Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] Holl.: Komt de duivel in de kerk, dan wil hij op het hoogaltaar. (Bohn I, 330.) Lat.: Cui plus licet, quam par est, plus vult, quam licet. Ung.: Hogyha a' ketsket a' kertbe botsatod egynessen a' kaposztanak szalad. (Gaal, 456.) 925 Wenn man den teuffel kennt, so kan man leicht zu ihm sagen: Lecke mich im A., schmeiss ins Hemd und hengs an Hals. - Luther's Tischreden, 144a. "Wir sollen sagen (wenn sich böse Gedanken unser bemächtigen wollen): Lieber Teuffel, kömst du mir zu nahe, so lecke u. s. w." (Luther's Werke, V, 566a.) "Luther, der den Menschen mündig erklärt, ihm Selbstverantwortung, also Selbstthätigkeit zumuthet, lehnt das Ritual der Kirche als Schutzmittel gegen den Teufel nicht nur ab, sondern erblickt in dem kirchlichen Apparat sogar eine Schlinge, mit welcher der Teufel den Menschen verstricken will. Ausser dem festen Glauben auf Gottes Gnade und dem innigen >hitzigen< Gebet empfiehlt der Reformator derbe Abfertigung des zudringlichen Geistes. >Der Teuffel<, sagt er, >wird mit nichts eher verjagt, als mit Verach tung.<" (Luther's Werke, VII, 166a.) Ueber die Auffassung des Teufels im 16. Jahrhundert vgl. das von lauter protestantischen Schriftstellern verfasste, im Quellenverzeichniss zum Deutschen Sprichwörter-Lexikon (II, XIII) ausführlich aufgeführte Sammelwerk Theatrum Diabolorum. Diese Schrift, welche die Wirksamkeit des Teufels seit Luther darstellt, und die schon erwähnte Geschichte des Teufels von Roskoff, welche das Entstehen desselben im Volksglauben, wie seine Ueberwindung durch die Bildung der neuern Zeit, besonders durch Verbreitung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse nachweist, werden bei gründlichem Verweilen bei dem Artikel Teufel sehr gute Dienste leisten, da eine Anzahl erläuternder Belegstellen unterdrückt werden mussten, um den langen Artikel nicht noch mehr auszudehnen. 926 Wenn man des Teufels gedenkt, ist er nicht weit. Dän.: Naar man taler om fanden, er han ei langt borte. (Prov. dan., 155.) 927 Wenn man nicht ernst mit dem Teufel spricht, so fährt er nicht aus. 928 Wenn man van dem Duiwel sprückt, dann sitt he up de Heckedür1. (Lippe.) - Für Hannover: Schambach, II, 380. 1) So wird die kleine Thür genannt, die sich im Lippeschen fast an allen Bauerhäusern findet. Sie besteht aus zwei Flügeln übereinander, von denen der untere bei Tage mittels einer Klinke in der Regel geschlossen, der obere geöffnet ist. Scherzhaft wird das Sprichwort angewandt, wenn jemand kommt, von dem eben die Rede war. In Schöningen sagt man statt Heckethür: auf der Hucke = Nacken. 929 Wenn man vom Teufel spricht, so klappert (schlottert) sein Gebein. Holl.: Als men van den duivel spreekt, dan rammelt reeds zijn geben te. (Bohn I, 299; Harrebomee, I, 162b.) 930 Wenn man vom Teufel spricht, so kommt er. Engl.: Talk of the devil his imps appear. (Gaal, 1737.) Schwed.: När man talar om trollet, sa är'et intet langt borta. (Grubb, 582.) 931 Wenn me de Teufel zum G'vattersmann hot, kommt me sicher in d' Höll'. (Neresheim.) 932 Wenn me den Duivel einmal bewillkümmet, säu kloppet hei alle Dage an. (Sauerland.) 933 Wenn mancher meint, der Teufel sei hundert Meilen von ihm, so ist er ihm näher als das Hemd oder der Rock. - Schuppius, Schr., III, 344. 934 Wenn 'n van de Düvel sprekt, is he dicht bi. - Bueren, 1250; Kern, 1443; Hauskalender, II. Holl.: Als men van den den duivel spreekt, dan is hij nabij. - Als men van den duivel spreekt, dan ziet men zijn' staart. (Harrebomee, I, 163b.) 935 Wenn nicht wären Teuffel, Wölff vnd Ratzen, was dörffte man denn Pfaffen, Hund vnd Katzen. - Crusius, Schwäb. Chron., II, 149a. 936 Wenn sich der Teufel keinen Rath weiss, geht er zu einem Advocaten in die Schule. 937 Wenn sunst der Tüfel ein Klostermensch dazu brachte, dass es unküsch war, so war ihm das ein Schläck, jetzt aber ist solche Waare gemein und ein verlegen Wildprät. - Klosterspiegel, 32, 22. 938 Wenn uns der Teuffel gleich die Schalen nimmt, so behalten wir doch den Kern. - Luther, Kirchenpostille. [Spaltenumbruch] 939 Wenn zehn Teufel mit einem Stonsberger (Tirol) zu streiten anfingen, so würde der letztere Sieger bleiben. - Westermann, 25, 617a. 940 Wenn's der Teufel nit kann vollenden, thut er ein altes Weib hinsenden. Lat.: Non audet stygius Pluto tentate quod annue syrenis Monachus plenaque fraudis. 941 Wenn's net annersch geiht, muss mer zum Teifel ah Vetter sahn. - Lohrengel, I, 780. 942 Wer bereits des Teufels ist, der hat gut schwören. - Graf, 374, 493. 