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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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86 Das Wasser, welches die Mühle treibt, kommt weit her.

Holl.: 'T water komt al verdan daan, dat den molen om doet gaan. (Harrebomee, II, 422b.)

87 Das Wasser, welches im Bette rauscht, ist nicht besser, als was ruhig fliesst.

Die Russen: Es liegt nicht an der Narwa, dass sie fällt, sondern an den Klippen ihres Bettes. (Altmann V, 75.)

88 Das Wasser, welches tropfenweise fällt, höhlt den Stein aus.

89 Das wasser wer gut, het es der han nit vmbgeschüt. - Franck, II, 192b; Eyering, I, 278; Henisch, 374, 13; Körte, 6532.

90 Das Wasser will über die Körbe gehen. - Simrock, 11293; Froschm., IVb.

Lat.: Res ad triarios rediit. - Res ad vestim rediit.

91 Das Wasser wird nicht schlechter, wenn auch ein Hund aus dem Bach trinkt.

Böhm.: Tim reka neni horsi, ze z ni psi piji. (Celakovsky, 91.)

92 Das Wasser wird so lange durch die Asche gegossen, bis es zu Lauge wird. - Sailer, 331.

Wider die Vertheidiger verbotener Contracte.

93 Das Wasser zeigt es selber, wie tief es ist.

94 Das Wasser zerstört Brücken und reisst Dämme ein.

Um scherzhaft zu sagen, man soll den Wein nicht mit Wasser vermischen.

It.: L'acqua fa marcire i poli. - L'acqua rompe (rovina) i ponti e gli argini.

95 Dasselbe Wasser macht Hühner weich und Eier hart.

96 Dat Water hett ken' Balken, segt de Jud'. - Hoefer, 495.

97 Dat Water tert, säd' jen Fro, un tred äwern Rönnsten (Rinnstein). (Holst.) - Hagen, 100, 43; Hoefer, 320; Schütze, IV.

Entweder Superklugheit oder Dummheit personificirend und verspottend, beim Uebersteigen der Gosse vom Zehren des Wassers zu reden.

98 De nich in 't Water löpt, krigt ok de Föte nich natt. (Bremen.) - Köster, 251.

99 De stillesten Watere breket de depesten Löchere. (Waldeck.) - Curtze, 332, 228.

100 De stillsten Waters hebbt de depsten Grünne. - Eichwald, 2025.

"De stillsten Water hebben de depsten Gründe. Leute, die nicht viel Worte machen, sind oft die gefährlichsten." (Dähnert, 541a.)

101 Dein Wasser ist gut, Schweizer, sagte Pippig, als ihm der Kellner einen Krug Hameler (Bier) brachte.

Nach einer humoristischen Erzählung von Th. Drobisch war Pippig zu Anfang dieses Jahrhunderts Student in Göttingen; er hatte die Idee Schauspieler zu werden und lebte in Heldenrollen. Die Anrede an den Kellner ist aus Schiller's Räubern entlehnt. (Anekdotenjäger, Nordhausen 1861, Hft. 67, S. 270.)

102 Deipe Waters sleipe sachte. (Westf.)

103 Dem enen wärt 'et Water im Glase, dem annern im Holsken besaihen. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 80, 360.

104 Dem Wasser ist nicht zu trauen, es reisst den Mühlgang weg.

105 Der schöpft Wasser mit 'nem Tuch, der lernen will ganz ohne Buch.

Lat.: Haurit aquam cribro, qui discere vult sine libro. (Wegeler, Phil. Petr., 488; Suringar, XCI.)

106 Des wassers begeren wenig mann, welches den Durst nicht leschen kan.

Lat.: Qui sitis ardorem non pellit, non probe fontem. (Loci comm., 96.)

107 Des Wassers ist immer mehr als des Weins.

108 Det Wasser äs uch än de Schagen nit gat. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 267.

109 Det Wasser let sich net aft Rech leiden. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1076.

110 Die am meisten Wasser getragen, glauben am wenigsten an die Sintflut.

[Spaltenumbruch] 111 Die nichts als Wasser trinken, geben keinen guten Poeten. - Fabricius, 72.

Die Engländer rühmen aber ihren Wasserdichter John Taylor.

Lat.: Nulla placere diu neque vivere carmina possunt, quae scribuntur aquae potoribus. (Horaz.) (Philippi, II, 51.)

