Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
Leiche. 1 Eine Leiche bleibt eine Leiche, auch wenn man sie mit Rosen besteckt. 2 Leiche muss man mit Leiche büssen. (S. Leib 72 u. 73.) - Graf, 337, 309; Hettema, Landrecht, 84. 3 Leichen erhalten sich nur in festgeschlossenen Särgen. Manche Staatsverfassungen nur, wenn kein frischer Luftzug hinzukommt. 4 Ueber Leichen führt kein Weg zum Glück. Die Osmanen: Einen Leichnam benutze nicht als Brücke. (Schlechta, 99.) *5 Er wurde wie eine Leiche. Holl.: Hij krijgt eene kleur als een tinnen schotel. - Hij verschiet zijne verw. (Harrebomee, I, 414b.) *6 Es ist eine lebend(ig)e (wandelnde) Leiche. Frz.: C'est un vrai fantome. (Kritzinger, 303a.) *7 Mer hoan ern a Leichel gekrett, sagte der Leidmann, als er das Begräbniss bestellte. (Markersdorf bei Görlitz.) Wir haben etwa eine Leiche (zu Stande) gebracht, d. h. es ist uns ein Kind gestorben. Leichen. *1 Mit en andere leiche1. (Luzern.) 1) Auch laichen (von Laich) und leien = umgehen, besonders mit schlechten Personen. (Stalder, II, 164.) *2 Sie leichen mit einander. - Lehmann, 164, 8. Leichenbittermiene. * Etwas mit einer Leichenbittermiene sagen. Leichenbret. * Jemand aufs Leichenbret bringen. Seinen Tod befördern. Leichenpredigt. Leichenpredigt, Lügenpredigt. - Pistor. VI, 61; Eiselein, 418; Simrock, 6305; Körte, 3751; Braun, I, 2215. Leichenrede. * Den kann man nicht einmal in einer Leichenrede loben. Dän.: Som ikke kand roses i sin liig-praedikan. (Prov. dan., 480.) Leichenstein. Wer Leichensteine liest, darf kein gutes Gedächtniss haben. - Tendlau, 1062. Weil das dort gespendete Lob selten ein begründetes ist. Leichentuch. Ein Leichentuch und damit genug. (S. Bret 7.) - Reinsberg II, 156. Leichenvogel. * Die Leichenvögel erscheinen. Vorboten, Verkünder, Andeuter von unheilvollen Ereignissen, Vorgängen. Leichnam. 1 Der Leichnam des Papstes braucht nicht mehr Erde als der des Kaplans. Holl.: Het ligchaam van den paus beslaat niet meer aarde dan dat van den kapellaan. (Harrebomee, II, 29.) *2 Es ist nur ein Leichnam. Ein Mensch ohne Geist und Leben. Holl.: Het is een dood ligchaam. - Het is een ligchaam zonder ziel. (Harrebomee, II, 29.) *3 Heiliger Leichnam und Bocksdarm. - Murner, Schelm., 21. Sprichwörtlicher Ausruf. Leicht. 1 Es ist leicht, in die Nesseln zu scheissen, aber schwer, es wieder herauszulecken. (Graudenz.) 2 Es ist leicht, man darffs nicht auss einem tiefien Brunnen schöpffen. - Lehmann, 452, 7. 3 Es ist leichter, ein Dorf zu verthun, als ein Haus zu gewinnen. 4 Es ist leichter einen Korb voll Flöhe zu hüten als ein Dutzend Mägdlein. 5 Es ist nicht leicht, allen Schlingen zu entgehen. - Simrock, 9089. 6 Es ist nicht leicht, aus einem Klotze einen Zahnstocher zu schnitzen. 7 Es mag leicht sein, das danckenswerth ist. - Henisch, 644, 31. 8 Es mag leicht sein, das ein hurn hebt. - Franck, II, 85a; Lehmann, II, 137, 83. 9 Es mag leicht sein, das einn faulen hebt. - Franck, II, 21b. [Spaltenumbruch] 10 Es mag leicht sein, dass einen ein Bauer lobt. - Simrock, 6544. 11 Es mag leicht sein, dz einn einn weiten weg beschwert. - Franck, II, 183b. 12 Es mag leicht seyn, das da hilfft. - Lehmann, II, 137, 82. 13 Es mag leicht seyn, das nit schwer ist. - Gruter, I, 37. 14 Es mag leicht seyn, sagte jene fraw, es gehöret für die Knechte in die Mühle, vnd pissete in den Topf an das Zugemüse. - Mathesy, I, 82b. 15 Leicht auff, leicht ab; leicht Geld, leicht Wahr. - Petri, II, 436. 