943 Wer dem Teufel dienen will, hat einen schlimmen Herrn. 944 Wer dem Teufel eine Handschrift gibt, muss sich die Quittung in der Hölle holen. - Chaos, 670; Winckler, I, 56. Holl.: Het is kwaad, den duivel een handschrift te geven, want men moet se quitantie in de hel halen. (Harrebomee, I, 165a.) 945 Wer dem Teufel einen Finger reicht, der gibt ihm die ganze Hand. 946 Wer dem Teufel einmal ein Stück Brot gibt, behält ihn zum Kostgänger. - Altmann VI, 511. 947 Wer dem Teufel einmal Quartier gibt, hat allezeit die Hölle im Hause. - Altmann VI, 409. 948 Wer dem Teufel glaubt, der glaubt einem falschen Spiegel. 949 Wer dem Teufel nicht will angehören, den wird er nicht bethören. 950 Wer dem Teufel traut, wird beschissen. It.: Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. (Gaal, 1513.) 951 Wer dem Teufel Valet sagt, muss einen schäbigen Rock tragen. Span.: Acrenuncio Satanas, mala capa llevaras. (Bohn I, 193.) 952 Wer dem Teufel wohlthut, der hat freien Eintritt in die Hölle. "Wer dem Teufel Gutes thut, dem dankt er mit der Hölle Glut." Böhm.: Cin certu dobre, peklem se ti odmeni (odslouzi). (Celakovsky, 50.) 953 Wer dem Teuffel ein braten gelobet vnd kan jhn dan nicht lieffern, der muss sorgen, er kom selbs an den spiess. - Henisch, 481, 31. 954 Wer den Düvel tom Fründe hett, kan ligt in de Höll kamen. - Schütze, I, 280. Wer einen einflussreichen Gönner oder Vetter hat, der kann leicht befördert werden. Holl.: Die den duivel te friend heeft, komt gemakkelijk in de hel. (Harrebomee, I, 164a.) 955 Wer den Düvel zum Fründ hätt, dä es der Helle gewess. (Köln.) - Weyden, IV, 13. 956 Wer den Düwel laet, dei maut ak tauseien, wo he Rad schaffet. - Schambach, II, 513. Wer den Teufel einladet (citirt), der muss auch zusehen, wie er Rath schafft. Wer sich in ein gefährliches Unternehmen eingelassen hat, der mag zusehen, wie er sich wieder herauszieht. 957 Wer den Teufel an den Schwanz fasst, den fasst er an die Seele. - Altmann VI, 421. 958 Wer den Teufel bannen will, muss ihm ins Gesicht schauen. Wer überwinden will, muss zuerst zur klaren Erkenntniss kommen, sagt O. Ule (Natur, V, 46) in einem Aufsatz über diesen Gegenstand. Wenn man dem Teufel ins Auge sieht, erscheint er auch bei weitem nicht so gefährlich, als die Leute, welche sich ganz besonders fromm stellen. 959 Wer den Teufel bannen will, muss selbst rein von Sünden sein. - Riehl, Familie, 140; Gaal, 1491. 960 Wer den Teufel betrügen will, muss früh aufstehen. - Lohrengel, I, 799. 961 Wer den Teufel betrügen will, muss sehr klug sein. Mhd.: Swer den tiufel triegen wil, der muoz mere kunnen, danne vil. (Renner.) (Zingerle, 145.) 962 Wer den Teufel einmal eingeschifft hat, der muss ihn immer fahren (oder: muss ihn ans Land setzen). - Körte, 2876; Braun, I, 4410; Masson, 328. Frz.: Qui diable achete, diable vent. (Leroux, I, 10.) Holl.: Die den duivel gheschepet hevet, moeten overvoeren. (Bohn I, 310; Tunn., 28, 6.) - Hi moet anxtelic gheberen, [Spaltenumbruch] Holl.: Komt de duivel in de kerk, dan wil hij op het hoogaltaar. (Bohn I, 330.) Lat.: Cui plus licet, quam par est, plus vult, quam licet. Ung.: Hogyha a' ketskét a' kertbe botsatod egynessen a' káposztának szalad. (Gaal, 456.) 925 Wenn man den teuffel kennt, so kan man leicht zu ihm sagen: Lecke mich im A., schmeiss ins Hemd und hengs an Hals. – Luther's Tischreden, 144a. „Wir sollen sagen (wenn sich böse Gedanken unser bemächtigen wollen): Lieber Teuffel, kömst du mir zu nahe, so lecke u. s. w.“ (Luther's Werke, V, 566a.) „Luther, der den Menschen mündig erklärt, ihm Selbstverantwortung, also Selbstthätigkeit zumuthet, lehnt das Ritual der Kirche als Schutzmittel gegen den Teufel nicht nur ab, sondern erblickt in dem kirchlichen Apparat sogar eine Schlinge, mit welcher der Teufel den Menschen verstricken will. Ausser dem festen Glauben auf Gottes Gnade und dem innigen ›hitzigen‹ Gebet empfiehlt der Reformator derbe Abfertigung des zudringlichen Geistes. ›Der Teuffel‹, sagt er, ›wird mit nichts eher verjagt, als mit Verach tung.‹“ (Luther's Werke, VII, 166a.) Ueber die Auffassung des Teufels im 16. Jahrhundert vgl. das von lauter protestantischen Schriftstellern verfasste, im Quellenverzeichniss zum Deutschen Sprichwörter-Lexikon (II, XIII) ausführlich aufgeführte Sammelwerk Theatrum Diabolorum. Diese Schrift, welche die Wirksamkeit des Teufels seit Luther darstellt, und die schon erwähnte Geschichte des Teufels von Roskoff, welche das Entstehen desselben im Volksglauben, wie seine Ueberwindung durch die Bildung der neuern Zeit, besonders durch Verbreitung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse nachweist, werden bei gründlichem Verweilen bei dem Artikel Teufel sehr gute Dienste leisten, da eine Anzahl erläuternder Belegstellen unterdrückt werden mussten, um den langen Artikel nicht noch mehr auszudehnen. 