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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] des bewirthschafteten Grundstücks der Bebauer auch das Recht auf die durch seine Thätigkeit erzielten Früchte habe.

Mhd.: De garde is vordinet als he geseget und geharket is. (Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Stadt Berlin, I, 167.)

4 Der Garten muss eine eigene Abwart haben. - Kirchhofer, 309.

5 Der Garten wird geliebt, so lang er gibt.

Dän.: Medens der er frugt i haugen da bliver lyst-huuset elsket. (Prov. dan., 277.)

6 Ein Gart ist dess armen speise Marckt. - Henisch, 1363, 21.

Lat.: Hortus pauperis est macellum.

7 Ein Gart ohn Baum, ein Gaul ohn Zaum, ein Reiter ohn Schwerdt seind nicht eines Hallers werth. - Henisch, 1363, 18.

8 Es ist kein Garten so klein, es wird eine Nessel drin sein. - Parömiakon, 1751.

9 Es ist kein Garten so schön vnd rein, da man kein vnkraut inne findet. - Pauli, Postilla, II, 167a.

10 Es meint einer offt, er wolle jhme ein Garten kauffen, so kaufft er zanck vnd krieg. - Lehmann, 918, 21.

11 Es wächst mehr im Garten, als man gesäet.

Span.: Nace en la huerta lo que no siembra el hortelano. (Bohn I, 233.)

12 Garen un Dike maket keinen Minschen rike. (Hannover.) - Schambach.

Gartenbau und Teichwirthschaft sind wenig einträglich.

13 Gart', wende deinen Namen! - Blum, 237; Simrock, 3028; Körte, 1758; Braun, I, 622.

D. i. Trag.

14 Gärten, die am meisten kosten, bringen das wenigste Gras.

15 Garten muss man warten. - Simrock, 3024; Körte, 1757.

16 Im Garten seindt wir verdorben, im Garten seindt wir erworben. - Henisch, 1363, 24.

17 In eigenem Garten ist am besten grasen.

18 In fremdem Garten ist gut grasen. - Eiselein, 207.

19 In solchem Garten steht immer Unkraut.

20 Jeder hat im eigenen Garten genug zu gäten.

21 Kein Garten ohne Nessel (Unkraut). - Parömiakon, 295 u. 1680.

22 Mancher hat um einen wüsten Garten einen schönen Zaun.

23 Mein Garten ist mein Louvre und mein Fontainebleau.

24 'N Gaorn mütt'n waor'n. (Altmark.) - Danneil, 262.

Ein Garten will gewartet sein, er fordert Arbeit und Pflege.

25 Wer den Garten bauet, hat das Recht, die Aepfel zu brechen.

26 Wer den Garten nicht verwahrt, pflanzt umsonst.

Frz.: En vain plante et seme, qui ne clost et ne ferme. (Leroux, I, 55.)

27 Wer Einen Garten miethet, kann Vögel essen, wer viele miethet, den fressen die Vögel.

Man muss nicht über sein Vermögen gehen.

28 Wer seinen Garten vermietet, darff nicht hinein grasen gehen. - Henisch, 1726; Simrock, 3026; Körte, 1759; Schottel, 1142a.

29 Wilt du inn den garten, so halt dich zu dem, der den Schlüssel darzu hat. - Henisch, 1363, 29; Petri, II, 857.

30 Zu einem solchen Garten gehört eine solche Mauer.

Es muss alles im Verhältniss zueinander stehen, zueinander passen.

31 Zu solchem Garten solcher Zaun. - Parömiakon, 382.

*32 Das ist nicht in seinem Garten gewachsen. (S. Mist.) - Lehmann, 117, 16.

Der Gedanke, der Plan u. s. w. kommt nicht aus seinem Kopfe.

Frz.: Cela n'est pas cru en ton jardin. (Leroux, II, 188.)

*33 Das kommt aus seinem Garten.

*34 Er mag erst (in) seinen eigenen Garten gäten (krauten).

Er mag sich erst bessern, seine Verhältnisse ordnen.

