Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *113 Die Ohren hängen, wie ein Esel vor der Mühle.

*114 Die Ohren in der Hosentasche tragen. (Leipzig.)

*115 Die Ohren jucken ihm (nach Neuigkeiten). - Körte, 4660h; Braun, I, 3157.

Holl.: Die ooren jeuken hem. (Harrebomee, II, 147a.) - Hebben u de ooren niet getuit? (Harrebomee, II, 147b.)

*116 Die Ohren klingen (summen) mir.

Um zu sagen, es werde von mir gesprochen.

Frz.: Les oreilles me cornent. (Kritzinger, 174a.)

Holl.: Als er van ons gesproken wordt, tuiten ons de ooren. - Het regter oor tuit. (Harrebomee, II, 147a.)

*117 Die Ohren kerben. - Eyering, I, 720.

*118 Die ohren melcken. (S. Eiter 2.) - Franck, II, 11b; Egenolff, 15a; Sutor, 925.

Holl.: Hij melkt de ooren van die hem hooren. (Harrebomee, II, 149a.)

Lat.: Adulatoris verba sunt cocquineria. - Demulcere caput. (Binder II, 738; Erasm., 37; Lang, 339.) - Filiae equorum. - Scabies Herculana Lethale multum. (Sutor, 727.) - Ut nos pauca loqui, plura autem audire moneret, linguam unam natura, duas dedit omnibus aures. (Binder II, 3442.)

*119 Die Ohren melken lassen. - Murner, Nb., 90; Eyering, I, 315 u. 720; Eiselein, 500.

Sich Schmeichlern hingeben.

*120 Die Ohren spitzen wie ein alter Wolff. - Simplic., II, 20.

*121 Die Ohren steif halten. - Körte, 4660; Braun, I, 3153.

Gesund bleiben. In Pommern: De Oren steiv hollen. (Dähnert, 339a.)

*122 Die Ohren verstopfen. - Eiselein, 500.

Lat.: Ceram auribus obdis. (Erasm., 101.)

*123 Die Ohren von etwas voll haben.

Es müde sein, von etwas reden zu hören, etwas bis zum Ueberdruss gehört haben.

Frz.: Avoir les oreilles battues de quelque chose.

*124 Die oren sind mir dünn worden. - Rollwagenbüchlein.

Ich kann jetzt gut hören.

*125 Doss war ich mir hingers Uhr schreiben. - Robinson, 362.

*126 Du hast beottisch Ohrn. - Eyering, I, 811.

*127 Du hast dicke ohren. - Agricola I, 176; Franck, II, 22b; Tappius, 28a; Schottel, 1131b.

Nicht blos vom eigentlichen schweren Hören, sondern auch vom schweren geistigen Verstehen. Von dem, der infolge desselben albern sprach, sagten die Alten, er habe böotische Ohren: Boeotica auris. (Erasm., 491; Tappius, 28a.)

*128 Du hättest deine Ohren sollen hinhalten. - Klix, 55.

*129 Dünne Ohren haben.

Leise, fein hören.

*130 E hot et faustdäck hangdern Iren. (Siebenbürg.-sächs.)

Er ist ein verdrehter, gefährlicher Mensch, dem nicht zu trauen ist. (Frommann, V, 36.)

*131 Ein geneigtes Ohr finden.

Holl.: Hij vindt een toegenegen oor. (Harrebomee, II, 149a.)

*132 Ein offenes Ohr bei jemand finden (haben).

Ein geneigtes Gehör bei ihm finden.

*133 Ein paar gute Ohren ermüden hundert Zungen. - Winckler, IV, 55.

*134 Einem beständig hinter den Ohren sitzen.

Ihm durch zudringliche Anwesenheit lästig werden.

*135 Einem beständig in den Ohren liegen.

Ihn stets mit seinen Angelegenheiten behelligen.

*136 Einem die Ohren aufsperren.

Ihn empfindlich zum Aufmerken veranlassen.

*137 Einem die Ohren krawen. - Mathesius, Postilla, CLXVIIIb.

" ... Vnd fein sanffte predigen vnd die Ohren krawen." (Mathesy, 304b.)

*138 Einem die Ohren lausen. - Frischbier, 553.

Ihn empfindlich zurechtweisen.

*139 Einem die ohren reiben. - Mathesius, Postilla, I, XXXIIIa.

*140 Einem die Ohren schaben.

Ihn auf eine empfindliche Weise zu grösserer Aufmerksamkeit auf das, was ihm gesagt wird, veranlassen. (S. Heuleiter.) (Schlesisch bei Keller.) Luther wendet einmal in demselben Sinne die Redensart: Die Ohren aufkneufeln, an, indem er in Bezug auf die Bauernaufstände schreibt: "Die Bauern wollten auch nicht hören; da musste man ihnen die Ohren aufkneufeln mit Büchsensteinen."