16 Was leicht ist, wird schwer, wenn man's ungern thut. Dän.: Det som er let, giöres vanskeligt, naar det giöres nödigt. (Prov. dan., 237.) *17 Der ist so leicht, 's könnt' ihn der Habs fortnehmen. - Herrig, Archiv, XXXVIII, 338. *18 Es geht nicht so leicht wie die Vermehrung der Karnikel. *19 Es ist leichter als Pantoffelholz (Kork). - Eiselein, 390. Dän.: Et levendes liig som har den eene fod paa gravens bred. (Prov. dan., 383.) Holl.: Hij is zoo droog als kurk. (Harrebomee, I, 458b.) Lat.: Cadaver vivum. (Binder I, 1867; II, 3590; Philippi, I, 67.) - Subere levior. *20 Es ist so leicht, dass man dabey kan müssig gehen. - Lehmann, 453, 12. *21 Es ist leicht, man kann drüber hinlauffen, wie ein Han vber kohlen. - Lehmann, 453, 12. *22 He is so licht as'n AUl (Eule). (Ostfries.) - Bueren, 662; Eichwald, 1970; Kern, 859; Frommann, V, 523, 556. Ist federleicht. *23 Leicht wie ein Federlein. - Mathesy, I, 112b. *24 So leicht als ein Fuchs Birnen frisst. Lat.: Quam facile vulpes pyrum comest. (Tappius, 161b.) *25 So licht as 'ne Feär (Feder). (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 161, 106. *26 So licht as'n Flogg. - Eichwald, 535. Frz.: Legier comme la fumee, comme la pluye, comme la nue, comme l'irundelle, comme la forme au mirouer. (Leroux, II, 256.) Leichtes. 1 Auch das Leichte wird zur Last, wenn man's nicht mit Lieb erfasst. Lat.: Nihil tam facile, quin difficile fiat, si invitus facias. (Terenz.) (Philippi, II, 25.) 2 Das Leichte schwimmt oben. - Simrock, 6306; Eiselein, 418; Braun, I, 2217. 3 Wem was Leichtes nicht gefällt, der mag Blockschuhe anziehen. "Die Minnbrüder stellen sie weg, wenn sie auf Buhlschaft gehen und bekommen guten Ablass." (Fischart.) Leichtfertig. 1 Der ist leichtfertig, der vmbsonst leugt. - Lehmann, 494, 55. 2 Leichtfertig im Anfang bringt Schaden im Ausgang. 3 Was leichtfertig wird angefangen, das hat schädlichen aussgang. - Lehmann, 452, 2. Leichtfertigkeit. 1 Der leichtfertigkeit geferten seynd Narrheit vnd geferligkeit. - Lehmann, 452, 4. 2 Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten. - Lehmann, 452, 5. 3 Leichtfertigkeit ist blind vnd dabey vermessen. - Lehmann, 452, 1. 4 Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Russ. - Winckler, III, 95. Die Russen: Leichtsinn ist des Glückes Krebs. (Altmann VI, 482.) 5 Leichtfertigkeit ist eine Mutter der Schande.
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Leiche. 1 Eine Leiche bleibt eine Leiche, auch wenn man sie mit Rosen besteckt. 2 Leiche muss man mit Leiche büssen. (S. Leib 72 u. 73.) – Graf, 337, 309; Hettema, Landrecht, 84. 3 Leichen erhalten sich nur in festgeschlossenen Särgen. Manche Staatsverfassungen nur, wenn kein frischer Luftzug hinzukommt. 4 Ueber Leichen führt kein Weg zum Glück. Die Osmanen: Einen Leichnam benutze nicht als Brücke. (Schlechta, 99.) *5 Er wurde wie eine Leiche. Holl.: Hij krijgt eene kleur als een tinnen schotel. – Hij verschiet zijne verw. (Harrebomée, I, 414b.) *6 Es ist eine lebend(ig)e (wandelnde) Leiche. Frz.: C'est un vrai fantôme. (Kritzinger, 303a.) *7 Mer hoan ern a Leichel gekrett, sagte der Leidmann, als er das Begräbniss bestellte. (Markersdorf bei Görlitz.) Wir haben etwa eine Leiche (zu Stande) gebracht, d. h. es ist uns ein Kind gestorben. Leichen. *1 Mit en andere leiche1. (Luzern.) 1) Auch laichen (von Laich) und leien = umgehen, besonders mit schlechten Personen. 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Leiche.
