Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 88 Huren haben kurtze Schritt, gehen bald widerumb hinder sich. - Lehmann, II, 270, 129. 89 Huren haben Mausfallen mit Specklein drauf. - Eiselein, 337; Simrock, 5131; Braun, I, 1595. Lat.: Sub vestimentis habent retia. (Eiselein, 337.) 90 Huren haben mehr Maussfallen als Meuss. - Lehmann, 400, 45. Lat.: Meretrix gestat sub vestimentis sua retia. 91 Huren ist böss zu warten. - Petri, II, 386. 92 Huren ist niemand gebessert, nur einer, der war am Galgen gehenckt. - Petri, II, 386. 93 Huren lieben keinen frommen Mann, wie auch kein feiste vnd geyle Hänne einen kappaun. - Lehmann, II, 270, 131. 94 Huren, Lügner vnd Diebe sind schwester Kinder; was einer thut, das thun sie alle drey vnd samblen sich zuletzt auf einem dürren Eichstamm (Galgen). - Petri, II, 387; Henisch, 694, 60; Grimm, II, 1089. 95 Huren pfeifen. - Pistor., V, 6. "Jungfern sollen spinnen, nähen; Spindeln, Nadeln sind ihre Waffen, womit sie einstens in den Ehen sich was Rechtes können schaffen. Weg mit andern Instrumenten, Huren pfeifen den Studenten." Holl.: Hoeren vervoeren. (Harrebomee, I, 315.) 96 Huren schmucken sich auff den Finkenstrich. - Lehmann, 401, 63. 97 Huren seynd nimmer gute Freundin. - Lehmann, II, 270, 130. 98 Huren sind des Teufels Krämerinnen. 99 Huren sind ein nothwendig Uebel. Wenigstens bei der gegenwärtigen Einrichtung der Gesellschaft; doch werden sie jetzt als "sociales Uebel" bezeichnet. J. Rodenberg (Alltagsleben in London, Berlin 1861, S. 28) sagt: "Regentstreet und Haymarket sind am Tage die Fahrstrassen der Aritoskratie, nachts der Sitz des >socialen Uebels<." 100 Huren sind gern geschmückt. - Fischart, Bkb. (1591), 40. Die Russen behaupten: Einer schönen Hure Hauptschmuck sei Nacktheit. (Altmann VI, 411.) 101 Huren sind huren vnd wöllens doch nicht sein. - Petri, II, 387. 102 Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen. - Simrock, 5107. It.: Le puttane sono com' il carbone, o abbruggiano, o tingono. (Pazzaglia, 314, 2.) 103 Huren sind so rein nach dem Bad als zuvor. - Petri, II, 387. 104 Huren sind theuere Möbel. Die Russen: Eine Hure ist ein Egel, der das Mark aus den Knochen und das Geld aus dem Seckel saugt. (Altmann VI, 500.) Holl.: Lekkere hoeren kosten veel van onderboud. (Harrebomee, I, 312.) 105 Huren und Buben fressen und saufen, wollen keinen alten Mann ziehen. - Zinkgref, III, 370. 106 Huren und Buben kommen leicht miteinander überein. - Simrock, 5118. Lat.: Malus cum mala colliquescit voluptate. (Binder I, 945.) 107 Huren und Buben sind leichte Waare. Holl.: Hoeren en boeven zijn eene ligte vracht. (Harrebomee, I, 312.) 108 Huren und Buben sind schwer zu scheiden. "Der Hund lath sich schwerlich iagen von eym fetten leder das er begint zcu nagen; also weder frawen noch man Hurn vnnd buben scheyden kan." (Werdea, C.) 109 Huren und Buben sprechen immer von ihrer Ehre. (S. Hurentugend.) - Schottel, 1132b; Sailer, 370. 110 Huren und Buben thun mehr Schaden und Abbruch als der Feind. - Opel, 334. Frz.: Contre putain et larron u'y a rime ni raison. (Kritzinger, 572.) 111 Huren und Buben verkriechen sich in die Winkel. Lat.: Lydus ostium claudit. (Seybold, 288.) 112 Huren und Buben verstehen sich bald. - Eiselein, 337; Braun, I, 1594. 113 Huren und Gänse sind schwer zu hüten. Die Russen: Wenn man der Hure eine Schildwacht vor die Thür gibt, so gibt man sie ihr ins Bett. (Altmann VI, 501.) [Spaltenumbruch] 114 Huren und Hasen sind schwer zu zähmen. - Simrock, 5122; Körte, 3071. Dän.: Horer og harer ere onde at temme. (Prov. dan., 300.) Holl.: Hoeren ende hase sijn quaet te temmen. (Turn, 14, 5.) 