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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 155 Die Pferde stallen offtmals ins Wasser. - Lehmann, 907, 4.

Gut zieht Gut an; wer hat, dem wird gegeben.

156 Die Pferde verdienen das Heu und die Esel fressen es.

Böhm.: Kone za ovsem behaji, a osli ho dostavaji. (Celakovsky, 364.)

Frz.: Les chevaux courent les benefices et les anes les attrapent. (Kritzinger, 134b.)

157 Die Pferde werden fett durch ihren eigenen Mist.

Lat.: Equi suo fimo, aut faecibus impinguantur. (Bovill, I, 109.)

158 Die Pferde ziehen Weise und Narren.

Holl.: De paarden trekken wijzen en gekken. (Harrebomee, II, 161a.)

159 Die Pferdt, die den Habern bawen, fütert man mit Grass vnd Hew. - Lehmann, 37, 13.

160 Die Pferdt, die man im Winter vberfüttert, wil man den Sommer gern treiben. - Petri, II, 140.

161 Die raschen Pferde werfen die meisten Eisen ab.

162 Doas Fad, woas a Hoaber v'rdeint, mauss ofte Schtrau frassa. (Troppau.) - Peter, 448.

163 Drei Pferde leben so lange als ein Mensch.

Holl.: Drie paarden leven de jaren van een' mensch. (Harrebomee, II, 161b.)

164 Durchgehend Pferd, fliegende Mähne.

Die Chinesen: Das wilde Pferd hat eine lange Mähne. (Cibot, 158.)

165 E god Pe'd söckt (sucht) men eg'ne (in dem) Stal, en e brav Mättchen egen Haus. (Aachen.) - Firmenich, I, 491, 2.

166 E Pääd hät ver Bin und vertritt sich doch bald was. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 394.

167 Ein altes Pferd jagt man in die Heide (auf die Deiche).

Undankbares Vergessen treuer Verdienste.

Holl.: Een oud paard jaagt men aan den dijk (achter de schans). (Harrebomee, II, 162a.)

168 Ein altes Pferd sehnt sich nicht nach dem Sattel. - Sprichwörtergarten, 290.

169 Ein altes Pferd taugt nichts auf die Rennbahn.

Böhm.: Stary se kun nenauci skakati. (Celakovsky, 407.)

170 Ein anderer sattelt das Pferd, ein anderer reitet. - Winckler, II, 89.

171 Ein bescheidenes Pferd taugt nicht zum Wettlauf.

Es ist hier ein Pferd gemeint, das gern zurückbleibt und andern Pferden den Vorsprung gestattet.

Holl.: Dat paard dient wis ten wedloop niet, det gaarn een ander voor zich ziet. ( Harrebomee, II, 161a.)

172 Ein bissiges Pferd braucht einen scharfen Zaum.

Frz.: A cheval hargneux, etable a part. (Cahier, 340; Leroux, I, 102.)

Span.: A cavallo comedor cabestro corto. (Bohn I, 194.)

173 Ein blind Pferd bedarf eines guten Redners, wenn es auf den Markt kommt.

Schwed.: Blinder häst behöfver en god taleman. (Grubb, 48.)

174 Ein blind Pferd soll man nicht spornen.

Engl.: Mettle is dangerous in a blind horse. (Bohn II, 14.)

175 Ein böses (schäbig) Pferd hasst die Striegel.

Engl.: A galled horse will not endure the comb. (Bohn II, 104.)

Frz.: Cheval roigneux n'a cure qu'on l'estrille. - Jamais teigneux n'aime la peigne.

It.: Il tignoso non ama il pettine.

176 Ein böss Pferd macht einen zum Reuter. - Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 19.

177 Ein durstig Pferd trinkt aus jedem Wasser.

Böhm.: Ziznivy kun u vode si nevybira. (Celakovsky, 190.)

178 Ein erhungert Pferd ackert (trabt) schlecht.

Böhm.: Kdo lepe krmen, lepe tahne. - Kdo syt, ten tahne. - Nesyty nepotahne. - Lacny osel ani kun nepotahne. (Celakovsky, 128.)

179 Ein erhungert Pferd schlägt nicht aus.

It.: Cavallo magro non tira calci. (Cahier, 2848; Bohn I, 77.)

