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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 228 Wuor der Vuoter schleit, do wiezt det fleisch; wuor e Fremder schleit, do fält et uof. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 552.

Wo der Vater schlägt, da wächst das Fleisch; wo ein Fremder schlägt, da fällt es ab.

*229 Auf Vaters Sohlen gehen. - Frischbier2, 3527.

D. i. barfuss.

*230 Chasch es dem Vater säge und der Mueter singe. - Sutermeister, 22.

Erwidert spottweise ein Geschwister dem andern, das beim Vater klagen will.

*231 Da hat dich dein Vater noch im Säckel herumgetragen. (Breslau.)

Da war an dich noch nicht zu denken, du Grünschnabel.

*232 Dam sei Voatter is off en Nössbam dersoff'n. (Henneberg.)

Von einem unehelichen Kinde, besonders wenn der Vater nicht zu ermitteln ist, sagt man: Sein Vater ist auf einem Nussbaum ersoffen. In der Eifel setzt man dafür Kirschbaum.

*233 Das hilft em Vater auf d' Muatter (Mamme). (Ulm.)

*234 Das können Vater und Sohn zusammen trinken, ohne sich dabei zu erzürnen.

*235 Dat äs senges Voter se Sahn. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 36, 82.

Der Sohn ist wie der Vater.

*236 Dat is Vaders Kind west. - Dähnert, 515b.

Er ist beim Vater gewesen, bis er geheirathet hat.

*237 Dear ist ganz sei Vater. (Ulm.)

Schlägt ganz seinem Vater nach.

*238 Dein Vater war kein Glaser (oder: ist dein Vater Glaser gewesen?). - Frischbier2, 1282.

Wenn jemand Licht oder Aussicht benimmt.

Jüd.-deutsch: Is um dein Tate (Vater) a Glaser?

*239 Dein Voda hat die 's Werf'n g'lernt, aber nit 's Treff'n. (Rott-Thal.)

*240 Der ist weder von Vater noch Mutter. (Lett.)

Wenn der Sohn den Aeltern nicht ähnlich ist.

*241 Der Vater ein Dudelbläser, der Sohn ein Trommelschläger. (Lit.)

*242 Der vater ist abermals kollern worden. - Agricola I, 650.

Wird von Kindern gebraucht, welche sich über die Strafe der Aeltern beschweren, sie tadeln.

*243 Der Vater sieht nicht wohl und die Mutter drückt ein Auge zu.

*244 Der Vater wird dir was mitbringen.

Ursprünglich zu Kindern, um sie zu beruhigen, wenn sie zu Hause bleiben müssen, dann scherzhaft auch zu Erwachsenen, wenn sie sich wegen Trennung betrüben. Jüdisch-deutsch in Warschau: Der Tate (Vater) wett dir mitbringen ganz Warsche.

*245 Der will seinen Vater lehren Kinder machen. (S. Ei 41.) - Simrock, 10803; Eiselein, 615.

Die Russen: Das Kalb will den Stier belehren, wie er auf die Kühe steigen müsse. (Altmann VI, 416.)

Engl.: Jack Sprat would teach his grandam to grope hens. (Gaal, 331.)

Holl.: Hij wil zijn vader kinderen leeren maken. - Hij wil zijn' vader leeren wateren. - Hij wil zijn' vader ontvoogden. (Harrebomee, II 356a.)

Lat.: Sus Minervam. (Cicero.) (Binder I, 1705; II, 3258; Seybold, 591; Philippi, II, 207; Hanzely, 13; Fischer, 221, 149.)

Ung.: A tyukmony okosb' akar lenni a' tyuknal. (Gaal, 331.)

*246 Er bläst nicht in des Vaters Horn.

Lat.: Haud canit paternos cantiones. (Frob., 347; Philippi, I, 174; Schonheim, II, 1; Tappius, 72b.)

*247 Er folgt seinem Vater wie ein Krebs seiner Mutter.

Dän.: Han fölger sin fader saa lige efter, som krabben sin moder. (Prov. dan., 191.)

*248 Er ist auff seines vatters hochzeit gewesen. - Franck, II, 34a; Mayer, II, 112; Braun, I, 4715.

Der Ueberkluge. (S. Floh 62.)

*249 Er ist der g'scheut Vater. - Sutermeister, 104.