926 Wenn man des Teufels gedenkt, ist er nicht weit. Dän.: Naar man taler om fanden, er han ei langt borte. (Prov. dan., 155.) 927 Wenn man nicht ernst mit dem Teufel spricht, so fährt er nicht aus. 928 Wenn man van dem Duiwel sprückt, dann sitt he up de Heckedür1. (Lippe.) – Für Hannover: Schambach, II, 380. 1) So wird die kleine Thür genannt, die sich im Lippeschen fast an allen Bauerhäusern findet. Sie besteht aus zwei Flügeln übereinander, von denen der untere bei Tage mittels einer Klinke in der Regel geschlossen, der obere geöffnet ist. Scherzhaft wird das Sprichwort angewandt, wenn jemand kommt, von dem eben die Rede war. In Schöningen sagt man statt Heckethür: auf der Hucke = Nacken. 929 Wenn man vom Teufel spricht, so klappert (schlottert) sein Gebein. Holl.: Als men van den duivel spreekt, dan rammelt reeds zijn geben te. (Bohn I, 299; Harrebomée, I, 162b.) 930 Wenn man vom Teufel spricht, so kommt er. Engl.: Talk of the devil his imps appear. (Gaal, 1737.) Schwed.: När man talar om trollet, så är'et intet långt borta. (Grubb, 582.) 931 Wenn me de Teufel zum G'vattersmann hot, kommt me sicher in d' Höll'. (Neresheim.) 932 Wenn me den Duivel einmal bewillkümmet, säu kloppet hei alle Dage an. (Sauerland.) 933 Wenn mancher meint, der Teufel sei hundert Meilen von ihm, so ist er ihm näher als das Hemd oder der Rock. – Schuppius, Schr., III, 344. 934 Wenn 'n van de Düvel sprekt, is he dicht bi. – Bueren, 1250; Kern, 1443; Hauskalender, II. Holl.: Als men van den den duivel spreekt, dan is hij nabij. – Als men van den duivel spreekt, dan ziet men zijn' staart. (Harrebomée, I, 163b.) 935 Wenn nicht wären Teuffel, Wölff vnd Ratzen, was dörffte man denn Pfaffen, Hund vnd Katzen. – Crusius, Schwäb. Chron., II, 149a. 936 Wenn sich der Teufel keinen Rath weiss, geht er zu einem Advocaten in die Schule. 937 Wenn sunst der Tüfel ein Klostermensch dazu brachte, dass es unküsch war, so war ihm das ein Schläck, jetzt aber ist solche Waare gemein und ein verlegen Wildprät. – Klosterspiegel, 32, 22. 938 Wenn uns der Teuffel gleich die Schalen nimmt, so behalten wir doch den Kern. – Luther, Kirchenpostille. [Spaltenumbruch] 939 Wenn zehn Teufel mit einem Stonsberger (Tirol) zu streiten anfingen, so würde der letztere Sieger bleiben. – Westermann, 25, 617a. 940 Wenn's der Teufel nit kann vollenden, thut er ein altes Weib hinsenden. Lat.: Non audet stygius Pluto tentate quod annue syrenis Monachus plenaque fraudis. 941 Wenn's net annersch gîht, muss mer zum Teifel ah Vetter sahn. – Lohrengel, I, 780. 942 Wer bereits des Teufels ist, der hat gut schwören. – Graf, 374, 493. 943 Wer dem Teufel dienen will, hat einen schlimmen Herrn. 944 Wer dem Teufel eine Handschrift gibt, muss sich die Quittung in der Hölle holen. – Chaos, 670; Winckler, I, 56. Holl.: Het is kwaad, den duivel een handschrift te geven, want men moet se quitantie in de hel halen. (Harrebomée, I, 165a.) 945 Wer dem Teufel einen Finger reicht, der gibt ihm die ganze Hand. 946 Wer dem Teufel einmal ein Stück Brot gibt, behält ihn zum Kostgänger. – Altmann VI, 511. 947 Wer dem Teufel einmal Quartier gibt, hat allezeit die Hölle im Hause. – Altmann VI, 409. 948 Wer dem Teufel glaubt, der glaubt einem falschen Spiegel. 949 Wer dem Teufel nicht will angehören, den wird er nicht bethören. 950 Wer dem Teufel traut, wird beschissen. It.: Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. (Gaal, 1513.) 951 Wer dem Teufel Valet sagt, muss einen schäbigen Rock tragen. Span.: Acrenuncio Satanas, mala capa llevarás. (Bohn I, 193.) 952 Wer dem Teufel wohlthut, der hat freien Eintritt in die Hölle. „Wer dem Teufel Gutes thut, dem dankt er mit der Hölle Glut.“ Böhm.: Čiň čertu dobře, peklem se ti odmĕni (odslouží). (Čelakovsky, 50.) 953 Wer dem Teuffel ein braten gelobet vnd kan jhn dan nicht lieffern, der muss sorgen, er kom selbs an den spiess. – Henisch, 481, 31. 954 Wer den Düvel tom Fründe hett, kan ligt in de Höll kamen. – Schütze, I, 280. Wer einen einflussreichen Gönner oder Vetter hat, der kann leicht befördert werden. Holl.: Die den duivel te friend heeft, komt gemakkelijk in de hel. (Harrebomée, I, 164a.) 955 Wer den Düvel zum Fründ hätt, dä es der Helle gewess. (Köln.) – Weyden, IV, 13. 