[Spaltenumbruch] Böhm.: Urez brucha, nastav cha. (Celakovsky, 178.)

Frz.: On lui a frotte les oreilles. (Starschedel, 289.)

Holl.: Hij heeft hem de ooren gewasschen. - Iemand het oor verscheuren. (Harrebomee, II, 148b u. 149a.) - Ik moet u de ooren eens schrapen. (Harrebomee, II, 149b.)

*141 Einem die Ohren voll kawen vnnd plawen. - Mathesy, 176a.

Frz.: Rompre les oreilles a quelqu'un. (Starschedel, 289.)

*142 Einem die Ohren voll plaudern. - Mathesy, 160b.

*143 Einem die Ohren vom Kopfe herunter fragen. - Altmann VI, 524.

*144 Einem die Ohren warm machen. - Körte, 1660t; Braun, I, 3159.

Ihm mit seinen Reden (Vorstellungen) beschwerlich fallen.

Holl.: Iemand de ooren warm maken. (Harrebomee, II, 149a.)

*145 Einem die oren melcken (kitzeln). - Tappius, 18a; Sutor, 925; Körte, 4660i; Frost, 135.

Ihm schmeicheln; ihm sagen, was er gern hört. "Vnd kützel jm die ohren wol." (H. Sachs, II, V, 2.)

Frz.: De plume ou de pinceau gratter c'est par beaulx motz aultruy flater. (Bovill, II, 2.)

Holl.: Iemands ooren kittelen. (Harrebomee, II, 149a.)

*146 Einem ein willig Ohr leihen. - Braun, I, 3147.

*147 Einem eins an ein Ohr geben. - M. Zeiler Handbuch, I, 70.

Frz.: Je lui donnerai sur le cap. (Kritzinger, 105b.)

*148 Einem etwas hinter die Ohren geben (schreiben). - Herberger, Hertzpostille, I, 754; Mayer, II, 217.

Einen derben Verweis, einen scharfen Ausputzer.

Frz.: Parler a la barrette de quelqu'un. (Kritzinger, 58b.)

*149 Einem etwas in die Ohren blasen. - Braun, I, 3148; Henisch, 405, 43.

Frz.: Corner aux oreilles de quelqu'un. (Kritzinger, 174a.)

Holl.: Iemand iets in het oor luisteren. (Harrebomee, II, 149a.)

*150 Einem etwas inn dat or seggen oder ruynen. - Tappius, 215b.

Ihm insgeheim einem Dritten nachtheilige Nachrichten von etwas geben.

Lat.: In aurem dicere. (Philippi, I, 191; Tappius, 215.)

*151 Einem etwas ins Ohr raunen.

*152 Einem etwas zu Ohren tragen.

*153 Einem in den Ohren liegen.

Einem durch anhaltende und wiederholte Bitten lästig werden.

Frz.: Il est toujours pendu aux oreilles de ses amis. - Persecuter quelqu'un furieusement. (Kritzinger, 493b u. 527b.)

*154 Einem in die Ohren brunzen.

"Ich wolt dich nider werffen vor, vnd dir selbst bruntzen in ein Ohr." (Hans Sachs, III, XLVI, 1.)

*155 Einem sein Ohr leihen.

Holl.: Hij leent hem een gewillig oor. (Harrebomee, II, 148b.)

*156 Einem zu Ohren laufen. - Mathesy, 114a.

*157 Einen an den Ohren zupfen.

*158 Einen bei den Ohren fassen (kriegen, nehmen).

Holl.: Iemand bij de ooren krijgen. (Harrebomee, II, 149a.)

*159 Einen beim Ohre haben.

*160 Einen übers Ohr hauen. - Lohrengel, II, 357.

"Es ist allgemein bekannt, dass der Amerikaner durchweg keine grössere Hochachtung hat, als vor dem, welcher ihn selbst betrogen, und niemand mehr verachtet, als den, welcher sich von ihm hat übers Ohr hauen lassen." (Deutsches Museum, Leipzig 1860, S. 786.)

*161 Einen übers Ohr hauen, dass ihm die Augen übergehen. - Frischbier2, 2841.

*162 Einen zwischen die Ohren hauen. - Parömiakon, 846.

*163 En Ahr im Läupe laten. (Westf.)

Etwas vergessen.

*164 Er darf nur hinter die Ohren langen, so hat er schon ein Lug.

Lat.: Ex se fingit, ut araneus. (Chaos, 562.)

*165 Er drückt die Ohren auf den Hals. (Meiningen.)

Er thut als höre er es nicht, er will's nicht gewesen sein, nicht gethan haben.