[Spaltenumbruch] *35 Er wird in seinem Garten Unkraut genug finden. - Parömiakon, 2382.

Niemand ist so vollkommen, dass er nichts an sich zu verbessern finden sollte.

*36 Es ist ein Garten, in dem keine Nessel wächst. - Parömiakon, 1521.

*37 Es ist ein Garten ohne Nesseln.

Die Sache, der Gegenstand, der Mensch lässt nichts zu wünschen.

*38 Es wird dir (auch noch) im Gartten wachsen. - Lehmann, 117, 16; Tendlau, 392; Kirchhofer, 309; Simrock, 3027; Eiselein, 206; Sailer, 121; für Franken: Frommann, VI, 167, 101.

Du wirst die Erfahrungen auch noch machen.

Lat.: Domi habet, domi nascitur. (Eiselein, 206.)

*39 In sein eigen Garten nach grass gehen. - Eyering, III, 104.

*40 In seinem Garten hat auch eine Sau gewühlt.

*41 In seinem Garten wachsen auch Nesseln.

Er beurtheile andere nicht zu scharf, er leidet an denselben Gebrechen.

*42 In seinem Garten wachsen Goldblumen. - Parömiakon, 2058.

Von Reichen und Glückskindern.

*43 In seinem Garten wachsen nur Holzäpfel. - Parömiakon, 1795.

Von einem bösen Ehemanne.

*44 In seinem Garten wachsen nur Kümmernisse. - Parömiakon, 2673.

*45 In seinem Garten wächst nichts als Sauerampfer. - Parömiakon, 1621.

Es erscheint ihm alles trübe, er betrachtet alles von der finstern Seite.

*46 In seinn eygen garten ietten oder krauten gehn. - Franck, II, 64b; Eyering, I, 384.

"An jm selbs die besserung anfahen."

*47 Sein Gart stehet voll Blumen. - Henisch, 1363, 28.

*48 Wenn er den Garten haben will, muss er sich's was kosten lassen.


Gartenhund.

* Er ist wie ein Gartenhund, der keinen Kohl frisst und auch andern keinen gönnt.

Was er selbst nicht geniessen kann oder will, gönnt er auch andern nicht.

Frz.: Il est comme le chien du jardinier, qui ne mange point de choux, et n'en laisse pas manger aux autres. (Bohn I, 21.)


Gartenland.

Gartenland - Wartenland. - Körte, 1756.


Gartenpfeffer.

Was hat Gartenpfeffer mit Butterbrot zu thun? - Wullschlägel.

Wie passen diese Dinge, wie passen wir zusammen?


Gartenschnecke.

Wenn die Gartenschnecken kriechen auf Beeten und Wegen, so folgt Gewitterregen. - Reinsberg VIII, 56.


Gartenwerk.

Gartenwerk - Wartenwerk. - Eisenhart, III, 1, 23; Pistor., VIII, 84; Blum, 238; Steiger, 238; Heyl, 318; Simrock, 3025; Eiselein, 207; Körte, 1756; Sailer, 71; Braun, I, 621.

Bei Henisch (1361): Gartenwerck, werde werck. - Wer den Nutzen haben oder das Vergnügen geniessen will, welche die Gärten gewähren, der muss sich ihren Anbau und ihre Pflege angelegen sein lassen.


Gartenzeug.

Von allem Gartenzeug ist eine gute Hamme1 das Beste. - Schweiz, I, 144, 88.

1) Hier wol in der Bedeutung "Kniebug"; sich bücken thut's beim Gartenbau.


Gärtner.

1 Das ist ein böser Gärtner, der den Kohl mit der Wurzel herausreisst.

2 Der Gärtner pflanze, der Soldat schanze.

Jeder treibe, was sein Beruf von ihm fordert.

3 Des Gärtners Bock wil seen pflantzen. - Eyering, I, 282.

4 Des Gärtners Hund frisst keinen Lattich, er will ihn aber auch andern nicht lassen.

5 Ein gärtner errath auch etwa eins. - Franck, II, 102b.

Verwandt: Baurn sagen auch etwa war. Es seind nit all narren, die nit inn Rath gehn. Es findt auch

[Spaltenumbruch] des bewirthschafteten Grundstücks der Bebauer auch das Recht auf die durch seine Thätigkeit erzielten Früchte habe.