1 Eine Leiche bleibt eine Leiche, auch wenn man sie mit Rosen besteckt.
2 Leiche muss man mit Leiche büssen. (S. Leib 72 u. 73.) – Graf, 337, 309; Hettema, Landrecht, 84.
3 Leichen erhalten sich nur in festgeschlossenen Särgen.
Manche Staatsverfassungen nur, wenn kein frischer Luftzug hinzukommt.
4 Ueber Leichen führt kein Weg zum Glück.
Die Osmanen: Einen Leichnam benutze nicht als Brücke. (Schlechta, 99.)
*5 Er wurde wie eine Leiche.
Holl.: Hij krijgt eene kleur als een tinnen schotel. – Hij verschiet zijne verw. (Harrebomée, I, 414b.)
*6 Es ist eine lebend(ig)e (wandelnde) Leiche.
Frz.: C'est un vrai fantôme. (Kritzinger, 303a.)
*7 Mer hoan ern a Leichel gekrett, sagte der Leidmann, als er das Begräbniss bestellte. (Markersdorf bei Görlitz.)
Wir haben etwa eine Leiche (zu Stande) gebracht, d. h. es ist uns ein Kind gestorben.
Leichen.
*1 Mit en andere leiche1. (Luzern.)
1) Auch laichen (von Laich) und leien = umgehen, besonders mit schlechten Personen. (Stalder, II, 164.)
*2 Sie leichen mit einander. – Lehmann, 164, 8.
Leichenbittermiene.
* Etwas mit einer Leichenbittermiene sagen.
Leichenbret.
* Jemand aufs Leichenbret bringen.
Seinen Tod befördern.
Leichenpredigt.
Leichenpredigt, Lügenpredigt. – Pistor. VI, 61; Eiselein, 418; Simrock, 6305; Körte, 3751; Braun, I, 2215.
Leichenrede.
* Den kann man nicht einmal in einer Leichenrede loben.
Dän.: Som ikke kand roses i sin liig-prædikan. (Prov. dan., 480.)
Leichenstein.
Wer Leichensteine liest, darf kein gutes Gedächtniss haben. – Tendlau, 1062.
Weil das dort gespendete Lob selten ein begründetes ist.
Leichentuch.
Ein Leichentuch und damit genug. (S. Bret 7.) – Reinsberg II, 156.
Leichenvogel.
* Die Leichenvögel erscheinen.
Vorboten, Verkünder, Andeuter von unheilvollen Ereignissen, Vorgängen.
Leichnam.
1 Der Leichnam des Papstes braucht nicht mehr Erde als der des Kaplans.
Holl.: Het ligchaam van den paus beslaat niet meer aarde dan dat van den kapellaan. (Harrebomée, II, 29.)
*2 Es ist nur ein Leichnam.
Ein Mensch ohne Geist und Leben.
Holl.: Het is een dood ligchaam. – Het is een ligchaam zonder ziel. (Harrebomée, II, 29.)
*3 Heiliger Leichnam und Bocksdarm. – Murner, Schelm., 21.
Sprichwörtlicher Ausruf.
Leicht.