115 Huren und Herrn haben sich gern. Holl.: Hoeren en heeren zijn van eender veren. (Harrebomee, I, 312.) 116 Huren und Kohlen schwärzen und brennen. 117 Huren und Raben, je mehr sie sich waschen, je schwärzer werden sie. Dän.: Kragen og horen toer sig aldrig hvide. (Prov. dan., 300.) 118 Huren und Schelme sind ein alt Geschlecht. Dän.: Hore og skaelke-slaegt er dan aelste. (Prov. dan., 299.) 119 Huren und Thürklinken fasst jedermann an. Dän.: En hore sidder i fred for ingen som en knekt paa en stue-dör den tagen hver mand til. (Prov. dan., 196.) 120 Huren und Wein fegen den Geldkasten rein. Lat.: Pisces, perdices, vinum nec non meretrices corrumpunt cistam, vel quidquid ponis in istam. (Gaal, 1293.) 121 Huren und Wirthe muss man bezahlen, dass man wiederkommen darf. - Meisner, 32. 122 Huren verführen. - Schottel, 1132b.) 123 Huren vnd buben, diss gesindlein scheidet sich nimmermehr. - Mathesius, Sarepta, LVIIIa. "Saget man im Sprichwort." 124 Huren vnd bnben (sind) eyn gespann. - Franck, II, 10b u. 131b; Tappius, 13a u. 227b; Petri, II, 387; Lehmann, II, 270, 127; Eiselein, 336; Simrock, 5120; Körte, 3073. Holl.: Hoeren en boeven zijn een gespan. (Harrebomee, I, 312.) Lat.: Crobyli jugum. (Binder II, 615; Philippi, I, 98; Tappius, 426a.) 125 Huren vnd Buben gleich vnd gleich. - Eyering, II, 48. 126 Huren vnd buben kan niemand scheyden. - Franck, II, 10b. Holl.: Hoeren en boeven zijn gaarne bij elkander. (Harrebomee, I, 312.) 127 Huren vnd Buben seynd gern beysammen. - Gruter, III, 51; Lehmann, II, 270, 125. Holl.: Hoeren en boeven vergaderen ligtelijk. (Harrebomee, I, 312.) 128 Hurn vnd bufen kommen auch vngeruffen. - Loci comm., 117; Henisch, 1525, 36; Sutor, 429; Lehmann, II, 270, 128; Körte, 3072; Simrock, 5119; Braun, I, 1581. Dän.: Horen og skalken kommer vel ubudne. (Prov. dan., 300.) Holl.: Hoeren ende boeven comen wael sonder roepen. (Tunn., 15, 11; Harrebomee, I, 312.) Lat.: Scurro vel scortum veniunt bene non vocitata. (Fallersleben, 426; Sutor, 429; Loci comm., 117; Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, 1854, Sp. 270.) 129 Huren vnd Spielleuth geben kein gelt wider. - Henisch, 1474, 24; Petri, II, 387. 130 Huren wollen Geld haben. - Petri, II, 387. 131 Huren wollen immer das letzte Wort haben. - Petri, II, 387. 132 Huren wollen nicht Huren seyn und führen doch den Hurenschein. - Simplic., 476, 551. 133 Iek si et allene nitt, es der Horen iär trost. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 69, 114. 134 Je mer man die Huren schlecht, ie lieber sie einen haben. - Schade, II, 168, 2. Was für ein Schlagen und welches Züchtigungswerkzeug hier gemeint ist, erfährt man aus Waldis (IV, 40), wo er davon handelt, wie das Liebesfeuer einer Nonne gelöscht worden ist. Es heisst dort: "Doch halt ich, hat man jr gezwagen, mit einer fleischgabeln wol geschlagen, vnd hat sie in ein Kloster than, da zwey par Schuh vorn Bette stahn, vnd jr all nacht die Laudes glesen, wer wol von solcher Krankheit gnesen." 135 Jo slimmer Hor, jo biäter Glück, jo grötter Daif, jo dünner Strick. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 69, 106. 136 Jung hur, alte kuplerinn. - Franck, II, 193a; Eyering, III, 110; Petri, II, 410; Gruter, I, 51; Körte, 3076; Simrock, 5127; Eiselein, 336; Braun, I, 1580. Lat.: Malus cum malo colliquescit facile. - Pulchra convenit improbis cinaedid. (Seybold, 297 u. 464.)