180 Ein faules Pferd drückt jeder Sattel.

181 Ein faules Pferd ist keines Beschlagens werth.

Holl.: Een lui paard is geen beslaan waard, het brengt toch zijnen meester t'huis. (Harrebomee, II, 162a.)

182 Ein fleissiges Pferd bekommt keine Spreu. - Sprichwörtergarten, 44.

Kommt nach Umständen auch wol vor.

183 Ein frembd Pfert vnd eigen sporen machen kurtze meilen. - Lehmann, 687, 4.

Dän.: Fremmede heste og egne sporer gjore korte mile. (Prov. dan., 415.)

[Spaltenumbruch] 184 Ein frewdig Pferd folgt auch dem Schatten von der Ruthe, einen faulen Schelm kann man mit Sporen nicht fortbringen. - Petri, II, 185; Henisch, 1021, 30.

185 Ein geborgtes Pferd ist ein faules Zugthier. (Wend. Lausitz.)

186 Ein gemeinsam Pferd ist nicht viel werth.

Es wird schlecht gefüttert und gepflegt, weil jeder seiner Herren wenig Futter geben und viel Nutzen daraus ziehen will.

187 Ein gemiethet Pferd lest sich leicht spornen. - Petri, II, 189.

188 Ein gesattelt Pferd ist wohl zu reuten. - Köhler, 103, 5.

Findet sich a. a. O. in demselben Sinne angewandt wie 30.

189 Ein geschmücktes Pferd ist dem Reiter doppelt werth. - Storch, Freiknecht, II, 267.

190 Ein grau Pferd ist noch kein Schimmel.

"Hundert graue Pferde machen noch nicht einen einzigen Schimmel." (Goethe's Werke, III, 322.)

191 Ein graues Pferd ist noch kein Esel. - Altmann VI, 489.

192 Ein grosses Pferd braucht einen grossen Sattel.

Frz.: A grant cheval grant gue. (Leroux, I, 102.)

193 Ein gut beschlagen Pferd kann auch ausgleiten.

Frz.: Ferre jument glisse. (Leroux, I, 103.)

194 Ein gut Pferd bedarf der Peitsche nicht.

Schwed.: God häst tumblar sig sielf. (Grubb, 258.)

195 Ein gut Pferd bezahlt sich doppelt.

Holl.: Een goed paard is waard, dat het gelden mag. (Harrebomee, II, 162a.)

196 Ein gut Pferd braucht keine Sporen.

Frz.: A bon cheval point d'eperon. (Bohn I, 1.)

197 Ein gut Pferd führt sich selbst zur Tränke.

Frz.: Bon cheval va seul a l'abreuvoir. (Cahier, 343.)

198 Ein gut Pferd erkennt man an den Haaren. - Lehmann, II, 492, 20.

199 Ein gut Pferd schlägt die meisten Funken, wenn's stolpert. - Demokritos, II, 78.

200 Ein gut Pferd sol drey dinge vom Wolff, drey dinge vom Fuchs, drey dinge von einem Weibe haben; nemlich des Wolffes Augen, fressen und erhöhung des Haupts; des Fuchses kurtze Ohren, langen Schwantz, gelinden trit; eines Weibes breite Brust, Hoffart unnd Haar1. - Coler, 327a.

1) "Vor das Haar setzen etliche, dass es gern aufsitzen lasse."

201 Ein gut pferd sol man nicht vberreyten. - Suringar, CCXV, 2.

202 Ein gut Pferd steckt in grawen, braunen, schwartzen vnd allerhand Haaren. - Lehmann, 9, 61.

203 Ein gut Pferd zieht zweimal.

204 Ein gut Pferdt achtet auff keinen Platzregen. - Lehmann, 700, 28.

205 Ein gut Pferdt ist ein edel Haab, wenns rein von Haar ist, vnd von beinen gantz. - Henisch, 262, 59; Petri, II, 195.

Holl.: Een goed paard is eene edele have als het rein van haar en gaaf van pooten is. (Harrebomee, II, 161b.)

206 Ein gut Pferdt ist seines futers werth. - Lehmann, 74, 47; Eiselein, 510; Simrock, 7838.

Der Arbeiter seines Lohnes.

Holl.: Een goed paard is zijn haver (voeder) waard. (Harrebomee, II, 162a; Bohn II, 313.)

