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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *536 Den Esel hüten müssen.

Lange auf jemand warten müssen. In der Eifel wird die Redensart von Mädchen gebraucht, die in Tanzlokalen an der Wand stehen und nicht zum Tanz kommen.

*537 Den Esel machen (spielen) der Disteln wegen.

Sich aus eigenem Interesse dumm stellen.

*538 Den Esel mit Feigen füttern.

Holl.: De boer geeft vijgen aan zijn paard. (Harrebomee, II, 379.)

*539 Den Esel mitten durch den Koth tragen. - Eiselein, 149.

Nach der Fabel von dem Vater, Sohn und einem Esel.

*540 Den Esel reiten. - Geiler, Nsch., 78; Kloster, I, 656.

Ohne hinreichenden Grund zürnen.

Mhd.: Wer weiz wer noch den ezel reit. (Ambr. Liederb.) (Zingerle, 30.)

*541 Den Esel striegeln. - Eiselein, 152.

Lat.: Asini caput ne laves nitro. (Eiselein, 152.)

*542 Den Esel suchen und darauf sitzen.

Wer etwas sucht, was er in der Hand hält oder an sich hängen hat.

*543 Den Esel um das Schmer schinden.

"Wer schleufft in Esel umb das schmer, der ist vernunfft vnd Weissheit lär." (Brandt, Nsch., 52; Kloster, I, 509.) Ein alt Weib blos des Geldes wegen heirathen.

*544 Den Esel vbergürten (überladen). - Franck, II, 98b; Eyering, II, 295; Murner, Nb., 52; Kloster, IV, 772; Eiselein, 150; Körte, 1233a; Sailer, 77.

Zu sehr belasten.

*545 Den Esel zum Propheten machen.

Die Alten sagten nach einem Scherz des Aristophanes: Den Esel unter die Vögel zählen (Asinus avis) und wandten die Redensart an, wenn man aus irgendeinem lächerlichen Anzeichen einen Schluss machte. Jemand sprach eben von einem Kranken, als er einen Esel aufstehen sah, und ein anderer sagte: "Vielleicht wird auch der Kranke genesen", was den Aristophanes zu dem Witze veranlasste, den Esel unter die Vögel zählen, aus deren Flug man prophezeien könne. (Erasmus, 9.)

*546 Der Esel beichtet dem Wolfe. - Eiselein, 150.

*547 Der Esel beim Dudelsack.

Lat.: Asinus ad lyram. (Erasm., 247.)

*548 Der Esel bewegt seine Ohren. - Henisch, 940.

"Von einem, der sich stelt, als verstehe er alles vnnd verstehet doch nichts."

*549 Der Esel erscheint in seidenen Strümpfen.

Wenn ein Mensch ohne Erziehung und Bildung den Feinen zu spielen versucht.

*550 Der Esel gibt ihm Ohrfeigen.

Von jemand, dessen Unwissenheit oder Grobheit zuweilen seine Scheinbildung und Politur durchbricht.

*551 Der Esel hat jhn geschlagen. - Henisch, 937.

"Er hat etwas vnbedachtsam gethan."

*552 Der Esel ist bei der Schminkbüchse.

Wenn Leute Kostbarkeiten anwenden, für die sie nicht passen oder die sie nicht zu gebrauchen verstehen, wenn (bemerkt Erasmus) ein Ungelehrter über die classischen Schriftsteller geräth, oder wenn es sich schickt, dass er mit den gelehrtesten Männern zusammen lebt, deren Umgang er nicht zu benutzen, sich dessen nicht zu erfreuen versteht.

*553 Der Esel ist in die Sprewen gefallen. - Henisch, 937.

D. i. "es ist jhm ein besonder glück widerfahren".

*554 Der Esel ist 'raus. (Oberlausitz.)

Die grauen Haare sind da.

*555 Der Esel ist vnter die Affen kommen. - Eyering, I, 446 u. 670.

*556 Der Esel läuft ihm über die Zunge.

*557 Der Esel mit dem Heilthum. - Eiselein, 151.

Dän.: Asenet baer helligdom. (Prov. dan., 39.)

Lat.: Asinus portans mysteria. (Eiselein, 151.)

