todte Meer als in den Teich Bethesda.Sprichwörtergarten, 322; Scheidemünze, I, 596.

Frz.: Qui à asne tient à asne vient. (Leroux, I, 50.)

471 Wer kan allen Eseln das Maul stopffen!Schuppius.

472 Wer mit Eseln geht, den will man auch mit Disteln füttern.Scheidemünze, II, 100.

473 Wer mit faulen (lamen) Eseln Pflugen muss, dem ist vbel gnug geflucht.Henisch, 941; Petri, II, 736.

474 Wer seinen Esel in die Mühle schickt, braucht nicht selbst zu gehen.

Frz.: Assez va au molin qui son asne y envoie. (Leroux, I, 89.)

Lat.: Ad molendinum satis it, qui asinum suum mittit. (Bovill, II, 184.)

475 Wer sich zum Esel macht, dem will jeder seinen Sack aufladen.Simrock, 2143; Körte, 205.

Der Russe sagt: Wer sich zum Eisen macht, aus dem wird man Bolzen drehen. (Reinsberg, III, 146.)

476 Wer sich zum Esel macht, den will jedermann reiten.Lehmann, 118, 10; Sailer, 285.

Dän.: Hvo sig giør til æsel, ham vil hver mand ride. (Prov. dan., 15.)

477 Wer sich zum Esel macht, der muss Esels arbeit thun.Lehmann, 39, 57.

478 Wer sich zum Esel macht, muss die Säcke allzeit tragen.Gruter, III, 111; Lehmann, II, 878, 245; Simrock, 2142; Steiger, 252; Eiselein, 153.

479 Wer vom Esel begehret Schmär, der wird dick von ihm geschlagen schwer.Kirchhofer, 273.

480 Wer weiss wo der Esel ist, wenn's Disteln (Klee) gibt.

Lebe, mein Esel, sagen die Neugriechen, damit du Klee und im August Weintrauben essen kannst. Und die Aegypter: Lebe, Esel, bis der Klee aufsprosst. (Reinsberg IV, 32.)

481 Wer wird den Esel mit Gerste (Honig) füttern!

Holl.: Wat zal een ezel honig eten. (Harrebomée, I, 189.)

