Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] Gruter, III, 95; Lehmann, II, 861, 25; Blum, 421; Winckler, XIX, 56. 1) Bei Gruter steht dafür: Gesell, was aber wol Druckfehler ist. - Der Vornehme hat ihn zum besten, oder benutzt ihn blos als Mittel zu seinen Zwecken. 1470 Wann 'n armer Mann uf'n Gaul kommt, dann rannt e Leit em. (Nassau.) - Kehrein, VI, 29. 1471 War der mann selust nicht kompt, dar wert eme dat hoefft nicht wol (reyn) gewaschen. - Tappius, 170b. 1472 Wäre dem Mann keine Gehülfin gegeben, er würde schlecht auf Erden leben. - Eiselein, 447. 1473 Warmer Mann, starcker Mann; gesundter Mann, reicher Mann. - Lehmann, 302, 9. 1474 Was da sei der Mann, zeigt sein Amt an. 1475 Was der brave Mann abbeisst, das schluckt er auch hinunter. (Lit.) 1476 Was der man kan, zeigt sein ampt an. - Franck, I, 77b; Tappius, 136a; Eyering, III, 412; Gruter, I, 45; Petri, II, 588; Lehmann, 11, 1; Schottel, 1128b; Latendorf II, 28; Simrock, 9812; Körte, 4088; Graf, 33, 66. Im Mittelalter wurde der Mann durch seinen Geburtsstand zu dem betreffenden Amte berufen und war also auch ohne besondere Vorbildung dazu befähigt. Man schloss nicht: dieser Mann wäre wegen seines Verstandes zu dem oder jenem Amte geeignet, sondern weil er dies Amt hat, besitzt er den zu demselben erforderlichen Verstand. (S. Gott 1818.) Frz.: L'office denote quel soit l'homme, et le pommier quelle est la pomme. - L'office et la somme monstreront quel soit l'homme. (Leroux, I, 170.) Holl.: Wat de man kan, wijst het ambt an. (Harrebomee, II, 63b.) Lat.: Magistratus virum iudicat. (Binder I, 915; II, 1736; Tappius, 135b; Philippi, I, 234; Weber, II, 58.) - Sermo hominis iudex. (Sutor, 729.) 1477 Was der man kan, zeygt der wein (die red) an. - Franck, I, 89b; II, 13a; Gruter, I, 75; Petri, II, 588; Egenolff, 347b; Lehmann, II, 832, 106; Latendorf, II, 28; Blum, 577; Gaal, 1691; Eiselein, 446; Simrock, 11439; Körte, 4088; Sailer, 182; Braun, I, 2535. Schwed.: Aff ljudet kännes malmen; aff orden (talet) pröfwas mannen. (Grubb, 8; Wensell, 5; Rhodin, 1.) 1478 Was der Mann auf sich trägt, davon gibt er nichts ab. - Graf, 510, 181. Von einer Last, die jemand auf seinem Rücken trug, hatte er keinen Zoll zu entrichten. (S. Edelmann 14, Federspiel 2, Fuss 107-109, Pfaff, Scheffel und Studentengut.) 1479 Was der Mann gelobt, ist er schuldig mit Recht. - Graf, 141, 33. Mhd.: Waz der man gelobet, daz is er sculdig mit rehte. (Kl. Kaiserrecht, II, 86.) 1480 Was der Mann in rechter Gewer nicht hat, dafür soll er antworten. - Graf, 94, 161. Wem der rechtliche Besitz eines Gutes angefochten wird, der muss sich gegen dem Kläger, der ein besseres Recht nachweist, vor dem Richter verantworten. Mhd.: Swaz der man in rechter gewer nit en hat, da sal er umbe antwurten. (Schwabenspiegel, 248.) 1481 Was der Mann kann, das zeigt das Werck an. - Lehmann, 749, 1; Gaal, 1717. Kleine Menschen, kleine Massregeln, halbe Menschen, halbe Massregeln. It.: All' opera si conesce il maestro. (Gaal, 1717.) 1482 Was der Mann kann, zeigt die Kleidung an. 1483 Was der Mann liebt, das hasst die Frau. Frz.: Ce que le baron ayme femme a en hayne. (Leroux, I, 144.) 1484 Was der Mann nicht mit Mannschaft empfängt, ist mit Recht kein Lehn. - Graf, 556, 6. Mannschaft, Gerichtspflicht, Treue und Dienst gehörten wesentlich zum Lehn. "Bei der Lehnshuldigung kommt der (Lehns-)Mann mit gefalteten Händen dem Herrn so nahe, dass er ihn berühren kann, kniet dann nieder, schwört Mannstreue und bietet dreimal seine Mannschaft an. Dabei ist der Kuss als Zeichen gegenseitiger Treue unerlasslich. Ungeküsst heisst: ohne Mannschaft; und Mannschaft ist die Treue zwischen Lehnsmann und Lehnsherrn, sodass jener diesem und dieser jenem im Felde wie im Gericht folgen muss." Mhd.: Swaz so der man mit manschaft nicht antfet, daz n' ist mit rechte ne hein len. (Köhler, Görlitzer Lehnrecht, 23.) 