*558 Der Esel reitet ihn. - Narrenspiegel, 78.

*559 Der Esel spilt auff der leiren. - Franck, II, 47a.

*560 Der Esel straft den, so ihn reit. - Eiselein, 150.

*561 Der Esel were auch gern freundtlich. - Franck, II, 47a.

Gutmeinen mit Plumpheit im Bunde. - Franck führt die Redensart als verwandt und in Gesellschaft mit den folgenden auf: "Es steht jm an als dem Bern das tantzen. Ein flegelhut. Er meynt es gut, es wils aber niemand gut verstehn. Ein Dap ins muss. Der gefüllt Vlrich." (Camelus saltat.)

*562 Der Esel will die Lauten schlagen. - Eyering, I, 282 u. 446.

*563 Der Esel will sich freundlich machen. - Franck, I, 2b; Körte, 1233d.

"Wann einem ein ding vberauss vbel ansteht." (S. 561.)

[Spaltenumbruch] *564 Des Esels todt erzehlen. - Henisch, 939.

*565 Die Esel stehen am Berge. - Kirchhofer, 273.

*566 Die Esel von Chatanooga. (Nordamerika.)

Wie die Gänse des Capitols in der ganzen gebildeten Welt sprichwörtlich sind, so sind es die Esel von Chatanooga in kurzer Zeit in den Vereinigten Staaten Nordamerikas geworden. Ich glaube, die Redensart darf hier nicht fehlen. Vor dem Lager des unionistischen Generals Hooker befand sich (1863) ein Artilleriepark und, noch weiter vorgeschoben, ein umschlossener Raum von 300 angeschirrten Mauleseln. Die Conföderirten unternahmen einen Ueberfall auf das Lager; die Thiere wurden jedoch infolge der ersten Schüsse unruhig; sie erschraken und entsetzten sich. Eins derselben suchte durch die Palissaden zu entkommen und durchbrach sie, worauf alle andern folgten. Der Zufall warf sie in directer Linie auf den Feind. Dieser glaubte in der Dunkelheit der Nacht von einer stärkern Cavaleriemasse angegriffen zu werden und ergriff die Flucht, nicht nur sein Gepäck, sondern ausserdem 1600 neue Flinten zurücklassend, die den Unionisten als Beute zufielen. Die Esel von Chatanooga haben nicht nur wie die Gänse des Capitols eine Ueberrumpelung vereitelt, sie haben auch den Feind in die Flucht geschlagen. (Nach der Neuyorker Staatszeitung.)

*567 Do sall dich 'nen alen Essel biesse. (Köln.) - Firmenich, 474, 113.

*568 Eher wird ein Esel die Laute spielen.

*569 Eim Esel ein harpffen oder leyren geben. - Franck, I, 2a.

*570 Eim Esel ein löwen haut anthun. - Franck, I, 5b.

*571 Eim Esel ein schleyr auffsetzen. - Franck, II, 96b.

*572 Ein Esel bei den Cumanis. - Henisch, 939.

Lat.: Asinus apud Cumanos. (Erasm., 858.)

*573 Ein Esel bei der Sackpfeife.

*574 Ein Esel, der ein geheimnuss tregt. - Henisch, 937.

D. i. jemand, "der einem hohen ampt fürgesetzt ist vnnd nicht gestudiert hat". (S. 557.)

*575 Ein Esel im Bischofshut. - Lehmann, 818, 19.

"Manchem stehen ämpter vnnd ehren an wie eim Esel ein Bischoffs Hut."

*576 Ein Esel in wolriechender salbe. - Henisch, 937.

D. i. "einer der gelehrte Praeceptores bekommen vnnd dieselben auss vnwissenheit verachtet".

*577 Ein Esel mit der Lauten. - Eiselein, 152.

*578 Ein Esel mit zweyen Füssen. - Henisch, 938.

*579 Ein Esel vmb gelt schinden. - Murner, Nb., 81; Kloster, IV, 842.

Von denen, die alles machen und treiben, was Geld bringt. "Die welt ist yetzund also blindt, das sie vmb gelt ein Esel schindt, kem Christus noch einmal auff erden, er müsst vmb gelt verrhaten werden."