Mhd.: De garde is vordinet als he geseget und geharket is. (Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Stadt Berlin, I, 167.)

4 Der Garten muss eine eigene Abwart haben.Kirchhofer, 309.

5 Der Garten wird geliebt, so lang er gibt.

Dän.: Medens der er frugt i haugen da bliver lyst-huuset elsket. (Prov. dan., 277.)

6 Ein Gart ist dess armen speise Marckt.Henisch, 1363, 21.

Lat.: Hortus pauperis est macellum.

7 Ein Gart ohn Baum, ein Gaul ohn Zaum, ein Reiter ohn Schwerdt seind nicht eines Hallers werth.Henisch, 1363, 18.

8 Es ist kein Garten so klein, es wird eine Nessel drin sein.Parömiakon, 1751.

9 Es ist kein Garten so schön vnd rein, da man kein vnkraut inne findet.Pauli, Postilla, II, 167a.

10 Es meint einer offt, er wolle jhme ein Garten kauffen, so kaufft er zanck vnd krieg.Lehmann, 918, 21.

11 Es wächst mehr im Garten, als man gesäet.

Span.: Nace en la huerta lo que no siembra el hortelano. (Bohn I, 233.)

12 Garen un Dike maket keinen Minschen rike. (Hannover.) – Schambach.

Gartenbau und Teichwirthschaft sind wenig einträglich.

13 Gart', wende deinen Namen!Blum, 237; Simrock, 3028; Körte, 1758; Braun, I, 622.

D. i. Trag.

14 Gärten, die am meisten kosten, bringen das wenigste Gras.

15 Garten muss man warten.Simrock, 3024; Körte, 1757.

16 Im Garten seindt wir verdorben, im Garten seindt wir erworben.Henisch, 1363, 24.

17 In eigenem Garten ist am besten grasen.

18 In fremdem Garten ist gut grasen.Eiselein, 207.

19 In solchem Garten steht immer Unkraut.

20 Jeder hat im eigenen Garten genug zu gäten.

21 Kein Garten ohne Nessel (Unkraut).Parömiakon, 295 u. 1680.

22 Mancher hat um einen wüsten Garten einen schönen Zaun.

23 Mein Garten ist mein Louvre und mein Fontainebleau.

24 'N Gaorn mütt'n waor'n. (Altmark.) – Danneil, 262.

Ein Garten will gewartet sein, er fordert Arbeit und Pflege.

25 Wer den Garten bauet, hat das Recht, die Aepfel zu brechen.

26 Wer den Garten nicht verwahrt, pflanzt umsonst.

Frz.: En vain plante et sème, qui ne clost et ne ferme. (Leroux, I, 55.)

27 Wer Einen Garten miethet, kann Vögel essen, wer viele miethet, den fressen die Vögel.

Man muss nicht über sein Vermögen gehen.

28 Wer seinen Garten vermietet, darff nicht hinein grasen gehen.Henisch, 1726; Simrock, 3026; Körte, 1759; Schottel, 1142a.

29 Wilt du inn den garten, so halt dich zu dem, der den Schlüssel darzu hat.Henisch, 1363, 29; Petri, II, 857.

30 Zu einem solchen Garten gehört eine solche Mauer.

Es muss alles im Verhältniss zueinander stehen, zueinander passen.

31 Zu solchem Garten solcher Zaun.Parömiakon, 382.

*32 Das ist nicht in seinem Garten gewachsen. (S. Mist.)Lehmann, 117, 16.

Der Gedanke, der Plan u. s. w. kommt nicht aus seinem Kopfe.

Frz.: Cela n'est pas cru en ton jardin. (Leroux, II, 188.)

*33 Das kommt aus seinem Garten.

*34 Er mag erst (in) seinen eigenen Garten gäten (krauten).

Er mag sich erst bessern, seine Verhältnisse ordnen.

