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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 57 Fällt der Wagen um, so hebe ihn auf und wag's wieder.

58 Felt der Wagen, so leid es alles im Dreck. - Petri, II, 310.

59 Geht der Wagen wol, so hengt sich der Neyd an wie Koth ans rad. - Lehmann, 545, 17; Sailer, 176; Simrock, 7482.

60 Geschmerte Wagen got gut. (Sauerland.)

61 Geschmierter Wagen erspart ein Pferd.

Poln.: Kiedy woz nasmarujesz, jako bys trzeciego konia przyprzagl. (Celakovsky, 291.)

62 Halber Wagen gibt halben Zoll. - Graf, 510, 185.

Mhd.: Der halbe wagen den halben zol. (Ficker, 110, 134.)

63 Hundert Wagen voll Sorgen bezahlen keine Hand voll Schulden.

64 Ick bin lever mit 'n olden Wagen up 't Land, as mid 'n nee Schip up See. - Bueren, 746; Frommann, VI, 283, 707; Kern, 1138.

Dän.: Bedre i en gammel vogn en i et nyt skib. (Prov. dan., 58.)

Frz.: Il vant mieux etre sur un vieux chariot que sur un vaisseau neuf.

65 In einem guten Wagen ist sicher (angenehm) fahren.

Dän.: Det er godt at age i heele vogne. (Prov. dan., 18.)

66 In einem Wagen, in den sich alle drängen, sitzt es sich übel.

Dän.: Ont er at fonge vogne naar alle ville age. (Prov. dan., 173.)

67 Jeder will nur seinen Wagen beladen (oder schmieren). - Lehmann, 560, 30.

68 Kan man einen nit an wagen spannen, so span man jhn an Karch. - Lehmann, 771, 12.

69 Kanstu nicht mit einem Wagen fahren, so fahre mit einem Karren; fehlt der Karren, so nimm ein Rad. - Simrock, 11117; Körte, 6401; Lehmann, II, 311, 5; Braun, I, 4872.

70 Kein Wagen geht so sanft, es kommt manchmal ein Stoss.

Holl.: Geen wagen rijdt zoo zacht, of hij geeft somtijds wel een' stoot. (Harrebomee, II, 433b.)

71 Knarrende Wagen gehen langsam.

72 Knarrende Wägen lauffen lang. - Lehmann, II, 314, 61.

Holl.: Krakende wagens duren het langst. (Harrebomee, II, 433b.)

73 Knarrende Wagen vnnd Kärch dauren lang; ob sie schon knarren, so brechen sie doch nicht, vnnd wird mancher drüber zum Narren. - Lehmann, 432, 17.

74 Knarrender Wagen trägt schwer.

75 Leerer Wagen gibt halben Zoll. - Graf, 510, 184.

Mhd.: Ein itelr wagen geit halben zol. (Ficker, 110, 134.)

76 Man kommt leicht vom Wagen auf die Karre, wenn man zu oft nach Weinheim fährt.

Holl.: Zijn karretje gaat op eenen zandweg; van daag is 't kermis, en morgen Sint Joris. (Harrebomee, I, 383a.)

77 Man ladet eher einen Wagen mit Heu ab, ehe ein Mädchen ihren Ballstaat zurecht bringt. (Frankenwald.)

78 Man muss den Wagen bessern, ehe die Räder zerfallen.

Böhm.: Spravuj vuz, nez se kola rozbehnou. (Celakovsky, 259.)

79 Man muss den Wagen da suchen, wohin die Pferde ihn gezogen haben.

Poln.: A moja kareta gdzie? - Tam gdzie ja konie zawiozly. (Celakovsky, 501.)

80 Man muss nicht mehr auf den Wagen laden, als die Pferde ziehen können.

Holl.: Men moet niet meer op den wagen laden, dan de paarde kunnen trekken. ( Harrebomee, II, 434a.)

81 Man soll den Wagen nicht überladen.

Mhd.: Ze swaere man niht laden sol unt laerin maezlin machen vol. (Frauenlob.) (Zingerle, 86.)