112 Die rauschend Wasser seind nicht grausam. - Petri, II, 141; Henisch, 1732, 42.

113 Die tiefen Wasser fliessen gemach, die kleinen Flüsse laufen streng und machen ein grosses Getön.

Lat.: Non credas undam placidam non esse profundam. - Quo minor est murmur, plerumque est altior undo.

114 Die tiefen Wasser schleichen, aber rauschen nicht. - Petri, II, 145.

115 Die Wasser lauffen alle dem Meer zu. - Petri, II, 147.

116 Dö hoamlinga Wassal schwoab'n dö grest'n Stöck aus. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 37.

117 Drei Hände voll Wasser sind besser als eine Krone.

Ein Wort Ludwig des Heiligen in Bezug auf die Taufe; aber auch blos ein Wort, denn er hat sich die Krone behalten.

118 Dreierlei Wasser ist verloren: das Wasser, das man in den Wein giesst; das Wasser, so man ins Meer schüttet, und das Taufwasser an einen Juden.

Dies Wort findet sich in einem Vortrage über Religionsdisputationen im Mittelalter, den Dr. David vor einiger Zeit im jüdisch-wissenschaftlichen Verein, Beth Hamidrasch, zu Wien hielt. Er sprach von der Stellung der gelehrten Juden in Spanien im 15. und 16. Jahrhundert, wobei er das obige Wort eines Königs Alfons erwähnte. (Bohemia, 1875, S. 2.)

119 D's Wasser hot ke Balke. (Henneberg.) - Frommann, II, 409, 49.

120 Durch unbekannte Wasser ist gefährlich schreiten.

121 Ein jedes Wasser treibet so hoch, als es im Quell lieget. - Herberger, II, 281.

122 Ein Tropfen Wasser verdirbt eine Flasche Wein nicht.

123 Ein trunck Wasser ist so angenem als ein Fass mit Wein. - Lehmann, 263, 46.

124 Ein Trunk Wassa on Salat, is ön Bada um ein Thala a Schad. (Oberösterreich.)

125 Ein Wasser, das immer unbewegt steht, wird faul. - Fabricius, 91; Parömiakon, 3082.

Engl.: A plough that workes glisters, but the still water stinks. (Gaal, 1668.)

126 Ein Wasser treibt viel Mühlen.

It.: Una sol acqua volge molti molini. (Pazzaglia, 230, 6.)

127 Ein wenig Wasser kann ein gross Feuer löschen.

Wirkung der Nachgiebigkeit.

128 Einem jeden wird sein Wasser tief genug. - Petri, II, 177.

129 Einen grossen Kessel siedendes Wasser stillt man mit wenig kaltem Wasser.

130 Em drit det Wasser net än de Branen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 970.

131 Entferntes Wasser löscht keinen nahen Brand. - Winckler, XI, 40.

Eine Erfahrung, welche auch die Chinesen gemacht haben. (Cibot, 159.)

132 Entferntes Wasser löscht kein Feuer. - Winckler, VII, 61.

It.: Acqua lontana non ispegne fuoco vicino. (Pazzaglia, 2, 2.)

133 Enthalte dich von frembdem Wasser. - Henisch, 1211, 7.

134 Erwärmtes Wasser gefriert leicht.

Frz.: L'eau une fois echauffee en prent plus toute gelee. (Leroux, I, 43.)

Holl.: Verwarmd water bevriest ligt. (Harrebomee, II, 442b.)

135 Es fliessen nicht alle Wasser grade. - Henisch, 1504, 36.

136 Es geht viel Wasser über die Mühle während der Müller schläft.

Schwed.: Mycket vatten rinner medam mölnaren sofver. (Grubb, 538.)

[Spaltenumbruch]

86 Das Wasser, welches die Mühle treibt, kommt weit her.

Holl.: 'T water komt al verdan daan, dat den molen om doet gaan. (Harrebomée, II, 422b.)

87 Das Wasser, welches im Bette rauscht, ist nicht besser, als was ruhig fliesst.

Die Russen: Es liegt nicht an der Narwa, dass sie fällt, sondern an den Klippen ihres Bettes. (Altmann V, 75.)