*250 Er ist i des Vaters Muess und Brod. - Sutermeister, 101.

*251 Er ist nicht über seines Vaters Zaun gestiegen. - Parömiakon, 834.

*252 Er ist zu den Vätern gegangen.

Holl.: Hij is al voor langnaar de oudvaderen gereisd. (Harrebomee, II, 405a.)

[Spaltenumbruch] *253 Er kennt seinen eigenen Vater nicht.

Holl.: Hij weet op geene honderd man na, wie zijn vader is. (Harrebomee, II, 356a.)

*254 Er kommt seines Vaters Esel suchen.

Holl.: Hij komt zijns vaders esels zoeken. (Harrebomee, II, 356a.)

*255 Er war darbei, da jn sein vatter macht. (S. Floh 62 und Gras 73.) - Franck, II, 34a.

*256 Er weiss nicht einmal, ob er einen Vater hat. - Philippi, II, 17.

*257 Er weiss nicht, wie sein Vater heisst.

Lat.: Matris, ut capra dicitur. (Tappius, 89b.) - Ne patris quidem nomen dicere possit. (Erasm., 670; Philippi, II, 17; Tappius, 89b.)

*258 Er wil seinn vatter fromm machen. - Franck, II, 64a; Eiselein, 623.

"D. i. der sun regiert so vbel dass ieder man seinn vatter wider zu Rohm holet."

Holl.: Hij maakt zijn' vader tot een' goed' (eerlijk) man. (Harrebomee, II, 356a.)

Lat.: Quis parentum laudabit, nisi infelices filii. (Erasm., 200.)

*259 Er will seinen vatter zum frommen manne machen. - Tappius, 72a; Lange, 764; Lehmann, II, 125, 93.

Er schwelgt und dadurch erscheint seines Vaters Geiz als Tugend.

Holl.: Het is een goede zoon, hij wil zijnen vader deszelfs goeden naam niet benemen. (Harrebomee, II, 509a.)

*260 Er will seins vatters liedlin nit singen. - Tappius, 72a; Eyering, II, 248; Lehmann, II, 125, 94; Lange, 764; Sailer, 301.

Er schlägt dem Vater nicht nach, geht andere Wege, ist ihm unähnlich, hat einen andern Charakter.

Holl.: Hij slacht zijn' vader niet. (Harrebomee, II, 356a.)

*261 Er wird in seines Vaters Geschlecht keinen Zweifler bringen.

Ist ein Schwachkopf, dem kein neuer Gedanke entspringen wird.

Holl.: Hij zal geene twijfel aars in zijns vaders geslacht brengen. (Harrebomee, II, 356a.)

*262 Er wird seines Vaters graue Haare mit Schande in die Grube bringen.

Holl.: Hij zal zijns vaders grijze haren nog met schande doen ten grove dalen. (Harrebomee, II, 356a.)

*263 Er wird zu seinen Vätern gehen.

Holl.: Hij zal wel tot de vaderen komen. (Harrebomee, II, 356a.)

*264 Es ist der ei baar Vater. - Sutermeister, 104.

*265 Es ist der rechte vater. - Agricola I, 638.

Von dem, der seinem Vater sehr ähnlich ist "ynn geberden, gestalt, handel vnd wandel."

*266 Ich hab's von meinem Vater (geerbt, gehört u. s. w.). - Eiselein, 615.

*267 In Vaters Schuhen gehen.

Holl.: Hij gaat in vaders schoenen. - Hij heeft een aardje naar zijn voartje. (Harrebomee, II, 356a.)

*268 Lehre du deinen Vater Kinder zeugen. - Moscherosch, 511.

Frz.: Veux tu apprendre a fils de pescheur a manger poisson. (Moscherosch, 511.)

*269 Mei Voater hat mich nich larnen oassem ledigen Kruge trinken. - Robinson, 603; Gomolcke, 781; Frommann, III, 413, 491; hochdeutsch bei Simrock, 10808.

*270 Meie Vader is ken Pape (Geistlicher) west. - Schütze, III, 192; Dähnert, 344a.

Wenn einer etwas nicht zweimal sagen will.

*271 Se Voter fiert mät dem Pleag (Pflug). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 37, 92.

Um zu sagen, er ist ein Bauernsohn.

*272 Sei Voater is wul ke Gloaser gewast. - Gomolcke, 905; Frommann, III, 245, 123.

*273 Sein Vater hiess Narration, die Mutter Narreburga. - Murner, Vom gr. luth. Narren.

*274 Sein Vater ist nicht weit her, und seine Mutter hat nicht weit heim. - Parömiakon, 1411.

*275 Sein Vater ist wol kein Glaser gewesen, dass er sich so im Lichten steht.

*276 Sein Vater macht bimlibum.

Ist ein Böttcher, oder: ist erhängt.

*277 Sein Vater thät sich im Grabe umkehren, wenn er 's wüsste. (Nürtingen.)

Wie es sein liederlicher Sohn treibt oder wie es ihm geht.

[Spaltenumbruch] 228 Wuor der Vuoter schlît, do wiezt det flîsch; wuor e Fremder schlît, do fält et uof. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 552.

Wo der Vater schlägt, da wächst das Fleisch; wo ein Fremder schlägt, da fällt es ab.

*229 Auf Vaters Sohlen gehen.Frischbier2, 3527.

D. i. barfuss.

*230 Chasch es dem Vater säge und der Mueter singe.Sutermeister, 22.

Erwidert spottweise ein Geschwister dem andern, das beim Vater klagen will.

*231 Da hat dich dein Vater noch im Säckel herumgetragen. (Breslau.)

Da war an dich noch nicht zu denken, du Grünschnabel.

*232 Dam sei Voatter is off en Nössbâm dersoff'n. (Henneberg.)

Von einem unehelichen Kinde, besonders wenn der Vater nicht zu ermitteln ist, sagt man: Sein Vater ist auf einem Nussbaum ersoffen. In der Eifel setzt man dafür Kirschbaum.

*233 Das hilft em Vater auf d' Muatter (Mamme). (Ulm.)

*234 Das können Vater und Sohn zusammen trinken, ohne sich dabei zu erzürnen.

*235 Dât äs senges Vôter se Sâhn. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 36, 82.

Der Sohn ist wie der Vater.

*236 Dat is Vaders Kind wêst.Dähnert, 515b.

Er ist beim Vater gewesen, bis er geheirathet hat.

*237 Dear ist ganz sei Vater. (Ulm.)

Schlägt ganz seinem Vater nach.

*238 Dein Vater war kein Glaser (oder: ist dein Vater Glaser gewesen?).Frischbier2, 1282.

Wenn jemand Licht oder Aussicht benimmt.

Jüd.-deutsch: Is um dein Tate (Vater) a Gláser?

*239 Dein Voda hat die 's Werf'n g'lernt, aber nit 's Treff'n. (Rott-Thal.)

*240 Der ist weder von Vater noch Mutter. (Lett.)

Wenn der Sohn den Aeltern nicht ähnlich ist.

*241 Der Vater ein Dudelbläser, der Sohn ein Trommelschläger. (Lit.)

*242 Der vater ist abermals kollern worden.Agricola I, 650.

Wird von Kindern gebraucht, welche sich über die Strafe der Aeltern beschweren, sie tadeln.

*243 Der Vater sieht nicht wohl und die Mutter drückt ein Auge zu.

*244 Der Vater wird dir was mitbringen.

Ursprünglich zu Kindern, um sie zu beruhigen, wenn sie zu Hause bleiben müssen, dann scherzhaft auch zu Erwachsenen, wenn sie sich wegen Trennung betrüben. Jüdisch-deutsch in Warschau: Der Tate (Vater) wett dir mitbringen ganz Warsche.

*245 Der will seinen Vater lehren Kinder machen. (S. Ei 41.) – Simrock, 10803; Eiselein, 615.

Die Russen: Das Kalb will den Stier belehren, wie er auf die Kühe steigen müsse. (Altmann VI, 416.)

Engl.: Jack Sprat would teach his grandam to grope hens. (Gaal, 331.)

Holl.: Hij wil zijn vader kinderen leeren maken. – Hij wil zijn' vader leeren wateren. – Hij wil zijn' vader ontvoogden. (Harrebomée, II 356a.)

Lat.: Sus Minervam. (Cicero.) (Binder I, 1705; II, 3258; Seybold, 591; Philippi, II, 207; Hanzely, 13; Fischer, 221, 149.)

Ung.: A tyúkmony okosb' akar lenni a' tyúknál. (Gaal, 331.)

*246 Er bläst nicht in des Vaters Horn.

Lat.: Haud canit paternos cantiones. (Frob., 347; Philippi, I, 174; Schonheim, II, 1; Tappius, 72b.)

*247 Er folgt seinem Vater wie ein Krebs seiner Mutter.

Dän.: Han følger sin fader saa lige efter, som krabben sin moder. (Prov. dan., 191.)

*248 Er ist auff seines vatters hochzeit gewesen.Franck, II, 34a; Mayer, II, 112; Braun, I, 4715.

Der Ueberkluge. (S. Floh 62.)

*249 Er ist der g'scheut Vater.Sutermeister, 104.

*250 Er ist i des Vaters Muess und Brod.Sutermeister, 101.

*251 Er ist nicht über seines Vaters Zaun gestiegen.Parömiakon, 834.

*252 Er ist zu den Vätern gegangen.

Holl.: Hij is al voor langnaar de oudvaderen gereisd. (Harrebomée, II, 405a.)

[Spaltenumbruch] *253 Er kennt seinen eigenen Vater nicht.

Holl.: Hij weet op geene honderd man na, wie zijn vader is. (Harrebomée, II, 356a.)

*254 Er kommt seines Vaters Esel suchen.

Holl.: Hij komt zijns vaders esels zoeken. (Harrebomée, II, 356a.)

*255 Er war darbei, da jn sein vatter macht. (S. Floh 62 und Gras 73.) – Franck, II, 34a.

*256 Er weiss nicht einmal, ob er einen Vater hat.Philippi, II, 17.

*257 Er weiss nicht, wie sein Vater heisst.

Lat.: Matris, ut capra dicitur. (Tappius, 89b.) – Ne patris quidem nomen dicere possit. (Erasm., 670; Philippi, II, 17; Tappius, 89b.)

*258 Er wil seinn vatter fromm machen.Franck, II, 64a; Eiselein, 623.

„D. i. der sun regiert so vbel dass ieder man seinn vatter wider zu Rohm holet.“

Holl.: Hij maakt zijn' vader tot een' goed' (eerlijk) man. (Harrebomée, II, 356a.)

Lat.: Quis parentum laudabit, nisi infelices filii. (Erasm., 200.)

*259 Er will seinen vatter zum frommen manne machen.Tappius, 72a; Lange, 764; Lehmann, II, 125, 93.

Er schwelgt und dadurch erscheint seines Vaters Geiz als Tugend.

Holl.: Het is een goede zoon, hij wil zijnen vader deszelfs goeden naam niet benemen. (Harrebomée, II, 509a.)

*260 Er will seins vatters liedlin nit singen.Tappius, 72a; Eyering, II, 248; Lehmann, II, 125, 94; Lange, 764; Sailer, 301.

Er schlägt dem Vater nicht nach, geht andere Wege, ist ihm unähnlich, hat einen andern Charakter.

Holl.: Hij slacht zijn' vader niet. (Harrebomée, II, 356a.)

*261 Er wird in seines Vaters Geschlecht keinen Zweifler bringen.

Ist ein Schwachkopf, dem kein neuer Gedanke entspringen wird.

Holl.: Hij zal geene twijfel aars in zijns vaders geslacht brengen. (Harrebomée, II, 356a.)

*262 Er wird seines Vaters graue Haare mit Schande in die Grube bringen.

Holl.: Hij zal zijns vaders grijze haren nog met schande doen ten grove dalen. (Harrebomée, II, 356a.)

*263 Er wird zu seinen Vätern gehen.

Holl.: Hij zal wel tot de vaderen komen. (Harrebomée, II, 356a.)

*264 Es ist der ei baar Vater.Sutermeister, 104.

*265 Es ist der rechte vater.Agricola I, 638.

Von dem, der seinem Vater sehr ähnlich ist „ynn geberden, gestalt, handel vnd wandel.“

*266 Ich hab's von meinem Vater (geerbt, gehört u. s. w.).Eiselein, 615.

*267 In Vaters Schuhen gehen.

Holl.: Hij gaat in vaders schoenen. – Hij heeft een aardje naar zijn voârtje. (Harrebomée, II, 356a.)

*268 Lehre du deinen Vater Kinder zeugen.Moscherosch, 511.

Frz.: Veux tu apprendre a fils de pescheur a manger poisson. (Moscherosch, 511.)

*269 Mei Voater hat mich nich larnen oassem ledigen Kruge trinken.Robinson, 603; Gomolcke, 781; Frommann, III, 413, 491; hochdeutsch bei Simrock, 10808.

*270 Mîe Vader is kên Pape (Geistlicher) west.Schütze, III, 192; Dähnert, 344a.

Wenn einer etwas nicht zweimal sagen will.

*271 Se Vôter fiert mät dem Pleag (Pflug). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 92.

Um zu sagen, er ist ein Bauernsohn.

*272 Sei Voater is wul ke Gloaser gewast.Gomolcke, 905; Frommann, III, 245, 123.

*273 Sein Vater hiess Narration, die Mutter Narreburga.Murner, Vom gr. luth. Narren.

*274 Sein Vater ist nicht weit her, und seine Mutter hat nicht weit heim.Parömiakon, 1411.

*275 Sein Vater ist wol kein Glaser gewesen, dass er sich so im Lichten steht.

*276 Sein Vater macht bimlibum.

Ist ein Böttcher, oder: ist erhängt.

*277 Sein Vater thät sich im Grabe umkehren, wenn er 's wüsste. (Nürtingen.)

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[[758]/0764] 228 Wuor der Vuoter schlît, do wiezt det flîsch; wuor e Fremder schlît, do fält et uof. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 552. Wo der Vater schlägt, da wächst das Fleisch; wo ein Fremder schlägt, da fällt es ab. *229 Auf Vaters Sohlen gehen. – Frischbier2, 3527. D. i. barfuss. *230 Chasch es dem Vater säge und der Mueter singe. – Sutermeister, 22. Erwidert spottweise ein Geschwister dem andern, das beim Vater klagen will. *231 Da hat dich dein Vater noch im Säckel herumgetragen. (Breslau.) Da war an dich noch nicht zu denken, du Grünschnabel. *232 Dam sei Voatter is off en Nössbâm dersoff'n. (Henneberg.) Von einem unehelichen Kinde, besonders wenn der Vater nicht zu ermitteln ist, sagt man: Sein Vater ist auf einem Nussbaum ersoffen. In der Eifel setzt man dafür Kirschbaum. *233 Das hilft em Vater auf d' Muatter (Mamme). (Ulm.) *234 Das können Vater und Sohn zusammen trinken, ohne sich dabei zu erzürnen. *235 Dât äs senges Vôter se Sâhn. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 36, 82. Der Sohn ist wie der Vater. *236 Dat is Vaders Kind wêst. – Dähnert, 515b. Er ist beim Vater gewesen, bis er geheirathet hat. *237 Dear ist ganz sei Vater. (Ulm.) Schlägt ganz seinem Vater nach. *238 Dein Vater war kein Glaser (oder: ist dein Vater Glaser gewesen?). – Frischbier2, 1282. Wenn jemand Licht oder Aussicht benimmt. Jüd.-deutsch: Is um dein Tate (Vater) a Gláser? *239 Dein Voda hat die 's Werf'n g'lernt, aber nit 's Treff'n. (Rott-Thal.) *240 Der ist weder von Vater noch Mutter. (Lett.) Wenn der Sohn den Aeltern nicht ähnlich ist. *241 Der Vater ein Dudelbläser, der Sohn ein Trommelschläger. (Lit.) *242 Der vater ist abermals kollern worden. – Agricola I, 650. Wird von Kindern gebraucht, welche sich über die Strafe der Aeltern beschweren, sie tadeln. *243 Der Vater sieht nicht wohl und die Mutter drückt ein Auge zu. *244 Der Vater wird dir was mitbringen. Ursprünglich zu Kindern, um sie zu beruhigen, wenn sie zu Hause bleiben müssen, dann scherzhaft auch zu Erwachsenen, wenn sie sich wegen Trennung betrüben. Jüdisch-deutsch in Warschau: Der Tate (Vater) wett dir mitbringen ganz Warsche. *245 Der will seinen Vater lehren Kinder machen. (S. Ei 41.) – Simrock, 10803; Eiselein, 615. Die Russen: Das Kalb will den Stier belehren, wie er auf die Kühe steigen müsse. (Altmann VI, 416.) Engl.: Jack Sprat would teach his grandam to grope hens. (Gaal, 331.) Holl.: Hij wil zijn vader kinderen leeren maken. – Hij wil zijn' vader leeren wateren. – Hij wil zijn' vader ontvoogden. (Harrebomée, II 356a.) Lat.: Sus Minervam. (Cicero.) (Binder I, 1705; II, 3258; Seybold, 591; Philippi, II, 207; Hanzely, 13; Fischer, 221, 149.) Ung.: A tyúkmony okosb' akar lenni a' tyúknál. (Gaal, 331.) *246 Er bläst nicht in des Vaters Horn. Lat.: Haud canit paternos cantiones. (Frob., 347; Philippi, I, 174; Schonheim, II, 1; Tappius, 72b.) *247 Er folgt seinem Vater wie ein Krebs seiner Mutter. Dän.: Han følger sin fader saa lige efter, som krabben sin moder. (Prov. dan., 191.) *248 Er ist auff seines vatters hochzeit gewesen. – Franck, II, 34a; Mayer, II, 112; Braun, I, 4715. Der Ueberkluge. (S. Floh 62.) *249 Er ist der g'scheut Vater. – Sutermeister, 104. *250 Er ist i des Vaters Muess und Brod. – Sutermeister, 101. *251 Er ist nicht über seines Vaters Zaun gestiegen. – Parömiakon, 834. *252 Er ist zu den Vätern gegangen. Holl.: Hij is al voor langnaar de oudvaderen gereisd. (Harrebomée, II, 405a.) *253 Er kennt seinen eigenen Vater nicht. Holl.: Hij weet op geene honderd man na, wie zijn vader is. (Harrebomée, II, 356a.) *254 Er kommt seines Vaters Esel suchen. Holl.: Hij komt zijns vaders esels zoeken. (Harrebomée, II, 356a.) *255 Er war darbei, da jn sein vatter macht. (S. Floh 62 und Gras 73.) – Franck, II, 34a. *256 Er weiss nicht einmal, ob er einen Vater hat. – Philippi, II, 17. *257 Er weiss nicht, wie sein Vater heisst. Lat.: Matris, ut capra dicitur. (Tappius, 89b.) – Ne patris quidem nomen dicere possit. (Erasm., 670; Philippi, II, 17; Tappius, 89b.) *258 Er wil seinn vatter fromm machen. – Franck, II, 64a; Eiselein, 623. „D. i. der sun regiert so vbel dass ieder man seinn vatter wider zu Rohm holet.“ Holl.: Hij maakt zijn' vader tot een' goed' (eerlijk) man. (Harrebomée, II, 356a.) Lat.: Quis parentum laudabit, nisi infelices filii. (Erasm., 200.) *259 Er will seinen vatter zum frommen manne machen. – Tappius, 72a; Lange, 764; Lehmann, II, 125, 93. Er schwelgt und dadurch erscheint seines Vaters Geiz als Tugend. Holl.: Het is een goede zoon, hij wil zijnen vader deszelfs goeden naam niet benemen. 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Von dem, der seinem Vater sehr ähnlich ist „ynn geberden, gestalt, handel vnd wandel.“ *266 Ich hab's von meinem Vater (geerbt, gehört u. s. w.). – Eiselein, 615. *267 In Vaters Schuhen gehen. Holl.: Hij gaat in vaders schoenen. – Hij heeft een aardje naar zijn voârtje. (Harrebomée, II, 356a.) *268 Lehre du deinen Vater Kinder zeugen. – Moscherosch, 511. Frz.: Veux tu apprendre a fils de pescheur a manger poisson. (Moscherosch, 511.) *269 Mei Voater hat mich nich larnen oassem ledigen Kruge trinken. – Robinson, 603; Gomolcke, 781; Frommann, III, 413, 491; hochdeutsch bei Simrock, 10808. *270 Mîe Vader is kên Pape (Geistlicher) west. – Schütze, III, 192; Dähnert, 344a. Wenn einer etwas nicht zweimal sagen will. *271 Se Vôter fiert mät dem Pleag (Pflug). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 37, 92. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [758]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/764>, abgerufen am 22.11.2024.