[Spaltenumbruch] 88 Huren haben kurtze Schritt, gehen bald widerumb hinder sich. – Lehmann, II, 270, 129. 89 Huren haben Mausfallen mit Specklein drauf. – Eiselein, 337; Simrock, 5131; Braun, I, 1595. Lat.: Sub vestimentis habent retia. (Eiselein, 337.) 90 Huren haben mehr Maussfallen als Meuss. – Lehmann, 400, 45. Lat.: Meretrix gestat sub vestimentis sua retia. 91 Huren ist böss zu warten. – Petri, II, 386. 92 Huren ist niemand gebessert, nur einer, der war am Galgen gehenckt. – Petri, II, 386. 93 Huren lieben keinen frommen Mann, wie auch kein feiste vnd geyle Hänne einen kappaun. – Lehmann, II, 270, 131. 94 Huren, Lügner vnd Diebe sind schwester Kinder; was einer thut, das thun sie alle drey vnd samblen sich zuletzt auf einem dürren Eichstamm (Galgen). – Petri, II, 387; Henisch, 694, 60; Grimm, II, 1089. 95 Huren pfeifen. – Pistor., V, 6. „Jungfern sollen spinnen, nähen; Spindeln, Nadeln sind ihre Waffen, womit sie einstens in den Ehen sich was Rechtes können schaffen. Weg mit andern Instrumenten, Huren pfeifen den Studenten.“ Holl.: Hoeren vervoeren. (Harrebomée, I, 315.) 96 Huren schmucken sich auff den Finkenstrich. – Lehmann, 401, 63. 97 Huren seynd nimmer gute Freundin. – Lehmann, II, 270, 130. 98 Huren sind des Teufels Krämerinnen. 99 Huren sind ein nothwendig Uebel. Wenigstens bei der gegenwärtigen Einrichtung der Gesellschaft; doch werden sie jetzt als „sociales Uebel“ bezeichnet. J. Rodenberg (Alltagsleben in London, Berlin 1861, S. 28) sagt: „Regentstreet und Haymarket sind am Tage die Fahrstrassen der Aritoskratie, nachts der Sitz des ›socialen Uebels‹.“ 100 Huren sind gern geschmückt. – Fischart, Bkb. (1591), 40. Die Russen behaupten: Einer schönen Hure Hauptschmuck sei Nacktheit. (Altmann VI, 411.) 101 Huren sind huren vnd wöllens doch nicht sein. – Petri, II, 387. 102 Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen. – Simrock, 5107. It.: Le puttane sono com' il carbone, o abbruggiano, o tingono. 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Hurentugend.) – Schottel, 1132b; Sailer, 370. 110 Huren und Buben thun mehr Schaden und Abbruch als der Feind. – Opel, 334. Frz.: Contre putain et larron u'y a rime ni raison. (Kritzinger, 572.) 111 Huren und Buben verkriechen sich in die Winkel. Lat.: Lydus ostium claudit. (Seybold, 288.) 112 Huren und Buben verstehen sich bald. – Eiselein, 337; Braun, I, 1594. 113 Huren und Gänse sind schwer zu hüten. Die Russen: Wenn man der Hure eine Schildwacht vor die Thür gibt, so gibt man sie ihr ins Bett. (Altmann VI, 501.) [Spaltenumbruch] 114 Huren und Hasen sind schwer zu zähmen. – Simrock, 5122; Körte, 3071. Dän.: Horer og harer ere onde at temme. (Prov. dan., 300.) Holl.: Hoeren ende hase sijn quaet te temmen. (Turn, 14, 5.) 115 Huren und Herrn haben sich gern. Holl.: Hoeren en heeren zijn van eender veren. (Harrebomée, I, 312.) 116 Huren und Kohlen schwärzen und brennen. 117 Huren und Raben, je mehr sie sich waschen, je schwärzer werden sie. Dän.: Kragen og horen toer sig aldrig hvide. 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88 Huren haben kurtze Schritt, gehen bald widerumb hinder sich. – Lehmann, II, 270, 129.
89 Huren haben Mausfallen mit Specklein drauf. – Eiselein, 337; Simrock, 5131; Braun, I, 1595.
Lat.: Sub vestimentis habent retia. (Eiselein, 337.)
