Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] It.: Anche dei zoppi si maritano. - Un uomo di paglia vuole una donna d'oro. (Bohn I, 30; Pazzaglia, 160, 8.) Port.: Homem de palha val mais, que mulher de ouro. (Bohn I, 279.) 832 Ein tapferer Mann achtet klein Unglück nicht. - Grubb, 451. 833 Ein tapferer Mann braucht keinen langen Degen. Frz.: A hardi homme court baton. (Leroux, I, 165.) Holl.: Een dapper man behoeft geen' langen degen. (Harrebomee, II, 55b.) 834 Ein tapferer Mann fängt nicht mit Raufen und Schlagen an. Span.: El prudente todo lo ha de provar antes que armas tomar. (Cahier, 3223.) 835 Ein tapferer Mann ist der Schild seiner Magen. - Graf, 42, 136. Der freie deutsche Mann hatte die Seinen, wo es noththat, mit den Waffen zu schützen und jede ihnen zugefügte Unbill zu rächen. Jeder einzelne erachtete sich so selbständig frei als ein Staat; jede absichtlich zugefügte Beleidigung hatte den Krieg der ganzen Familie des Beleidigten gegen die des Beleidigers zur Folge. Kein richterliches Erkenntniss konnte die Fehde beendigen, sondern nur ein Friedenschluss zwischen den Kämpfenden. Noch im Jahre 1488 wurde über einen Todschlag ein Vergleich abgeschlossen. (Vgl. Blumer, I, 397.) 836 Ein tapferer Mann liebt (führt) einen kurzen Degen. Frz.: A vaillant homme, courte epee. (Cahier, 1750; Leroux, II, 62; Lendroy, 523.) 837 Ein tapfferer Mann ist allenthalben daheimb. Lat.: Omne solum forti patria est, ut piscibus aequor. (Chaos, 720.) 838 Ein todter Mann führt keinen Krieg. - Simrock, 10391; Graf, 237, 111. Der Tod hebt nicht alle Vertragsverbindlichkeiten auf, die bereits erworbenen Klagerechte dauern fort; wer aber todt ist, erhebt keine neuen Klagen. (S. Tod.) Frz.: Homme mort ne fait pas la guerre. (Leroux, I, 164.) It.: Uomo morto na fa guerra. (Bohn I, 131.) Port.: Homem morto, nao falla. (Bohn I, 279.) 839 Ein todter Mann furzt nicht mehr. 840 Ein todter Mann hat keine Freunde. Frz.: Un homme mort n'a parents ni amis. (Bohn I, 62.) 841 Ein truncken Mann, ein vnleidlicher Mann. - Petri, II, 231. 842 Ein trunckener Mann sieht ein Bock vor ein Gärtner an. - Lehmann, 757, 21; Chaos, 208. Frz.: Homme ivre n'est pas a foy. (Leroux, I, 164.) 843 Ein trunkener Mann gibt trunkenen Rath. Der Rath kommt am besten aus einem nüchternen Kopfe. Dän.: Drukken mand, drukket raad. (Prov. dan., 124.) 844 Ein trunkener Mann hat sein Herz im Munde. Die Finnen sagen: Im Munde ist der Besoffenen Herz. (Bertram, 67.) 845 Ein trunkener Mann lebt wie im Traum, und was er spricht, ist Schaum. 846 Ein trunkener Mann muss tanzen, wenn er's auch nicht kann. Mhd.: Die drunkenheit macht manchen man ouch tanzen der sin nit enkan. (Muscatblüt.) (Zingerle, 152.) 847 Ein überfallener Mann ist halb geschlagen. Frz.: Homme assailli a demi vaincu. (Bohn I, 20.) It.: Uomo assalito, e mezzo preso. (Cahier, 2815.) 848 Ein unerfahrener Mann ist wie ein ungesalzen Kraut. - Sailer, 184; Körte, 411; Braun, I, 2545. 849 Ein ungelehrt und unwissend man ein Land nit wohl regieren kan. - Chaos, 973. Mit dem Zusatz: "Soll er mit frembden Augen sehen, so ist es umb das Land geschehen." 