1485 Was der Mann selbst auf sein Gut sagt, kann der Kaiser nicht wenden. - Graf, 445, 416. Was der Angeklagte selbst gesteht, muss der Richter als Thatsache betrachten, so lange nicht ein Irrthum [Spaltenumbruch] nachgewiesen ist. (S. Irren 21, wo es aber heissen soll: Wer irret, der bekennet nicht.) Mhd.: Was der man auf sein gut selber besaget, das enmag der kayser nicht wider wenden. (Senkenberg, II, 119.) 1486 Was der Mann überwintert, das mag er auch übersommern. - Graf, 69, 46. Im Interesse einer für die ganze Genossenschaft gleichmässig vortheilhaften Weidebenutzung galt die allgemeine Bestimmung, dass jedes Mitglied derselben so viel Vieh auf die gemeine Weide sollte treiben dürfen, als mit dem Umfange seiner Wirthschaft im Einklange stand. Das obige Sprichwort bestimmt dies nun näher, indem es sagt, dass jeder so viel Vieh im Sommer auf die Weide bringen dürfe, als er im Winter in seinen Ställen unterzubringen vermöge. (S. Benachten und Erziehen 3.) Mhd.: Waz der man gewintern mag uff dem sinen, das sal er ouch ane geverde sumren. (Grimm, I, 166.) 1487 Was der Mann verehrt, ist auch der Frauen werth. Böhm.: Co muzi vzacno (draho), to bud' zene svato. (Celakovsky, 391.) 1488 Was der Mann vermag, legt sein Amt an den Tag. 1489 Was der Mann vorm Kuss verspricht, verzieht viel eh' als Gliedergicht. Die Russen: Was der Mann dem Weibe vor der Umarmung sagt, das soll sie sich nach derselben wiederholen lassen. (Altmann VI, 460.) 1490 Was der Mann werth, weiss man erst, wenn man ihn entbehrt. Dän.: Man veed ei hvortil folk duer förend de ere borte. (Prov. dan., 172.) 1491 Was der reiche Mann thut, das gilt für gut. Lat.: Dummodo sit dives barbarus ille placet. (Ovid.) (Eiselein, 525.) 1492 Was ein jeder für ein Mann, Creutz und Noth muss zeigen an. - Chaos, 1041. 1493 Was ein Mann nicht will, soll er auch einem andern erlassen. - Graf, 288. 1494 Was ein Mann schuldig ist, braucht er nicht zu versteuern. (S. Gilt, Nachtrag.) - Graf, 511, 194. Ursprünglich kam nur das wirkliche Vermögen bei der Besteuerung in Betracht. "Waz ein man schuldig ist, daz sal he nicht verschozzen." (Schott, 170, 4.) 1495 Was ein Mann umsonst hat, soll er umsonst geben. - Graf, 419, 158. Nach mittelalterlicher Rechtsanschauung sollte, wie das Recht dem hilft, der sich selber nicht helfen kann, der gewandte Fürsprecher den Unkundigen freiwillig und unentgeltlich vertreten. "Die Zunge der Beredten", sagt das Kaiserrecht, "soll mit den Stammlern getheilt werden." (Endemann, I, 12, 15.) Allein der Rechtsanwalt hat sein Wissen nicht umsonst; es kostet ihm vielmehr viel Arbeit, Geld und Zeit. Mhd.: Waz ein man ummesust hat, daz sal er ouch ummesust geben. (Daniels, Weichbildglosse, 237, 19.) 1496 Was für ein Mann ist es, schau! der weniger ist als eine Frau? (Pers.) 1497 Was haben soll ein armer Mann, darumb muss man zu rathe gan. - Henisch, 759, 13. 1498 Was ich gegen den Mann spreche, das spreche ich auch gegen die Frau. - Graf, 142, 149. Bezieht sich auf ein aus geistlicher Sitte entspringendes Ehehinderniss. Wenn der Mann ein Kind aus der Taufe hob, so galt für seine Frau, was für ihn galt, und umgekehrt. (S. Gevatter 9 und Gevatterschaft 2.) 1499 Was ist ein Mann, der sein Wort nicht hält. Bei Tunnicius (924): Wat is ein man, de syn wort nicht enholt? (Se varium praestans nullo laudatur honore.) 1500 Was ist ein Mann, er spräche denn wie ein Mann. - Lehmann, II, 835, 149. Holl.: Wat sal een man, hi en sprict als een man. (Tunn., 2, 17.) Lat.: Hunc virum reputa qui profert grandia verba. (Fallersleben, 744.) 1501 Was nützt des Mannes That, hält die Hausfrau nicht zu Rath. 1502 Was sagstu nur, du trunckner man? ligst wie ein klotz da vnbesunnen, es sein dir alle sinn entrunnen. Lat.: Ebris, quid faris? uinis, uel morte grauaris? - Quid facias nescis, truncus sine mente quiescis. (Loci comm., 55.) 1503 Was sol der waise Mann, der jhm selbst nicht rathen kann. - Petri, II, 608. 1504 Was soll ein Mann, der nicht (mit) saufen und raufen kann. - Fischart, Gesch.