956 Wer den Düwel lâet, dei maut âk tauseien, wo he Râd schaffet. – Schambach, II, 513. Wer den Teufel einladet (citirt), der muss auch zusehen, wie er Rath schafft. Wer sich in ein gefährliches Unternehmen eingelassen hat, der mag zusehen, wie er sich wieder herauszieht. 957 Wer den Teufel an den Schwanz fasst, den fasst er an die Seele. – Altmann VI, 421. 958 Wer den Teufel bannen will, muss ihm ins Gesicht schauen. Wer überwinden will, muss zuerst zur klaren Erkenntniss kommen, sagt O. Ule (Natur, V, 46) in einem Aufsatz über diesen Gegenstand. Wenn man dem Teufel ins Auge sieht, erscheint er auch bei weitem nicht so gefährlich, als die Leute, welche sich ganz besonders fromm stellen. 959 Wer den Teufel bannen will, muss selbst rein von Sünden sein. – Riehl, Familie, 140; Gaal, 1491. 960 Wer den Teufel betrügen will, muss früh aufstehen. – Lohrengel, I, 799. 961 Wer den Teufel betrügen will, muss sehr klug sein. Mhd.: Swer den tiufel triegen wil, der muoz mêre kunnen, danne vil. (Renner.) (Zingerle, 145.) 962 Wer den Teufel einmal eingeschifft hat, der muss ihn immer fahren (oder: muss ihn ans Land setzen). – Körte, 2876; Braun, I, 4410; Masson, 328. Frz.: Qui diable achète, diable vent. (Leroux, I, 10.) Holl.: Die den duivel gheschepet hevet, moeten overvoeren. (Bohn I, 310; Tunn., 28, 6.) – Hi moet anxtelic gheberen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><pb facs="#f0556" n="[550]"/><cb n="1099"/> Holl.</hi>: Komt de duivel in de kerk, dan wil hij op het hoogaltaar. (<hi rendition="#i">Bohn I, 330.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cui plus licet, quam par est, plus vult, quam licet.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Hogyha a' ketskét a' kertbe botsatod egynessen a' káposztának szalad. (<hi rendition="#i">Gaal, 456.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">925 Wenn man den teuffel kennt, so kan man leicht zu ihm sagen: Lecke mich im A., schmeiss ins Hemd und hengs an Hals.</hi> – <hi rendition="#i">Luther's Tischreden, 144<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Wir sollen sagen (wenn sich böse Gedanken unser bemächtigen wollen): Lieber Teuffel, kömst du mir zu nahe, so lecke u. s. w.“ (<hi rendition="#i">Luther's Werke, V, 566<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) „Luther, der den Menschen mündig erklärt, ihm Selbstverantwortung, also Selbstthätigkeit zumuthet, lehnt das Ritual der Kirche als Schutzmittel gegen den Teufel nicht nur ab, sondern erblickt in dem kirchlichen Apparat sogar eine Schlinge, mit welcher der Teufel den Menschen verstricken will. Ausser dem festen Glauben auf Gottes Gnade und dem innigen ›hitzigen‹ Gebet empfiehlt der Reformator derbe Abfertigung des zudringlichen Geistes. ›Der Teuffel‹, sagt er, ›wird mit nichts eher verjagt, als mit Verach tung.‹“ (<hi rendition="#i">Luther's Werke, VII, 166<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) Ueber die Auffassung des Teufels im 16. Jahrhundert vgl. das von lauter protestantischen Schriftstellern verfasste, im <hi rendition="#i">Quellenverzeichniss zum Deutschen Sprichwörter-Lexikon (II, XIII)</hi> ausführlich aufgeführte Sammelwerk <hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum.</hi> Diese Schrift, welche die Wirksamkeit des Teufels seit Luther darstellt, und die schon erwähnte <hi rendition="#i">Geschichte des Teufels</hi> von <hi rendition="#i">Roskoff,</hi> welche das Entstehen desselben im Volksglauben, wie seine Ueberwindung durch die Bildung der neuern Zeit, besonders durch Verbreitung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse nachweist, werden bei gründlichem Verweilen bei dem Artikel Teufel sehr gute Dienste leisten, da eine Anzahl erläuternder Belegstellen unterdrückt werden mussten, um den langen Artikel nicht noch mehr auszudehnen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">926 Wenn man des Teufels gedenkt, ist er nicht weit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar man taler om fanden, er han ei langt borte. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 155.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">927 Wenn man nicht ernst mit dem Teufel spricht, so fährt er nicht aus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">928 Wenn man van dem Duiwel sprückt, dann sitt he up de Heckedür<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>) – Für Hannover: Schambach, II, 380.