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[[436]/0464] 432 Wenn der zahme Esel den wilden i-aen hört, so hält er dessen Stimme für unmelodisch. (Aegypt.) 433 Wenn die Esel einander krauen, dann bleibt die Liebe im Lande. Von einfältigen, unwissenden Leuten, die einander schmeicheln. Holl.: Als de ezels malkander kraauwen, dan blijft de liefde in het land. (Harrebomée, I, 187.) 434 Wenn die Esel reisen, so ist's um die Disteln am Wege geschehen. – Bacmeister, 97. 435 Wenn die Esel reiten, so kommt schlecht Wetter. – Kirchhofer, 273. 436 Wenn dir einer auf einem Esel begegnet, so sage: Erlauchter Herr, wie schön ist dein Pferd! (Arab.) Vgl. über die Höflichkeit der Araber des nördlichen Afrika Ausland, 1858, S. 41. 437 Wenn du dem Esel singst, so wird er mit Blähungen (Winden) antworten. 438 Wenn ein Esel den andern kraut, so bleibt der Dienst in der Freundschaft (Verwandtschaft). 439 Wenn ein Esel in den Spiegel sieht, so guckt kein Apostel heraus. 440 Wenn ein Esel schreit, so schreien sie alle. – Scheidemünze, I, 2365. 441 Wenn er an Esel ginge, würd' er nicht aus der Art heirathen. – Eiselein, 150. 442 Wenn man den Esel nach Rom schickt, so kommt er mit Eselsgeschrei wieder. – Körte, 1223; Reinsberg V, 159. Die Serben führen ihn nach Jerusalem und die Perser sagen: Wenn man einen Esel nach Mekka führt, so kehrt er stets als ein Esel zurück, ohne Ablass erhalten zu haben. Oder: Lass selbst den Esel Jesu nach Mekka gehen, wenn er zurückkommt, wird er doch ein Esel sein. (Reinsberg VI, 98.) Dän.: Et esel kand blive fort til Mecca og kommer dog en esel tilbage. (Prov. dan., 146.) Holl.: Zend een' ezel naar Liefland, hij zal giegagen, als hij t' huis komt. – Zendt men een' esel naar Parijs, men krijgt hem weder, even wijs. (Harrebomée, I, 190.) 443 Wenn man den Esel nennt, so kommt er gerennt. (Salzburg.) 444 Wenn man den Esel überfüttert, so fängt er an zu gumpen. – Parömiakon, 2982. 445 Wenn man den Esel übergürtet, so farzt er. (Nürtingen.) 446 Wenn man den Esel vberlädt, so fält er im Koth. – Lehmann, 278, 49. 447 Wenn man dich für einen Esel hält, so schrei wie ein Esel. 448 Wenn man die Esel auf die Säcke ladet, geht alles widerwärtig. – Winckler, XII, 98. 449 Wenn man einem Esel gleich ein Lewen oder Beeren Haut anzöge, so blieb er doch ein Esel, das weissen seine Ohren vnd Gesang. – Petri, II, 665. 450 Wenn man einen Esel schlegt, so schlegt er wieder. – Lehmann, 130, 20. 451 Wenn seck de Esels weltert1, gift et slecht Weer2. (Hannover.) – Schambach. 1) Wälzen. 2) Wetter. 452 Wenn sich der Esel unter die Musikanten mischt, bekommt er den Takt zwischen die Ohren. – Parömiakon, 2722. 453 Wenn 't de Esel to gôd hett, so geit he up't Iis un brêkt 'n Bên. – Bueren, 1253. 454 Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doctor. – Körte, 1200, 1509; Simrock, 2168; Kirchhofer, 274; Reinsberg IV, 46. Holl.: Als twee ezels elkander onderwijzen, dan verkrijgt geen hunner de doctorale waardigheid. (Harrebomée, I, 187.) 455 Wenn's dem Esel vbel gehet, so wil er durch die Erde fallen, ist jhm wol, so gehet er auffs Eys tantzen. – Petri, II, 671. 456 Wer als Esel fortgeht, schreit als Esel, wenn er wiederkehrt. – Reinsberg IV, 39. 457 Wer als Esel geboren ist, stirbt nicht als Pferd. Holl.: Die ezel geboren is, moet ezel sterven (zal geen paard sterven). – Die hier een ezel is, zal geen paard wederkeeren. (Harrebomée, I, 188.) 458 Wer auf kleinem Esel reitet, fällt nicht tief. Der Türke sagt: Auf niedrigem Esel ist bequem reiten. (Reinsberg II, 84.) 459 Wer dem Esel das Futter abbricht und die Bürde grösser macht, hat die Wirthschaft übel ausgedacht. 460 Wer dem Esel den Kopf zwagt (wäscht), der verlieret Wasser, Seiff vnd arbeit (oder: Lauge, Müh' und Seife). – Lehmann, 537, 7; Winckler, VII, 64; Reinsberg IV, 36. Holl.: Die een ezelshoofd wil wasschen, verspilt zijn water en zijne zeep. (Harrebomée, I, 188.) It.: Chi lava la testa all' asino perde il tempo e la lisciva. (Pazzaglia, 20.) 461 Wer dem Esel jeden Stoss wiedergeben will, der hat doppelt Weh. 462 Wer den Esel barbiert, hat eine Arbeit (Geschäft), die schlecht rentirt. 463 Wer den Esel besingt (kraut), bekommt Fürze zur Antwort. Holl.: Eens ezels dankbarheid is veesten en schoppen. (Harrebomée, II, 365.) – Zing voor den ezel, hij zal u bevijsten. (Harrebomée, I, 190.) 464 Wer den Esel nicht klopfen (prügeln, schlagen) kann, der klopft (prügelt) den Sattel. – Bücking, 294. It.: Qui non podet iscuder ad su caddu iscudet ad sa sedda. 465 Wer den Esel stachelt, bekommt Hufschläge als Trinkgeld. 466 Wer den Esel zu hart beschwerd, der felt mit dem last zu der Erd. – Eyering, I, 27. 467 Wer den Esel zur Arbeit treiben muss, hat so viel Mühe, als thäte er die halbe Arbeit selbst. 468 Wer die Esel stiehlt, kann sie gut wohlfeil verkaufen. Was kümmert's den, der die Esel stiehlt, sagen die Aegypter, sie für je einen Dirhem wieder zu verkaufen! (Burckhardt, 116.) 469 Wer ein Esel ist und bildet sich ein, er sei ein Hirsch, der sehe sich vor Grabensprüngen vor. – Winckler, VIII, 4. 470 Wer einen Esel reitet, kommt eher ins Todte Meer als in den Teich Bethesda. – Sprichwörtergarten, 322; Scheidemünze, I, 596. Frz.: Qui à asne tient à asne vient. (Leroux, I, 50.) 471 Wer kan allen Eseln das Maul stopffen! – Schuppius. 472 Wer mit Eseln geht, den will man auch mit Disteln füttern. – Scheidemünze, II, 100. 473 Wer mit faulen (lamen) Eseln Pflugen muss, dem ist vbel gnug geflucht. – Henisch, 941; Petri, II, 736. 474 Wer seinen Esel in die Mühle schickt, braucht nicht selbst zu gehen. Frz.: Assez va au molin qui son asne y envoie. (Leroux, I, 89.) Lat.: Ad molendinum satis it, qui asinum suum mittit. (Bovill, II, 184.) 475 Wer sich zum Esel macht, dem will jeder seinen Sack aufladen. – Simrock, 2143; Körte, 205. Der Russe sagt: Wer sich zum Eisen macht, aus dem wird man Bolzen drehen. (Reinsberg, III, 146.) 476 Wer sich zum Esel macht, den will jedermann reiten. – Lehmann, 118, 10; Sailer, 285. Dän.: Hvo sig giør til æsel, ham vil hver mand ride. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [436]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/464>, abgerufen am 22.11.2024.