82 Mit einem Wagen vol Sorgen wird nicht ein Pfennig abgezahlt. - Chaos, 692.

83 Mit vollem Wagen muss man zeitig fahren. - Körte, 6395.

84 Neben dem wagen ist gut gehen; wann einer müde ist, setzet er sich drauff. (S. Schiff 105.)[Spaltenumbruch] - Tappius, 229b; Henisch, 1434, 63; Sutor, 287; Lehmann, II, 426, 68; Körte, 6400; Simrock, 11116.

Frz.: Il est aise d'aller a pied, quand on tient son cheval par la bride. (Körte, 6400.)

85 Neben einem geladenen Wagen ist gut zu Fuss gehen. - Blass, 16.

86 Newe Wägen knarren viel. - Lehmann, 550, 24; Petri, II, 493.

"Vnd kürren viel, das es Kopff vnd Ohren beschwerlig ist, biss sie wol gesalbt werden. Also newe Regenten vnd Amptleuth."

87 Nicht jeder Wagen fährt zum Ball.

In Russland heisst es: Es fährt nicht jede Trojka zum Hochzeitsschmaus. (Altmann V.)

88 So der Wagen aufrecht geht, so steht es wohl; wenn er aber in Dreck fällt, so ist es aus. - Eiselein, 625.

89 So der Wagen geht, soll man ihn auf dem richtigen Wege erhalten.

Holl.: Als gij den wagen regt houdt laat u dan niet van den regten weg afbrengen. (Harrebomee, II, 433a.)

90 So ein wagen im pful behafft, ein jeder schreiet, flucht vnd klafft.

Lat.: Dum currus stat aqua, resonant tunc plurima verba. (Loci comm., 93.)

91 So lange der Wagen im rollen (schieben) ist, kann man die Pferde nicht abspannen.

Holl.: Span de paarden eens af van eenen hollenden wagen. (Harrebomee, II, 434a.)

92 Ueberladener Wagen bricht leicht. - Simrock, 10597.

Mhd.: Swer überladet seinen wagen, der brichet in. (Wartburgkrieg.) (Zingerle, 162.)

93 Uch der biesst Wuoge' kresst, wun em en ze schtark belat. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 951.

94 Wagen und Advocaten wollen geschmiert sein, sonst geht es nicht. - Schmitz, I, 193, 141.

95 Wagens, die der kraket, driäget lange. (Münsterland.) - Archiv, 48, 364.

Wagen, die da krachen (stöhnen), halten oft am längsten.

96 Wann der wag felt, seind der räder vier. - Franck, II, 84b; Lehmann, II, 827, 34; Petri, II, 640; Henisch, 1063, 66.

97 Wann der wag vffrecht geht, so sitzt iederman druff; felt er, so fleucht er iederman drab. - Franck, II, 26a; Petri, II, 640; Lange, 168; Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 12.

Holl.: Als de wagen regt gaat, zoo ziet een jeder daarop; maar als hij omvalt, zoo vliegt een ieder daarvan. (Harrebomee, II, 432a.)

98 Wär na'n goldenen Wagen ringet, dä kreigt gewiss 'ne Lünze dervon. (Göttingen.) - Schambach, II, 123; für Holstein: Schütze, IV, 352; hochdeutsch bei Sailer, 176; Froschm., Vb.

99 Was nützt der gute Wagen, wenn die Pferde nichts taugen.

Böhm.: Kozla platen dobry vuz, kdyz, kone nanic. (Celakovsky, 501; Skola, 149.)

100 Was vom Wagen heruntergefallen ist, muss man nicht mehr oben suchen.

Böhm.: Co s vozu spadlo, jakby propadlo. (Celakovsky, 191.)

101 Wat me met dem koerten Wagen (Düngerwagen) nit brenget, kann me met dem langen Wagen (Erntewagen) nit halen. - Eichwald, 2009; Schlingmann, 1425.

102 Welcher Wagen zuerst zur Brücke kommt, der fährt zuerst hinüber. - Graf, 25, 282.

Unter gleichem Recht entscheidet der Vorzug der Zeit.

Mhd.: Svelk wagen erst up die brucgen kumt, die sal erst overgan. (Homeyer, II, 59, 3.)

103 Wem der Wagen fehlt, der nimmt die Karre.

Holl.: Mag er geene karos af, behelp a met eene kar. (Harrebomee, I, 382b.)