850 Ein vergessener Mann ist am besten dran. Holl.: Een vergeten man is er best aan. (Harrebomee, II, 56b.) 851 Ein vernünfftiger Man zeucht ein vernünfftig Weib, oder ein witzpoldt. - Lehmann, 152, 176. In Venetien heisst es: Der Mann muss gut sein, gesund sein, Brot haben; die Frau muss gefallen, schweigen, häuslich sein. In Toscana: Beim Manne Vorsicht, bei der Frau Geduld. In Mailand: Wackrer Mann, geduldiges Weib machen im Hause Zufriedenheit. (Reinsberg I, 97.) Dän.: En klog mand giör en viis koone, og konen en tyk salig mand. (Prov. dan., 349.) 852 Ein vernünftiger Mann regiert seine Frau. - Bertram, 57. [Spaltenumbruch] 853 Ein verschuldeter Mann ist nur ein halber Mann. Frz.: Homme endebte chacun a foudroye. (Leroux, I, 163.) 854 Ein verständiger Mann ist kein armer Mann. Span.: Bel hombre no es todo pobre. (Bohn I, 205.) 855 Ein verständiger Mann sich wohl in andere schicken kann. Lat.: Qui sapit in numeris moribus aptus erit. (Ovid.) (Philippi, II, 136.) 856 Ein verständiger und weiser Mann kann manchem Unglück entgahn. Lat.: Non de ponte cadit, qui cum sapientia vadit. (Sutor, 734.) 857 Ein verzagten man gehet kein glück an. - Henisch, 1435, 66; Petri, II, 232. Lat.: Nemo se mutat, qui se mutari desperat. (Loci comm., 186.) 858 Ein verzagter Mann gehet keinen kühnen an. - Petri, II, 232. 859 Ein verzagter Mann niemals mit Ehren kam vom Plan. - Eiselein, 446. 860 Ein vnerfahrener (Klotziger) Mann kein Statt noch Dorff regieren kan. - Lehmann, 566, 15. 861 Ein vnerfahrner starcker Mann ist weniger zu fürchten als ein schwacher vnd doch weisser. - Lehmann, II, 287, 6. 862 Ein Vngeschickter Mann hält nichts recht gethan, als da er selbst Hand legt an. - Lehmann, 820, 24. 863 Ein vngeschickter Mann vnnd Herr ist nur ein Klotz vnd gar nichts mehr. - Lehmann, 820, 27. 864 Ein volljähriger Mann kann mit seiner Rechten all sein Geld verwetten und mit seiner Zunge versprechen. - Graf, 236, 78. Er kann sich durch Spiel und nachtheilige Verträge um all sein Gut bringen. Altfr.: En ierich mon thi mei nieth sinre ferra hond al sin riucht urweddia und mit sinre tunge vrmelia. (Hettema; Wetten, I, 208.) 865 Ein wackerer Mann und eine fleissige Maid machen ein Paar in Zufriedenheit. 866 Ein weiser man, der nimmet rath, so es dem thoren vbel gath. Lat.: Casus dementis, correctio fit sapientis. (Loci comm., 37.) 867 Ein weiser Man schlegt der noth nichts ab. - Lehmann, 554, 2. Lat.: Necessitas ante rationem. (Gaal, 1226.) Ung.: Nincsen a szüksegnek szabott törvenye. (Gaal, 1226.) 868 Ein weiser Man thut, was er kan, das vbrig läst er vor sich gahn. - Lehmann, 882, 20. 869 Ein weiser Mann bedenckt sich offt ein Stund, wass er reden will, so bedenckt man billig Zehen stunden, was man thun will. - Lehmann, 750, 25. 870 Ein weiser Mann besinnet seine red. - Petri, II, 236. 871 Ein weiser Mann deckt sich nicht mit des pöfels mantel. - Lehmann, 887, 82. 872 Ein weiser Mann, der seine Kunst nit brauchen lest vnnd ein vergraben Schatz sind beide nichts nütz. - Petri, II, 236; Henisch, 483, 51. 873 Ein weiser Mann, ein starcker Mann. - Petri, II, 236. 874 Ein weiser Mann fängt von selbst damit an, womit der Narr aufhören muss. It.: Quel che fa il pazzo all' ultimo, lo fa il savio alla prima. (Bohn I, 123.) 875 Ein weiser Mann folgt nicht der Narren Rath. Mhd.: Der weise suochet weisen rat, der tore sich nach toren hat. (Freidank.) 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It.: Anche dei zoppi si maritano. – Un uomo di paglia vuole una donna d'oro. (Bohn I, 30; Pazzaglia, 160, 8.)