*166 Er hat dicke Ohren. - Eyering, I, 275; Körte, 4660g; Braun, I, 3160.

Der langsam hört und nicht hören will.

Holl.: Hij heeft dikke ooren. (Harrebomee, II, 147b.)

[Spaltenumbruch] *113 Die Ohren hängen, wie ein Esel vor der Mühle.

*114 Die Ohren in der Hosentasche tragen. (Leipzig.)

*115 Die Ohren jucken ihm (nach Neuigkeiten).Körte, 4660h; Braun, I, 3157.

Holl.: Die ooren jeuken hem. (Harrebomée, II, 147a.) – Hebben u de ooren niet getuit? (Harrebomée, II, 147b.)

*116 Die Ohren klingen (summen) mir.

Um zu sagen, es werde von mir gesprochen.

Frz.: Les oreilles me cornent. (Kritzinger, 174a.)

Holl.: Als er van ons gesproken wordt, tuiten ons de ooren. – Het regter oor tuit. (Harrebomée, II, 147a.)

*117 Die Ohren kerben.Eyering, I, 720.

*118 Die ohren melcken. (S. Eiter 2.) – Franck, II, 11b; Egenolff, 15a; Sutor, 925.

Holl.: Hij melkt de ooren van die hem hooren. (Harrebomée, II, 149a.)

Lat.: Adulatoris verba sunt cocquineria. – Demulcere caput. (Binder II, 738; Erasm., 37; Lang, 339.) – Filiae equorum. – Scabies Herculana Lethale multum. (Sutor, 727.) – Ut nos pauca loqui, plura autem audire moneret, linguam unam natura, duas dedit omnibus aures. (Binder II, 3442.)

*119 Die Ohren melken lassen.Murner, Nb., 90; Eyering, I, 315 u. 720; Eiselein, 500.

Sich Schmeichlern hingeben.

*120 Die Ohren spitzen wie ein alter Wolff.Simplic., II, 20.

*121 Die Ohren steif halten.Körte, 4660; Braun, I, 3153.

Gesund bleiben. In Pommern: De Ôren stîv hollen. (Dähnert, 339a.)

*122 Die Ohren verstopfen.Eiselein, 500.

Lat.: Ceram auribus obdis. (Erasm., 101.)

*123 Die Ohren von etwas voll haben.

Es müde sein, von etwas reden zu hören, etwas bis zum Ueberdruss gehört haben.

Frz.: Avoir les oreilles battues de quelque chose.

*124 Die oren sind mir dünn worden.Rollwagenbüchlein.

Ich kann jetzt gut hören.

*125 Doss war ich mir hingers Uhr schreiben.Robinson, 362.

*126 Du hast beottisch Ohrn.Eyering, I, 811.

*127 Du hast dicke ohren.Agricola I, 176; Franck, II, 22b; Tappius, 28a; Schottel, 1131b.

Nicht blos vom eigentlichen schweren Hören, sondern auch vom schweren geistigen Verstehen. Von dem, der infolge desselben albern sprach, sagten die Alten, er habe böotische Ohren: Boeotica auris. (Erasm., 491; Tappius, 28a.)

*128 Du hättest deine Ohren sollen hinhalten.Klix, 55.

*129 Dünne Ohren haben.

Leise, fein hören.

*130 E hôt et faustdäck hangdern Iren. (Siebenbürg.-sächs.)

Er ist ein verdrehter, gefährlicher Mensch, dem nicht zu trauen ist. (Frommann, V, 36.)

*131 Ein geneigtes Ohr finden.

Holl.: Hij vindt een toegenegen oor. (Harrebomée, II, 149a.)

*132 Ein offenes Ohr bei jemand finden (haben).

Ein geneigtes Gehör bei ihm finden.

*133 Ein paar gute Ohren ermüden hundert Zungen.Winckler, IV, 55.

*134 Einem beständig hinter den Ohren sitzen.

Ihm durch zudringliche Anwesenheit lästig werden.

*135 Einem beständig in den Ohren liegen.

Ihn stets mit seinen Angelegenheiten behelligen.

*136 Einem die Ohren aufsperren.

Ihn empfindlich zum Aufmerken veranlassen.

*137 Einem die Ohren krawen.Mathesius, Postilla, CLXVIIIb.

„ ... Vnd fein sanffte predigen vnd die Ohren krawen.“ (Mathesy, 304b.)

*138 Einem die Ohren lausen.Frischbier, 553.

Ihn empfindlich zurechtweisen.

*139 Einem die ohren reiben.Mathesius, Postilla, I, XXXIIIa.

*140 Einem die Ohren schaben.