[Spaltenumbruch] Gruter, III, 95; Lehmann, II, 861, 25; Blum, 421; Winckler, XIX, 56. 1) Bei Gruter steht dafür: Gesell, was aber wol Druckfehler ist. – Der Vornehme hat ihn zum besten, oder benutzt ihn blos als Mittel zu seinen Zwecken. 1470 Wann 'n ârmer Mann uf'n Gaul kommt, dann rannt e Leit em. (Nassau.) – Kehrein, VI, 29. 1471 War der mann selust nicht kompt, dar wert eme dat hoefft nicht wol (reyn) gewaschen. – Tappius, 170b. 1472 Wäre dem Mann keine Gehülfin gegeben, er würde schlecht auf Erden leben. – Eiselein, 447. 1473 Warmer Mann, starcker Mann; gesundter Mann, reicher Mann. – Lehmann, 302, 9. 1474 Was da sei der Mann, zeigt sein Amt an. 1475 Was der brave Mann abbeisst, das schluckt er auch hinunter. (Lit.) 1476 Was der man kan, zeigt sein ampt an. – Franck, I, 77b; Tappius, 136a; Eyering, III, 412; Gruter, I, 45; Petri, II, 588; Lehmann, 11, 1; Schottel, 1128b; Latendorf II, 28; Simrock, 9812; Körte, 4088; Graf, 33, 66. Im Mittelalter wurde der Mann durch seinen Geburtsstand zu dem betreffenden Amte berufen und war also auch ohne besondere Vorbildung dazu befähigt. Man schloss nicht: dieser Mann wäre wegen seines Verstandes zu dem oder jenem Amte geeignet, sondern weil er dies Amt hat, besitzt er den zu demselben erforderlichen Verstand. (S. Gott 1818.) Frz.: L'office dénote quel soit l'homme, et le pommier quelle est la pomme. – L'office et la somme monstreront quel soit l'homme. (Leroux, I, 170.) Holl.: Wat de man kan, wijst het ambt an. (Harrebomée, II, 63b.) Lat.: Magistratus virum iudicat. (Binder I, 915; II, 1736; Tappius, 135b; Philippi, I, 234; Weber, II, 58.) – Sermo hominis iudex. (Sutor, 729.) 1477 Was der man kan, zeygt der wein (die red) an. – Franck, I, 89b; II, 13a; Gruter, I, 75; Petri, II, 588; Egenolff, 347b; Lehmann, II, 832, 106; Latendorf, II, 28; Blum, 577; Gaal, 1691; Eiselein, 446; Simrock, 11439; Körte, 4088; Sailer, 182; Braun, I, 2535. Schwed.: Aff ljudet kännes malmen; aff orden (talet) pröfwas mannen. (Grubb, 8; Wensell, 5; Rhodin, 1.) 1478 Was der Mann auf sich trägt, davon gibt er nichts ab. – Graf, 510, 181. Von einer Last, die jemand auf seinem Rücken trug, hatte er keinen Zoll zu entrichten. (S. Edelmann 14, Federspiel 2, Fuss 107-109, Pfaff, Scheffel und Studentengut.) 1479 Was der Mann gelobt, ist er schuldig mit Recht. – Graf, 141, 33. Mhd.: Waz der man gelobet, daz is er sculdig mit rehte. (Kl. Kaiserrecht, II, 86.) 1480 Was der Mann in rechter Gewer nicht hat, dafür soll er antworten. – Graf, 94, 161. Wem der rechtliche Besitz eines Gutes angefochten wird, der muss sich gegen dem Kläger, der ein besseres Recht nachweist, vor dem Richter verantworten. Mhd.: Swaz der man in rechter gewer nit en hat, da sal er umbe antwurten. (Schwabenspiegel, 248.) 1481 Was der Mann kann, das zeigt das Werck an. – Lehmann, 749, 1; Gaal, 1717. Kleine Menschen, kleine Massregeln, halbe Menschen, halbe Massregeln. It.: All' opera si conesce il maestro. (Gaal, 1717.) 1482 Was der Mann kann, zeigt die Kleidung an. 1483 Was der Mann liebt, das hasst die Frau. Frz.: Ce que le baron ayme femme a en hayne. (Leroux, I, 144.) 1484 Was der Mann nicht mit Mannschaft empfängt, ist mit Recht kein Lehn. – Graf, 556, 6. Mannschaft, Gerichtspflicht, Treue und Dienst gehörten wesentlich zum Lehn. „Bei der Lehnshuldigung kommt der (Lehns-)Mann mit gefalteten Händen dem Herrn so nahe, dass er ihn berühren kann, kniet dann nieder, schwört Mannstreue und bietet dreimal seine Mannschaft an. Dabei ist der Kuss als Zeichen gegenseitiger Treue unerlasslich. Ungeküsst heisst: ohne Mannschaft; und Mannschaft ist die Treue zwischen Lehnsmann und Lehnsherrn, sodass jener diesem und dieser jenem im Felde wie im Gericht folgen muss.“ Mhd.: Swaz so der man mit manschaft nicht antfet, daz n' ist mit rechte ne hein len. (Köhler, Görlitzer Lehnrecht, 23.) 1485 Was der Mann selbst auf sein Gut sagt, kann der Kaiser nicht wenden. – Graf, 445, 416. Was der Angeklagte selbst gesteht, muss der Richter als Thatsache betrachten, so lange nicht ein Irrthum [Spaltenumbruch] nachgewiesen ist. (S. Irren 21, wo es aber heissen soll: Wer irret, der bekennet nicht.) Mhd.: Was der man auf sein gut selber besaget, das enmag der kayser nicht wider wenden. (Senkenberg, II, 119.) 1486 Was der Mann überwintert, das mag er auch übersommern. – Graf, 69, 46. Im Interesse einer für die ganze Genossenschaft gleichmässig vortheilhaften Weidebenutzung galt die allgemeine Bestimmung, dass jedes Mitglied derselben so viel Vieh auf die gemeine Weide sollte treiben dürfen, als mit dem Umfange seiner Wirthschaft im Einklange stand. Das obige Sprichwort bestimmt dies nun näher, indem es sagt, dass jeder so viel Vieh im Sommer auf die Weide bringen dürfe, als er im Winter in seinen Ställen unterzubringen vermöge. (S. Benachten und Erziehen 3.) Mhd.: Waz der man gewintern mag uff dem sinen, das sal er ouch ane geverde sumren. (Grimm, I, 166.) 1487 Was der Mann verehrt, ist auch der Frauen werth. Böhm.: Co muži vzácno (draho), to bud' ženĕ svato. (Čelakovsky, 391.) 1488 Was der Mann vermag, legt sein Amt an den Tag. 1489 Was der Mann vorm Kuss verspricht, verzieht viel eh' als Gliedergicht. Die Russen: Was der Mann dem Weibe vor der Umarmung sagt, das soll sie sich nach derselben wiederholen lassen. (Altmann VI, 460.) 