[Spaltenumbruch] *35 Er wird in seinem Garten Unkraut genug finden.Parömiakon, 2382.

Niemand ist so vollkommen, dass er nichts an sich zu verbessern finden sollte.

*36 Es ist ein Garten, in dem keine Nessel wächst.Parömiakon, 1521.

*37 Es ist ein Garten ohne Nesseln.

Die Sache, der Gegenstand, der Mensch lässt nichts zu wünschen.

*38 Es wird dir (auch noch) im Gartten wachsen.Lehmann, 117, 16; Tendlau, 392; Kirchhofer, 309; Simrock, 3027; Eiselein, 206; Sailer, 121; für Franken: Frommann, VI, 167, 101.

Du wirst die Erfahrungen auch noch machen.

Lat.: Domi habet, domi nascitur. (Eiselein, 206.)

*39 In sein eigen Garten nach grass gehen.Eyering, III, 104.

*40 In seinem Garten hat auch eine Sau gewühlt.

*41 In seinem Garten wachsen auch Nesseln.

Er beurtheile andere nicht zu scharf, er leidet an denselben Gebrechen.

*42 In seinem Garten wachsen Goldblumen.Parömiakon, 2058.

Von Reichen und Glückskindern.

*43 In seinem Garten wachsen nur Holzäpfel.Parömiakon, 1795.

Von einem bösen Ehemanne.

*44 In seinem Garten wachsen nur Kümmernisse.Parömiakon, 2673.

*45 In seinem Garten wächst nichts als Sauerampfer.Parömiakon, 1621.

Es erscheint ihm alles trübe, er betrachtet alles von der finstern Seite.

*46 In seinn eygen garten ietten oder krauten gehn.Franck, II, 64b; Eyering, I, 384.

„An jm selbs die besserung anfahen.“

*47 Sein Gart stehet voll Blumen.Henisch, 1363, 28.

*48 Wenn er den Garten haben will, muss er sich's was kosten lassen.


Gartenhund.

* Er ist wie ein Gartenhund, der keinen Kohl frisst und auch andern keinen gönnt.

Was er selbst nicht geniessen kann oder will, gönnt er auch andern nicht.

Frz.: Il est comme le chien du jardinier, qui ne mange point de choux, et n'en laisse pas manger aux autres. (Bohn I, 21.)


Gartenland.

Gartenland – Wartenland.Körte, 1756.


Gartenpfeffer.

Was hat Gartenpfeffer mit Butterbrot zu thun?Wullschlägel.

Wie passen diese Dinge, wie passen wir zusammen?


Gartenschnecke.

Wenn die Gartenschnecken kriechen auf Beeten und Wegen, so folgt Gewitterregen.Reinsberg VIII, 56.


Gartenwerk.

Gartenwerk – Wartenwerk.Eisenhart, III, 1, 23; Pistor., VIII, 84; Blum, 238; Steiger, 238; Heyl, 318; Simrock, 3025; Eiselein, 207; Körte, 1756; Sailer, 71; Braun, I, 621.

Bei Henisch (1361): Gartenwerck, werde werck. – Wer den Nutzen haben oder das Vergnügen geniessen will, welche die Gärten gewähren, der muss sich ihren Anbau und ihre Pflege angelegen sein lassen.


Gartenzeug.

Von allem Gartenzeug ist eine gute Hamme1 das Beste.Schweiz, I, 144, 88.

1) Hier wol in der Bedeutung „Kniebug“; sich bücken thut's beim Gartenbau.


Gärtner.

1 Das ist ein böser Gärtner, der den Kohl mit der Wurzel herausreisst.

2 Der Gärtner pflanze, der Soldat schanze.

Jeder treibe, was sein Beruf von ihm fordert.