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) So wird die kleine Thür genannt, die sich im Lippeschen fast an allen Bauerhäusern findet. Sie besteht aus zwei Flügeln übereinander, von denen der untere bei Tage mittels einer Klinke in der Regel geschlossen, der obere geöffnet ist. Scherzhaft wird das Sprichwort angewandt, wenn jemand kommt, von dem eben die Rede war. In Schöningen sagt man statt Heckethür: auf der Hucke = Nacken.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">929 Wenn man vom Teufel spricht, so klappert (schlottert) sein Gebein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als men van den duivel spreekt, dan rammelt reeds zijn geben te. (<hi rendition="#i">Bohn I, 299; Harrebomée, I, 162<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">930 Wenn man vom Teufel spricht, so kommt er.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Talk of the devil his imps appear. (<hi rendition="#i">Gaal, 1737.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: När man talar om trollet, så är'et intet långt borta. (<hi rendition="#i">Grubb, 582.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">931 Wenn me de Teufel zum G'vattersmann hot, kommt me sicher in d' Höll'.</hi> (<hi rendition="#i">Neresheim.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">932 Wenn me den Duivel einmal bewillkümmet, säu kloppet hei alle Dage an.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">933 Wenn mancher meint, der Teufel sei hundert Meilen von ihm, so ist er ihm näher als das Hemd oder der Rock.</hi> – <hi rendition="#i">Schuppius, Schr., III, 344.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">934 Wenn 'n van de Düvel sprekt, is he dicht bi.</hi> – <hi rendition="#i">Bueren, 1250; Kern, 1443; Hauskalender, II.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als men van den den duivel spreekt, dan is hij nabij. – Als men van den duivel spreekt, dan ziet men zijn' staart. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 163<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">935 Wenn nicht wären Teuffel, Wölff vnd Ratzen, was dörffte man denn Pfaffen, Hund vnd Katzen.</hi> – <hi rendition="#i">Crusius, Schwäb. Chron., II, 149<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">936 Wenn sich der Teufel keinen Rath weiss, geht er zu einem Advocaten in die Schule.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">937 Wenn sunst der Tüfel ein Klostermensch dazu brachte, dass es unküsch war, so war ihm das ein Schläck, jetzt aber ist solche Waare gemein und ein verlegen Wildprät.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 32, 22.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">938 Wenn uns der Teuffel gleich die Schalen nimmt, so behalten wir doch den Kern.</hi> – <hi rendition="#i">Luther, Kirchenpostille.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1100"/> 939 Wenn zehn Teufel mit einem Stonsberger (Tirol) zu streiten anfingen, so würde der letztere Sieger bleiben.</hi> – <hi rendition="#i">Westermann, 25, 617<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">940 Wenn's der Teufel nit kann vollenden, thut er ein altes Weib hinsenden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non audet stygius Pluto tentate quod annue syrenis Monachus plenaque fraudis.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">941 Wenn's net annersch gîht, muss mer zum Teifel ah Vetter sahn.</hi> – <hi rendition="#i">Lohrengel, I, 780.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">942 Wer bereits des Teufels ist, der hat gut schwören.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 374, 493.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">943 Wer dem Teufel dienen will, hat einen schlimmen Herrn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">944 Wer dem Teufel eine Handschrift gibt, muss sich die Quittung in der Hölle holen.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 670; Winckler, I, 56.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is kwaad, den duivel een handschrift te geven, want men moet se quitantie in de hel halen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 165<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">945 Wer dem Teufel einen Finger reicht, der gibt ihm die ganze Hand.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">946 Wer dem Teufel einmal ein Stück Brot gibt, behält ihn zum Kostgänger.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 511.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">947 Wer dem Teufel einmal Quartier gibt, hat allezeit die Hölle im Hause.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 409.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">948 Wer dem Teufel glaubt, der glaubt einem falschen Spiegel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">949 Wer dem Teufel nicht will angehören, den wird er nicht bethören.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">950 Wer dem Teufel traut, wird beschissen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. (<hi rendition="#i">Gaal, 1513.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">951 Wer dem Teufel Valet sagt, muss einen schäbigen Rock tragen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Acrenuncio Satanas, mala capa llevarás. (<hi rendition="#i">Bohn I, 193.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">952 Wer dem Teufel wohlthut, der hat freien Eintritt in die Hölle.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Wer dem Teufel Gutes thut, dem dankt er mit der Hölle Glut.“</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Čiň čertu dobře, peklem se ti odmĕni (odslouží). (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 50.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">953 Wer dem Teuffel ein braten gelobet vnd kan jhn dan nicht lieffern, der muss sorgen, er kom selbs an den spiess.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 481, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">954 Wer den Düvel tom Fründe hett, kan ligt in de Höll kamen.</hi> – <hi rendition="#i">Schütze, I, 280.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer einen einflussreichen Gönner oder Vetter hat, der kann leicht befördert werden.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die den duivel te friend heeft, komt gemakkelijk in de hel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 164<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">955 Wer den Düvel zum Fründ hätt, dä es der Helle gewess.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) – <hi rendition="#i">Weyden, IV, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">956 Wer den Düwel lâet, dei maut âk tauseien, wo he Râd schaffet.</hi> – <hi rendition="#i">Schambach, II, 513.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer den Teufel einladet (citirt), der muss auch zusehen, wie er Rath schafft. Wer sich in ein gefährliches Unternehmen eingelassen hat, der mag zusehen, wie er sich wieder herauszieht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">957 Wer den Teufel an den Schwanz fasst, den fasst er an die Seele.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 421.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">958 Wer den Teufel bannen will, muss ihm ins Gesicht schauen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wer überwinden will, muss zuerst zur klaren Erkenntniss kommen, sagt <hi rendition="#i">O. Ule</hi> (<hi rendition="#i">Natur, V, 46</hi>) in einem Aufsatz über diesen Gegenstand. Wenn man dem Teufel ins Auge sieht, erscheint er auch bei weitem nicht so gefährlich, als die Leute, welche sich ganz besonders fromm stellen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">959 Wer den Teufel bannen will, muss selbst rein von Sünden sein.</hi> – <hi rendition="#i">Riehl, Familie, 140; Gaal, 1491.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">960 Wer den Teufel betrügen will, muss früh aufstehen.</hi> – <hi rendition="#i">Lohrengel, I, 799.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">961 Wer den Teufel betrügen will, muss sehr klug sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Swer den tiufel triegen wil, der muoz mêre kunnen, danne vil. (<hi rendition="#i">Renner.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 145.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">962 Wer den Teufel einmal eingeschifft hat, der muss ihn immer fahren (oder: muss ihn ans Land setzen).</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 2876; Braun, I, 4410; Masson, 328.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui diable achète, diable vent. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 10.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die den duivel gheschepet hevet, moeten overvoeren. (<hi rendition="#i">Bohn I, 310; Tunn., 28, 6.</hi>) – Hi moet anxtelic gheberen, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[550]/0556]
Holl.: Komt de duivel in de kerk, dan wil hij op het hoogaltaar. (Bohn I, 330.)
Lat.: Cui plus licet, quam par est, plus vult, quam licet.
Ung.: Hogyha a' ketskét a' kertbe botsatod egynessen a' káposztának szalad. (Gaal, 456.)
925 Wenn man den teuffel kennt, so kan man leicht zu ihm sagen: Lecke mich im A., schmeiss ins Hemd und hengs an Hals. – Luther's Tischreden, 144a.
„Wir sollen sagen (wenn sich böse Gedanken unser bemächtigen wollen): Lieber Teuffel, kömst du mir zu nahe, so lecke u. s. w.“ (Luther's Werke, V, 566a.) „Luther, der den Menschen mündig erklärt, ihm Selbstverantwortung, also Selbstthätigkeit zumuthet, lehnt das Ritual der Kirche als Schutzmittel gegen den Teufel nicht nur ab, sondern erblickt in dem kirchlichen Apparat sogar eine Schlinge, mit welcher der Teufel den Menschen verstricken will. Ausser dem festen Glauben auf Gottes Gnade und dem innigen ›hitzigen‹ Gebet empfiehlt der Reformator derbe Abfertigung des zudringlichen Geistes. ›Der Teuffel‹, sagt er, ›wird mit nichts eher verjagt, als mit Verach tung.‹“ (Luther's Werke, VII, 166a.) Ueber die Auffassung des Teufels im 16. Jahrhundert vgl. das von lauter protestantischen Schriftstellern verfasste, im Quellenverzeichniss zum Deutschen Sprichwörter-Lexikon (II, XIII) ausführlich aufgeführte Sammelwerk Theatrum Diabolorum. Diese Schrift, welche die Wirksamkeit des Teufels seit Luther darstellt, und die schon erwähnte Geschichte des Teufels von Roskoff, welche das Entstehen desselben im Volksglauben, wie seine Ueberwindung durch die Bildung der neuern Zeit, besonders durch Verbreitung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse nachweist, werden bei gründlichem Verweilen bei dem Artikel Teufel sehr gute Dienste leisten, da eine Anzahl erläuternder Belegstellen unterdrückt werden mussten, um den langen Artikel nicht noch mehr auszudehnen.
926 Wenn man des Teufels gedenkt, ist er nicht weit.
Dän.: Naar man taler om fanden, er han ei langt borte. (Prov. dan., 155.)
927 Wenn man nicht ernst mit dem Teufel spricht, so fährt er nicht aus.
928 Wenn man van dem Duiwel sprückt, dann sitt he up de Heckedür1. (Lippe.) – Für Hannover: Schambach, II, 380.
1) So wird die kleine Thür genannt, die sich im Lippeschen fast an allen Bauerhäusern findet. Sie besteht aus zwei Flügeln übereinander, von denen der untere bei Tage mittels einer Klinke in der Regel geschlossen, der obere geöffnet ist. Scherzhaft wird das Sprichwort angewandt, wenn jemand kommt, von dem eben die Rede war. In Schöningen sagt man statt Heckethür: auf der Hucke = Nacken.
929 Wenn man vom Teufel spricht, so klappert (schlottert) sein Gebein.
Holl.: Als men van den duivel spreekt, dan rammelt reeds zijn geben te. (Bohn I, 299; Harrebomée, I, 162b.)
930 Wenn man vom Teufel spricht, so kommt er.
Engl.: Talk of the devil his imps appear. (Gaal, 1737.)
Schwed.: När man talar om trollet, så är'et intet långt borta. (Grubb, 582.)
931 Wenn me de Teufel zum G'vattersmann hot, kommt me sicher in d' Höll'. (Neresheim.)
932 Wenn me den Duivel einmal bewillkümmet, säu kloppet hei alle Dage an. (Sauerland.)
933 Wenn mancher meint, der Teufel sei hundert Meilen von ihm, so ist er ihm näher als das Hemd oder der Rock. – Schuppius, Schr., III, 344.
934 Wenn 'n van de Düvel sprekt, is he dicht bi. – Bueren, 1250; Kern, 1443; Hauskalender, II.
Holl.: Als men van den den duivel spreekt, dan is hij nabij. – Als men van den duivel spreekt, dan ziet men zijn' staart. (Harrebomée, I, 163b.)
935 Wenn nicht wären Teuffel, Wölff vnd Ratzen, was dörffte man denn Pfaffen, Hund vnd Katzen. – Crusius, Schwäb. Chron., II, 149a.