Ihn auf eine empfindliche Weise zu grösserer Aufmerksamkeit auf das, was ihm gesagt wird, veranlassen. (S. Heuleiter.) (Schlesisch bei Keller.) Luther wendet einmal in demselben Sinne die Redensart: Die Ohren aufkneufeln, an, indem er in Bezug auf die Bauernaufstände schreibt: „Die Bauern wollten auch nicht hören; da musste man ihnen die Ohren aufkneufeln mit Büchsensteinen.“

[Spaltenumbruch] Böhm.: Uřež břucha, nastav cha. (Čelakovský, 178.)

Frz.: On lui a frotté les oreilles. (Starschedel, 289.)

Holl.: Hij heeft hem de ooren gewasschen. – Iemand het oor verscheuren. (Harrebomée, II, 148b u. 149a.) – Ik moet u de ooren eens schrapen. (Harrebomée, II, 149b.)

*141 Einem die Ohren voll kawen vnnd plawen.Mathesy, 176a.

Frz.: Rompre les oreilles à quelqu'un. (Starschedel, 289.)

*142 Einem die Ohren voll plaudern.Mathesy, 160b.

*143 Einem die Ohren vom Kopfe herunter fragen.Altmann VI, 524.

*144 Einem die Ohren warm machen.Körte, 1660t; Braun, I, 3159.

Ihm mit seinen Reden (Vorstellungen) beschwerlich fallen.

Holl.: Iemand de ooren warm maken. (Harrebomée, II, 149a.)

*145 Einem die oren melcken (kitzeln).Tappius, 18a; Sutor, 925; Körte, 4660i; Frost, 135.

Ihm schmeicheln; ihm sagen, was er gern hört. „Vnd kützel jm die ohren wol.“ (H. Sachs, II, V, 2.)

Frz.: De plume ou de pinceau gratter c'est par beaulx motz aultruy flater. (Bovill, II, 2.)

Holl.: Iemands ooren kittelen. (Harrebomée, II, 149a.)

*146 Einem ein willig Ohr leihen.Braun, I, 3147.

*147 Einem eins an ein Ohr geben.M. Zeiler Handbuch, I, 70.

Frz.: Je lui donnerai sur le cap. (Kritzinger, 105b.)

*148 Einem etwas hinter die Ohren geben (schreiben).Herberger, Hertzpostille, I, 754; Mayer, II, 217.

Einen derben Verweis, einen scharfen Ausputzer.

Frz.: Parler à la barrette de quelqu'un. (Kritzinger, 58b.)

*149 Einem etwas in die Ohren blasen.Braun, I, 3148; Henisch, 405, 43.

Frz.: Corner aux oreilles de quelqu'un. (Kritzinger, 174a.)

Holl.: Iemand iets in het oor luisteren. (Harrebomée, II, 149a.)

*150 Einem etwas inn dat or seggen oder ruynen.Tappius, 215b.

Ihm insgeheim einem Dritten nachtheilige Nachrichten von etwas geben.

Lat.: In aurem dicere. (Philippi, I, 191; Tappius, 215.)

*151 Einem etwas ins Ohr raunen.

*152 Einem etwas zu Ohren tragen.

*153 Einem in den Ohren liegen.

Einem durch anhaltende und wiederholte Bitten lästig werden.

Frz.: Il est toujours pendu aux oreilles de ses amis. – Persécuter quelqu'un furieusement. (Kritzinger, 493b u. 527b.)

*154 Einem in die Ohren brunzen.

„Ich wolt dich nider werffen vor, vnd dir selbst bruntzen in ein Ohr.“ (Hans Sachs, III, XLVI, 1.)

*155 Einem sein Ohr leihen.

Holl.: Hij leent hem een gewillig oor. (Harrebomée, II, 148b.)

*156 Einem zu Ohren laufen.Mathesy, 114a.

*157 Einen an den Ohren zupfen.

*158 Einen bei den Ohren fassen (kriegen, nehmen).

Holl.: Iemand bij de ooren krijgen. (Harrebomée, II, 149a.)

*159 Einen beim Ohre haben.

*160 Einen übers Ohr hauen.Lohrengel, II, 357.

„Es ist allgemein bekannt, dass der Amerikaner durchweg keine grössere Hochachtung hat, als vor dem, welcher ihn selbst betrogen, und niemand mehr verachtet, als den, welcher sich von ihm hat übers Ohr hauen lassen.“ (Deutsches Museum, Leipzig 1860, S. 786.)

*161 Einen übers Ohr hauen, dass ihm die Augen übergehen.Frischbier2, 2841.

*162 Einen zwischen die Ohren hauen.Parömiakon, 846.

*163 En Ahr im Läupe laten. (Westf.)

Etwas vergessen.