3 Des Gärtners Bock wil seen pflantzen.Eyering, I, 282.

4 Des Gärtners Hund frisst keinen Lattich, er will ihn aber auch andern nicht lassen.

5 Ein gärtner errath auch etwa eins.Franck, II, 102b.

Verwandt: Baurn sagen auch etwa war. Es seind nit all narren, die nit inn Rath gehn. Es findt auch

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[[672]/0700] des bewirthschafteten Grundstücks der Bebauer auch das Recht auf die durch seine Thätigkeit erzielten Früchte habe. Mhd.: De garde is vordinet als he geseget und geharket is. (Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Stadt Berlin, I, 167.) 4 Der Garten muss eine eigene Abwart haben. – Kirchhofer, 309. 5 Der Garten wird geliebt, so lang er gibt. Dän.: Medens der er frugt i haugen da bliver lyst-huuset elsket. (Prov. dan., 277.) 6 Ein Gart ist dess armen speise Marckt. – Henisch, 1363, 21. Lat.: Hortus pauperis est macellum. 7 Ein Gart ohn Baum, ein Gaul ohn Zaum, ein Reiter ohn Schwerdt seind nicht eines Hallers werth. – Henisch, 1363, 18. 8 Es ist kein Garten so klein, es wird eine Nessel drin sein. – Parömiakon, 1751. 9 Es ist kein Garten so schön vnd rein, da man kein vnkraut inne findet. – Pauli, Postilla, II, 167a. 10 Es meint einer offt, er wolle jhme ein Garten kauffen, so kaufft er zanck vnd krieg. – Lehmann, 918, 21. 11 Es wächst mehr im Garten, als man gesäet. Span.: Nace en la huerta lo que no siembra el hortelano. (Bohn I, 233.) 12 Garen un Dike maket keinen Minschen rike. (Hannover.) – Schambach. Gartenbau und Teichwirthschaft sind wenig einträglich. 13 Gart', wende deinen Namen! – Blum, 237; Simrock, 3028; Körte, 1758; Braun, I, 622. D. i. Trag. 14 Gärten, die am meisten kosten, bringen das wenigste Gras. 15 Garten muss man warten. – Simrock, 3024; Körte, 1757. 16 Im Garten seindt wir verdorben, im Garten seindt wir erworben. – Henisch, 1363, 24. 17 In eigenem Garten ist am besten grasen. 18 In fremdem Garten ist gut grasen. – Eiselein, 207. 19 In solchem Garten steht immer Unkraut. 20 Jeder hat im eigenen Garten genug zu gäten. 21 Kein Garten ohne Nessel (Unkraut). – Parömiakon, 295 u. 1680. 22 Mancher hat um einen wüsten Garten einen schönen Zaun. 23 Mein Garten ist mein Louvre und mein Fontainebleau. 24 'N Gaorn mütt'n waor'n. (Altmark.) – Danneil, 262. Ein Garten will gewartet sein, er fordert Arbeit und Pflege. 25 Wer den Garten bauet, hat das Recht, die Aepfel zu brechen. 26 Wer den Garten nicht verwahrt, pflanzt umsonst. Frz.: En vain plante et sème, qui ne clost et ne ferme. (Leroux, I, 55.) 27 Wer Einen Garten miethet, kann Vögel essen, wer viele miethet, den fressen die Vögel. Man muss nicht über sein Vermögen gehen. 28 Wer seinen Garten vermietet, darff nicht hinein grasen gehen. – Henisch, 1726; Simrock, 3026; Körte, 1759; Schottel, 1142a. 29 Wilt du inn den garten, so halt dich zu dem, der den Schlüssel darzu hat. – Henisch, 1363, 29; Petri, II, 857. 30 Zu einem solchen Garten gehört eine solche Mauer. Es muss alles im Verhältniss zueinander stehen, zueinander passen. 