104 Wenn de Wagen nich slet1 und 't Perd nich fret, wer 't god Fohrmann wesen. - Goldschmidt, 160; Stürenburg, 220a.

1) Imperativ von schliten = schleissen, verschleissen, abnutzen.

105 Wenn der Wagen am besten geht, fährt ein Rad ab. - Sprichwörtergarten, 242.

Verlass dich nicht auf die Gunst des Glücks.

106 Wenn der Wagen auffrecht geht, will Jederman drauff sitzen. - Eyering, III, 385.

[Spaltenumbruch] 57 Fällt der Wagen um, so hebe ihn auf und wag's wieder.

58 Felt der Wagen, so leid es alles im Dreck.Petri, II, 310.

59 Geht der Wagen wol, so hengt sich der Neyd an wie Koth ans rad.Lehmann, 545, 17; Sailer, 176; Simrock, 7482.

60 Geschmêrte Wagen got gut. (Sauerland.)

61 Geschmierter Wagen erspart ein Pferd.

Poln.: Kiedy wóz nasmarujesz, jako byś trzeciego konia przyprzągł. (Čelakovsky, 291.)

62 Halber Wagen gibt halben Zoll.Graf, 510, 185.

Mhd.: Der halbe wagen den halben zol. (Ficker, 110, 134.)

63 Hundert Wagen voll Sorgen bezahlen keine Hand voll Schulden.

64 Ick bin lêver mit 'n olden Wagen up 't Land, as mid 'n nêe Schip up See.Bueren, 746; Frommann, VI, 283, 707; Kern, 1138.

Dän.: Bedre i en gammel vogn en i et nyt skib. (Prov. dan., 58.)

Frz.: Il vant mieux être sur un vieux chariot que sur un vaisseau neuf.

65 In einem guten Wagen ist sicher (angenehm) fahren.

Dän.: Det er godt at age i heele vogne. (Prov. dan., 18.)

66 In einem Wagen, in den sich alle drängen, sitzt es sich übel.

Dän.: Ont er at fonge vogne naar alle ville age. (Prov. dan., 173.)

67 Jeder will nur seinen Wagen beladen (oder schmieren).Lehmann, 560, 30.

68 Kan man einen nit an wagen spannen, so span man jhn an Karch.Lehmann, 771, 12.

69 Kanstu nicht mit einem Wagen fahren, so fahre mit einem Karren; fehlt der Karren, so nimm ein Rad.Simrock, 11117; Körte, 6401; Lehmann, II, 311, 5; Braun, I, 4872.

70 Kein Wagen geht so sanft, es kommt manchmal ein Stoss.

Holl.: Geen wagen rijdt zoo zacht, of hij geeft somtijds wel een' stoot. (Harrebomée, II, 433b.)

71 Knarrende Wagen gehen langsam.

72 Knarrende Wägen lauffen lang.Lehmann, II, 314, 61.

Holl.: Krakende wagens duren het langst. (Harrebomée, II, 433b.)

73 Knarrende Wagen vnnd Kärch dauren lang; ob sie schon knarren, so brechen sie doch nicht, vnnd wird mancher drüber zum Narren.Lehmann, 432, 17.

74 Knarrender Wagen trägt schwer.

75 Leerer Wagen gibt halben Zoll.Graf, 510, 184.

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76 Man kommt leicht vom Wagen auf die Karre, wenn man zu oft nach Weinheim fährt.

Holl.: Zijn karretje gaat op eenen zandweg; van daag is 't kermis, en morgen Sint Joris. (Harrebomée, I, 383a.)

77 Man ladet eher einen Wagen mit Heu ab, ehe ein Mädchen ihren Ballstaat zurecht bringt. (Frankenwald.)

78 Man muss den Wagen bessern, ehe die Räder zerfallen.

Böhm.: Spravuj vůz, než se kola rozbehnou. (Čelakovsky, 259.)

79 Man muss den Wagen da suchen, wohin die Pferde ihn gezogen haben.

Poln.: A moja kareta gdzie? – Tam gdzie ją konie zawiozły. (Čelakovsky, 501.)

80 Man muss nicht mehr auf den Wagen laden, als die Pferde ziehen können.

Holl.: Men moet niet meer op den wagen laden, dan de paarde kunnen trekken. ( Harrebomée, II, 434a.)

81 Man soll den Wagen nicht überladen.

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82 Mit einem Wagen vol Sorgen wird nicht ein Pfennig abgezahlt.Chaos, 692.

83 Mit vollem Wagen muss man zeitig fahren.Körte, 6395.

84 Neben dem wagen ist gut gehen; wann einer müde ist, setzet er sich drauff. (S. Schiff 105.)[Spaltenumbruch]Tappius, 229b; Henisch, 1434, 63; Sutor, 287; Lehmann, II, 426, 68; Körte, 6400; Simrock, 11116.

Frz.: Il est aisé d'aller à pied, quand on tient son cheval par la bride. (Körte, 6400.)

85 Neben einem geladenen Wagen ist gut zu Fuss gehen.Blass, 16.

86 Newe Wägen knarren viel.Lehmann, 550, 24; Petri, II, 493.

„Vnd kürren viel, das es Kopff vnd Ohren beschwerlig ist, biss sie wol gesalbt werden. Also newe Regenten vnd Amptleuth.“

87 Nicht jeder Wagen fährt zum Ball.

In Russland heisst es: Es fährt nicht jede Trojka zum Hochzeitsschmaus. (Altmann V.)

88 So der Wagen aufrecht geht, so steht es wohl; wenn er aber in Dreck fällt, so ist es aus.Eiselein, 625.

89 So der Wagen geht, soll man ihn auf dem richtigen Wege erhalten.

Holl.: Als gij den wagen regt houdt laat u dan niet van den regten weg afbrengen. (Harrebomée, II, 433a.)

90 So ein wagen im pful behafft, ein jeder schreiet, flucht vnd klafft.

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91 So lange der Wagen im rollen (schieben) ist, kann man die Pferde nicht abspannen.

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96 Wann der wag felt, seind der räder vier.Franck, II, 84b; Lehmann, II, 827, 34; Petri, II, 640; Henisch, 1063, 66.

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98 Wär nâ'n goldenen Wâgen ringet, dä krîgt gewiss 'ne Lünze dervon. (Göttingen.) – Schambach, II, 123; für Holstein: Schütze, IV, 352; hochdeutsch bei Sailer, 176; Froschm., Vb.

99 Was nützt der gute Wagen, wenn die Pferde nichts taugen.

Böhm.: Kozla platen dobrý vůz, když, konĕ nanic. (Čelakovsky, 501; Skola, 149.)

100 Was vom Wagen heruntergefallen ist, muss man nicht mehr oben suchen.

Böhm.: Co s vozu spadlo, jakby propadlo. (Čelakovsky, 191.)

101 Wat me met dem koerten Wagen (Düngerwagen) nit brenget, kann me met dem langen Wagen (Erntewagen) nit halen.Eichwald, 2009; Schlingmann, 1425.

102 Welcher Wagen zuerst zur Brücke kommt, der fährt zuerst hinüber.Graf, 25, 282.

Unter gleichem Recht entscheidet der Vorzug der Zeit.

Mhd.: Svelk wagen erst up die brucgen kumt, die sal erst overgan. (Homeyer, II, 59, 3.)

103 Wem der Wagen fehlt, der nimmt die Karre.

Holl.: Mag er geene karos af, behelp a met eene kar. (Harrebomée, I, 382b.)

104 Wenn de Wagen nich slêt1 und 't Perd nich frêt, wêr 't gôd Fohrmann wesen.Goldschmidt, 160; Stürenburg, 220a.

1) Imperativ von schliten = schleissen, verschleissen, abnutzen.