Port.: Homem de palha val mais, que mulher de ouro. (Bohn I, 279.)
832 Ein tapferer Mann achtet klein Unglück nicht. – Grubb, 451.
833 Ein tapferer Mann braucht keinen langen Degen.
Frz.: A hardi homme court baton. (Leroux, I, 165.)
Holl.: Een dapper man behoeft geen' langen degen. (Harrebomée, II, 55b.)
834 Ein tapferer Mann fängt nicht mit Raufen und Schlagen an.
Span.: El prudente todo lo ha de provar antes que armas tomar. (Cahier, 3223.)
835 Ein tapferer Mann ist der Schild seiner Magen. – Graf, 42, 136.
Der freie deutsche Mann hatte die Seinen, wo es noththat, mit den Waffen zu schützen und jede ihnen zugefügte Unbill zu rächen. Jeder einzelne erachtete sich so selbständig frei als ein Staat; jede absichtlich zugefügte Beleidigung hatte den Krieg der ganzen Familie des Beleidigten gegen die des Beleidigers zur Folge. Kein richterliches Erkenntniss konnte die Fehde beendigen, sondern nur ein Friedenschluss zwischen den Kämpfenden. Noch im Jahre 1488 wurde über einen Todschlag ein Vergleich abgeschlossen. (Vgl. Blumer, I, 397.)
836 Ein tapferer Mann liebt (führt) einen kurzen Degen.
Frz.: A vaillant homme, courte épée. (Cahier, 1750; Leroux, II, 62; Lendroy, 523.)
837 Ein tapfferer Mann ist allenthalben daheimb.
Lat.: Omne solum forti patria est, ut piscibus aequor. (Chaos, 720.)
838 Ein todter Mann führt keinen Krieg. – Simrock, 10391; Graf, 237, 111.
Der Tod hebt nicht alle Vertragsverbindlichkeiten auf, die bereits erworbenen Klagerechte dauern fort; wer aber todt ist, erhebt keine neuen Klagen. (S. Tod.)
Frz.: Homme mort ne fait pas la guerre. (Leroux, I, 164.)
It.: Uomo morto na fa guerra. (Bohn I, 131.)
Port.: Homem morto, naõ falla. (Bohn I, 279.)
839 Ein todter Mann furzt nicht mehr.
840 Ein todter Mann hat keine Freunde.
Frz.: Un homme mort n'a parents ni amis. (Bohn I, 62.)
841 Ein truncken Mann, ein vnleidlicher Mann. – Petri, II, 231.
842 Ein trunckener Mann sieht ein Bock vor ein Gärtner an. – Lehmann, 757, 21; Chaos, 208.
Frz.: Homme ivre n'est pas à foy. (Leroux, I, 164.)
843 Ein trunkener Mann gibt trunkenen Rath.
Der Rath kommt am besten aus einem nüchternen Kopfe.
Dän.: Drukken mand, drukket raad. (Prov. dan., 124.)
844 Ein trunkener Mann hat sein Herz im Munde.
Die Finnen sagen: Im Munde ist der Besoffenen Herz. (Bertram, 67.)
845 Ein trunkener Mann lebt wie im Traum, und was er spricht, ist Schaum.
846 Ein trunkener Mann muss tanzen, wenn er's auch nicht kann.
Mhd.: Die drunkenheit macht manchen man ouch tanzen der sin nit enkan. (Muscatblüt.) (Zingerle, 152.)
847 Ein überfallener Mann ist halb geschlagen.
Frz.: Homme assailli à demi vaincu. (Bohn I, 20.)
It.: Uomo assalito, è mezzo preso. (Cahier, 2815.)
848 Ein unerfahrener Mann ist wie ein ungesalzen Kraut. – Sailer, 184; Körte, 411; Braun, I, 2545.
849 Ein ungelehrt und unwissend man ein Land nit wohl regieren kan. – Chaos, 973.
Mit dem Zusatz: „Soll er mit frembden Augen sehen, so ist es umb das Land geschehen.“
850 Ein vergessener Mann ist am besten dran.
Holl.: Een vergeten man is er best aan. (Harrebomée, II, 56b.)
851 Ein vernünfftiger Man zeucht ein vernünfftig Weib, oder ein witzpoldt. – Lehmann, 152, 176.
In Venetien heisst es: Der Mann muss gut sein, gesund sein, Brot haben; die Frau muss gefallen, schweigen, häuslich sein. In Toscana: Beim Manne Vorsicht, bei der Frau Geduld. In Mailand: Wackrer Mann, geduldiges Weib machen im Hause Zufriedenheit. (Reinsberg I, 97.)
Dän.: En klog mand giør en viis koone, og konen en tyk salig mand. (Prov. dan., 349.)
852 Ein vernünftiger Mann regiert seine Frau. – Bertram, 57.
853 Ein verschuldeter Mann ist nur ein halber Mann.
Frz.: Homme endebté chacun a foudroyé. (Leroux, I, 163.)
854 Ein verständiger Mann ist kein armer Mann.
Span.: Bel hombre no es todo pobre. (Bohn I, 205.)
855 Ein verständiger Mann sich wohl in andere schicken kann.
Lat.: Qui sapit in numeris moribus aptus erit. (Ovid.) (Philippi, II, 136.)
856 Ein verständiger und weiser Mann kann manchem Unglück entgahn.
Lat.: Non de ponte cadit, qui cum sapientia vadit. (Sutor, 734.)
857 Ein verzagten man gehet kein glück an. – Henisch, 1435, 66; Petri, II, 232.
Lat.: Nemo se mutat, qui se mutari desperat. (Loci comm., 186.)
858 Ein verzagter Mann gehet keinen kühnen an. – Petri, II, 232.
859 Ein verzagter Mann niemals mit Ehren kam vom Plan. – Eiselein, 446.
860 Ein vnerfahrener (Klotziger) Mann kein Statt noch Dorff regieren kan. – Lehmann, 566, 15.
861 Ein vnerfahrner starcker Mann ist weniger zu fürchten als ein schwacher vnd doch weisser. – Lehmann, II, 287, 6.
862 Ein Vngeschickter Mann hält nichts recht gethan, als da er selbst Hand legt an. – Lehmann, 820, 24.
863 Ein vngeschickter Mann vnnd Herr ist nur ein Klotz vnd gar nichts mehr. – Lehmann, 820, 27.
864 Ein volljähriger Mann kann mit seiner Rechten all sein Geld verwetten und mit seiner Zunge versprechen. – Graf, 236, 78.
Er kann sich durch Spiel und nachtheilige Verträge um all sein Gut bringen.
Altfr.: En ierich mon thi mei nieth sinre ferra hond al sin riucht urweddia und mit sinre tunge vrmelia. (Hettema; Wetten, I, 208.)
865 Ein wackerer Mann und eine fleissige Maid machen ein Paar in Zufriedenheit.
866 Ein weiser man, der nimmet rath, so es dem thoren vbel gath.
Lat.: Casus dementis, correctio fit sapientis. (Loci comm., 37.)
867 Ein weiser Man schlegt der noth nichts ab. – Lehmann, 554, 2.
Lat.: Necessitas ante rationem. (Gaal, 1226.)
Ung.: Nincsen a szükségnek szabott törvénye. (Gaal, 1226.)
868 Ein weiser Man thut, was er kan, das vbrig läst er vor sich gahn. – Lehmann, 882, 20.
869 Ein weiser Mann bedenckt sich offt ein Stund, wass er reden will, so bedenckt man billig Zehen stunden, was man thun will. – Lehmann, 750, 25.
870 Ein weiser Mann besinnet seine red. – Petri, II, 236.
871 Ein weiser Mann deckt sich nicht mit des pöfels mantel. – Lehmann, 887, 82.
872 Ein weiser Mann, der seine Kunst nit brauchen lest vnnd ein vergraben Schatz sind beide nichts nütz. – Petri, II, 236; Henisch, 483, 51.
873 Ein weiser Mann, ein starcker Mann. – Petri, II, 236.
874 Ein weiser Mann fängt von selbst damit an, womit der Narr aufhören muss.
It.: Quel che fa il pazzo all' ultimo, lo fa il savio alla prima. (Bohn I, 123.)
875 Ein weiser Mann folgt nicht der Narren Rath.
Mhd.: Der wîse suochet wîsen rât, der tôre sich nâch toren hât. (Freidank.) (Zingerle, 171.)
876 Ein weiser Mann gehet die rechte Ban. – Petri, II, 236.
877 Ein weiser Mann gibt der Noth nach. – Eiselein, 496.
Lat.: Adversum necessitatem ne Dii quidem resistunt. – Necessitati parere semper habitum est sapientis. (Eiselein, 496.)
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