Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] de Düvel" so viel als dieses Mass, als sehr arg. He frett, gnurrt, löppt, slet, spelt, stelt, stinkt, süppt u. s. w. as de Düvel bezeichnet also etwas das gewöhnliche Mass Ueberschreitendes. Er frisst, säuft u. s. w. wie der Teufel, er frisst und säuft sehr viel, mehr als ein gewöhnlicher Mensch. *1554 He glövet, dat de Düvel syn Oehm is. *1555 He hett dem Düwel de Gröwe utfrete. (Mockerau bei Graudenz.) Von dem, der einen fetten oder mit Ausschlag versehenen Mund hat. *1556 He hett des Düvels sin Komslag1. (Holst.) - Schütze, II, 366. 1) Consorten, Verkehr, Commerce. - Er hat einen grossen Anhang, allerlei, nur nicht des besten Schlages. *1557 He is half Düvel, half Minsk. (Ostfries.) - Kern, 1426; Hauskalender, IV. *1558 He nei flieh mi au der Tüfel. - Sutermeister, 14. *1559 He schrif den Deuwel en Bein af. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 185. *1560 He sitt up mi as de Düvel up de Seel. (Holst.) - Schütze, IV, 89. Er neckt, reizt mich, wie der Teufel die Seele. *1561 He sütt en Düvel leiker (ähnlicher) as en Kramsvagel. (S. Kerl 81, Schelm 147 und Spitzbube 18.) (Holst.) - Schütze, II, 342; Diermissen, 155. Von dem, der sich sonderbar gekleidet, maskirt hat. *1562 He verklagt den Düvel. - Schütze, I, 279. Er geht zur Beichte. *1563 He wart di den Düvel todriwen. - Dähnert, 93b. Er wird dir alles erdenkbare Uebel zufügen. *1564 He will dat mit Düvels Dank. - Dähnert, 94a. Er will es unter allen Umständen. *1565 Hei es den Düvel te kloik. (Deutz.) Ist ein Schlaukopf. *1566 Hei is dem Duivel uit der Kuitse1 hüppet. (Arnsberg.) - Für Marsberg: Firmenich, I, 321, 12. 1) Kötse, Kütse, Küetse, = ein Kober, den man auf dem Rücken trägt, eine Kiepe, ein Korb. *1567 Hei is osse de glöggenige Düwel. (Waldeck.) - Curtze, 359. *1568 Hei lopt den Düvel en Ben af. (Deutz.) Ist unermüdlich. *1569 Hier muss der Teufel im Spiel sein. "Der Teufel hat genug mit seinen eigenen Teufeleien zu thun, und ihr braucht ihm nicht obendrein Dinge aufzuhalsen, mit denen er nichts zu thun hat." (Walter Colton, Drei Jahre in Californien, Neuyork 1856.) *1570 Hin, dem Teufel in seinen Arsch. - Eiselein, 591. *1571 Hol' dich der Teufel. In Holstein sagt man dafür verhüllt: Hal di de D-odel. (Schütze, I, 227.) *1572 Hörst du den Teufel schon Holz scheiten? Wird dir schon bange? *1573 Huit (hat) de d'n Teufel wieder recht am Bändel. (Neresheim.) *1574 Huj Teuffel, schlag dem Fass den Boden aus, schliff ins Korn vnd fahr zum Tachfenster aus. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 359. *1575 I wolt, er wär' as Tüfels Chilbi. - Sutermeister, 26. *1576 Ich bin des Teufels. Sprichwörtliche Eid- und Fluchformel. *1577 Ich muss den Teufel verklagen. Beichten. *1578 Ich scher' mich einen blauen Teufel drum. - Mareta. Auf einem Trinkglase aus dem Jahre 1712 im Speisesaal des Schlosses Babelsberg befindet sich folgender Trinkspruch des Herrn von Bülow: "Weik, Düwel, weik, weik wit von mi, ick scher mi nich en Har um di, ick bin en meckelbörgsch Eddelmann, wat geit de Düwel min saupen an. Ick saup mit meinem Herrn Jesu Christ, wenn du, Düwel, ewig dörsten müsst, und drink mit em söt Kollerschal, wenn du sitzt in de Höllenqual." (Ueber Land und Meer, Stuttgart 1871, S. 19.) *1579 Ich will des Teufels sein! - Eiselein, 590. *1580 Ich will dir den Teufel austreiben. *1581 Ich will dir den Teuffel im Glass zeigen. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 180. *1582 Ich wollte, dass der Teufel käm' und brächt' ein' Sack voll Geld und dass er dich (mich) von hinnen nähm', dann wärst du (wär' ich) von der Welt. [Spaltenumbruch] *1583 Ich wollte dem Teuffel ein spritze vor die Nase halten, dass jhm die gantze Welt sollte zu enge werden. - Schottel, 1119a; Sailer, 362. Stolz. Drohung, besonders von Leuten in Schenken. *1584 Ich wollte lieber, dass mich der Teufel holte. Holl.: Ik had liver, dat mij de duivel haalde. (Harrebomee, I, 166a.) *1585 Ihr hoat immer a Teifel zu broaten. - Gomolcke, 614. *1586 Ik scher mi den Düvel um em. - Schütze, I, 278. *1587 Ik wet den Düvel davan. - Dähnert, 90b. Im Zorn: ich weiss nichts davon. *1588 Immer von einem Teufel zum andern. Holl.: Altijd van den eenen duivel of den anderen. (Harrebomee, I, 162b.) *1589 In aller Teuffel Namen. - Mathesy, 106b. *1590 In des Teufels Acht und Bann fallen. - Eiselein, 591. *1591 In dess Teuffels Namen. - Henisch, 640, 30. "D. i. ohn ewer glück vnd danck." Mhd.: So nym den phaffen des tufels namen. (Diocletian's Leben, 3612.) *1592 Ins drei Teufels Namen. - Braun, I, 4438. *1593 Ins Teufels Küche kommen. - Eiselein, 591; Körte, 5915; Wurzbach II, 347; Braun, I, 4460. Soll ursprünglich eine hannöversche Redensart sein, von einer Gegend voll jäher Felsen, zwischen Lauenstein und Koppenbrügge, welche seit uralter Zeit des Teufels Küche heisst. Jetzt in dem Sinne: in eine sehr üble, meist verantwortliche, durch schlimme Folgen charakterisirte Lage kommen. Die Engländer sagen von einem, der sich in eine ungerechte Sache, in ein strafbares Unternehmen einlässt, er fällt in Teufels Bratpfanne: He that falls in an evil cause, falls in the devils frying-pan. *1594 Ins Teuffels Bad fallen. - Mathesy, 282b. *1595 Ja, wenn der Teufel stirbt, aber ihm ist noch nicht wehe. Als Antwort z. B. auf die Frage, wann der Karge ein Almosen gebe. (Pauli Schimpff, 8.) *1596 Kan Teufel kauft kan Herrgott mehr. (Niederösterreich.) Klage der Heiligenbilderfabrikanten und Händler, wie auch derer, die mit der zunehmenden Aufklärung unzufrieden sind. *1597 Kein Teufel will etwas davon wissen. Holl.: Geen duivel mag ervan weten. (Harrebomee, I, 164b.) *1598 Leir ta den Teiwel Käinjt werjen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 735. *1599 Ma muss 'm Teufel iehra mol 's Genick brecha. - Birlinger, 1035. *1600 Ma steckt a Teufel ei. (Hirschberg.) In den Sack, in die Tasche u. s. w. wenn es sein muss, wenn es die Umstände und Verhältnisse erfordern. *1601 Mag er zum Teufel laufen. Holl.: Ik