1490 Was der Mann werth, weiss man erst, wenn man ihn entbehrt. Dän.: Man veed ei hvortil folk duer førend de ere borte. (Prov. dan., 172.) 1491 Was der reiche Mann thut, das gilt für gut. Lat.: Dummodo sit dives barbarus ille placet. (Ovid.) (Eiselein, 525.) 1492 Was ein jeder für ein Mann, Creutz und Noth muss zeigen an. – Chaos, 1041. 1493 Was ein Mann nicht will, soll er auch einem andern erlassen. – Graf, 288. 1494 Was ein Mann schuldig ist, braucht er nicht zu versteuern. (S. Gilt, Nachtrag.) – Graf, 511, 194. Ursprünglich kam nur das wirkliche Vermögen bei der Besteuerung in Betracht. „Waz ein man schuldig ist, daz sal he nicht verschozzen.“ (Schott, 170, 4.) 1495 Was ein Mann umsonst hat, soll er umsonst geben. – Graf, 419, 158. Nach mittelalterlicher Rechtsanschauung sollte, wie das Recht dem hilft, der sich selber nicht helfen kann, der gewandte Fürsprecher den Unkundigen freiwillig und unentgeltlich vertreten. „Die Zunge der Beredten“, sagt das Kaiserrecht, „soll mit den Stammlern getheilt werden.“ (Endemann, I, 12, 15.) Allein der Rechtsanwalt hat sein Wissen nicht umsonst; es kostet ihm vielmehr viel Arbeit, Geld und Zeit. Mhd.: Waz ein man ummesust hat, daz sal er ouch ummesust geben. (Daniels, Weichbildglosse, 237, 19.) 1496 Was für ein Mann ist es, schau! der weniger ist als eine Frau? (Pers.) 1497 Was haben soll ein armer Mann, darumb muss man zu rathe gan. – Henisch, 759, 13. 1498 Was ich gegen den Mann spreche, das spreche ich auch gegen die Frau. – Graf, 142, 149. Bezieht sich auf ein aus geistlicher Sitte entspringendes Ehehinderniss. Wenn der Mann ein Kind aus der Taufe hob, so galt für seine Frau, was für ihn galt, und umgekehrt. (S. Gevatter 9 und Gevatterschaft 2.) 1499 Was ist ein Mann, der sein Wort nicht hält. Bei Tunnicius (924): Wat is ein man, de syn wôrt nicht enholt? (Se varium praestans nullo laudatur honore.) 1500 Was ist ein Mann, er spräche denn wie ein Mann. – Lehmann, II, 835, 149. Holl.: Wat sal een man, hi en sprict als een man. (Tunn., 2, 17.) Lat.: Hunc virum reputa qui profert grandia verba. (Fallersleben, 744.) 1501 Was nützt des Mannes That, hält die Hausfrau nicht zu Rath. 1502 Was sagstu nur, du trunckner man? ligst wie ein klotz da vnbesunnen, es sein dir alle sinn entrunnen. Lat.: Ebris, quid faris? uinis, uel morte grauaris? – Quid facias nescis, truncus sine mente quiescis. (Loci comm., 55.) 1503 Was sol der waise Mann, der jhm selbst nicht rathen kann. – Petri, II, 608. 1504 Was soll ein Mann, der nicht (mit) saufen und raufen kann. – Fischart, Gesch.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#i"><pb facs="#f0228" n="[214]"/><cb n="427"/> Gruter, III, 95; Lehmann, II, 861, 25; Blum, 421; Winckler, XIX, 56.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Bei <hi rendition="#i">Gruter</hi> steht dafür: Gesell, was aber wol Druckfehler ist. – Der Vornehme hat ihn zum besten, oder benutzt ihn blos als Mittel zu seinen Zwecken.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1470 Wann 'n ârmer Mann uf'n Gaul kommt, dann rannt e Leit em.</hi> (<hi rendition="#i">Nassau.</hi>) – <hi rendition="#i">Kehrein, VI, 29.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1471 War der mann selust nicht kompt, dar wert eme dat hoefft nicht wol (reyn) gewaschen.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 170<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1472 Wäre dem Mann keine Gehülfin gegeben, er würde schlecht auf Erden leben.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 447.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1473 Warmer Mann, starcker Mann; gesundter Mann, reicher Mann.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 302, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1474 Was da sei der Mann, zeigt sein Amt an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1475 Was der brave Mann abbeisst, das schluckt er auch hinunter.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1476 Was der man kan, zeigt sein ampt an.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 77<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 136<hi rendition="#sup">a</hi>; Eyering, III, 412; Gruter, I, 45; Petri, II, 588; Lehmann, 11, 1; Schottel, 1128<hi rendition="#sup">b</hi>; Latendorf II, 28; Simrock, 9812; Körte, 4088; Graf, 33, 66.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Im Mittelalter wurde der Mann durch seinen Geburtsstand zu dem betreffenden Amte berufen und war also auch ohne besondere Vorbildung dazu befähigt. Man schloss nicht: dieser Mann wäre wegen seines Verstandes zu dem oder jenem Amte geeignet, sondern weil er dies Amt hat, besitzt er den zu demselben erforderlichen Verstand. (S. Gott 1818.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: L'office dénote quel soit l'homme, et le pommier quelle est la pomme. – L'office et la somme monstreront quel soit l'homme. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 170.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat de man kan, wijst het ambt an. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 63<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Magistratus virum iudicat. (<hi rendition="#i">Binder I, 915; II, 1736; Tappius, 135<hi rendition="#sup">b</hi>; Philippi, I, 234; Weber, II, 58.