90 Huren haben mehr Maussfallen als Meuss. – Lehmann, 400, 45.
Lat.: Meretrix gestat sub vestimentis sua retia.
91 Huren ist böss zu warten. – Petri, II, 386.
92 Huren ist niemand gebessert, nur einer, der war am Galgen gehenckt. – Petri, II, 386.
93 Huren lieben keinen frommen Mann, wie auch kein feiste vnd geyle Hänne einen kappaun. – Lehmann, II, 270, 131.
94 Huren, Lügner vnd Diebe sind schwester Kinder; was einer thut, das thun sie alle drey vnd samblen sich zuletzt auf einem dürren Eichstamm (Galgen). – Petri, II, 387; Henisch, 694, 60; Grimm, II, 1089.
95 Huren pfeifen. – Pistor., V, 6.
„Jungfern sollen spinnen, nähen; Spindeln, Nadeln sind ihre Waffen, womit sie einstens in den Ehen sich was Rechtes können schaffen. Weg mit andern Instrumenten, Huren pfeifen den Studenten.“
Holl.: Hoeren vervoeren. (Harrebomée, I, 315.)
96 Huren schmucken sich auff den Finkenstrich. – Lehmann, 401, 63.
97 Huren seynd nimmer gute Freundin. – Lehmann, II, 270, 130.
98 Huren sind des Teufels Krämerinnen.
99 Huren sind ein nothwendig Uebel.
Wenigstens bei der gegenwärtigen Einrichtung der Gesellschaft; doch werden sie jetzt als „sociales Uebel“ bezeichnet. J. Rodenberg (Alltagsleben in London, Berlin 1861, S. 28) sagt: „Regentstreet und Haymarket sind am Tage die Fahrstrassen der Aritoskratie, nachts der Sitz des ›socialen Uebels‹.“
100 Huren sind gern geschmückt. – Fischart, Bkb. (1591), 40.
Die Russen behaupten: Einer schönen Hure Hauptschmuck sei Nacktheit. (Altmann VI, 411.)
101 Huren sind huren vnd wöllens doch nicht sein. – Petri, II, 387.
102 Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen. – Simrock, 5107.
It.: Le puttane sono com' il carbone, o abbruggiano, o tingono. (Pazzaglia, 314, 2.)
103 Huren sind so rein nach dem Bad als zuvor. – Petri, II, 387.
104 Huren sind theuere Möbel.
Die Russen: Eine Hure ist ein Egel, der das Mark aus den Knochen und das Geld aus dem Seckel saugt. (Altmann VI, 500.)
Holl.: Lekkere hoeren kosten veel van onderboud. (Harrebomée, I, 312.)
105 Huren und Buben fressen und saufen, wollen keinen alten Mann ziehen. – Zinkgref, III, 370.
106 Huren und Buben kommen leicht miteinander überein. – Simrock, 5118.
Lat.: Malus cum mala colliquescit voluptate. (Binder I, 945.)
107 Huren und Buben sind leichte Waare.
Holl.: Hoeren en boeven zijn eene ligte vracht. (Harrebomée, I, 312.)
108 Huren und Buben sind schwer zu scheiden.
„Der Hund lath sich schwerlich iagen von eym fetten leder das er begint zcu nagen; also weder frawen noch man Hurn vnnd buben scheyden kan.“ (Werdea, C.)
109 Huren und Buben sprechen immer von ihrer Ehre. (S. Hurentugend.) – Schottel, 1132b; Sailer, 370.
110 Huren und Buben thun mehr Schaden und Abbruch als der Feind. – Opel, 334.
Frz.: Contre putain et larron u'y a rime ni raison. (Kritzinger, 572.)
111 Huren und Buben verkriechen sich in die Winkel.
Lat.: Lydus ostium claudit. (Seybold, 288.)
112 Huren und Buben verstehen sich bald. – Eiselein, 337; Braun, I, 1594.
113 Huren und Gänse sind schwer zu hüten.
Die Russen: Wenn man der Hure eine Schildwacht vor die Thür gibt, so gibt man sie ihr ins Bett. (Altmann VI, 501.)
114 Huren und Hasen sind schwer zu zähmen. – Simrock, 5122; Körte, 3071.
Dän.: Horer og harer ere onde at temme. (Prov. dan., 300.)
Holl.: Hoeren ende hase sijn quaet te temmen. (Turn, 14, 5.)