31 Zu solchem Garten solcher Zaun. – Parömiakon, 382. *32 Das ist nicht in seinem Garten gewachsen. (S. Mist.) – Lehmann, 117, 16. Der Gedanke, der Plan u. s. w. kommt nicht aus seinem Kopfe. Frz.: Cela n'est pas cru en ton jardin. (Leroux, II, 188.) *33 Das kommt aus seinem Garten. *34 Er mag erst (in) seinen eigenen Garten gäten (krauten). Er mag sich erst bessern, seine Verhältnisse ordnen. *35 Er wird in seinem Garten Unkraut genug finden. – Parömiakon, 2382. Niemand ist so vollkommen, dass er nichts an sich zu verbessern finden sollte. *36 Es ist ein Garten, in dem keine Nessel wächst. – Parömiakon, 1521. *37 Es ist ein Garten ohne Nesseln. Die Sache, der Gegenstand, der Mensch lässt nichts zu wünschen. *38 Es wird dir (auch noch) im Gartten wachsen. – Lehmann, 117, 16; Tendlau, 392; Kirchhofer, 309; Simrock, 3027; Eiselein, 206; Sailer, 121; für Franken: Frommann, VI, 167, 101. Du wirst die Erfahrungen auch noch machen. Lat.: Domi habet, domi nascitur. (Eiselein, 206.) *39 In sein eigen Garten nach grass gehen. – Eyering, III, 104. *40 In seinem Garten hat auch eine Sau gewühlt. *41 In seinem Garten wachsen auch Nesseln. Er beurtheile andere nicht zu scharf, er leidet an denselben Gebrechen. *42 In seinem Garten wachsen Goldblumen. – Parömiakon, 2058. Von Reichen und Glückskindern. *43 In seinem Garten wachsen nur Holzäpfel. – Parömiakon, 1795. Von einem bösen Ehemanne. *44 In seinem Garten wachsen nur Kümmernisse. – Parömiakon, 2673. *45 In seinem Garten wächst nichts als Sauerampfer. – Parömiakon, 1621. Es erscheint ihm alles trübe, er betrachtet alles von der finstern Seite. *46 In seinn eygen garten ietten oder krauten gehn. – Franck, II, 64b; Eyering, I, 384. „An jm selbs die besserung anfahen.“ *47 Sein Gart stehet voll Blumen. – Henisch, 1363, 28. *48 Wenn er den Garten haben will, muss er sich's was kosten lassen. Gartenhund. * Er ist wie ein Gartenhund, der keinen Kohl frisst und auch andern keinen gönnt. Was er selbst nicht geniessen kann oder will, gönnt er auch andern nicht. Frz.: Il est comme le chien du jardinier, qui ne mange point de choux, et n'en laisse pas manger aux autres. (Bohn I, 21.) Gartenland. Gartenland – Wartenland. – Körte, 1756. Gartenpfeffer. Was hat Gartenpfeffer mit Butterbrot zu thun? – Wullschlägel. Wie passen diese Dinge, wie passen wir zusammen? Gartenschnecke. Wenn die Gartenschnecken kriechen auf Beeten und Wegen, so folgt Gewitterregen. – Reinsberg VIII, 56. Gartenwerk. Gartenwerk – Wartenwerk. – Eisenhart, III, 1, 23; Pistor., VIII, 84; Blum, 238; Steiger, 238; Heyl, 318; Simrock, 3025; Eiselein, 207; Körte, 1756; Sailer, 71; Braun, I, 621. Bei Henisch (1361): Gartenwerck, werde werck. – Wer den Nutzen haben oder das Vergnügen geniessen will, welche die Gärten gewähren, der muss sich ihren Anbau und ihre Pflege angelegen sein lassen. Gartenzeug. Von allem Gartenzeug ist eine gute Hamme1 das Beste. – Schweiz, I, 144, 88. 1) Hier wol in der Bedeutung „Kniebug“; sich bücken thut's beim Gartenbau. Gärtner. 1 Das ist ein böser Gärtner, der den Kohl mit der Wurzel herausreisst. 2 Der Gärtner pflanze, der Soldat schanze. Jeder treibe, was sein Beruf von ihm fordert. 3 Des Gärtners Bock wil seen pflantzen. – Eyering, I, 282. 4 Des Gärtners Hund frisst keinen Lattich, er will ihn aber auch andern nicht lassen. 5 Ein gärtner errath auch etwa eins. – Franck, II, 102b. Verwandt: Baurn sagen auch etwa war. Es seind nit all narren, die nit inn Rath gehn. Es findt auch

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [672]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/700>, abgerufen am 22.11.2024.