207 Ein gut Pferdt treibt mann so lang, biss mans dem Schinder gibt. - Lehmann, 294, 28.

Engl.: As mounted my horse they loaded him besides.

208 Ein gutes Pferd bekommt bald einen Sattel.

It.: A buon cavallo non gli manca sella. (Pazzaglia, 50, 1.)

209 Ein gutes Pferd findet bald einen Reiter.

Die Russen: Zu einem braven Pferde findet sich auch wol ein wackerer Reiter. Die Bulgaren: Zu einem trefflichen Pferde findet sich auch ein guter Sattel. (Altmann VI, 457.)

210 Ein gutes Pferd findet sich wieder. - Frischbier2, 2915.

211 Ein gutes Pferd findet wohl (bald) einen Käufer (Kauffmann). - Petri, II, 195.

[Spaltenumbruch] 155 Die Pferde stallen offtmals ins Wasser.Lehmann, 907, 4.

Gut zieht Gut an; wer hat, dem wird gegeben.

156 Die Pferde verdienen das Heu und die Esel fressen es.

Böhm.: Konĕ za ovsem bĕhají, a osli ho dostávají. (Čelakovský, 364.)

Frz.: Les chevaux courent les bénéfices et les ânes les attrapent. (Kritzinger, 134b.)

157 Die Pferde werden fett durch ihren eigenen Mist.

Lat.: Equi suo fimo, aut faecibus impinguantur. (Bovill, I, 109.)

158 Die Pferde ziehen Weise und Narren.

Holl.: De paarden trekken wijzen en gekken. (Harrebomée, II, 161a.)

159 Die Pferdt, die den Habern bawen, fütert man mit Grass vnd Hew.Lehmann, 37, 13.

160 Die Pferdt, die man im Winter vberfüttert, wil man den Sommer gern treiben.Petri, II, 140.

161 Die raschen Pferde werfen die meisten Eisen ab.

162 Doas Fâd, woas a Hoaber v'rdînt, mûss ofte Schtrû frassa. (Troppau.) – Peter, 448.

163 Drei Pferde leben so lange als ein Mensch.

Holl.: Drie paarden leven de jaren van een' mensch. (Harrebomée, II, 161b.)

164 Durchgehend Pferd, fliegende Mähne.

Die Chinesen: Das wilde Pferd hat eine lange Mähne. (Cibot, 158.)

165 E god Pê'd söckt (sucht) men eg'ne (in dem) Stal, en e brav Mättchen egen Hûs. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 2.

166 E Pääd hät vêr Bin und vertritt sich doch bald was. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 394.

167 Ein altes Pferd jagt man in die Heide (auf die Deiche).

Undankbares Vergessen treuer Verdienste.

Holl.: Een oud paard jaagt men aan den dijk (achter de schans). (Harrebomée, II, 162a.)

168 Ein altes Pferd sehnt sich nicht nach dem Sattel.Sprichwörtergarten, 290.

169 Ein altes Pferd taugt nichts auf die Rennbahn.

Böhm.: Starý se kůň nenaučí skákati. (Čelakovský, 407.)

170 Ein anderer sattelt das Pferd, ein anderer reitet.Winckler, II, 89.

171 Ein bescheidenes Pferd taugt nicht zum Wettlauf.

Es ist hier ein Pferd gemeint, das gern zurückbleibt und andern Pferden den Vorsprung gestattet.

Holl.: Dat paard dient wis ten wedloop niet, det gaarn een ander vóór zich ziet. ( Harrebomée, II, 161a.)

172 Ein bissiges Pferd braucht einen scharfen Zaum.

Frz.: A cheval hargneux, étable à part. (Cahier, 340; Leroux, I, 102.)

Span.: A cavallo comedor cabestro corto. (Bohn I, 194.)

173 Ein blind Pferd bedarf eines guten Redners, wenn es auf den Markt kommt.

Schwed.: Blinder häst behöfver en god taleman. (Grubb, 48.)

174 Ein blind Pferd soll man nicht spornen.

Engl.: Mettle is dangerous in a blind horse. (Bohn II, 14.)

175 Ein böses (schäbig) Pferd hasst die Striegel.

Engl.: A galled horse will not endure the comb. (Bohn II, 104.)