115 Huren und Herrn haben sich gern.
Holl.: Hoeren en heeren zijn van eender veren. (Harrebomée, I, 312.)
116 Huren und Kohlen schwärzen und brennen.
117 Huren und Raben, je mehr sie sich waschen, je schwärzer werden sie.
Dän.: Kragen og horen toer sig aldrig hvide. (Prov. dan., 300.)
118 Huren und Schelme sind ein alt Geschlecht.
Dän.: Hore og skælke-slægt er dan ælste. (Prov. dan., 299.)
119 Huren und Thürklinken fasst jedermann an.
Dän.: En hore sidder i fred for ingen som en knekt paa en stue-dør den tagen hver mand til. (Prov. dan., 196.)
120 Huren und Wein fegen den Geldkasten rein.
Lat.: Pisces, perdices, vinum nec non meretrices corrumpunt cistam, vel quidquid ponis in istam. (Gaal, 1293.)
121 Huren und Wirthe muss man bezahlen, dass man wiederkommen darf. – Meisner, 32.
122 Huren verführen. – Schottel, 1132b.)
123 Huren vnd buben, diss gesindlein scheidet sich nimmermehr. – Mathesius, Sarepta, LVIIIa.
„Saget man im Sprichwort.“
124 Huren vnd bnben (sind) eyn gespann. – Franck, II, 10b u. 131b; Tappius, 13a u. 227b; Petri, II, 387; Lehmann, II, 270, 127; Eiselein, 336; Simrock, 5120; Körte, 3073.
Holl.: Hoeren en boeven zijn één gespan. (Harrebomée, I, 312.)
Lat.: Crobyli jugum. (Binder II, 615; Philippi, I, 98; Tappius, 426a.)
125 Huren vnd Buben gleich vnd gleich. – Eyering, II, 48.
126 Huren vnd buben kan niemand scheyden. – Franck, II, 10b.
Holl.: Hoeren en boeven zijn gaarne bij elkander. (Harrebomée, I, 312.)
127 Huren vnd Buben seynd gern beysammen. – Gruter, III, 51; Lehmann, II, 270, 125.
Holl.: Hoeren en boeven vergaderen ligtelijk. (Harrebomée, I, 312.)
128 Hurn vnd bufen kommen auch vngeruffen. – Loci comm., 117; Henisch, 1525, 36; Sutor, 429; Lehmann, II, 270, 128; Körte, 3072; Simrock, 5119; Braun, I, 1581.
Dän.: Horen og skalken kommer vel ubudne. (Prov. dan., 300.)
Holl.: Hoeren ende boeven comen wael sonder roepen. (Tunn., 15, 11; Harrebomée, I, 312.)
Lat.: Scurro vel scortum veniunt bene non vocitata. (Fallersleben, 426; Sutor, 429; Loci comm., 117; Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, 1854, Sp. 270.)
129 Huren vnd Spielleuth geben kein gelt wider. – Henisch, 1474, 24; Petri, II, 387.
130 Huren wollen Geld haben. – Petri, II, 387.
131 Huren wollen immer das letzte Wort haben. – Petri, II, 387.
132 Huren wollen nicht Huren seyn und führen doch den Hurenschein. – Simplic., 476, 551.
133 Iek si et allene nitt, es der Horen iär trost. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 69, 114.
134 Je mer man die Huren schlecht, ie lieber sie einen haben. – Schade, II, 168, 2.
Was für ein Schlagen und welches Züchtigungswerkzeug hier gemeint ist, erfährt man aus Waldis (IV, 40), wo er davon handelt, wie das Liebesfeuer einer Nonne gelöscht worden ist. Es heisst dort: „Doch halt ich, hat man jr gezwagen, mit einer fleischgabeln wol geschlagen, vnd hat sie in ein Kloster than, da zwey par Schuh vorn Bette stahn, vnd jr all nacht die Laudes glesen, wer wol von solcher Krankheit gnesen.“
135 Jo slimmer Hor, jo biäter Glück, jo grötter Daif, jo dünner Strick. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 69, 106.
136 Jung hur, alte kuplerinn. – Franck, II, 193a; Eyering, III, 110; Petri, II, 410; Gruter, I, 51; Körte, 3076; Simrock, 5127; Eiselein, 336; Braun, I, 1580.
Lat.: Malus cum malo colliquescit facile. – Pulchra convenit improbis cinaedid. (Seybold, 297 u. 464.)
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