936 Wenn sich der Teufel keinen Rath weiss, geht er zu einem Advocaten in die Schule.
937 Wenn sunst der Tüfel ein Klostermensch dazu brachte, dass es unküsch war, so war ihm das ein Schläck, jetzt aber ist solche Waare gemein und ein verlegen Wildprät. – Klosterspiegel, 32, 22.
938 Wenn uns der Teuffel gleich die Schalen nimmt, so behalten wir doch den Kern. – Luther, Kirchenpostille.
939 Wenn zehn Teufel mit einem Stonsberger (Tirol) zu streiten anfingen, so würde der letztere Sieger bleiben. – Westermann, 25, 617a.
940 Wenn's der Teufel nit kann vollenden, thut er ein altes Weib hinsenden.
Lat.: Non audet stygius Pluto tentate quod annue syrenis Monachus plenaque fraudis.
941 Wenn's net annersch gîht, muss mer zum Teifel ah Vetter sahn. – Lohrengel, I, 780.
942 Wer bereits des Teufels ist, der hat gut schwören. – Graf, 374, 493.
943 Wer dem Teufel dienen will, hat einen schlimmen Herrn.
944 Wer dem Teufel eine Handschrift gibt, muss sich die Quittung in der Hölle holen. – Chaos, 670; Winckler, I, 56.
Holl.: Het is kwaad, den duivel een handschrift te geven, want men moet se quitantie in de hel halen. (Harrebomée, I, 165a.)
945 Wer dem Teufel einen Finger reicht, der gibt ihm die ganze Hand.
946 Wer dem Teufel einmal ein Stück Brot gibt, behält ihn zum Kostgänger. – Altmann VI, 511.
947 Wer dem Teufel einmal Quartier gibt, hat allezeit die Hölle im Hause. – Altmann VI, 409.
948 Wer dem Teufel glaubt, der glaubt einem falschen Spiegel.
949 Wer dem Teufel nicht will angehören, den wird er nicht bethören.
950 Wer dem Teufel traut, wird beschissen.
It.: Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. (Gaal, 1513.)
951 Wer dem Teufel Valet sagt, muss einen schäbigen Rock tragen.
Span.: Acrenuncio Satanas, mala capa llevarás. (Bohn I, 193.)
952 Wer dem Teufel wohlthut, der hat freien Eintritt in die Hölle.
„Wer dem Teufel Gutes thut, dem dankt er mit der Hölle Glut.“
Böhm.: Čiň čertu dobře, peklem se ti odmĕni (odslouží). (Čelakovsky, 50.)
953 Wer dem Teuffel ein braten gelobet vnd kan jhn dan nicht lieffern, der muss sorgen, er kom selbs an den spiess. – Henisch, 481, 31.
954 Wer den Düvel tom Fründe hett, kan ligt in de Höll kamen. – Schütze, I, 280.
Wer einen einflussreichen Gönner oder Vetter hat, der kann leicht befördert werden.
Holl.: Die den duivel te friend heeft, komt gemakkelijk in de hel. (Harrebomée, I, 164a.)
955 Wer den Düvel zum Fründ hätt, dä es der Helle gewess. (Köln.) – Weyden, IV, 13.
956 Wer den Düwel lâet, dei maut âk tauseien, wo he Râd schaffet. – Schambach, II, 513.
Wer den Teufel einladet (citirt), der muss auch zusehen, wie er Rath schafft. Wer sich in ein gefährliches Unternehmen eingelassen hat, der mag zusehen, wie er sich wieder herauszieht.
957 Wer den Teufel an den Schwanz fasst, den fasst er an die Seele. – Altmann VI, 421.
958 Wer den Teufel bannen will, muss ihm ins Gesicht schauen.
Wer überwinden will, muss zuerst zur klaren Erkenntniss kommen, sagt O. Ule (Natur, V, 46) in einem Aufsatz über diesen Gegenstand. Wenn man dem Teufel ins Auge sieht, erscheint er auch bei weitem nicht so gefährlich, als die Leute, welche sich ganz besonders fromm stellen.
959 Wer den Teufel bannen will, muss selbst rein von Sünden sein. – Riehl, Familie, 140; Gaal, 1491.
960 Wer den Teufel betrügen will, muss früh aufstehen. – Lohrengel, I, 799.
961 Wer den Teufel betrügen will, muss sehr klug sein.
Mhd.: Swer den tiufel triegen wil, der muoz mêre kunnen, danne vil. (Renner.) (Zingerle, 145.)
962 Wer den Teufel einmal eingeschifft hat, der muss ihn immer fahren (oder: muss ihn ans Land setzen). – Körte, 2876; Braun, I, 4410; Masson, 328.
Frz.: Qui diable achète, diable vent. (Leroux, I, 10.)
Holl.: Die den duivel gheschepet hevet, moeten overvoeren. (Bohn I, 310; Tunn., 28, 6.) – Hi moet anxtelic gheberen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |