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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 71 Wer (zu) viel verlangt, bekommt gar nichts. - Bohemia, 1872, Nr. 275.

Engl.: All covet, all lose.

Frz.: Qui veut tout, n'a rien.

It.: Chi troppo vuole, niente ha. - Chi tutto vuole, tutto perde. (Bohn I, 86.)

Lat.: Qui totum vult, totum perdit.

Schwed.: Den sem gapar efter mycket, mister ofta hela stycket. (Marin, 8.)

72 Wer z' vil will, chond z' lötzel öber. - Tobler, 302.

73 Wer z' vil will han, dem z' lützel werde. - Sutermeister, 134.

74 Wer zu viel fasst, lässt viel fallen. - Masson, 160.

Frz.: Par trop presser l'anguille on la perd. - Qui tout convite, tout perd. - Qui trop embrasse, mal etreint.

It.: Chi troppo abbraccia nulla stringe. (Masson, 169.)

Span.: Quien mucho abarca, poco abrieta. - Quien todo lo quiere, todo lo pierde. (Masson, 170.)

75 Wer zu viel fasst, zu wenig fasst.

Wer viel auf einmal unternimmt, bringt wenig zu Stande.

It.: Chi molto abbraccia, poco stringe.

76 Wer zu viel haben will, dem wird zu wenig. - Pauli, Schimpff, 63.

77 Wer zu viel will, der erhält (bekommt, hat, dem wird) nichts. - Eiselein, 493.

"Wer zuviel wil, den wird gemeinlich zu wenig vnd ist auch billich."

Böhm.: Kdo chce prilis mnoho, nemiva nic.

Lat.: Qui lucra lente fugit, damna repente subit. (Loci comm., 16.)

78 Wer zu vil wil han, dem wirt zu wenig. - Franck, I, 84b, 87a u. 143b; II, 110a; Schottel, 1127b; Eyering, I, 257 u. 612.

Dän.: Hvo for meget vil have, faaer undertiden for lidet. (Prov. dan., 181.)

Poln.: Chcac zbyt wielkj kes polknac, mozna sie uda wic. Kto wiele obejmuje, malo sciska. (Masson, 169.)

79 Wo nicht viel zum besten ist, bleibt nicht viel über.

Lat.: Curtae semper nescio quid abest rei. (Horaz.) (Philippi, I, 108.)

80 Wo viel ist, da begehrt man immer mehr. - Simplic., 454.

81 Wo viel ist, da will auch viel hin. - Eiselein, 620; Simrock, 10967; Körte, 6911; Braun, I, 4783.

Engl.: Spend and God will send. (Bohn II, 134.)

Frz.: A que chapon mange, chapon lui vient.

Lat.: Cui sunt multa bona, huic dantur plurima dona. (Eiselein, 620.) - Dantur opes nullis nunc, nisi divitibus.

Schwed.: Den mycket har, far alltid mer. (Marin, 7.)

82 Wo veil äs, sumelt sich äinjde noch mei. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 740.

83 Ze vil äs agesangt. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 849.

"Zuviel ist vngesund, sprechen die Deutschen." (Wicelius, Dialogorum.)

84 Zu viel, aber nicht genug.

Holl.: Al te vele en is niet ghenoech. (Tunn., 4, 14; Harrebomee, II, 365b.)

Lat.: Non satis est nimium, nam venit in vicium. (Fallersleben, 66.)

85 Zu viel an zu wing is immer e Ding. (Schles.) - Weinhold, 104; Boebel, 142.

Dän.: For meget og for lidt ford aerder aldting. (Prov. dan., 23.)

It.: Ogni estremitu e un vizio. (Pazzaglia, 114, 1 u. 415, 8.)

Lat.: Est modus in rebus.

86 Zu viel hat kein Ehr. - Petri, II, 828.

87 Zu viel ist bitter (ungesund), und wenn's lauter Honig wäre. - Eiselein, 620; Geiler, Alsatia, 1862-67, 443; Braun, I, 4780.

Böhm.: Vse vhod dobro, co prilis nezdravo. (Celakovsky, 83.)

Engl.: Much would have more. (Gaal, 1412.)

Lat.: Multa petentibus desunt multa. (Gaal, 1412.)

Poln.: Czega nad to, i swinie niejedza. (Celakovsky, 83.)

88 Zu viel ist Satans Spiel. - Körte, 7183.

Jedes Zuviel ist nachtheilig.

Engl.: Too much of one thing is good for nothing. (Gaal, 1622.)

Lat.: Curtae semper quid abest rei. (Seybold, 110.) - Ne quid nimis. (Gaal, 1622.) - Omne nimium non bonum. (Faselius, 186; Schulbl., 479.) - Omne nimium vertitur in vitium. (Seybold, 406; Neander, 90; Eiselein, 620; Gaal, 623; Binder II, 2372.) - Omne nocet nimium. (Binder II, 2372.)

89 Zu viel ist zu viel und zu wenig ist nicht genug.

It.: Il troppo si guasta, e 'l poco non basta. (Pazzaglia, 381, 4.)

[Spaltenumbruch] 90 Zu viel macht aus der Tugend ein Laster.

It.: Per l'eccesso la virtu diventa vizio. (Pazzaglia, 415, 5.)

91 Zu viel muss bald brechen. - Petri, II, 828.

Dän.: For meget nedsaenker skibet. - For meget tynger vognen i stykker. (Prov. dan., 181.)

92 Zu viel verdirbt all Spiel.

Mhd.: Ze vil wüstet all spil. (Vintler.) (Zingerle, 29.)

93 Zu vil ist nicht genug. - Henisch, 1500, 61.

Lat.: Nil nimium satis est. (Henisch, 1500, 61.)

94 Zu vil ist vngesund. - Franck, I, 50a, 57b, 75a, 90a u. 146; II, 82a; Gruter, I, 89; III, 119; Latendorf II, 33; Mathesy, I, 50b; Eiselein, 620.

Ill.: Kaj je prevec, ni s kruhom dobro. (Celakovsky, 83.)

Lat.: Crambe bis cocta mors est. (Körte, I, 78a.) - Ne quid nimium. (Chaos, 199.) - Difficile, divitem esse temperantem, et temperantem afficere divitiis. (Chaos, 882.)

Poln.: Co nazbyt, to nie krasno. (Celakovsky, 83.)

Schwed.: Alt för mycket är osund. (Grubb, 23.)

95 Zu vil zerreisst den sack. - Franck, I, 143b; Grubb, 23.

It.: Il troppo non e mai sano. - Il troppo si bia sima in ogni cosa. (Pazzaglia, 381, 1 u. 3.)

Poln.: Kto ma wszystkiego dosc, jeszczc e wiecej chce. (Lompa, 16.)

*96 Affel (so viel) ond e Chrätli voll. (Appenzell.)

Chrätli = kleiner, milchtopfförmiger Korb, den die Kinder beim Beereneinsammeln gebrauchen. Eine Redensart, die nichts heisst; als: "so viel", und die man nur als scherzhafte Zugabe beim Geben oder Bezeichnen gebraucht, oder als Antwort auf die Frage: Wie viel? anwendet, wofür auch die Redensart: Sibezähni und es Chrättli voll, üblich ist. (Vgl. Sutermeister, 10.) Man hat in der Schweiz fast auf jedes Fragewort derartige sprichwörtlich gewordene Antworten; a. a. O. findet sich eine Zusammenstellung der dort üblichen Fragen mit den Redensarten und Ausdrücken, die als Erwiderungen im Volksmunde gebraucht zu werden pflegen: Wie? Chrüzwiis und überzwerch. Wie weit? Bis in alten Kaiser in Basel. Wie alt? Der Kopf ist so alt as es F., und 's F. het noch nie zehnet. Warum? Nienerum. Asdorum. Wenn i pfeife so chumm. Auch: Vo wäge vui und nesba. Worom? Wägen Färber im Schönagrond. (S. Was, Wer und Wo.)

*97 Das ist gerade so viel, als wenn zwei kommen und bringen nichts.

Holl.: Het is zooveel als twee, die kwamen en niet bragten. (Harrebomee, II, 349b.)

*98 Das ist gerade so viel wie ein Tropfen Wasser auf einen heissen Stein.

Holl.: Dat is zooveel als een roemer wijn voor een' nathals. (Harrebomee, II, 224a.)

*99 Das ist noch so viel, als eine Braut weint. (Braunschweig.)

Wird z. B. gebraucht, wenn beim Zeug ausringen nur noch wenige Tropfen herauskommen.

*100 Das ist so viel, als ein Schluck Wein für einen Saufbold.

Holl.: Dat is zooveel, als een roemer wijn voor een' nathals. (Harrebomee, II, 116.)

*101 Das ist so viel als zween Pfaffen im Dom zu Köln.

"Ein Trinkbruder sagt, ein paar kannen Wein wären eben so viel in seinem magen als zween Pfaffen im Thom zu Cöln, denselben mit jhren gesang zu erfüllen." (Zinkgref, IV, 157.)

*102 Das ist viel und noch was.

*103 Das ist zu viel auf einen Bissen.

*104 Dat ies so viel, äs wann 'n Kau 'ne Elwerte slücket. (Westf.)

Frz.: C'est un grain de millet a la bouche d'une ane. (Leroux, I, 49.)

*105 Dat is even so vel as kumm her, un do 't noch mal. - Richey, 108; Schütze, II, 218.

Von einem vergeblichen Thun.

*106 Dat is grade so viel, äs wenn twei kuemet un bringet niks. (Westf.)

*107 Dat is nett so vel, as Knicker in Antjemes Ers. - Eichwald, 43; Frommann, II, 537, 159; Hauskalender, III.

*108 Dat is so väl, as wenn mei 'ne Mügg steckt. - Schiller, III, 30b.

Aehnlich sagt Wolfram von Eschenbach (Willehalm, 235, 8): "Daz aht ich, als ein kleine breme viele auf einen grozen aur." (Vgl. auch Zingerle, Ueber die bildliche Verstärkung der Negation bei mittelhochdeutschen Dichtern in den Sitzungsberichten der wiener Akademie der Wissenschaften, 39, 460.) (S. Mückenauge.)

[Spaltenumbruch] 71 Wer (zu) viel verlangt, bekommt gar nichts.Bohemia, 1872, Nr. 275.

Engl.: All covet, all lose.

Frz.: Qui veut tout, n'a rien.

It.: Chi troppo vuole, niente ha. – Chi tutto vuole, tutto perde. (Bohn I, 86.)

Lat.: Qui totum vult, totum perdit.

Schwed.: Den sem gapar efter mycket, mister ofta hela stycket. (Marin, 8.)

72 Wer z' vil will, chond z' lötzel öber.Tobler, 302.

73 Wer z' vil will han, dem z' lützel werde.Sutermeister, 134.

74 Wer zu viel fasst, lässt viel fallen.Masson, 160.

Frz.: Par trop presser l'anguille on la perd. – Qui tout convite, tout perd. – Qui trop embrasse, mal étreint.

It.: Chi troppo abbraccia nulla stringe. (Masson, 169.)

Span.: Quien mucho abarca, poco abrieta. – Quien todo lo quiere, todo lo pierde. (Masson, 170.)

75 Wer zu viel fasst, zu wenig fasst.

Wer viel auf einmal unternimmt, bringt wenig zu Stande.

It.: Chi molto abbraccia, poco stringe.

76 Wer zu viel haben will, dem wird zu wenig.Pauli, Schimpff, 63.

77 Wer zu viel will, der erhält (bekommt, hat, dem wird) nichts.Eiselein, 493.

„Wer zuviel wil, den wird gemeinlich zu wenig vnd ist auch billich.“

Böhm.: Kdo chce přilis mnoho, nemíva nic.

Lat.: Qui lucra lente fugit, damna repente subit. (Loci comm., 16.)

78 Wer zu vil wil han, dem wirt zu wenig.Franck, I, 84b, 87a u. 143b; II, 110a; Schottel, 1127b; Eyering, I, 257 u. 612.

Dän.: Hvo for meget vil have, faaer undertiden for lidet. (Prov. dan., 181.)

Poln.: Chcąc zbyt wielkj kęs połknąć, mozna się uda wić. Kto wiele obejmuje, mało ściska. (Masson, 169.)

79 Wo nicht viel zum besten ist, bleibt nicht viel über.

Lat.: Curtae semper nescio quid abest rei. (Horaz.) (Philippi, I, 108.)

80 Wo viel ist, da begehrt man immer mehr.Simplic., 454.

81 Wo viel ist, da will auch viel hin.Eiselein, 620; Simrock, 10967; Körte, 6911; Braun, I, 4783.

Engl.: Spend and God will send. (Bohn II, 134.)

Frz.: A que chapon mange, chapon lui vient.

Lat.: Cui sunt multa bona, huic dantur plurima dona. (Eiselein, 620.) – Dantur opes nullis nunc, nisi divitibus.

Schwed.: Den mycket har, får alltid mer. (Marin, 7.)

82 Wo vîl äs, sumelt sich äinjde noch mî. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 740.

83 Ze vil äs âgesangt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 849.

„Zuviel ist vngesund, sprechen die Deutschen.“ (Wicelius, Dialogorum.)

84 Zu viel, aber nicht genug.

Holl.: Al te vele en is niet ghenoech. (Tunn., 4, 14; Harrebomée, II, 365b.)

Lat.: Non satis est nimium, nam venit in vicium. (Fallersleben, 66.)

85 Zu viel an zu wing is immer e Ding. (Schles.) – Weinhold, 104; Boebel, 142.

Dän.: For meget og for lidt ford ærder aldting. (Prov. dan., 23.)

It.: Ogni estremitù è un vizio. (Pazzaglia, 114, 1 u. 415, 8.)

Lat.: Est modus in rebus.

86 Zu viel hat kein Ehr.Petri, II, 828.

87 Zu viel ist bitter (ungesund), und wenn's lauter Honig wäre.Eiselein, 620; Geiler, Alsatia, 1862-67, 443; Braun, I, 4780.

Böhm.: Vše vhod dobro, co příliš nezdravo. (Čelakovsky, 83.)

Engl.: Much would have more. (Gaal, 1412.)

Lat.: Multa petentibus desunt multa. (Gaal, 1412.)

Poln.: Czega nad to, i świnie niejedzą. (Čelakovsky, 83.)

88 Zu viel ist Satans Spiel.Körte, 7183.

Jedes Zuviel ist nachtheilig.

Engl.: Too much of one thing is good for nothing. (Gaal, 1622.)

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89 Zu viel ist zu viel und zu wenig ist nicht genug.

It.: Il troppo si guasta, e 'l poco non basta. (Pazzaglia, 381, 4.)

[Spaltenumbruch] 90 Zu viel macht aus der Tugend ein Laster.

It.: Per l'eccesso la virtù diventa vizio. (Pazzaglia, 415, 5.)

91 Zu viel muss bald brechen.Petri, II, 828.

Dän.: For meget nedsænker skibet. – For meget tynger vognen i stykker. (Prov. dan., 181.)

92 Zu viel verdirbt all Spiel.

Mhd.: Ze vil wüstet all spil. (Vintler.) (Zingerle, 29.)

93 Zu vil ist nicht genug.Henisch, 1500, 61.

Lat.: Nil nimium satis est. (Henisch, 1500, 61.)

94 Zu vil ist vngesund.Franck, I, 50a, 57b, 75a, 90a u. 146; II, 82a; Gruter, I, 89; III, 119; Latendorf II, 33; Mathesy, I, 50b; Eiselein, 620.

Ill.: Kaj je preveč, ni s kruhom dobro. (Čelakovsky, 83.)

Lat.: Crambe bis cocta mors est. (Körte, I, 78a.) – Ne quid nimium. (Chaos, 199.) – Difficile, divitem esse temperantem, et temperantem afficere divitiis. (Chaos, 882.)

Poln.: Co nazbyt, to nie krasno. (Čelakovsky, 83.)

Schwed.: Alt för mycket är osund. (Grubb, 23.)

95 Zu vil zerreisst den sack.Franck, I, 143b; Grubb, 23.

It.: Il troppo non è mai sàno. – Il troppo si bia sima in ogni cosa. (Pazzaglia, 381, 1 u. 3.)

Poln.: Kto ma wszystkiego dość, jeszczc e więcej chce. (Lompa, 16.)

*96 Affel (so viel) ond e Chrätli voll. (Appenzell.)

Chrätli = kleiner, milchtopfförmiger Korb, den die Kinder beim Beereneinsammeln gebrauchen. Eine Redensart, die nichts heisst; als: „so viel“, und die man nur als scherzhafte Zugabe beim Geben oder Bezeichnen gebraucht, oder als Antwort auf die Frage: Wie viel? anwendet, wofür auch die Redensart: Sibezähni und es Chrättli voll, üblich ist. (Vgl. Sutermeister, 10.) Man hat in der Schweiz fast auf jedes Fragewort derartige sprichwörtlich gewordene Antworten; a. a. O. findet sich eine Zusammenstellung der dort üblichen Fragen mit den Redensarten und Ausdrücken, die als Erwiderungen im Volksmunde gebraucht zu werden pflegen: Wie? Chrüzwiis und überzwerch. Wie wît? Bis in alten Kaiser in Basel. Wie alt? Der Kopf ist so alt as es F., und 's F. het noch nie zehnet. Warum? Nienerum. Asdorum. Wenn i pfîfe so chumm. Auch: Vo wäge vui und nesba. Worom? Wägen Färber im Schönagrond. (S. Was, Wer und Wo.)

*97 Das ist gerade so viel, als wenn zwei kommen und bringen nichts.

Holl.: Het is zooveel als twee, die kwamen en niet bragten. (Harrebomée, II, 349b.)

*98 Das ist gerade so viel wie ein Tropfen Wasser auf einen heissen Stein.

Holl.: Dat is zooveel als een roemer wijn voor een' nathals. (Harrebomée, II, 224a.)

*99 Das ist noch so viel, als eine Braut weint. (Braunschweig.)

Wird z. B. gebraucht, wenn beim Zeug ausringen nur noch wenige Tropfen herauskommen.

*100 Das ist so viel, als ein Schluck Wein für einen Saufbold.

Holl.: Dat is zooveel, als een roemer wijn voor een' nathals. (Harrebomée, II, 116.)

*101 Das ist so viel als zween Pfaffen im Dom zu Köln.

„Ein Trinkbruder sagt, ein paar kannen Wein wären eben so viel in seinem magen als zween Pfaffen im Thom zu Cöln, denselben mit jhren gesang zu erfüllen.“ (Zinkgref, IV, 157.)

*102 Das ist viel und noch was.

*103 Das ist zu viel auf einen Bissen.

*104 Dat ies so viel, äs wann 'n Kau 'ne Elwerte slücket. (Westf.)

Frz.: C'est un grain de millet à la bouche d'une âne. (Leroux, I, 49.)

*105 Dat is even so vêl as kumm her, un do 't noch mal.Richey, 108; Schütze, II, 218.

Von einem vergeblichen Thun.

*106 Dat is grade so viel, äs wenn twei kuemet un bringet niks. (Westf.)

*107 Dat is nett so vel, as Knicker in Antjemes Êrs.Eichwald, 43; Frommann, II, 537, 159; Hauskalender, III.

*108 Dat is so väl, as wenn mî 'ne Mügg steckt.Schiller, III, 30b.

Aehnlich sagt Wolfram von Eschenbach (Willehalm, 235, 8): „Daz aht ich, als ein kleine breme viele ûf einen grôzen ûr.“ (Vgl. auch Zingerle, Ueber die bildliche Verstärkung der Negation bei mittelhochdeutschen Dichtern in den Sitzungsberichten der wiener Akademie der Wissenschaften, 39, 460.) (S. Mückenauge.)

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[[818]/0824] 71 Wer (zu) viel verlangt, bekommt gar nichts. – Bohemia, 1872, Nr. 275. Engl.: All covet, all lose. Frz.: Qui veut tout, n'a rien. It.: Chi troppo vuole, niente ha. – Chi tutto vuole, tutto perde. (Bohn I, 86.) Lat.: Qui totum vult, totum perdit. Schwed.: Den sem gapar efter mycket, mister ofta hela stycket. (Marin, 8.) 72 Wer z' vil will, chond z' lötzel öber. – Tobler, 302. 73 Wer z' vil will han, dem z' lützel werde. – Sutermeister, 134. 74 Wer zu viel fasst, lässt viel fallen. – Masson, 160. Frz.: Par trop presser l'anguille on la perd. – Qui tout convite, tout perd. – Qui trop embrasse, mal étreint. It.: Chi troppo abbraccia nulla stringe. (Masson, 169.) Span.: Quien mucho abarca, poco abrieta. – Quien todo lo quiere, todo lo pierde. (Masson, 170.) 75 Wer zu viel fasst, zu wenig fasst. Wer viel auf einmal unternimmt, bringt wenig zu Stande. 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Lat.: Est modus in rebus. 86 Zu viel hat kein Ehr. – Petri, II, 828. 87 Zu viel ist bitter (ungesund), und wenn's lauter Honig wäre. – Eiselein, 620; Geiler, Alsatia, 1862-67, 443; Braun, I, 4780. Böhm.: Vše vhod dobro, co příliš nezdravo. (Čelakovsky, 83.) Engl.: Much would have more. (Gaal, 1412.) Lat.: Multa petentibus desunt multa. (Gaal, 1412.) Poln.: Czega nad to, i świnie niejedzą. (Čelakovsky, 83.) 88 Zu viel ist Satans Spiel. – Körte, 7183. Jedes Zuviel ist nachtheilig. Engl.: Too much of one thing is good for nothing. (Gaal, 1622.) Lat.: Curtae semper quid abest rei. (Seybold, 110.) – Ne quid nimis. (Gaal, 1622.) – Omne nimium non bonum. (Faselius, 186; Schulbl., 479.) – Omne nimium vertitur in vitium. (Seybold, 406; Neander, 90; Eiselein, 620; Gaal, 623; Binder II, 2372.) – Omne nocet nimium. (Binder II, 2372.) 89 Zu viel ist zu viel und zu wenig ist nicht genug. It.: Il troppo si guasta, e 'l poco non basta. (Pazzaglia, 381, 4.) 90 Zu viel macht aus der Tugend ein Laster. 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(Pazzaglia, 381, 1 u. 3.) Poln.: Kto ma wszystkiego dość, jeszczc e więcej chce. (Lompa, 16.) *96 Affel (so viel) ond e Chrätli voll. (Appenzell.) Chrätli = kleiner, milchtopfförmiger Korb, den die Kinder beim Beereneinsammeln gebrauchen. Eine Redensart, die nichts heisst; als: „so viel“, und die man nur als scherzhafte Zugabe beim Geben oder Bezeichnen gebraucht, oder als Antwort auf die Frage: Wie viel? anwendet, wofür auch die Redensart: Sibezähni und es Chrättli voll, üblich ist. (Vgl. Sutermeister, 10.) Man hat in der Schweiz fast auf jedes Fragewort derartige sprichwörtlich gewordene Antworten; a. a. O. findet sich eine Zusammenstellung der dort üblichen Fragen mit den Redensarten und Ausdrücken, die als Erwiderungen im Volksmunde gebraucht zu werden pflegen: Wie? Chrüzwiis und überzwerch. Wie wît? Bis in alten Kaiser in Basel. Wie alt? Der Kopf ist so alt as es F., und 's F. het noch nie zehnet. Warum? Nienerum. Asdorum. Wenn i pfîfe so chumm. Auch: Vo wäge vui und nesba. Worom? Wägen Färber im Schönagrond. (S. Was, Wer und Wo.) *97 Das ist gerade so viel, als wenn zwei kommen und bringen nichts. Holl.: Het is zooveel als twee, die kwamen en niet bragten. (Harrebomée, II, 349b.) *98 Das ist gerade so viel wie ein Tropfen Wasser auf einen heissen Stein. Holl.: Dat is zooveel als een roemer wijn voor een' nathals. (Harrebomée, II, 224a.) *99 Das ist noch so viel, als eine Braut weint. (Braunschweig.) Wird z. B. gebraucht, wenn beim Zeug ausringen nur noch wenige Tropfen herauskommen. *100 Das ist so viel, als ein Schluck Wein für einen Saufbold. Holl.: Dat is zooveel, als een roemer wijn voor een' nathals. (Harrebomée, II, 116.) *101 Das ist so viel als zween Pfaffen im Dom zu Köln. „Ein Trinkbruder sagt, ein paar kannen Wein wären eben so viel in seinem magen als zween Pfaffen im Thom zu Cöln, denselben mit jhren gesang zu erfüllen.“ (Zinkgref, IV, 157.) *102 Das ist viel und noch was. *103 Das ist zu viel auf einen Bissen. *104 Dat ies so viel, äs wann 'n Kau 'ne Elwerte slücket. (Westf.) Frz.: C'est un grain de millet à la bouche d'une âne. (Leroux, I, 49.) *105 Dat is even so vêl as kumm her, un do 't noch mal. – Richey, 108; Schütze, II, 218. Von einem vergeblichen Thun. *106 Dat is grade so viel, äs wenn twei kuemet un bringet niks. (Westf.) *107 Dat is nett so vel, as Knicker in Antjemes Êrs. – Eichwald, 43; Frommann, II, 537, 159; Hauskalender, III. *108 Dat is so väl, as wenn mî 'ne Mügg steckt. – Schiller, III, 30b. Aehnlich sagt Wolfram von Eschenbach (Willehalm, 235, 8): „Daz aht ich, als ein kleine breme viele ûf einen grôzen ûr.“ (Vgl. auch Zingerle, Ueber die bildliche Verstärkung der Negation bei mittelhochdeutschen Dichtern in den Sitzungsberichten der wiener Akademie der Wissenschaften, 39, 460.) (S. Mückenauge.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [818]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/824>, abgerufen am 25.11.2024.