</hi>) – Sermo hominis iudex. (<hi rendition="#i">Sutor, 729.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1477 Was der man kan, zeygt der wein (die red) an.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 89<hi rendition="#sup">b;</hi> II, 13<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, I, 75; Petri, II, 588; Egenolff, 347<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 832, 106; Latendorf, II, 28; Blum, 577; Gaal, 1691; Eiselein, 446; Simrock, 11439; Körte, 4088; Sailer, 182; Braun, I, 2535.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Aff ljudet kännes malmen; aff orden (talet) pröfwas mannen. (<hi rendition="#i">Grubb, 8; Wensell, 5; Rhodin, 1.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1478 Was der Mann auf sich trägt, davon gibt er nichts ab.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 510, 181.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von einer Last, die jemand auf seinem Rücken trug, hatte er keinen Zoll zu entrichten. (S. Edelmann 14, Federspiel 2, Fuss 107-109, Pfaff, Scheffel und Studentengut.)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1479 Was der Mann gelobt, ist er schuldig mit Recht.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 141, 33.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Waz der man gelobet, daz is er sculdig mit rehte. (<hi rendition="#i">Kl. Kaiserrecht, II, 86.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1480 Was der Mann in rechter Gewer nicht hat, dafür soll er antworten.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 94, 161.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wem der rechtliche Besitz eines Gutes angefochten wird, der muss sich gegen dem Kläger, der ein besseres Recht nachweist, vor dem Richter verantworten.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Swaz der man in rechter gewer nit en hat, da sal er umbe antwurten. (<hi rendition="#i">Schwabenspiegel, 248.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1481 Was der Mann kann, das zeigt das Werck an.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 749, 1; Gaal, 1717.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Kleine Menschen, kleine Massregeln, halbe Menschen, halbe Massregeln.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: All' opera si conesce il maestro. (<hi rendition="#i">Gaal, 1717.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1482 Was der Mann kann, zeigt die Kleidung an.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1483 Was der Mann liebt, das hasst die Frau.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce que le baron ayme femme a en hayne. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 144.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1484 Was der Mann nicht mit Mannschaft empfängt, ist mit Recht kein Lehn.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 556, 6.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Mannschaft, Gerichtspflicht, Treue und Dienst gehörten wesentlich zum Lehn. „Bei der Lehnshuldigung kommt der (Lehns-)Mann mit gefalteten Händen dem Herrn so nahe, dass er ihn berühren kann, kniet dann nieder, schwört Mannstreue und bietet dreimal seine Mannschaft an. Dabei ist der Kuss als Zeichen gegenseitiger Treue unerlasslich. Ungeküsst heisst: ohne Mannschaft; und Mannschaft ist die Treue zwischen Lehnsmann und Lehnsherrn, sodass jener diesem und dieser jenem im Felde wie im Gericht folgen muss.“</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Swaz so der man mit manschaft nicht antfet, daz n' ist mit rechte ne hein len. (<hi rendition="#i">Köhler, Görlitzer Lehnrecht, 23.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1485 Was der Mann selbst auf sein Gut sagt, kann der Kaiser nicht wenden.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 445, 416.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Was der Angeklagte selbst gesteht, muss der Richter als Thatsache betrachten, so lange nicht ein Irrthum <cb n="428"/> nachgewiesen ist. (S. Irren 21, wo es aber heissen soll: Wer irret, der bekennet nicht.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Was der man auf sein gut selber besaget, das enmag der kayser nicht wider wenden. (<hi rendition="#i">Senkenberg, II, 119.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1486 Was der Mann überwintert, das mag er auch übersommern.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 69, 46.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Im Interesse einer für die ganze Genossenschaft gleichmässig vortheilhaften Weidebenutzung galt die allgemeine Bestimmung, dass jedes Mitglied derselben so viel Vieh auf die gemeine Weide sollte treiben dürfen, als mit dem Umfange seiner Wirthschaft im Einklange stand. Das obige Sprichwort bestimmt dies nun näher, indem es sagt, dass jeder so viel Vieh im Sommer auf die Weide bringen dürfe, als er im Winter in seinen Ställen unterzubringen vermöge. (S. Benachten und Erziehen 3.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Waz der man gewintern mag uff dem sinen, das sal er ouch ane geverde sumren. (<hi rendition="#i">Grimm, I, 166.