105 Wenn der Wagen am besten geht, fährt ein Rad ab.Sprichwörtergarten, 242.

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[[865]/0871] 57 Fällt der Wagen um, so hebe ihn auf und wag's wieder. 58 Felt der Wagen, so leid es alles im Dreck. – Petri, II, 310. 59 Geht der Wagen wol, so hengt sich der Neyd an wie Koth ans rad. – Lehmann, 545, 17; Sailer, 176; Simrock, 7482. 60 Geschmêrte Wagen got gut. (Sauerland.) 61 Geschmierter Wagen erspart ein Pferd. Poln.: Kiedy wóz nasmarujesz, jako byś trzeciego konia przyprzągł. (Čelakovsky, 291.) 62 Halber Wagen gibt halben Zoll. – Graf, 510, 185. Mhd.: Der halbe wagen den halben zol. (Ficker, 110, 134.) 63 Hundert Wagen voll Sorgen bezahlen keine Hand voll Schulden. 64 Ick bin lêver mit 'n olden Wagen up 't Land, as mid 'n nêe Schip up See. – Bueren, 746; Frommann, VI, 283, 707; Kern, 1138. Dän.: Bedre i en gammel vogn en i et nyt skib. (Prov. dan., 58.) Frz.: Il vant mieux être sur un vieux chariot que sur un vaisseau neuf. 65 In einem guten Wagen ist sicher (angenehm) fahren. Dän.: Det er godt at age i heele vogne. (Prov. dan., 18.) 66 In einem Wagen, in den sich alle drängen, sitzt es sich übel. Dän.: Ont er at fonge vogne naar alle ville age. (Prov. dan., 173.) 67 Jeder will nur seinen Wagen beladen (oder schmieren). – Lehmann, 560, 30. 68 Kan man einen nit an wagen spannen, so span man jhn an Karch. – Lehmann, 771, 12. 69 Kanstu nicht mit einem Wagen fahren, so fahre mit einem Karren; fehlt der Karren, so nimm ein Rad. – Simrock, 11117; Körte, 6401; Lehmann, II, 311, 5; Braun, I, 4872. 70 Kein Wagen geht so sanft, es kommt manchmal ein Stoss. Holl.: Geen wagen rijdt zoo zacht, of hij geeft somtijds wel een' stoot. (Harrebomée, II, 433b.) 71 Knarrende Wagen gehen langsam. 72 Knarrende Wägen lauffen lang. – Lehmann, II, 314, 61. Holl.: Krakende wagens duren het langst. (Harrebomée, II, 433b.) 73 Knarrende Wagen vnnd Kärch dauren lang; ob sie schon knarren, so brechen sie doch nicht, vnnd wird mancher drüber zum Narren. – Lehmann, 432, 17. 74 Knarrender Wagen trägt schwer. 75 Leerer Wagen gibt halben Zoll. – Graf, 510, 184. Mhd.: Ein itelr wagen geit halben zol. (Ficker, 110, 134.) 76 Man kommt leicht vom Wagen auf die Karre, wenn man zu oft nach Weinheim fährt. Holl.: Zijn karretje gaat op eenen zandweg; van daag is 't kermis, en morgen Sint Joris. (Harrebomée, I, 383a.) 77 Man ladet eher einen Wagen mit Heu ab, ehe ein Mädchen ihren Ballstaat zurecht bringt. (Frankenwald.) 78 Man muss den Wagen bessern, ehe die Räder zerfallen. Böhm.: Spravuj vůz, než se kola rozbehnou. (Čelakovsky, 259.) 79 Man muss den Wagen da suchen, wohin die Pferde ihn gezogen haben. Poln.: A moja kareta gdzie? – Tam gdzie ją konie zawiozły. (Čelakovsky, 501.) 80 Man muss nicht mehr auf den Wagen laden, als die Pferde ziehen können. Holl.: Men moet niet meer op den wagen laden, dan de paarde kunnen trekken. ( Harrebomée, II, 434a.) 81 Man soll den Wagen nicht überladen. Mhd.: Ze swaere man niht laden sol unt laerin maezlin machen vol. (Frauenlob.) (Zingerle, 86.) 82 Mit einem Wagen vol Sorgen wird nicht ein Pfennig abgezahlt. – Chaos, 692. 83 Mit vollem Wagen muss man zeitig fahren. – Körte, 6395. 84 Neben dem wagen ist gut gehen; wann einer müde ist, setzet er sich drauff. (S. Schiff 105.) – Tappius, 229b; Henisch, 1434, 63; Sutor, 287; Lehmann, II, 426, 68; Körte, 6400; Simrock, 11116. Frz.: Il est aisé d'aller à pied, quand on tient son cheval par la bride. (Körte, 6400.) 