Frz.: Cheval roigneux n'a cure qu'on l'estrille. – Jamais teigneux n'aime la peigne.

It.: Il tignoso non ama il pettine.

176 Ein böss Pferd macht einen zum Reuter.Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 19.

177 Ein durstig Pferd trinkt aus jedem Wasser.

Böhm.: Žíznivý kůň u vodĕ si nevybírá. (Čelakovský, 190.)

178 Ein erhungert Pferd ackert (trabt) schlecht.

Böhm.: Kdo lépe krmen, lépe táhne. – Kdo syt, ten táhne. – Nesytý nepotáhne. – Lačný osel ani kůň nepotáhne. (Čelakovský, 128.)

179 Ein erhungert Pferd schlägt nicht aus.

It.: Cavallo magro non tira calci. (Cahier, 2848; Bohn I, 77.)

180 Ein faules Pferd drückt jeder Sattel.

181 Ein faules Pferd ist keines Beschlagens werth.

Holl.: Een lui paard is geen beslaan waard, het brengt toch zijnen meester t'huis. (Harrebomée, II, 162a.)

182 Ein fleissiges Pferd bekommt keine Spreu.Sprichwörtergarten, 44.

Kommt nach Umständen auch wol vor.

183 Ein frembd Pfert vnd eigen sporen machen kurtze meilen.Lehmann, 687, 4.

Dän.: Fremmede heste og egne sporer gjore korte mile. (Prov. dan., 415.)

[Spaltenumbruch] 184 Ein frewdig Pferd folgt auch dem Schatten von der Ruthe, einen faulen Schelm kann man mit Sporen nicht fortbringen.Petri, II, 185; Henisch, 1021, 30.

185 Ein geborgtes Pferd ist ein faules Zugthier. (Wend. Lausitz.)

186 Ein gemeinsam Pferd ist nicht viel werth.

Es wird schlecht gefüttert und gepflegt, weil jeder seiner Herren wenig Futter geben und viel Nutzen daraus ziehen will.

187 Ein gemiethet Pferd lest sich leicht spornen.Petri, II, 189.

188 Ein gesattelt Pferd ist wohl zu reuten.Köhler, 103, 5.

Findet sich a. a. O. in demselben Sinne angewandt wie 30.

189 Ein geschmücktes Pferd ist dem Reiter doppelt werth.Storch, Freiknecht, II, 267.

190 Ein grau Pferd ist noch kein Schimmel.

„Hundert graue Pferde machen noch nicht einen einzigen Schimmel.“ (Goethe's Werke, III, 322.)

191 Ein graues Pferd ist noch kein Esel.Altmann VI, 489.

192 Ein grosses Pferd braucht einen grossen Sattel.

Frz.: A grant cheval grant gué. (Leroux, I, 102.)

193 Ein gut beschlagen Pferd kann auch ausgleiten.

Frz.: Ferré jument glisse. (Leroux, I, 103.)

194 Ein gut Pferd bedarf der Peitsche nicht.

Schwed.: God häst tumblar sig sielf. (Grubb, 258.)

195 Ein gut Pferd bezahlt sich doppelt.

Holl.: Een goed paard is waard, dat het gelden mag. (Harrebomée, II, 162a.)

196 Ein gut Pferd braucht keine Sporen.

Frz.: A bon cheval point d'éperon. (Bohn I, 1.)

197 Ein gut Pferd führt sich selbst zur Tränke.

Frz.: Bon cheval va seul à l'abreuvoir. (Cahier, 343.)

198 Ein gut Pferd erkennt man an den Haaren.Lehmann, II, 492, 20.

199 Ein gut Pferd schlägt die meisten Funken, wenn's stolpert.Demokritos, II, 78.

200 Ein gut Pferd sol drey dinge vom Wolff, drey dinge vom Fuchs, drey dinge von einem Weibe haben; nemlich des Wolffes Augen, fressen und erhöhung des Haupts; des Fuchses kurtze Ohren, langen Schwantz, gelinden trit; eines Weibes breite Brust, Hoffart unnd Haar1.Coler, 327a.