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1487 Was der Mann verehrt, ist auch der Frauen werth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Co muži vzácno (draho), to bud' ženĕ svato. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 391.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1488 Was der Mann vermag, legt sein Amt an den Tag.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1489 Was der Mann vorm Kuss verspricht, verzieht viel eh' als Gliedergicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Was der Mann dem Weibe vor der Umarmung sagt, das soll sie sich nach derselben wiederholen lassen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 460.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1490 Was der Mann werth, weiss man erst, wenn man ihn entbehrt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man veed ei hvortil folk duer førend de ere borte. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 172.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1491 Was der reiche Mann thut, das gilt für gut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dummodo sit dives barbarus ille placet. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Eiselein, 525.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1492 Was ein jeder für ein Mann, Creutz und Noth muss zeigen an.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 1041.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1493 Was ein Mann nicht will, soll er auch einem andern erlassen.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 288.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1494 Was ein Mann schuldig ist, braucht er nicht zu versteuern.</hi> (S. Gilt, Nachtrag.) – <hi rendition="#i">Graf, 511, 194.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ursprünglich kam nur das wirkliche Vermögen bei der Besteuerung in Betracht. „Waz ein man schuldig ist, daz sal he nicht verschozzen.“ (<hi rendition="#i">Schott, 170, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1495 Was ein Mann umsonst hat, soll er umsonst geben.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 419, 158.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nach mittelalterlicher Rechtsanschauung sollte, wie das Recht dem hilft, der sich selber nicht helfen kann, der gewandte Fürsprecher den Unkundigen freiwillig und unentgeltlich vertreten. „Die Zunge der Beredten“, sagt das <hi rendition="#i">Kaiserrecht,</hi> „soll mit den Stammlern getheilt werden.“ (<hi rendition="#i">Endemann, I, 12, 15.</hi>) Allein der Rechtsanwalt hat sein Wissen nicht umsonst; es kostet ihm vielmehr viel Arbeit, Geld und Zeit.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Waz ein man ummesust hat, daz sal er ouch ummesust geben. (<hi rendition="#i">Daniels, Weichbildglosse, 237, 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1496 Was für ein Mann ist es, schau! der weniger ist als eine Frau?</hi> (<hi rendition="#i">Pers.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1497 Was haben soll ein armer Mann, darumb muss man zu rathe gan.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 759, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1498 Was ich gegen den Mann spreche, das spreche ich auch gegen die Frau.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 142, 149.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Bezieht sich auf ein aus geistlicher Sitte entspringendes Ehehinderniss. Wenn der Mann ein Kind aus der Taufe hob, so galt für seine Frau, was für ihn galt, und umgekehrt. (S. Gevatter 9 und Gevatterschaft 2.)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1499 Was ist ein Mann, der sein Wort nicht hält.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (924):</hi> Wat is ein man, de syn wôrt nicht enholt? (Se varium praestans nullo laudatur honore.)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1500 Was ist ein Mann, er spräche denn wie ein Mann.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 835, 149.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat sal een man, hi en sprict als een man. (<hi rendition="#i">Tunn., 2, 17.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Hunc virum reputa qui profert grandia verba. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 744.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1501 Was nützt des Mannes That, hält die Hausfrau nicht zu Rath.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1502 Was sagstu nur, du trunckner man? ligst wie ein klotz da vnbesunnen, es sein dir alle sinn entrunnen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ebris, quid faris? uinis, uel morte grauaris? – Quid facias nescis, truncus sine mente quiescis. (<hi rendition="#i">Loci comm., 55.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1503 Was sol der waise Mann, der jhm selbst nicht rathen kann.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 608.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1504 Was soll ein Mann, der nicht (mit) saufen und raufen kann.</hi> – <hi rendition="#i">Fischart, Gesch.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[214]/0228]
Gruter, III, 95; Lehmann, II, 861, 25; Blum, 421; Winckler, XIX, 56.