*580 Ein Esel vnder den affen. - Franck, II, 49a; Körte, 1219.

Wenn ein dummer Hans unter Witzbolde geräth und von ihnen geneckt und gehänselt wird.

*581 Ein Esel vnder den Binen. - Henisch, 937.

D. i. "er ist vnder böse vngestümme Leute kommen".

*582 Ein sammtner Sattel für den Esel.

Ung.: Nem illik a szamar hatara barsony nyereg. (Gaal, 389.)

*583 Einem den Esel bohren (stechen). - Eiselein, 150.

Einen anführen. Zeigefinger und kleinen Finger ausrecken ceteris depressis. Mayer (II, 113) hat auch: vötzeln, papierln, sticheln.

Frz.: Faire le corne a quelqu'un.

*584 Einem Esel den Kopf waschen.

Frz.: A laver la tete d'un ane, on y perd sa lessive. (Lendroy, 39.)

*585 Einem Esel Latein lehren. - Murner, Nb., 71.

*586 Einen auf den Esel setzen. - Eiselein, 149.

Auf dem hölzernen Esel reiten war eine Strafe.

*587 Einen bösen Esel reiten. - Henisch, 938; Eiselein, 151.

Oder ein Geckenpferd, d. i. "vberherret, vbermannet, vberweibt" sein.

Lat.: Malo asino vehitur. (Eiselein, 151.)

*588 Einen Esel bescheren. - Franck, I, 27a; Schottel, 1123b; Lehmann, 776, 1.

Lat.: Ab asino lanam. - Asinum tondes. (Eiselein, 152.)

*589 Einen Esel lehren vnder dem Zaune lauffen. - Henisch, 939.

"Von einer vnnutzen arbeit."

*590 Einen Esel singen lehren.

*591 Einen Esel suchen und ein Königreich finden.

Dän.: At söge efter asne, og finde et kongerige. (Prov. dan., 40.)

*592 Einen Esel um eine Pfeife geben. - Brandt, Nsch., 89.

Schlechter Tausch.

[Spaltenumbruch] *536 Den Esel hüten müssen.

Lange auf jemand warten müssen. In der Eifel wird die Redensart von Mädchen gebraucht, die in Tanzlokalen an der Wand stehen und nicht zum Tanz kommen.

*537 Den Esel machen (spielen) der Disteln wegen.

Sich aus eigenem Interesse dumm stellen.

*538 Den Esel mit Feigen füttern.

Holl.: De boer geeft vijgen aan zijn paard. (Harrebomée, II, 379.)

*539 Den Esel mitten durch den Koth tragen.Eiselein, 149.

Nach der Fabel von dem Vater, Sohn und einem Esel.

*540 Den Esel reiten.Geiler, Nsch., 78; Kloster, I, 656.

Ohne hinreichenden Grund zürnen.

Mhd.: Wer weiz wer noch den ezel reit. (Ambr. Liederb.) (Zingerle, 30.)

*541 Den Esel striegeln.Eiselein, 152.

Lat.: Asini caput ne laves nitro. (Eiselein, 152.)

*542 Den Esel suchen und darauf sitzen.

Wer etwas sucht, was er in der Hand hält oder an sich hängen hat.

*543 Den Esel um das Schmer schinden.

„Wer schleufft in Esel umb das schmer, der ist vernunfft vnd Weissheit lär.“ (Brandt, Nsch., 52; Kloster, I, 509.) Ein alt Weib blos des Geldes wegen heirathen.

*544 Den Esel vbergürten (überladen).Franck, II, 98b; Eyering, II, 295; Murner, Nb., 52; Kloster, IV, 772; Eiselein, 150; Körte, 1233a; Sailer, 77.

Zu sehr belasten.

*545 Den Esel zum Propheten machen.

Die Alten sagten nach einem Scherz des Aristophanes: Den Esel unter die Vögel zählen (Asinus avis) und wandten die Redensart an, wenn man aus irgendeinem lächerlichen Anzeichen einen Schluss machte. Jemand sprach eben von einem Kranken, als er einen Esel aufstehen sah, und ein anderer sagte: „Vielleicht wird auch der Kranke genesen“, was den Aristophanes zu dem Witze veranlasste, den Esel unter die Vögel zählen, aus deren Flug man prophezeien könne. (Erasmus, 9.)