85 Neben einem geladenen Wagen ist gut zu Fuss gehen. – Blass, 16. 86 Newe Wägen knarren viel. – Lehmann, 550, 24; Petri, II, 493. „Vnd kürren viel, das es Kopff vnd Ohren beschwerlig ist, biss sie wol gesalbt werden. Also newe Regenten vnd Amptleuth.“ 87 Nicht jeder Wagen fährt zum Ball. In Russland heisst es: Es fährt nicht jede Trojka zum Hochzeitsschmaus. (Altmann V.) 88 So der Wagen aufrecht geht, so steht es wohl; wenn er aber in Dreck fällt, so ist es aus. – Eiselein, 625. 89 So der Wagen geht, soll man ihn auf dem richtigen Wege erhalten. Holl.: Als gij den wagen regt houdt laat u dan niet van den regten weg afbrengen. (Harrebomée, II, 433a.) 90 So ein wagen im pful behafft, ein jeder schreiet, flucht vnd klafft. Lat.: Dum currus stat aqua, resonant tunc plurima verba. (Loci comm., 93.) 91 So lange der Wagen im rollen (schieben) ist, kann man die Pferde nicht abspannen. Holl.: Span de paarden eens af van eenen hollenden wagen. (Harrebomée, II, 434a.) 92 Ueberladener Wagen bricht leicht. – Simrock, 10597. Mhd.: Swer überladet sînen wagen, der brichet in. (Wartburgkrieg.) (Zingerle, 162.) 93 Uch der biesst Wuoge' krêsst, wun em en ze schtark belat. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 951. 94 Wagen und Advocaten wollen geschmiert sein, sonst geht es nicht. – Schmitz, I, 193, 141. 95 Wagens, die der kraket, driäget lange. (Münsterland.) – Archiv, 48, 364. Wagen, die da krachen (stöhnen), halten oft am längsten. 96 Wann der wag felt, seind der räder vier. – Franck, II, 84b; Lehmann, II, 827, 34; Petri, II, 640; Henisch, 1063, 66. 97 Wann der wag vffrecht geht, so sitzt iederman druff; felt er, so fleucht er iederman drab. – Franck, II, 26a; Petri, II, 640; Lange, 168; Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 12. Holl.: Als de wagen regt gaat, zoo ziet een jeder daarop; maar als hij omvalt, zoo vliegt een ieder daarvan. (Harrebomée, II, 432a.) 98 Wär nâ'n goldenen Wâgen ringet, dä krîgt gewiss 'ne Lünze dervon. (Göttingen.) – Schambach, II, 123; für Holstein: Schütze, IV, 352; hochdeutsch bei Sailer, 176; Froschm., Vb. 99 Was nützt der gute Wagen, wenn die Pferde nichts taugen. Böhm.: Kozla platen dobrý vůz, když, konĕ nanic. (Čelakovsky, 501; Skola, 149.) 100 Was vom Wagen heruntergefallen ist, muss man nicht mehr oben suchen. Böhm.: Co s vozu spadlo, jakby propadlo. (Čelakovsky, 191.) 101 Wat me met dem koerten Wagen (Düngerwagen) nit brenget, kann me met dem langen Wagen (Erntewagen) nit halen. – Eichwald, 2009; Schlingmann, 1425. 102 Welcher Wagen zuerst zur Brücke kommt, der fährt zuerst hinüber. – Graf, 25, 282. Unter gleichem Recht entscheidet der Vorzug der Zeit. Mhd.: Svelk wagen erst up die brucgen kumt, die sal erst overgan. (Homeyer, II, 59, 3.) 103 Wem der Wagen fehlt, der nimmt die Karre. Holl.: Mag er geene karos af, behelp a met eene kar. (Harrebomée, I, 382b.) 104 Wenn de Wagen nich slêt1 und 't Perd nich frêt, wêr 't gôd Fohrmann wesen. – Goldschmidt, 160; Stürenburg, 220a. 1) Imperativ von schliten = schleissen, verschleissen, abnutzen. 105 Wenn der Wagen am besten geht, fährt ein Rad ab. – Sprichwörtergarten, 242. Verlass dich nicht auf die Gunst des Glücks. 106 Wenn der Wagen auffrecht geht, will Jederman drauff sitzen. – Eyering, III, 385.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [865]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/871>, abgerufen am 22.11.2024.