*164 Er darf nur hinter die Ohren langen, so hat er schon ein Lug.

Lat.: Ex se fingit, ut araneus. (Chaos, 562.)

*165 Er drückt die Ohren auf den Hals. (Meiningen.)

Er thut als höre er es nicht, er will's nicht gewesen sein, nicht gethan haben.

*166 Er hat dicke Ohren.Eyering, I, 275; Körte, 4660g; Braun, I, 3160.

Der langsam hört und nicht hören will.

Holl.: Hij heeft dikke ooren. (Harrebomée, II, 147b.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0579" n="[565]"/><cb n="1129"/>
*113 Die Ohren hängen, wie ein Esel vor der Mühle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*114 Die Ohren in der Hosentasche tragen.</hi> (<hi rendition="#i">Leipzig.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*115 Die Ohren jucken ihm (nach Neuigkeiten).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4660<hi rendition="#sup">h</hi>; Braun, I, 3157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die ooren jeuken hem. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 147<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) &#x2013; Hebben u de ooren niet getuit? (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 147<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*116 Die Ohren klingen (summen) mir.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, es werde von mir gesprochen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les oreilles me cornent. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 174<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als er van ons gesproken wordt, tuiten ons de ooren. &#x2013; Het regter oor tuit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 147<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*117 Die Ohren kerben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 720.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*118 Die ohren melcken.</hi> (S.  Eiter 2.) &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 11<hi rendition="#sup">b</hi>; Egenolff, 15<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 925.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij melkt de ooren van die hem hooren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Adulatoris verba sunt cocquineria. &#x2013; Demulcere caput. (<hi rendition="#i">Binder II, 738; Erasm., 37; Lang, 339.</hi>) &#x2013; Filiae equorum. &#x2013; Scabies Herculana Lethale multum. (<hi rendition="#i">Sutor, 727.</hi>) &#x2013; Ut nos pauca loqui, plura autem audire moneret, linguam unam natura, duas dedit omnibus aures. (<hi rendition="#i">Binder II, 3442.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*119 Die Ohren melken lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Murner, Nb., 90; Eyering, I, 315 u. 720; Eiselein, 500.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich Schmeichlern hingeben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*120 Die Ohren spitzen wie ein alter Wolff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., II, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*121 Die Ohren steif halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4660; Braun, I, 3153.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gesund bleiben. In Pommern: De Ôren stîv hollen. (<hi rendition="#i">Dähnert, 339<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*122 Die Ohren verstopfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 500.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ceram auribus obdis. (<hi rendition="#i">Erasm., 101.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*123 Die Ohren von etwas voll haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es müde sein, von etwas reden zu hören, etwas bis zum Ueberdruss gehört haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Avoir les oreilles battues de quelque chose.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*124 Die oren sind mir dünn worden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Rollwagenbüchlein.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich kann jetzt gut hören.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*125 Doss war ich mir hingers Uhr schreiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Robinson, 362.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*126 Du hast beottisch Ohrn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 811.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*127 Du hast dicke ohren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 176; Franck, II, 22<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 28<hi rendition="#sup">a</hi>; Schottel, 1131<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht blos vom eigentlichen schweren Hören, sondern auch vom schweren geistigen Verstehen. Von dem, der infolge desselben albern sprach, sagten die Alten, er habe böotische Ohren: Boeotica auris. (<hi rendition="#i">Erasm., 491; Tappius, 28<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Du hättest deine Ohren sollen hinhalten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*129 Dünne Ohren haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Leise, fein hören.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*130 E hôt et faustdäck hangdern Iren.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist ein verdrehter, gefährlicher Mensch, dem nicht zu trauen ist. (<hi rendition="#i">Frommann, V, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*131 Ein geneigtes Ohr finden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij vindt een toegenegen oor. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*132 Ein offenes Ohr bei jemand finden (haben).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein geneigtes Gehör bei ihm finden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*133 Ein paar gute Ohren ermüden hundert Zungen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, IV, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*134 Einem beständig hinter den Ohren sitzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm durch zudringliche Anwesenheit lästig werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*135 Einem beständig in den Ohren liegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn stets mit seinen Angelegenheiten behelligen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*136 Einem die Ohren aufsperren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn empfindlich zum Aufmerken veranlassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*137 Einem die Ohren krawen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, CLXVIII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E; ... Vnd fein sanffte predigen vnd die Ohren krawen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, 304<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*138 Einem die Ohren lausen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 553.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn empfindlich zurechtweisen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*139 Einem die ohren reiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, I, XXXIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*140 Einem die Ohren schaben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn auf eine empfindliche Weise zu grösserer Aufmerksamkeit auf das, was ihm gesagt wird, veranlassen. (S.  Heuleiter.) (Schlesisch bei <hi rendition="#i">Keller.</hi>) <hi rendition="#i">Luther</hi> wendet einmal in demselben Sinne die Redensart: Die Ohren aufkneufeln, an, indem er in Bezug auf die Bauernaufstände schreibt: &#x201E;Die Bauern wollten auch nicht hören; da musste man ihnen die Ohren aufkneufeln mit Büchsensteinen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><cb n="1130"/>
Böhm.</hi>: U&#x0159;e&#x017E; b&#x0159;ucha, nastav cha. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 178.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: On lui a frotté les oreilles. (<hi rendition="#i">Starschedel, 289.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft hem de ooren gewasschen. &#x2013; Iemand het oor verscheuren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 148<hi rendition="#sup">b</hi> u. 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) &#x2013; Ik moet u de ooren eens schrapen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 149<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*141 Einem die Ohren voll kawen vnnd plawen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 176<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Rompre les oreilles à quelqu'un. (<hi rendition="#i">Starschedel, 289.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*142 Einem die Ohren voll plaudern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 160<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*143 Einem die Ohren vom Kopfe herunter fragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 524.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*144 Einem die Ohren warm machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1660<hi rendition="#sup">t</hi>; Braun, I, 3159.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm mit seinen Reden (Vorstellungen) beschwerlich fallen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iemand de ooren warm maken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*145 Einem die oren melcken (kitzeln).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 18<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 925; Körte, 4660<hi rendition="#sup">i</hi>; Frost, 135.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm schmeicheln; ihm sagen, was er gern hört. &#x201E;Vnd kützel jm die ohren wol.&#x201C; (<hi rendition="#i">H. Sachs, II, V, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De plume ou de pinceau gratter c'est par beaulx motz aultruy flater. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iemands ooren kittelen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*146 Einem ein willig Ohr leihen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 3147.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*147 Einem eins an ein Ohr geben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">M. Zeiler Handbuch, I, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Je lui donnerai sur le cap. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 105<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*148 Einem etwas hinter die Ohren geben (schreiben).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, Hertzpostille, I, 754; Mayer, II, 217.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen derben Verweis, einen scharfen Ausputzer.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Parler à la barrette de quelqu'un. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 58<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*149 Einem etwas in die Ohren blasen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 3148; Henisch, 405, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Corner aux oreilles de quelqu'un. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 174<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iemand iets in het oor luisteren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*150 Einem etwas inn dat or seggen oder ruynen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 215<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm insgeheim einem Dritten nachtheilige Nachrichten von etwas geben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In aurem dicere. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 191; Tappius, 215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*151 Einem etwas ins Ohr raunen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*152 Einem etwas zu Ohren tragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*153 Einem in den Ohren liegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Einem durch anhaltende und wiederholte Bitten lästig werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est toujours pendu aux oreilles de ses amis. &#x2013; Persécuter quelqu'un furieusement. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 493<hi rendition="#sup">b</hi> u. 527<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*154 Einem in die Ohren brunzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ich wolt dich nider werffen vor, vnd dir selbst bruntzen in ein Ohr.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hans Sachs, III, XLVI, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*155 Einem sein Ohr leihen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij leent hem een gewillig oor. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 148<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*156 Einem zu Ohren laufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 114<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*157 Einen an den Ohren zupfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*158 Einen bei den Ohren fassen (kriegen, nehmen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Iemand bij de ooren krijgen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*159 Einen beim Ohre haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*160 Einen übers Ohr hauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, II, 357.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es ist allgemein bekannt, dass der Amerikaner durchweg keine grössere Hochachtung hat, als vor dem, welcher ihn selbst betrogen, und niemand mehr verachtet, als den, welcher sich von ihm hat übers Ohr hauen lassen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Deutsches Museum, Leipzig 1860, S. 786.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*161 Einen übers Ohr hauen, dass ihm die Augen übergehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2841.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*162 Einen zwischen die Ohren hauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 846.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*163 En Ahr im Läupe laten.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas vergessen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*164 Er darf nur hinter die Ohren langen, so hat er schon ein Lug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex se fingit, ut araneus. (<hi rendition="#i">Chaos, 562.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*165 Er drückt die Ohren auf den Hals.</hi> (<hi rendition="#i">Meiningen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er thut als höre er es nicht, er will's nicht gewesen sein, nicht gethan haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*166 Er hat dicke Ohren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 275; Körte, 4660<hi rendition="#sup">g</hi>; Braun, I, 3160.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der langsam hört und nicht hören will.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft dikke ooren. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 147<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[565]/0579] *113 Die Ohren hängen, wie ein Esel vor der Mühle. *114 Die Ohren in der Hosentasche tragen. (Leipzig.) *115 Die Ohren jucken ihm (nach Neuigkeiten). – Körte, 4660h; Braun, I, 3157. Holl.: Die ooren jeuken hem. (Harrebomée, II, 147a.) – Hebben u de ooren niet getuit? (Harrebomée, II, 147b.) *116 Die Ohren klingen (summen) mir. Um zu sagen, es werde von mir gesprochen. Frz.: Les oreilles me cornent. (Kritzinger, 174a.) Holl.: Als er van ons gesproken wordt, tuiten ons de ooren. – Het regter oor tuit. (Harrebomée, II, 147a.) *117 Die Ohren kerben. – Eyering, I, 720. *118 Die ohren melcken. (S. Eiter 2.) – Franck, II, 11b; Egenolff, 15a; Sutor, 925. Holl.: Hij melkt de ooren van die hem hooren. (Harrebomée, II, 149a.) Lat.: Adulatoris verba sunt cocquineria. – Demulcere caput. (Binder II, 738; Erasm., 37; Lang, 339.) – Filiae equorum. – Scabies Herculana Lethale multum. (Sutor, 727.) – Ut nos pauca loqui, plura autem audire moneret, linguam unam natura, duas dedit omnibus aures. (Binder II, 3442.) *119 Die Ohren melken lassen. – Murner, Nb., 90; Eyering, I, 315 u. 720; Eiselein, 500. Sich Schmeichlern hingeben. *120 Die Ohren spitzen wie ein alter Wolff. – Simplic., II, 20. *121 Die Ohren steif halten. – Körte, 4660; Braun, I, 3153. Gesund bleiben. In Pommern: De Ôren stîv hollen. (Dähnert, 339a.) *122 Die Ohren verstopfen. – Eiselein, 500. Lat.: Ceram auribus obdis. (Erasm., 101.) *123 Die Ohren von etwas voll haben. Es müde sein, von etwas reden zu hören, etwas bis zum Ueberdruss gehört haben. Frz.: Avoir les oreilles battues de quelque chose. *124 Die oren sind mir dünn worden. – Rollwagenbüchlein. Ich kann jetzt gut hören. *125 Doss war ich mir hingers Uhr schreiben. – Robinson, 362. *126 Du hast beottisch Ohrn. – Eyering, I, 811. *127 Du hast dicke ohren. – Agricola I, 176; Franck, II, 22b; Tappius, 28a; Schottel, 1131b. Nicht blos vom eigentlichen schweren Hören, sondern auch vom schweren geistigen Verstehen. Von dem, der infolge desselben albern sprach, sagten die Alten, er habe böotische Ohren: Boeotica auris. (Erasm., 491; Tappius, 28a.) *128 Du hättest deine Ohren sollen hinhalten. – Klix, 55. *129 Dünne Ohren haben. Leise, fein hören. *130 E hôt et faustdäck hangdern Iren. (Siebenbürg.-sächs.) Er ist ein verdrehter, gefährlicher Mensch, dem nicht zu trauen ist. (Frommann, V, 36.) *131 Ein geneigtes Ohr finden. Holl.: Hij vindt een toegenegen oor. (Harrebomée, II, 149a.) *132 Ein offenes Ohr bei jemand finden (haben). Ein geneigtes Gehör bei ihm finden. *133 Ein paar gute Ohren ermüden hundert Zungen. – Winckler, IV, 55. *134 Einem beständig hinter den Ohren sitzen. Ihm durch zudringliche Anwesenheit lästig werden. *135 Einem beständig in den Ohren liegen. Ihn stets mit seinen Angelegenheiten behelligen. *136 Einem die Ohren aufsperren. Ihn empfindlich zum Aufmerken veranlassen. *137 Einem die Ohren krawen. – Mathesius, Postilla, CLXVIIIb. „ ... Vnd fein sanffte predigen vnd die Ohren krawen.“ (Mathesy, 304b.) *138 Einem die Ohren lausen. – Frischbier, 553. Ihn empfindlich zurechtweisen. *139 Einem die ohren reiben. – Mathesius, Postilla, I, XXXIIIa. *140 Einem die Ohren schaben. Ihn auf eine empfindliche Weise zu grösserer Aufmerksamkeit auf das, was ihm gesagt wird, veranlassen. (S. Heuleiter.) (Schlesisch bei Keller.) Luther wendet einmal in demselben Sinne die Redensart: Die Ohren aufkneufeln, an, indem er in Bezug auf die Bauernaufstände schreibt: „Die Bauern wollten auch nicht hören; da musste man ihnen die Ohren aufkneufeln mit Büchsensteinen.“ Böhm.: Uřež břucha, nastav cha. (Čelakovský, 178.) Frz.: On lui a frotté les oreilles. (Starschedel, 289.) Holl.: Hij heeft hem de ooren gewasschen. – Iemand het oor verscheuren. (Harrebomée, II, 148b u. 149a.) – Ik moet u de ooren eens schrapen. (Harrebomée, II, 149b.) *141 Einem die Ohren voll kawen vnnd plawen. – Mathesy, 176a. Frz.: Rompre les oreilles à quelqu'un. (Starschedel, 289.) *142 Einem die Ohren voll plaudern. – Mathesy, 160b. *143 Einem die Ohren vom Kopfe herunter fragen. – Altmann VI, 524. *144 Einem die Ohren warm machen. – Körte, 1660t; Braun, I, 3159. Ihm mit seinen Reden (Vorstellungen) beschwerlich fallen. Holl.: Iemand de ooren warm maken. (Harrebomée, II, 149a.) *145 Einem die oren melcken (kitzeln). – Tappius, 18a; Sutor, 925; Körte, 4660i; Frost, 135. Ihm schmeicheln; ihm sagen, was er gern hört. „Vnd kützel jm die ohren wol.“ (H. Sachs, II, V, 2.) Frz.: De plume ou de pinceau gratter c'est par beaulx motz aultruy flater. (Bovill, II, 2.) Holl.: Iemands ooren kittelen. (Harrebomée, II, 149a.) *146 Einem ein willig Ohr leihen. – Braun, I, 3147. *147 Einem eins an ein Ohr geben. – M. Zeiler Handbuch, I, 70. Frz.: Je lui donnerai sur le cap. (Kritzinger, 105b.) *148 Einem etwas hinter die Ohren geben (schreiben). – Herberger, Hertzpostille, I, 754; Mayer, II, 217. Einen derben Verweis, einen scharfen Ausputzer. Frz.: Parler à la barrette de quelqu'un. (Kritzinger, 58b.) *149 Einem etwas in die Ohren blasen. – Braun, I, 3148; Henisch, 405, 43. Frz.: Corner aux oreilles de quelqu'un. (Kritzinger, 174a.) Holl.: Iemand iets in het oor luisteren. (Harrebomée, II, 149a.) *150 Einem etwas inn dat or seggen oder ruynen. – Tappius, 215b. Ihm insgeheim einem Dritten nachtheilige Nachrichten von etwas geben. Lat.: In aurem dicere. (Philippi, I, 191; Tappius, 215.) *151 Einem etwas ins Ohr raunen. *152 Einem etwas zu Ohren tragen. *153 Einem in den Ohren liegen. Einem durch anhaltende und wiederholte Bitten lästig werden. Frz.: Il est toujours pendu aux oreilles de ses amis. – Persécuter quelqu'un furieusement. (Kritzinger, 493b u. 527b.) *154 Einem in die Ohren brunzen. „Ich wolt dich nider werffen vor, vnd dir selbst bruntzen in ein Ohr.“ (Hans Sachs, III, XLVI, 1.) *155 Einem sein Ohr leihen. Holl.: Hij leent hem een gewillig oor. (Harrebomée, II, 148b.) *156 Einem zu Ohren laufen. – Mathesy, 114a. *157 Einen an den Ohren zupfen. *158 Einen bei den Ohren fassen (kriegen, nehmen). Holl.: Iemand bij de ooren krijgen. (Harrebomée, II, 149a.) *159 Einen beim Ohre haben. *160 Einen übers Ohr hauen. – Lohrengel, II, 357. „Es ist allgemein bekannt, dass der Amerikaner durchweg keine grössere Hochachtung hat, als vor dem, welcher ihn selbst betrogen, und niemand mehr verachtet, als den, welcher sich von ihm hat übers Ohr hauen lassen.“ (Deutsches Museum, Leipzig 1860, S. 786.) *161 Einen übers Ohr hauen, dass ihm die Augen übergehen. – Frischbier2, 2841. *162 Einen zwischen die Ohren hauen. – Parömiakon, 846. *163 En Ahr im Läupe laten. (Westf.) Etwas vergessen. *164 Er darf nur hinter die Ohren langen, so hat er schon ein Lug. Lat.: Ex se fingit, ut araneus. (Chaos, 562.) *165 Er drückt die Ohren auf den Hals. (Meiningen.) Er thut als höre er es nicht, er will's nicht gewesen sein, nicht gethan haben. *166 Er hat dicke Ohren. – Eyering, I, 275; Körte, 4660g; Braun, I, 3160. Der langsam hört und nicht hören will. Holl.: Hij heeft dikke ooren. (Harrebomée, II, 147b.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/579
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [565]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/579>, abgerufen am 25.06.2024.