heb hem laten loopen voor den duivel. (Harrebomee, I, 166a.) *1602 Mags den Teuffel und seine Mutter verdrüsse. - Coler, 989a. "Thue recht, scheue niemand, das will ich, mag's den u. s. w." *1603 Man hat es mit dem Teufel und seiner Mutter zu thun. Holl.: Wij hebben daar met den donder en zijne moeder te doen gehad. (Harrebomee, I, 143a.) *1604 Man möchte des Teufels werden. - Eiselein, 590. *1605 Mich hat heut' Nacht der Teufel geritten. (Kurhessen.) - Mühlhause, S. 32. *1606 Mit dem kou mer 'n Teif'l uf freia Fald fanga. (Franken.) *1607 Mit dem (zum) Teufel und seiner Grossmutter. Auf die Frage: Mit wem oder wohin? Jüd.-deutsch: Mit Misemeschimes Eneklich (mit Schwernoths Enkelchen). (Tendlau, 64.) *1608 Mit des Teufels Mutter Wette laufen. - Eiselein, 591. *1609 'N Düwel ut'm Tornister g'huket sein. (Wolfenbüttel.) Von einem sehr gefährlichen Menschen. *1610 Nähm's der Tüfel, es ist wohr. - Sutermeister, 18. Betheuerungsformel. *1611 Ne, gnädiger Herr Düvel, ik frete ken Füer. Diese Redensart, welche sprichwörtlich zur Ablehnung gebraucht wurde, hat folgenden Ursprung. Unter dem Kurfürsten Friedrich von Brandenburg war der Rauchtaback erst bekannt worden. Man hielt ihn aber für [Spaltenumbruch] de Düvel“ so viel als dieses Mass, als sehr arg. He frett, gnurrt, löppt, slet, spêlt, stêlt, stinkt, süppt u. s. w. as de Düvel bezeichnet also etwas das gewöhnliche Mass Ueberschreitendes. Er frisst, säuft u. s. w. wie der Teufel, er frisst und säuft sehr viel, mehr als ein gewöhnlicher Mensch. *1554 He glövet, dat de Düvel syn Oehm is. *1555 He hett dem Düwel de Gröwe utfrete. (Mockerau bei Graudenz.) 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de Düvel“ so viel als dieses Mass, als sehr arg. He frett, gnurrt, löppt, slet, spêlt, stêlt, stinkt, süppt u. s. w. as de Düvel bezeichnet also etwas das gewöhnliche Mass Ueberschreitendes. Er frisst, säuft u. s. w. wie der Teufel, er frisst und säuft sehr viel, mehr als ein gewöhnlicher Mensch.
*1554 He glövet, dat de Düvel syn Oehm is.
*1555 He hett dem Düwel de Gröwe utfrete. (Mockerau bei Graudenz.)
Von dem, der einen fetten oder mit Ausschlag versehenen Mund hat.
*1556 He hett des Düvels sin Komslag1. (Holst.) – Schütze, II, 366.
1) Consorten, Verkehr, Commerce. – Er hat einen grossen Anhang, allerlei, nur nicht des besten Schlages.
*1557 He is half Düvel, half Minsk. (Ostfries.) – Kern, 1426; Hauskalender, IV.
*1558 He nei flieh mi au der Tüfel. – Sutermeister, 14.
*1559 He schrif den Deuwel en Bein af. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 185.
*1560 He sitt up mi as de Düvel up de Seel. (Holst.) – Schütze, IV, 89.
Er neckt, reizt mich, wie der Teufel die Seele.
*1561 He sütt en Düvel lîker (ähnlicher) as en Kramsvagel. (S. Kerl 81, Schelm 147 und Spitzbube 18.) (Holst.) – Schütze, II, 342; Diermissen, 155.
Von dem, der sich sonderbar gekleidet, maskirt hat.
*1562 He verklagt den Düvel. – Schütze, I, 279.
Er geht zur Beichte.
*1563 He wart di den Düvel todriwen. – Dähnert, 93b.
Er wird dir alles erdenkbare Uebel zufügen.
*1564 He will dat mit Düvels Dank. – Dähnert, 94a.
Er will es unter allen Umständen.
*1565 Hei es den Düvel te kloik. (Deutz.)
Ist ein Schlaukopf.
*1566 Hei is dem Duivel uit der Kuitse1 hüppet. (Arnsberg.) – Für Marsberg: Firmenich, I, 321, 12.
1) Kötse, Kütse, Küetse, = ein Kober, den man auf dem Rücken trägt, eine Kiepe, ein Korb.
*1567 Hei is osse de glöggenige Düwel. (Waldeck.) – Curtze, 359.
*1568 Hei lopt den Düvel en Bên af. (Deutz.)
Ist unermüdlich.
*1569 Hier muss der Teufel im Spiel sein.
„Der Teufel hat genug mit seinen eigenen Teufeleien zu thun, und ihr braucht ihm nicht obendrein Dinge aufzuhalsen, mit denen er nichts zu thun hat.“ (Walter Colton, Drei Jahre in Californien, Neuyork 1856.)
*1570 Hin, dem Teufel in seinen Arsch. – Eiselein, 591.
*1571 Hol' dich der Teufel.
In Holstein sagt man dafür verhüllt: Hâl di de D-odel. (Schütze, I, 227.)
*1572 Hörst du den Teufel schon Holz scheiten?
Wird dir schon bange?
*1573 Huit (hat) de d'n Teufel wieder recht am Bändel. (Neresheim.)
*1574 Huj Teuffel, schlag dem Fass den Boden aus, schliff ins Korn vnd fahr zum Tachfenster aus. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 359.
*1575 I wolt, er wär' as Tüfels Chilbi. – Sutermeister, 26.
*1576 Ich bin des Teufels.
Sprichwörtliche Eid- und Fluchformel.
*1577 Ich muss den Teufel verklagen.
Beichten.
*1578 Ich scher' mich einen blauen Teufel drum. – Mareta.
Auf einem Trinkglase aus dem Jahre 1712 im Speisesaal des Schlosses Babelsberg befindet sich folgender Trinkspruch des Herrn von Bülow: „Wîk, Düwel, wîk, wîk wit von mi, ick schêr mi nich ên Hâr um di, ick bin ên meckelbörgsch Eddelmann, wat geit de Düwel min sûpen an. Ick sûp mit meinem Herrn Jesu Christ, wenn du, Düwel, ewig dörsten müsst, und drink mit em söt Kollerschal, wenn du sitzt in de Höllenqual.“ (Ueber Land und Meer, Stuttgart 1871, S. 19.)
*1579 Ich will des Teufels sein! – Eiselein, 590.
*1580 Ich will dir den Teufel austreiben.
*1581 Ich will dir den Teuffel im Glass zeigen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 180.
*1582 Ich wollte, dass der Teufel käm' und brächt' ein' Sack voll Geld und dass er dich (mich) von hinnen nähm', dann wärst du (wär' ich) von der Welt.
*1583 Ich wollte dem Teuffel ein spritze vor die Nase halten, dass jhm die gantze Welt sollte zu enge werden. – Schottel, 1119a; Sailer, 362.
Stolz. Drohung, besonders von Leuten in Schenken.
*1584 Ich wollte lieber, dass mich der Teufel holte.
Holl.: Ik had liver, dat mij de duivel haalde. (Harrebomée, I, 166a.)
*1585 Ihr hoat immer a Teifel zu broaten. – Gomolcke, 614.
*1586 Ik scher mi den Düvel um em. – Schütze, I, 278.
*1587 Ik wêt den Düvel davan. – Dähnert, 90b.
Im Zorn: ich weiss nichts davon.
*1588 Immer von einem Teufel zum andern.
Holl.: Altijd van den eenen duivel of den anderen. (Harrebomée, I, 162b.)
*1589 In aller Teuffel Namen. – Mathesy, 106b.
*1590 In des Teufels Acht und Bann fallen. – Eiselein, 591.
*1591 In dess Teuffels Namen. – Henisch, 640, 30.
„D. i. ohn ewer glück vnd danck.“
Mhd.: So nym den phaffen des tufels namen. (Diocletian's Leben, 3612.)
*1592 Ins drei Teufels Namen. – Braun, I, 4438.
*1593 Ins Teufels Küche kommen. – Eiselein, 591; Körte, 5915; Wurzbach II, 347; Braun, I, 4460.
Soll ursprünglich eine hannöversche Redensart sein, von einer Gegend voll jäher Felsen, zwischen Lauenstein und Koppenbrügge, welche seit uralter Zeit des Teufels Küche heisst. Jetzt in dem Sinne: in eine sehr üble, meist verantwortliche, durch schlimme Folgen charakterisirte Lage kommen. Die Engländer sagen von einem, der sich in eine ungerechte Sache, in ein strafbares Unternehmen einlässt, er fällt in Teufels Bratpfanne: He that falls in an evil cause, falls in the devils frying-pan.
*1594 Ins Teuffels Bad fallen. – Mathesy, 282b.
*1595 Ja, wenn der Teufel stirbt, aber ihm ist noch nicht wehe.
Als Antwort z. B. auf die Frage, wann der Karge ein Almosen gebe. (Pauli Schimpff, 8.)
*1596 Kan Teufel kauft kan Herrgott mehr. (Niederösterreich.)
Klage der Heiligenbilderfabrikanten und Händler, wie auch derer, die mit der zunehmenden Aufklärung unzufrieden sind.
*1597 Kein Teufel will etwas davon wissen.
Holl.: Geen duivel mag ervan weten. (Harrebomée, I, 164b.)
*1598 Lîr tâ den Teiwel Käinjt werjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 735.
*1599 Ma muss 'm Teufel iehra mol 's Genick brecha. – Birlinger, 1035.
*1600 Ma steckt a Teufel ei. (Hirschberg.)
In den Sack, in die Tasche u. s. w. wenn es sein muss, wenn es die Umstände und Verhältnisse erfordern.
*1601 Mag er zum Teufel laufen.
Holl.: Ik heb hem laten loopen voor den duivel. (Harrebomée, I, 166a.)
*1602 Mags den Teuffel und seine Mutter verdrüsse. – Coler, 989a.
„Thue recht, scheue niemand, das will ich, mag's den u. s. w.“
*1603 Man hat es mit dem Teufel und seiner Mutter zu thun.
Holl.: Wij hebben daar met den donder en zijne moeder te doen gehad. (Harrebomée, I, 143a.)
*1604 Man möchte des Teufels werden. – Eiselein, 590.
*1605 Mich hat heut' Nacht der Teufel geritten. (Kurhessen.) – Mühlhause, S. 32.
*1606 Mit dem kou mer 'n Teif'l uf freia Fald fanga. (Franken.)
*1607 Mit dem (zum) Teufel und seiner Grossmutter.
Auf die Frage: Mit wem oder wohin?
Jüd.-deutsch: Mit Misemeschimes Eneklich (mit Schwernoths Enkelchen). (Tendlau, 64.)
*1608 Mit des Teufels Mutter Wette laufen. – Eiselein, 591.
*1609 'N Düwel ut'm Tornister g'huket sîn. (Wolfenbüttel.)
Von einem sehr gefährlichen Menschen.
*1610 Nähm's der Tüfel, es ist wohr. – Sutermeister, 18.
Betheuerungsformel.
*1611 Ne, gnädiger Herr Düvel, ik frête kên Füer.
Diese Redensart, welche sprichwörtlich zur Ablehnung gebraucht wurde, hat folgenden Ursprung. Unter dem Kurfürsten Friedrich von Brandenburg war der Rauchtaback erst bekannt worden. Man hielt ihn aber für
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