1) Bei Gruter steht dafür: Gesell, was aber wol Druckfehler ist. – Der Vornehme hat ihn zum besten, oder benutzt ihn blos als Mittel zu seinen Zwecken.
1470 Wann 'n ârmer Mann uf'n Gaul kommt, dann rannt e Leit em. (Nassau.) – Kehrein, VI, 29.
1471 War der mann selust nicht kompt, dar wert eme dat hoefft nicht wol (reyn) gewaschen. – Tappius, 170b.
1472 Wäre dem Mann keine Gehülfin gegeben, er würde schlecht auf Erden leben. – Eiselein, 447.
1473 Warmer Mann, starcker Mann; gesundter Mann, reicher Mann. – Lehmann, 302, 9.
1474 Was da sei der Mann, zeigt sein Amt an.
1475 Was der brave Mann abbeisst, das schluckt er auch hinunter. (Lit.)
1476 Was der man kan, zeigt sein ampt an. – Franck, I, 77b; Tappius, 136a; Eyering, III, 412; Gruter, I, 45; Petri, II, 588; Lehmann, 11, 1; Schottel, 1128b; Latendorf II, 28; Simrock, 9812; Körte, 4088; Graf, 33, 66.
Im Mittelalter wurde der Mann durch seinen Geburtsstand zu dem betreffenden Amte berufen und war also auch ohne besondere Vorbildung dazu befähigt. Man schloss nicht: dieser Mann wäre wegen seines Verstandes zu dem oder jenem Amte geeignet, sondern weil er dies Amt hat, besitzt er den zu demselben erforderlichen Verstand. (S. Gott 1818.)
Frz.: L'office dénote quel soit l'homme, et le pommier quelle est la pomme. – L'office et la somme monstreront quel soit l'homme. (Leroux, I, 170.)
Holl.: Wat de man kan, wijst het ambt an. (Harrebomée, II, 63b.)
Lat.: Magistratus virum iudicat. (Binder I, 915; II, 1736; Tappius, 135b; Philippi, I, 234; Weber, II, 58.) – Sermo hominis iudex. (Sutor, 729.)
1477 Was der man kan, zeygt der wein (die red) an. – Franck, I, 89b; II, 13a; Gruter, I, 75; Petri, II, 588; Egenolff, 347b; Lehmann, II, 832, 106; Latendorf, II, 28; Blum, 577; Gaal, 1691; Eiselein, 446; Simrock, 11439; Körte, 4088; Sailer, 182; Braun, I, 2535.
Schwed.: Aff ljudet kännes malmen; aff orden (talet) pröfwas mannen. (Grubb, 8; Wensell, 5; Rhodin, 1.)
1478 Was der Mann auf sich trägt, davon gibt er nichts ab. – Graf, 510, 181.
Von einer Last, die jemand auf seinem Rücken trug, hatte er keinen Zoll zu entrichten. (S. Edelmann 14, Federspiel 2, Fuss 107-109, Pfaff, Scheffel und Studentengut.)
1479 Was der Mann gelobt, ist er schuldig mit Recht. – Graf, 141, 33.
Mhd.: Waz der man gelobet, daz is er sculdig mit rehte. (Kl. Kaiserrecht, II, 86.)
1480 Was der Mann in rechter Gewer nicht hat, dafür soll er antworten. – Graf, 94, 161.
Wem der rechtliche Besitz eines Gutes angefochten wird, der muss sich gegen dem Kläger, der ein besseres Recht nachweist, vor dem Richter verantworten.
Mhd.: Swaz der man in rechter gewer nit en hat, da sal er umbe antwurten. (Schwabenspiegel, 248.)
1481 Was der Mann kann, das zeigt das Werck an. – Lehmann, 749, 1; Gaal, 1717.
Kleine Menschen, kleine Massregeln, halbe Menschen, halbe Massregeln.
It.: All' opera si conesce il maestro. (Gaal, 1717.)
1482 Was der Mann kann, zeigt die Kleidung an.
1483 Was der Mann liebt, das hasst die Frau.
Frz.: Ce que le baron ayme femme a en hayne. (Leroux, I, 144.)
1484 Was der Mann nicht mit Mannschaft empfängt, ist mit Recht kein Lehn. – Graf, 556, 6.
Mannschaft, Gerichtspflicht, Treue und Dienst gehörten wesentlich zum Lehn. „Bei der Lehnshuldigung kommt der (Lehns-)Mann mit gefalteten Händen dem Herrn so nahe, dass er ihn berühren kann, kniet dann nieder, schwört Mannstreue und bietet dreimal seine Mannschaft an. Dabei ist der Kuss als Zeichen gegenseitiger Treue unerlasslich. Ungeküsst heisst: ohne Mannschaft; und Mannschaft ist die Treue zwischen Lehnsmann und Lehnsherrn, sodass jener diesem und dieser jenem im Felde wie im Gericht folgen muss.“
Mhd.: Swaz so der man mit manschaft nicht antfet, daz n' ist mit rechte ne hein len. (Köhler, Görlitzer Lehnrecht, 23.)