1) „Vor das Haar setzen etliche, dass es gern aufsitzen lasse.“

201 Ein gut pferd sol man nicht vberreyten.Suringar, CCXV, 2.

202 Ein gut Pferd steckt in grawen, braunen, schwartzen vnd allerhand Haaren.Lehmann, 9, 61.

203 Ein gut Pferd zieht zweimal.

204 Ein gut Pferdt achtet auff keinen Platzregen.Lehmann, 700, 28.

205 Ein gut Pferdt ist ein edel Haab, wenns rein von Haar ist, vnd von beinen gantz.Henisch, 262, 59; Petri, II, 195.

Holl.: Een goed paard is eene edele have als het rein van haar en gaaf van pooten is. (Harrebomée, II, 161b.)

206 Ein gut Pferdt ist seines futers werth.Lehmann, 74, 47; Eiselein, 510; Simrock, 7838.

Der Arbeiter seines Lohnes.

Holl.: Een goed paard is zijn haver (voeder) waard. (Harrebomée, II, 162a; Bohn II, 313.)

207 Ein gut Pferdt treibt mann so lang, biss mans dem Schinder gibt.Lehmann, 294, 28.

Engl.: As mounted my horse they loaded him besides.

208 Ein gutes Pferd bekommt bald einen Sattel.

It.: A buon cavallo non gli manca sella. (Pazzaglia, 50, 1.)

209 Ein gutes Pferd findet bald einen Reiter.

Die Russen: Zu einem braven Pferde findet sich auch wol ein wackerer Reiter. Die Bulgaren: Zu einem trefflichen Pferde findet sich auch ein guter Sattel. (Altmann VI, 457.)

210 Ein gutes Pferd findet sich wieder.Frischbier2, 2915.

211 Ein gutes Pferd findet wohl (bald) einen Käufer (Kauffmann).Petri, II, 195.

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[[644]/0658] 155 Die Pferde stallen offtmals ins Wasser. – Lehmann, 907, 4. Gut zieht Gut an; wer hat, dem wird gegeben. 156 Die Pferde verdienen das Heu und die Esel fressen es. Böhm.: Konĕ za ovsem bĕhají, a osli ho dostávají. (Čelakovský, 364.) Frz.: Les chevaux courent les bénéfices et les ânes les attrapent. (Kritzinger, 134b.) 157 Die Pferde werden fett durch ihren eigenen Mist. Lat.: Equi suo fimo, aut faecibus impinguantur. (Bovill, I, 109.) 158 Die Pferde ziehen Weise und Narren. Holl.: De paarden trekken wijzen en gekken. (Harrebomée, II, 161a.) 159 Die Pferdt, die den Habern bawen, fütert man mit Grass vnd Hew. – Lehmann, 37, 13. 160 Die Pferdt, die man im Winter vberfüttert, wil man den Sommer gern treiben. – Petri, II, 140. 161 Die raschen Pferde werfen die meisten Eisen ab. 162 Doas Fâd, woas a Hoaber v'rdînt, mûss ofte Schtrû frassa. (Troppau.) – Peter, 448. 163 Drei Pferde leben so lange als ein Mensch. Holl.: Drie paarden leven de jaren van een' mensch. (Harrebomée, II, 161b.) 164 Durchgehend Pferd, fliegende Mähne. Die Chinesen: Das wilde Pferd hat eine lange Mähne. (Cibot, 158.) 165 E god Pê'd söckt (sucht) men eg'ne (in dem) Stal, en e brav Mättchen egen Hûs. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 2. 166 E Pääd hät vêr Bin und vertritt sich doch bald was. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 394. 167 Ein altes Pferd jagt man in die Heide (auf die Deiche). Undankbares Vergessen treuer Verdienste. Holl.: Een oud paard jaagt men aan den dijk (achter de schans). (Harrebomée, II, 162a.) 168 Ein altes Pferd sehnt sich nicht nach dem Sattel. – Sprichwörtergarten, 290. 169 Ein altes Pferd taugt nichts auf die Rennbahn. Böhm.: Starý se kůň nenaučí skákati. (Čelakovský, 407.) 170 Ein anderer sattelt das Pferd, ein anderer reitet. – Winckler, II, 89. 171 Ein bescheidenes Pferd taugt nicht zum Wettlauf. Es ist hier ein Pferd gemeint, das gern zurückbleibt und andern Pferden den Vorsprung gestattet. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [644]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/658>, abgerufen am 28.06.2024.