1 Es ist leicht, in die Nesseln zu scheissen, aber schwer, es wieder herauszulecken. (Graudenz.)
2 Es ist leicht, man darffs nicht auss einem tiefien Brunnen schöpffen. – Lehmann, 452, 7.
3 Es ist leichter, ein Dorf zu verthun, als ein Haus zu gewinnen.
4 Es ist leichter einen Korb voll Flöhe zu hüten als ein Dutzend Mägdlein.
5 Es ist nicht leicht, allen Schlingen zu entgehen. – Simrock, 9089.
6 Es ist nicht leicht, aus einem Klotze einen Zahnstocher zu schnitzen.
7 Es mag leicht sein, das danckenswerth ist. – Henisch, 644, 31.
8 Es mag leicht sein, das ein hurn hebt. – Franck, II, 85a; Lehmann, II, 137, 83.
9 Es mag leicht sein, das einn faulen hebt. – Franck, II, 21b.
10 Es mag leicht sein, dass einen ein Bauer lobt. – Simrock, 6544.
11 Es mag leicht sein, dz einn einn weiten weg beschwert. – Franck, II, 183b.
12 Es mag leicht seyn, das da hilfft. – Lehmann, II, 137, 82.
13 Es mag leicht seyn, das nit schwer ist. – Gruter, I, 37.
14 Es mag leicht seyn, sagte jene fraw, es gehöret für die Knechte in die Mühle, vnd pissete in den Topf an das Zugemüse. – Mathesy, I, 82b.
15 Leicht auff, leicht ab; leicht Geld, leicht Wahr. – Petri, II, 436.
16 Was leicht ist, wird schwer, wenn man's ungern thut.
Dän.: Det som er let, giøres vanskeligt, naar det giøres nødigt. (Prov. dan., 237.)
*17 Der ist so leicht, 's könnt' ihn der Habs fortnehmen. – Herrig, Archiv, XXXVIII, 338.
*18 Es geht nicht so leicht wie die Vermehrung der Karnikel.
*19 Es ist leichter als Pantoffelholz (Kork). – Eiselein, 390.
Dän.: Et levendes liig som har den eene fod paa gravens bred. (Prov. dan., 383.)
Holl.: Hij is zoo droog als kurk. (Harrebomée, I, 458b.)
Lat.: Cadaver vivum. (Binder I, 1867; II, 3590; Philippi, I, 67.) – Subere levior.
*20 Es ist so leicht, dass man dabey kan müssig gehen. – Lehmann, 453, 12.
*21 Es ist leicht, man kann drüber hinlauffen, wie ein Han vber kohlen. – Lehmann, 453, 12.
*22 He is so licht as'n Ûl (Eule). (Ostfries.) – Bueren, 662; Eichwald, 1970; Kern, 859; Frommann, V, 523, 556.
Ist federleicht.
*23 Leicht wie ein Federlein. – Mathesy, I, 112b.
*24 So leicht als ein Fuchs Birnen frisst.
Lat.: Quam facile vulpes pyrum comest. (Tappius, 161b.)
*25 So licht as 'ne Feär (Feder). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 161, 106.
*26 So licht as'n Flogg. – Eichwald, 535.
Frz.: Légier comme la fumée, comme la pluye, comme la nue, comme l'irundelle, comme la forme au mirouer. (Leroux, II, 256.)
Leichtes.
1 Auch das Leichte wird zur Last, wenn man's nicht mit Lieb erfasst.
Lat.: Nihil tam facile, quin difficile fiat, si invitus facias. (Terenz.) (Philippi, II, 25.)
2 Das Leichte schwimmt oben. – Simrock, 6306; Eiselein, 418; Braun, I, 2217.
3 Wem was Leichtes nicht gefällt, der mag Blockschuhe anziehen.
„Die Minnbrüder stellen sie weg, wenn sie auf Buhlschaft gehen und bekommen guten Ablass.“ (Fischart.)
Leichtfertig.
1 Der ist leichtfertig, der vmbsonst leugt. – Lehmann, 494, 55.
2 Leichtfertig im Anfang bringt Schaden im Ausgang.
3 Was leichtfertig wird angefangen, das hat schädlichen aussgang. – Lehmann, 452, 2.
Leichtfertigkeit.
1 Der leichtfertigkeit geferten seynd Narrheit vnd geferligkeit. – Lehmann, 452, 4.
2 Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten. – Lehmann, 452, 5.
3 Leichtfertigkeit ist blind vnd dabey vermessen. – Lehmann, 452, 1.
4 Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Russ. – Winckler, III, 95.
Die Russen: Leichtsinn ist des Glückes Krebs. (Altmann VI, 482.)
5 Leichtfertigkeit ist eine Mutter der Schande.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/21>, abgerufen am 16.07.2024. |