1485 Was der Mann selbst auf sein Gut sagt, kann der Kaiser nicht wenden. – Graf, 445, 416.
Was der Angeklagte selbst gesteht, muss der Richter als Thatsache betrachten, so lange nicht ein Irrthum
nachgewiesen ist. (S. Irren 21, wo es aber heissen soll: Wer irret, der bekennet nicht.)
Mhd.: Was der man auf sein gut selber besaget, das enmag der kayser nicht wider wenden. (Senkenberg, II, 119.)
1486 Was der Mann überwintert, das mag er auch übersommern. – Graf, 69, 46.
Im Interesse einer für die ganze Genossenschaft gleichmässig vortheilhaften Weidebenutzung galt die allgemeine Bestimmung, dass jedes Mitglied derselben so viel Vieh auf die gemeine Weide sollte treiben dürfen, als mit dem Umfange seiner Wirthschaft im Einklange stand. Das obige Sprichwort bestimmt dies nun näher, indem es sagt, dass jeder so viel Vieh im Sommer auf die Weide bringen dürfe, als er im Winter in seinen Ställen unterzubringen vermöge. (S. Benachten und Erziehen 3.)
Mhd.: Waz der man gewintern mag uff dem sinen, das sal er ouch ane geverde sumren. (Grimm, I, 166.)
1487 Was der Mann verehrt, ist auch der Frauen werth.
Böhm.: Co muži vzácno (draho), to bud' ženĕ svato. (Čelakovsky, 391.)
1488 Was der Mann vermag, legt sein Amt an den Tag.
1489 Was der Mann vorm Kuss verspricht, verzieht viel eh' als Gliedergicht.
Die Russen: Was der Mann dem Weibe vor der Umarmung sagt, das soll sie sich nach derselben wiederholen lassen. (Altmann VI, 460.)
1490 Was der Mann werth, weiss man erst, wenn man ihn entbehrt.
Dän.: Man veed ei hvortil folk duer førend de ere borte. (Prov. dan., 172.)
1491 Was der reiche Mann thut, das gilt für gut.
Lat.: Dummodo sit dives barbarus ille placet. (Ovid.) (Eiselein, 525.)
1492 Was ein jeder für ein Mann, Creutz und Noth muss zeigen an. – Chaos, 1041.
1493 Was ein Mann nicht will, soll er auch einem andern erlassen. – Graf, 288.
1494 Was ein Mann schuldig ist, braucht er nicht zu versteuern. (S. Gilt, Nachtrag.) – Graf, 511, 194.
Ursprünglich kam nur das wirkliche Vermögen bei der Besteuerung in Betracht. „Waz ein man schuldig ist, daz sal he nicht verschozzen.“ (Schott, 170, 4.)
1495 Was ein Mann umsonst hat, soll er umsonst geben. – Graf, 419, 158.
Nach mittelalterlicher Rechtsanschauung sollte, wie das Recht dem hilft, der sich selber nicht helfen kann, der gewandte Fürsprecher den Unkundigen freiwillig und unentgeltlich vertreten. „Die Zunge der Beredten“, sagt das Kaiserrecht, „soll mit den Stammlern getheilt werden.“ (Endemann, I, 12, 15.) Allein der Rechtsanwalt hat sein Wissen nicht umsonst; es kostet ihm vielmehr viel Arbeit, Geld und Zeit.
Mhd.: Waz ein man ummesust hat, daz sal er ouch ummesust geben. (Daniels, Weichbildglosse, 237, 19.)
1496 Was für ein Mann ist es, schau! der weniger ist als eine Frau? (Pers.)
1497 Was haben soll ein armer Mann, darumb muss man zu rathe gan. – Henisch, 759, 13.
1498 Was ich gegen den Mann spreche, das spreche ich auch gegen die Frau. – Graf, 142, 149.
Bezieht sich auf ein aus geistlicher Sitte entspringendes Ehehinderniss. Wenn der Mann ein Kind aus der Taufe hob, so galt für seine Frau, was für ihn galt, und umgekehrt. (S. Gevatter 9 und Gevatterschaft 2.)
1499 Was ist ein Mann, der sein Wort nicht hält.
Bei Tunnicius (924): Wat is ein man, de syn wôrt nicht enholt? (Se varium praestans nullo laudatur honore.)
1500 Was ist ein Mann, er spräche denn wie ein Mann. – Lehmann, II, 835, 149.
Holl.: Wat sal een man, hi en sprict als een man. (Tunn., 2, 17.)
Lat.: Hunc virum reputa qui profert grandia verba. (Fallersleben, 744.)
1501 Was nützt des Mannes That, hält die Hausfrau nicht zu Rath.
1502 Was sagstu nur, du trunckner man? ligst wie ein klotz da vnbesunnen, es sein dir alle sinn entrunnen.
Lat.: Ebris, quid faris? uinis, uel morte grauaris? – Quid facias nescis, truncus sine mente quiescis. (Loci comm., 55.)
1503 Was sol der waise Mann, der jhm selbst nicht rathen kann. – Petri, II, 608.
1504 Was soll ein Mann, der nicht (mit) saufen und raufen kann. – Fischart, Gesch.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |