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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *1506 Er weiss einen (oder: den blauen) Teufel. (Nordböhmen.)

Um zu sagen: er weiss gar nichts davon.

*1507 Er weiss, wo der Teufel das Nest hat.

Frz.: Il a vu le coup. - Il en sait plus d'un. - Il endent le grimoire le jars. - Il entent pousser l'herbe. - Il ne se mouche pas du pied. - Il sait ce qu'en vaut l'aune. - Il sait le fin du fin. - Il sait plus que breviaire. - Il sait plus ne son pain manger. - Il sait tirer les vers du nez. (Masson, 74.)

*1508 Er will den Teufel beten lehren.

*1509 Er will ohne des Teufels Dank dis oder jens sein. - Schottel, 1118b.

*1510 Er würde dem Teufel kein Messer leihen, sich den Hals abzuschneiden.

Zur Schilderung eines ausgeprägten Geizhalses.

It.: Non darebbe eil coltello al diavolo per scannarsi. (Bohn I, 112.)

*1511 Er würde den Teufel aus der Haut treiben.

Holl.: Hij zou den duivel uit zijn vel doen springen. (Harrebomee, I, 166a.)

*1512 Er würde den Teufel fressen, wenn er gekocht wäre.

Holl.: Of hij den droes al mogt, wie zou hem u koken? (Harrebomee, I, 155b.)

*1513 Er würde den Teufel über Bord werfen.

Holl.: Hij zou den duivel over boord bruijen, of hem sliptouwtje geven. (Harrebomee, I, 166a.)

*1514 Er würde den Teufel und seine Grossmutter hineinfressen, wenn sie nicht zappelten.

Der Unersättliche, der Vielfrass.

Frz.: Il mangerait le diable et ses cornes.

*1515 Er würde sich dem Teufel verdingen.

Holl.: Hij zou den drommel om geld dienen. (Harrebomee, I, 155b.)

*1516 Er würde sich mit dem Teufel auf dem Eise jagen. (Ostpreuss.)

*1517 Es gaht di kein Tüfel a.

Auch: kei Dreck, kei Chatzechellen. (Sutermeister, 22.)

*1518 Es geht alles zum Teufel.

D. h. verloren. In der Herzegowina wird diese Redensart noch dadurch gesteigert, dass man den Teufel selbst mit verschwinden lässt, indem man sagt: Selbst vom Teufel bleibt keine Spur. (Hausfreund, XVI, 519, 78.)

*1519 Es hat faule Teufel.

"Pflegen die Spötter zu sagen, die das Gericht Gottes verachten." (Mathesy, I, 23a.)

*1520 Es hätte müssen ein sehr dummer Teufel sein, dem er eine Seele entführt hätte.

"Es hett müssen ein heylloser Teuffel sein, dem er ein Seel entführt hett, vnd gewiss ein blinder Pratenwender, dem er ein Praten gestolen hett." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 278.)

*1521 Es ist als wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt. - Klix, 122.

Ein dürftiger, schmaler Bissen.

*1522 Es ist der alte Teufel blieben. - Wurzbach II, 349.

*1523 Es ist der leibhaftige Teufel.

Ein im höchsten Grade bösartiger und boshafter Mensch, ein wahrer Satan.

Frz.: C'est un diable in carne. (Lendroy, 603.)

*1524 Es ist des Teufels Krötenperrüke.

"Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein, hängen dir böse Mäuler an, die dich verlügen u. s. w. sollen. Das merck, dass es alles heisset des Teuffels Krötenperück." (Luther's Werke, 1.)

*1525 Es ist ein dummer Teufel.

Wird in der Regel gebraucht, wenn jemand einen zweideutigen Zweck hat erreichen wollen, nicht aber Klugheit genug gehabt oder gezeigt, die dahin führenden Wege zu finden, und einzuschlagen. Es ist eine allgemeine Bemerkung, dass die abgefeimtesten Bösewichter bei Ausführung niederträchtiger Handlungen oft so albern und unbesonnen zu Werke gehen, dass sie sich auf der Stelle selbst verrathen. Ueber die Redensart: Dummer Teufel findet sich eine eingehende Betrachtung Breslauer Erzähler, 1809, S. 590 fg.

Frz.: C'est un bon diable. (Leroux, I, 7.)

*1526 Es ist ein eingefleischter Teufel.

Frz.: C'est un diable incarne, c'est un diable d'homme. - C'est un mechant diable. (Kritzinger, 233a.)

*1527 Es ist Ein Teufel. (Steiermark.)

Eins so schlimm wie das andere.

*1528 Es ist ein Teufel, der sich gewaschen hat.

"Die Cultur, die alle Welt beleckt, hat (auch) auf den Teufel sich erstreckt." (Goethe's Faust.)

*1529 Es ist ein Teufel in Engels(oder Menschen-)-gestalt.

[Spaltenumbruch] *1530 Es ist ein Teufel von einem Weibe.

Wie wir mit dieser Redensart eine sehr böse Frau bezeichnen, so geschieht es auch in Frankreich, Cette femme est un vrai diable, wo jeder Beruf, jedes Instrument den Teufel zum Patron hat, in manchen Fabriken heissen sogar die Lehrbuben Diabloties. Bon diable heisst ein Dandin oder sonst ein sanftes Individuum. Demon de beaute heisst ein blasirter Löwe des Tanzes. Wenn man vor einem gefährlichen Witzkopfe warnen will, sagt man: Il a l'esprit de tous les diables. Von einer schönen, geistreichen Frau heisst es: Belle comme un auge et elle a la de l'esprit comme un demon. Wenn ein Angeklagter nichts gestehen will: C'est le diable de confesser. Wenn jemand seinen Gläubiger oder den Stiefelputzer nicht bezahlt: C'est le diable pour obtenir de lui quelque argent. Wenn die Väter den Studenten nicht so viel Geld schicken, als diese verbrauchen, sagen diese: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Kritzinger, 374a.)

*1531 Es ist um des Teufels zu werden.

In dem Sinne von: Es ist um aus der Haut zu fahren, toll zu werden. Es ist um des Kukuks, um katholisch zu werden. Es ist, dass einem die Pfeife ausgeht.

*1532 Es ist z' vergliiche wie wenn der Tüfel us enem Engelsfäcke-n use luegti. - Sutermeister, 72.

Fäcken = Flügel, Schos eines Kleides, auch Rocktasche. (Stalder, I, 348.)

*1533 Es jagt einer einn teuffel mit jr auss dem feld. - Franck, II, 164b.

*1534 Es kann kein Teufel dahinter kommen.

Holl.: Geen duivel of zijne moer kan erachter komen. (Harrebomee, I, 164b.)

*1535 Es möcht der teuffel weynen. - Franck, II, 55a.

*1536 Es muss ein eigner Teuffel seyn, der es so verkehre. - Theatrum Diabolorum, Vorr. 3a.

"Pflegt man zu sagen, wenn ein Ding so gar vber zwerch gehet."

*1537 Es müsste mit dem Teufel (oder: mit allen Teufeln) zugehen.

"Es müsste doch mit allen Teufeln zugehen, wenn dasselbe nicht auch bei der Sprache zu erzwingen sein sollte." (Deutsche Warte, Hildburghausen, I, 245.)

Frz.: Cela se fera, si le diable s'en mele.

*1538 Es riecht (stinkt) nach des Teufels Bratküche.

*1539 Es stehet dem Teuffel im hindern Loch geschrieben. - Luther's Tischr., Append.

*1540 Es träumt ihm vom Teufel. - Eiselein, 592.

*1541 Es weren gut Teuffel nach jhme mahlen. - Lehmann, 825, 1; Eiselein, 591; Simrock, 1022.

Von einer ungestalteten Person. In derselben Bedeutung sind bei Lehmann noch folgende Redensarten beigefügt: Er ist mit den kindern Israel durch die Wüste gegangen. Er ist auss der Hölle entlauffen. Stünd sein Angesicht an einer küchen, es würden keine Hund hineinkommen.

*1542 Et es ein (ein) Deiwel. (Siebenbürg.- sächs.) - Frommann, V, 174, 143.

*1543 Fahr' dem Teufel in die Hand. - Eiselein, 591.

*1544 Fahr' n'an Döbel und brik dat G'nick. (Holst.) - Schütze, II, 46.

Mhd.: Nau var hin, daz hiute der tiefel auz dir kal. (Neidhart.)

*1545 Ga na'm Düwel. - Dähnert, 93b.

Gehe mir aus den Augen.

*1546 Ga tom Düvel. (Holst.) - Schütze, II, 1.

*1547 Gä zum Teif'l, no brauchst ken Pass. (Franken.)

*1548 Gang nomen (nach dem) Deuwel, dann stüss do auch geinen Helgen ömm. (Köln.) - Weyden, I, 4.

*1549 Geh' zum Teufel.

Jüd.-deutsch: Geh' zum Mag'snitsage. (Tendlau, 439.)

Holl.: Loop naar de Mookerheide. (Harrebomee, I, 297.)

Nach einem holländischen Schriftsteller (Niermeyer, Verh. over het booze wezen) hält der Teufel auf der Mookerheide, wie etwa in Deutschland auf dem Brocken, seine Conferenzen und Conseilsitzungen ab.

Lat.: Ad inferos proficisci. (Faselius, 6; Wiegand, 676.)

*1550 Gehe zum Teufel, so holt dich der Henker (Schinder) nicht.

Holl.: Ga in den naam des kievits, dan besch ... de ooige vaar u niet. (Harrebomee, I, 399b.)

*1551 Goa noam Düwel un lur (dat) Töwern. (Westf.)

*1552 Hat uns der Teufel mit Narren beschissen. - Schottel, 1116a.

*1553 He frett as de Düwel. - Dähnert, 94a.

Da dem Teufel alles Böse im ungewöhnlichen Masse zugeschrieben wird, so bezeichnet der Ausdruck: "as

[Spaltenumbruch] *1506 Er weiss einen (oder: den blauen) Teufel. (Nordböhmen.)

Um zu sagen: er weiss gar nichts davon.

*1507 Er weiss, wo der Teufel das Nest hat.

Frz.: Il a vu le coup. – Il en sait plus d'un. – Il endent le grimoire le jars. – Il entent pousser l'herbe. – Il ne se mouche pas du pied. – Il sait ce qu'en vaut l'aune. – Il sait le fin du fin. – Il sait plus que bréviaire. – Il sait plus ne son pain manger. – Il sait tirer les vers du nez. (Masson, 74.)

*1508 Er will den Teufel beten lehren.

*1509 Er will ohne des Teufels Dank dis oder jens sein.Schottel, 1118b.

*1510 Er würde dem Teufel kein Messer leihen, sich den Hals abzuschneiden.

Zur Schilderung eines ausgeprägten Geizhalses.

It.: Non darebbe îl coltello al diavolo per scannarsi. (Bohn I, 112.)

*1511 Er würde den Teufel aus der Haut treiben.

Holl.: Hij zou den duivel uit zijn vel doen springen. (Harrebomée, I, 166a.)

*1512 Er würde den Teufel fressen, wenn er gekocht wäre.

Holl.: Of hij den droes al mogt, wie zou hem u koken? (Harrebomée, I, 155b.)

*1513 Er würde den Teufel über Bord werfen.

Holl.: Hij zou den duivel over boord bruijen, of hem sliptouwtje geven. (Harrebomée, I, 166a.)

*1514 Er würde den Teufel und seine Grossmutter hineinfressen, wenn sie nicht zappelten.

Der Unersättliche, der Vielfrass.

Frz.: Il mangerait le diable et ses cornes.

*1515 Er würde sich dem Teufel verdingen.

Holl.: Hij zou den drommel om geld dienen. (Harrebomée, I, 155b.)

*1516 Er würde sich mit dem Teufel auf dem Eise jagen. (Ostpreuss.)

*1517 Es gaht di kein Tüfel a.

Auch: kei Dreck, kei Chatzechellen. (Sutermeister, 22.)

*1518 Es geht alles zum Teufel.

D. h. verloren. In der Herzegowina wird diese Redensart noch dadurch gesteigert, dass man den Teufel selbst mit verschwinden lässt, indem man sagt: Selbst vom Teufel bleibt keine Spur. (Hausfreund, XVI, 519, 78.)

*1519 Es hat faule Teufel.

„Pflegen die Spötter zu sagen, die das Gericht Gottes verachten.“ (Mathesy, I, 23a.)

*1520 Es hätte müssen ein sehr dummer Teufel sein, dem er eine Seele entführt hätte.

„Es hett müssen ein heylloser Teuffel sein, dem er ein Seel entführt hett, vnd gewiss ein blinder Pratenwender, dem er ein Praten gestolen hett.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 278.)

*1521 Es ist als wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt.Klix, 122.

Ein dürftiger, schmaler Bissen.

*1522 Es ist der alte Teufel blieben.Wurzbach II, 349.

*1523 Es ist der leibhaftige Teufel.

Ein im höchsten Grade bösartiger und boshafter Mensch, ein wahrer Satan.

Frz.: C'est un diable in carné. (Lendroy, 603.)

*1524 Es ist des Teufels Krötenperrüke.

„Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein, hängen dir böse Mäuler an, die dich verlügen u. s. w. sollen. Das merck, dass es alles heisset des Teuffels Krötenperück.“ (Luther's Werke, 1.)

*1525 Es ist ein dummer Teufel.

Wird in der Regel gebraucht, wenn jemand einen zweideutigen Zweck hat erreichen wollen, nicht aber Klugheit genug gehabt oder gezeigt, die dahin führenden Wege zu finden, und einzuschlagen. Es ist eine allgemeine Bemerkung, dass die abgefeimtesten Bösewichter bei Ausführung niederträchtiger Handlungen oft so albern und unbesonnen zu Werke gehen, dass sie sich auf der Stelle selbst verrathen. Ueber die Redensart: Dummer Teufel findet sich eine eingehende Betrachtung Breslauer Erzähler, 1809, S. 590 fg.

Frz.: C'est un bon diable. (Leroux, I, 7.)

*1526 Es ist ein eingefleischter Teufel.

Frz.: C'est un diable incarné, c'est un diable d'homme. – C'est un méchant diable. (Kritzinger, 233a.)

*1527 Es ist Ein Teufel. (Steiermark.)

Eins so schlimm wie das andere.

*1528 Es ist ein Teufel, der sich gewaschen hat.

„Die Cultur, die alle Welt beleckt, hat (auch) auf den Teufel sich erstreckt.“ (Goethe's Faust.)

*1529 Es ist ein Teufel in Engels(oder Menschen-)-gestalt.

[Spaltenumbruch] *1530 Es ist ein Teufel von einem Weibe.

Wie wir mit dieser Redensart eine sehr böse Frau bezeichnen, so geschieht es auch in Frankreich, Cette femme est un vrai diable, wo jeder Beruf, jedes Instrument den Teufel zum Patron hat, in manchen Fabriken heissen sogar die Lehrbuben Diabloties. Bon diable heisst ein Dandin oder sonst ein sanftes Individuum. Démon de beauté heisst ein blasirter Löwe des Tanzes. Wenn man vor einem gefährlichen Witzkopfe warnen will, sagt man: Il a l'esprit de tous les diables. Von einer schönen, geistreichen Frau heisst es: Belle comme un auge et elle a la de l'esprit comme un démon. Wenn ein Angeklagter nichts gestehen will: C'est le diable de confesser. Wenn jemand seinen Gläubiger oder den Stiefelputzer nicht bezahlt: C'est le diable pour obtenir de lui quelque argent. Wenn die Väter den Studenten nicht so viel Geld schicken, als diese verbrauchen, sagen diese: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Kritzinger, 374a.)

*1531 Es ist um des Teufels zu werden.

In dem Sinne von: Es ist um aus der Haut zu fahren, toll zu werden. Es ist um des Kukuks, um katholisch zu werden. Es ist, dass einem die Pfeife ausgeht.

*1532 Es ist z' vergliiche wie wenn der Tüfel us enem Engelsfäcke-n use luegti.Sutermeister, 72.

Fäcken = Flügel, Schos eines Kleides, auch Rocktasche. (Stalder, I, 348.)

*1533 Es jagt einer einn teuffel mit jr auss dem feld.Franck, II, 164b.

*1534 Es kann kein Teufel dahinter kommen.

Holl.: Geen duivel of zijne moer kan erachter komen. (Harrebomée, I, 164b.)

*1535 Es möcht der teuffel weynen.Franck, II, 55a.

*1536 Es muss ein eigner Teuffel seyn, der es so verkehre.Theatrum Diabolorum, Vorr. 3a.

„Pflegt man zu sagen, wenn ein Ding so gar vber zwerch gehet.“

*1537 Es müsste mit dem Teufel (oder: mit allen Teufeln) zugehen.

„Es müsste doch mit allen Teufeln zugehen, wenn dasselbe nicht auch bei der Sprache zu erzwingen sein sollte.“ (Deutsche Warte, Hildburghausen, I, 245.)

Frz.: Cela se fera, si le diable s'en mêle.

*1538 Es riecht (stinkt) nach des Teufels Bratküche.

*1539 Es stehet dem Teuffel im hindern Loch geschrieben.Luther's Tischr., Append.

*1540 Es träumt ihm vom Teufel.Eiselein, 592.

*1541 Es weren gut Teuffel nach jhme mahlen.Lehmann, 825, 1; Eiselein, 591; Simrock, 1022.

Von einer ungestalteten Person. In derselben Bedeutung sind bei Lehmann noch folgende Redensarten beigefügt: Er ist mit den kindern Israel durch die Wüste gegangen. Er ist auss der Hölle entlauffen. Stünd sein Angesicht an einer küchen, es würden keine Hund hineinkommen.

*1542 Et es în (ein) Deiwel. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 174, 143.

*1543 Fahr' dem Teufel in die Hand.Eiselein, 591.

*1544 Fahr' n'an Döbel und brik dat G'nick. (Holst.) – Schütze, II, 46.

Mhd.: Nû var hin, daz hiute der tiefel ûz dir kal. (Neidhart.)

*1545 Ga na'm Düwel.Dähnert, 93b.

Gehe mir aus den Augen.

*1546 Ga tom Düvel. (Holst.) – Schütze, II, 1.

*1547 Gä zum Teif'l, no brauchst ken Pass. (Franken.)

*1548 Gang nomen (nach dem) Deuwel, dann stüss do auch geinen Helgen ömm. (Köln.) – Weyden, I, 4.

*1549 Geh' zum Teufel.

Jüd.-deutsch: Geh' zum Mag'snitsage. (Tendlau, 439.)

Holl.: Loop naar de Mookerheide. (Harrebomée, I, 297.)

Nach einem holländischen Schriftsteller (Niermeyer, Verh. over het booze wezen) hält der Teufel auf der Mookerheide, wie etwa in Deutschland auf dem Brocken, seine Conferenzen und Conseilsitzungen ab.

Lat.: Ad inferos proficisci. (Faselius, 6; Wiegand, 676.)

*1550 Gehe zum Teufel, so holt dich der Henker (Schinder) nicht.

Holl.: Ga in den naam des kievits, dan besch ... de ooige vaar u niet. (Harrebomée, I, 399b.)

*1551 Goa noam Düwel un lur (dat) Töwern. (Westf.)

*1552 Hat uns der Teufel mit Narren beschissen.Schottel, 1116a.

*1553 He frett as de Düwel.Dähnert, 94a.

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[[562]/0568] *1506 Er weiss einen (oder: den blauen) Teufel. (Nordböhmen.) Um zu sagen: er weiss gar nichts davon. *1507 Er weiss, wo der Teufel das Nest hat. Frz.: Il a vu le coup. – Il en sait plus d'un. – Il endent le grimoire le jars. – Il entent pousser l'herbe. – Il ne se mouche pas du pied. – Il sait ce qu'en vaut l'aune. – Il sait le fin du fin. – Il sait plus que bréviaire. – Il sait plus ne son pain manger. – Il sait tirer les vers du nez. (Masson, 74.) *1508 Er will den Teufel beten lehren. *1509 Er will ohne des Teufels Dank dis oder jens sein. – Schottel, 1118b. *1510 Er würde dem Teufel kein Messer leihen, sich den Hals abzuschneiden. Zur Schilderung eines ausgeprägten Geizhalses. It.: Non darebbe îl coltello al diavolo per scannarsi. (Bohn I, 112.) *1511 Er würde den Teufel aus der Haut treiben. Holl.: Hij zou den duivel uit zijn vel doen springen. (Harrebomée, I, 166a.) *1512 Er würde den Teufel fressen, wenn er gekocht wäre. Holl.: Of hij den droes al mogt, wie zou hem u koken? (Harrebomée, I, 155b.) *1513 Er würde den Teufel über Bord werfen. Holl.: Hij zou den duivel over boord bruijen, of hem sliptouwtje geven. (Harrebomée, I, 166a.) *1514 Er würde den Teufel und seine Grossmutter hineinfressen, wenn sie nicht zappelten. Der Unersättliche, der Vielfrass. Frz.: Il mangerait le diable et ses cornes. *1515 Er würde sich dem Teufel verdingen. Holl.: Hij zou den drommel om geld dienen. (Harrebomée, I, 155b.) *1516 Er würde sich mit dem Teufel auf dem Eise jagen. (Ostpreuss.) *1517 Es gaht di kein Tüfel a. Auch: kei Dreck, kei Chatzechellen. (Sutermeister, 22.) *1518 Es geht alles zum Teufel. D. h. verloren. In der Herzegowina wird diese Redensart noch dadurch gesteigert, dass man den Teufel selbst mit verschwinden lässt, indem man sagt: Selbst vom Teufel bleibt keine Spur. (Hausfreund, XVI, 519, 78.) *1519 Es hat faule Teufel. „Pflegen die Spötter zu sagen, die das Gericht Gottes verachten.“ (Mathesy, I, 23a.) *1520 Es hätte müssen ein sehr dummer Teufel sein, dem er eine Seele entführt hätte. „Es hett müssen ein heylloser Teuffel sein, dem er ein Seel entführt hett, vnd gewiss ein blinder Pratenwender, dem er ein Praten gestolen hett.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 278.) *1521 Es ist als wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt. – Klix, 122. Ein dürftiger, schmaler Bissen. *1522 Es ist der alte Teufel blieben. – Wurzbach II, 349. *1523 Es ist der leibhaftige Teufel. Ein im höchsten Grade bösartiger und boshafter Mensch, ein wahrer Satan. Frz.: C'est un diable in carné. (Lendroy, 603.) *1524 Es ist des Teufels Krötenperrüke. „Wo die Teuffel nicht mehr können, geben sie böse Träume ein, hängen dir böse Mäuler an, die dich verlügen u. s. w. sollen. Das merck, dass es alles heisset des Teuffels Krötenperück.“ (Luther's Werke, 1.) *1525 Es ist ein dummer Teufel. Wird in der Regel gebraucht, wenn jemand einen zweideutigen Zweck hat erreichen wollen, nicht aber Klugheit genug gehabt oder gezeigt, die dahin führenden Wege zu finden, und einzuschlagen. Es ist eine allgemeine Bemerkung, dass die abgefeimtesten Bösewichter bei Ausführung niederträchtiger Handlungen oft so albern und unbesonnen zu Werke gehen, dass sie sich auf der Stelle selbst verrathen. Ueber die Redensart: Dummer Teufel findet sich eine eingehende Betrachtung Breslauer Erzähler, 1809, S. 590 fg. Frz.: C'est un bon diable. (Leroux, I, 7.) *1526 Es ist ein eingefleischter Teufel. Frz.: C'est un diable incarné, c'est un diable d'homme. – C'est un méchant diable. (Kritzinger, 233a.) *1527 Es ist Ein Teufel. (Steiermark.) Eins so schlimm wie das andere. *1528 Es ist ein Teufel, der sich gewaschen hat. „Die Cultur, die alle Welt beleckt, hat (auch) auf den Teufel sich erstreckt.“ (Goethe's Faust.) *1529 Es ist ein Teufel in Engels(oder Menschen-)-gestalt. *1530 Es ist ein Teufel von einem Weibe. Wie wir mit dieser Redensart eine sehr böse Frau bezeichnen, so geschieht es auch in Frankreich, Cette femme est un vrai diable, wo jeder Beruf, jedes Instrument den Teufel zum Patron hat, in manchen Fabriken heissen sogar die Lehrbuben Diabloties. Bon diable heisst ein Dandin oder sonst ein sanftes Individuum. Démon de beauté heisst ein blasirter Löwe des Tanzes. Wenn man vor einem gefährlichen Witzkopfe warnen will, sagt man: Il a l'esprit de tous les diables. Von einer schönen, geistreichen Frau heisst es: Belle comme un auge et elle a la de l'esprit comme un démon. Wenn ein Angeklagter nichts gestehen will: C'est le diable de confesser. Wenn jemand seinen Gläubiger oder den Stiefelputzer nicht bezahlt: C'est le diable pour obtenir de lui quelque argent. Wenn die Väter den Studenten nicht so viel Geld schicken, als diese verbrauchen, sagen diese: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Kritzinger, 374a.) *1531 Es ist um des Teufels zu werden. In dem Sinne von: Es ist um aus der Haut zu fahren, toll zu werden. Es ist um des Kukuks, um katholisch zu werden. Es ist, dass einem die Pfeife ausgeht. *1532 Es ist z' vergliiche wie wenn der Tüfel us enem Engelsfäcke-n use luegti. – Sutermeister, 72. Fäcken = Flügel, Schos eines Kleides, auch Rocktasche. (Stalder, I, 348.) *1533 Es jagt einer einn teuffel mit jr auss dem feld. – Franck, II, 164b. *1534 Es kann kein Teufel dahinter kommen. Holl.: Geen duivel of zijne moer kan erachter komen. (Harrebomée, I, 164b.) *1535 Es möcht der teuffel weynen. – Franck, II, 55a. *1536 Es muss ein eigner Teuffel seyn, der es so verkehre. – Theatrum Diabolorum, Vorr. 3a. „Pflegt man zu sagen, wenn ein Ding so gar vber zwerch gehet.“ *1537 Es müsste mit dem Teufel (oder: mit allen Teufeln) zugehen. „Es müsste doch mit allen Teufeln zugehen, wenn dasselbe nicht auch bei der Sprache zu erzwingen sein sollte.“ (Deutsche Warte, Hildburghausen, I, 245.) Frz.: Cela se fera, si le diable s'en mêle. *1538 Es riecht (stinkt) nach des Teufels Bratküche. *1539 Es stehet dem Teuffel im hindern Loch geschrieben. – Luther's Tischr., Append. *1540 Es träumt ihm vom Teufel. – Eiselein, 592. *1541 Es weren gut Teuffel nach jhme mahlen. – Lehmann, 825, 1; Eiselein, 591; Simrock, 1022. Von einer ungestalteten Person. In derselben Bedeutung sind bei Lehmann noch folgende Redensarten beigefügt: Er ist mit den kindern Israel durch die Wüste gegangen. Er ist auss der Hölle entlauffen. Stünd sein Angesicht an einer küchen, es würden keine Hund hineinkommen. *1542 Et es în (ein) Deiwel. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 174, 143. *1543 Fahr' dem Teufel in die Hand. – Eiselein, 591. *1544 Fahr' n'an Döbel und brik dat G'nick. (Holst.) – Schütze, II, 46. Mhd.: Nû var hin, daz hiute der tiefel ûz dir kal. (Neidhart.) *1545 Ga na'm Düwel. – Dähnert, 93b. Gehe mir aus den Augen. *1546 Ga tom Düvel. (Holst.) – Schütze, II, 1. *1547 Gä zum Teif'l, no brauchst ken Pass. (Franken.) *1548 Gang nomen (nach dem) Deuwel, dann stüss do auch geinen Helgen ömm. (Köln.) – Weyden, I, 4. *1549 Geh' zum Teufel. Jüd.-deutsch: Geh' zum Mag'snitsage. (Tendlau, 439.) Holl.: Loop naar de Mookerheide. (Harrebomée, I, 297.) Nach einem holländischen Schriftsteller (Niermeyer, Verh. over het booze wezen) hält der Teufel auf der Mookerheide, wie etwa in Deutschland auf dem Brocken, seine Conferenzen und Conseilsitzungen ab. Lat.: Ad inferos proficisci. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [562]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/568>, abgerufen am 06.10.2024.