*546 Der Esel beichtet dem Wolfe.Eiselein, 150.

*547 Der Esel beim Dudelsack.

Lat.: Asinus ad lyram. (Erasm., 247.)

*548 Der Esel bewegt seine Ohren.Henisch, 940.

„Von einem, der sich stelt, als verstehe er alles vnnd verstehet doch nichts.“

*549 Der Esel erscheint in seidenen Strümpfen.

Wenn ein Mensch ohne Erziehung und Bildung den Feinen zu spielen versucht.

*550 Der Esel gibt ihm Ohrfeigen.

Von jemand, dessen Unwissenheit oder Grobheit zuweilen seine Scheinbildung und Politur durchbricht.

*551 Der Esel hat jhn geschlagen.Henisch, 937.

„Er hat etwas vnbedachtsam gethan.“

*552 Der Esel ist bei der Schminkbüchse.

Wenn Leute Kostbarkeiten anwenden, für die sie nicht passen oder die sie nicht zu gebrauchen verstehen, wenn (bemerkt Erasmus) ein Ungelehrter über die classischen Schriftsteller geräth, oder wenn es sich schickt, dass er mit den gelehrtesten Männern zusammen lebt, deren Umgang er nicht zu benutzen, sich dessen nicht zu erfreuen versteht.

*553 Der Esel ist in die Sprewen gefallen.Henisch, 937.

D. i. „es ist jhm ein besonder glück widerfahren“.

*554 Der Esel ist 'raus. (Oberlausitz.)

Die grauen Haare sind da.

*555 Der Esel ist vnter die Affen kommen.Eyering, I, 446 u. 670.

*556 Der Esel läuft ihm über die Zunge.

*557 Der Esel mit dem Heilthum.Eiselein, 151.

Dän.: Asenet bær helligdom. (Prov. dan., 39.)

Lat.: Asinus portans mysteria. (Eiselein, 151.)

*558 Der Esel reitet ihn.Narrenspiegel, 78.

*559 Der Esel spilt auff der leiren.Franck, II, 47a.

*560 Der Esel straft den, so ihn reit.Eiselein, 150.

*561 Der Esel were auch gern freundtlich.Franck, II, 47a.

Gutmeinen mit Plumpheit im Bunde. – Franck führt die Redensart als verwandt und in Gesellschaft mit den folgenden auf: „Es steht jm an als dem Bern das tantzen. Ein flegelhut. Er meynt es gut, es wils aber niemand gut verstehn. Ein Dap ins muss. Der gefüllt Vlrich.“ (Camelus saltat.)

*562 Der Esel will die Lauten schlagen.Eyering, I, 282 u. 446.

*563 Der Esel will sich freundlich machen.Franck, I, 2b; Körte, 1233d.

„Wann einem ein ding vberauss vbel ansteht.“ (S. 561.)

[Spaltenumbruch] *564 Des Esels todt erzehlen.Henisch, 939.

*565 Die Esel stehen am Berge.Kirchhofer, 273.

*566 Die Esel von Chatanooga. (Nordamerika.)

Wie die Gänse des Capitols in der ganzen gebildeten Welt sprichwörtlich sind, so sind es die Esel von Chatanooga in kurzer Zeit in den Vereinigten Staaten Nordamerikas geworden. Ich glaube, die Redensart darf hier nicht fehlen. Vor dem Lager des unionistischen Generals Hooker befand sich (1863) ein Artilleriepark und, noch weiter vorgeschoben, ein umschlossener Raum von 300 angeschirrten Mauleseln. Die Conföderirten unternahmen einen Ueberfall auf das Lager; die Thiere wurden jedoch infolge der ersten Schüsse unruhig; sie erschraken und entsetzten sich. Eins derselben suchte durch die Palissaden zu entkommen und durchbrach sie, worauf alle andern folgten. Der Zufall warf sie in directer Linie auf den Feind. Dieser glaubte in der Dunkelheit der Nacht von einer stärkern Cavaleriemasse angegriffen zu werden und ergriff die Flucht, nicht nur sein Gepäck, sondern ausserdem 1600 neue Flinten zurücklassend, die den Unionisten als Beute zufielen. Die Esel von Chatanooga haben nicht nur wie die Gänse des Capitols eine Ueberrumpelung vereitelt, sie haben auch den Feind in die Flucht geschlagen. (Nach der Neuyorker Staatszeitung.)

*567 Do sall dich 'nen âlen Essel biesse. (Köln.) – Firmenich, 474, 113.

*568 Eher wird ein Esel die Laute spielen.

*569 Eim Esel ein harpffen oder leyren geben.Franck, I, 2a.

*570 Eim Esel ein löwen haut anthun.Franck, I, 5b.

*571 Eim Esel ein schleyr auffsetzen.Franck, II, 96b.

*572 Ein Esel bei den Cumanis.Henisch, 939.

Lat.: Asinus apud Cumanos. (Erasm., 858.)

*573 Ein Esel bei der Sackpfeife.

*574 Ein Esel, der ein geheimnuss tregt.Henisch, 937.

D. i. jemand, „der einem hohen ampt fürgesetzt ist vnnd nicht gestudiert hat“. (S. 557.)

*575 Ein Esel im Bischofshut.Lehmann, 818, 19.

„Manchem stehen ämpter vnnd ehren an wie eim Esel ein Bischoffs Hut.“

*576 Ein Esel in wolriechender salbe.Henisch, 937.

D. i. „einer der gelehrte Praeceptores bekommen vnnd dieselben auss vnwissenheit verachtet“.

*577 Ein Esel mit der Lauten.Eiselein, 152.

*578 Ein Esel mit zweyen Füssen.Henisch, 938.

*579 Ein Esel vmb gelt schinden.Murner, Nb., 81; Kloster, IV, 842.

Von denen, die alles machen und treiben, was Geld bringt. „Die welt ist yetzund also blindt, das sie vmb gelt ein Esel schindt, kem Christus noch einmal auff erden, er müsst vmb gelt verrhaten werden.“

*580 Ein Esel vnder den affen.Franck, II, 49a; Körte, 1219.

Wenn ein dummer Hans unter Witzbolde geräth und von ihnen geneckt und gehänselt wird.

*581 Ein Esel vnder den Binen.Henisch, 937.

D. i. „er ist vnder böse vngestümme Leute kommen“.

*582 Ein sammtner Sattel für den Esel.

Ung.: Nem illik a szamár határa bársony nyereg. (Gaal, 389.)

*583 Einem den Esel bohren (stechen).Eiselein, 150.

Einen anführen. Zeigefinger und kleinen Finger ausrecken ceteris depressis. Mayer (II, 113) hat auch: vötzeln, papierln, sticheln.

Frz.: Faire le corne à quelqu'un.

*584 Einem Esel den Kopf waschen.

Frz.: A laver la tête d'un âne, on y perd sa lessive. (Lendroy, 39.)

*585 Einem Esel Latein lehren.Murner, Nb., 71.

*586 Einen auf den Esel setzen.Eiselein, 149.

Auf dem hölzernen Esel reiten war eine Strafe.

*587 Einen bösen Esel reiten.Henisch, 938; Eiselein, 151.

Oder ein Geckenpferd, d. i. „vberherret, vbermannet, vberweibt“ sein.

Lat.: Malo asino vehitur. (Eiselein, 151.)

*588 Einen Esel bescheren.Franck, I, 27a; Schottel, 1123b; Lehmann, 776, 1.

Lat.: Ab asino lanam. – Asinum tondes. (Eiselein, 152.)

*589 Einen Esel lehren vnder dem Zaune lauffen.Henisch, 939.

„Von einer vnnutzen arbeit.“

*590 Einen Esel singen lehren.

*591 Einen Esel suchen und ein Königreich finden.

Dän.: At søge efter asne, og finde et kongerige. (Prov. dan., 40.)

*592 Einen Esel um eine Pfeife geben.Brandt, Nsch., 89.

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[[438]/0466] *536 Den Esel hüten müssen. Lange auf jemand warten müssen. In der Eifel wird die Redensart von Mädchen gebraucht, die in Tanzlokalen an der Wand stehen und nicht zum Tanz kommen. *537 Den Esel machen (spielen) der Disteln wegen. Sich aus eigenem Interesse dumm stellen. *538 Den Esel mit Feigen füttern. Holl.: De boer geeft vijgen aan zijn paard. (Harrebomée, II, 379.) *539 Den Esel mitten durch den Koth tragen. – Eiselein, 149. Nach der Fabel von dem Vater, Sohn und einem Esel. *540 Den Esel reiten. – Geiler, Nsch., 78; Kloster, I, 656. Ohne hinreichenden Grund zürnen. Mhd.: Wer weiz wer noch den ezel reit. (Ambr. Liederb.) (Zingerle, 30.) *541 Den Esel striegeln. – Eiselein, 152. Lat.: Asini caput ne laves nitro. (Eiselein, 152.) *542 Den Esel suchen und darauf sitzen. 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(Erasmus, 9.) *546 Der Esel beichtet dem Wolfe. – Eiselein, 150. *547 Der Esel beim Dudelsack. Lat.: Asinus ad lyram. (Erasm., 247.) *548 Der Esel bewegt seine Ohren. – Henisch, 940. „Von einem, der sich stelt, als verstehe er alles vnnd verstehet doch nichts.“ *549 Der Esel erscheint in seidenen Strümpfen. Wenn ein Mensch ohne Erziehung und Bildung den Feinen zu spielen versucht. *550 Der Esel gibt ihm Ohrfeigen. Von jemand, dessen Unwissenheit oder Grobheit zuweilen seine Scheinbildung und Politur durchbricht. *551 Der Esel hat jhn geschlagen. – Henisch, 937. „Er hat etwas vnbedachtsam gethan.“ *552 Der Esel ist bei der Schminkbüchse. 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Vor dem Lager des unionistischen Generals Hooker befand sich (1863) ein Artilleriepark und, noch weiter vorgeschoben, ein umschlossener Raum von 300 angeschirrten Mauleseln. Die Conföderirten unternahmen einen Ueberfall auf das Lager; die Thiere wurden jedoch infolge der ersten Schüsse unruhig; sie erschraken und entsetzten sich. Eins derselben suchte durch die Palissaden zu entkommen und durchbrach sie, worauf alle andern folgten. Der Zufall warf sie in directer Linie auf den Feind. Dieser glaubte in der Dunkelheit der Nacht von einer stärkern Cavaleriemasse angegriffen zu werden und ergriff die Flucht, nicht nur sein Gepäck, sondern ausserdem 1600 neue Flinten zurücklassend, die den Unionisten als Beute zufielen. Die Esel von Chatanooga haben nicht nur wie die Gänse des Capitols eine Ueberrumpelung vereitelt, sie haben auch den Feind in die Flucht geschlagen. (Nach der Neuyorker Staatszeitung.) *567 Do sall dich 'nen âlen Essel biesse. (Köln.) – Firmenich, 474, 113. *568 Eher wird ein Esel die Laute spielen. *569 Eim Esel ein harpffen oder leyren geben. – Franck, I, 2a. *570 Eim Esel ein löwen haut anthun. – Franck, I, 5b. *571 Eim Esel ein schleyr auffsetzen. – Franck, II, 96b. *572 Ein Esel bei den Cumanis. – Henisch, 939. Lat.: Asinus apud Cumanos. (Erasm., 858.) *573 Ein Esel bei der Sackpfeife. *574 Ein Esel, der ein geheimnuss tregt. – Henisch, 937. D. i. jemand, „der einem hohen ampt fürgesetzt ist vnnd nicht gestudiert hat“. (S. 557.) *575 Ein Esel im Bischofshut. – Lehmann, 818, 19. „Manchem stehen ämpter vnnd ehren an wie eim Esel ein Bischoffs Hut.“ *576 Ein Esel in wolriechender salbe. – Henisch, 937. D. i. „einer der gelehrte Praeceptores bekommen vnnd dieselben auss vnwissenheit verachtet“. *577 Ein Esel mit der Lauten. – Eiselein, 152. *578 Ein Esel mit zweyen Füssen. – Henisch, 938. *579 Ein Esel vmb gelt schinden. – Murner, Nb., 81; Kloster, IV, 842. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [438]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/466>, abgerufen am 22.11.2024.