88 Das Wasser, welches tropfenweise fällt, höhlt den Stein aus.

89 Das wasser wer gut, het es der han nit vmbgeschüt.Franck, II, 192b; Eyering, I, 278; Henisch, 374, 13; Körte, 6532.

90 Das Wasser will über die Körbe gehen.Simrock, 11293; Froschm., IVb.

Lat.: Res ad triarios rediit. – Res ad vestim rediit.

91 Das Wasser wird nicht schlechter, wenn auch ein Hund aus dem Bach trinkt.

Böhm.: Tim řeka není horší, že z ní psi pijí. (Čelakovsky, 91.)

92 Das Wasser wird so lange durch die Asche gegossen, bis es zu Lauge wird.Sailer, 331.

Wider die Vertheidiger verbotener Contracte.

93 Das Wasser zeigt es selber, wie tief es ist.

94 Das Wasser zerstört Brücken und reisst Dämme ein.

Um scherzhaft zu sagen, man soll den Wein nicht mit Wasser vermischen.

It.: L'acqua fa marcire i poli. – L'acqua rompe (rovina) i ponti e gli argini.

95 Dasselbe Wasser macht Hühner weich und Eier hart.

96 Dat Water hett kên' Balken, segt de Jud'.Hoefer, 495.

97 Dat Water têrt, säd' jen Frô, un trêd äwern Rönnstên (Rinnstein). (Holst.) – Hagen, 100, 43; Hoefer, 320; Schütze, IV.

Entweder Superklugheit oder Dummheit personificirend und verspottend, beim Uebersteigen der Gosse vom Zehren des Wassers zu reden.

98 De nich in 't Wâter löpt, krigt ok de Föte nich natt. (Bremen.) – Köster, 251.

99 De stillesten Wâtere brêket de dêpesten Löchere. (Waldeck.) – Curtze, 332, 228.

100 De stillsten Waters hebbt de dêpsten Grünne.Eichwald, 2025.

„De stillsten Water hebben de dêpsten Gründe. Leute, die nicht viel Worte machen, sind oft die gefährlichsten.“ (Dähnert, 541a.)

101 Dein Wasser ist gut, Schweizer, sagte Pippig, als ihm der Kellner einen Krug Hameler (Bier) brachte.

Nach einer humoristischen Erzählung von Th. Drobisch war Pippig zu Anfang dieses Jahrhunderts Student in Göttingen; er hatte die Idee Schauspieler zu werden und lebte in Heldenrollen. Die Anrede an den Kellner ist aus Schiller's Räubern entlehnt. (Anekdotenjäger, Nordhausen 1861, Hft. 67, S. 270.)

102 Deipe Waters sleipe sachte. (Westf.)

103 Dem enen wärt 'et Water im Glase, dem annern im Holsken besaihen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 80, 360.

104 Dem Wasser ist nicht zu trauen, es reisst den Mühlgang weg.

105 Der schöpft Wasser mit 'nem Tuch, der lernen will ganz ohne Buch.

Lat.: Haurit aquam cribro, qui discere vult sine libro. (Wegeler, Phil. Petr., 488; Suringar, XCI.)

106 Des wassers begeren wenig mann, welches den Durst nicht leschen kan.

Lat.: Qui sitis ardorem non pellit, non probe fontem. (Loci comm., 96.)

107 Des Wassers ist immer mehr als des Weins.

108 Det Wasser äs uch än de Schagen nit gât. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 267.

109 Det Wasser let sich net aft Rêch lîden. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1076.

110 Die am meisten Wasser getragen, glauben am wenigsten an die Sintflut.

[Spaltenumbruch] 111 Die nichts als Wasser trinken, geben keinen guten Poeten.Fabricius, 72.

Die Engländer rühmen aber ihren Wasserdichter John Taylor.

Lat.: Nulla placere diu neque vivere carmina possunt, quae scribuntur aquae potoribus. (Horaz.) (Philippi, II, 51.)

112 Die rauschend Wasser seind nicht grausam.Petri, II, 141; Henisch, 1732, 42.

113 Die tiefen Wasser fliessen gemach, die kleinen Flüsse laufen streng und machen ein grosses Getön.

Lat.: Non credas undam placidam non esse profundam. – Quo minor est murmur, plerumque est altior undo.

114 Die tiefen Wasser schleichen, aber rauschen nicht.Petri, II, 145.

115 Die Wasser lauffen alle dem Meer zu.Petri, II, 147.

116 Dö hoamlingá Wássál schwoab'n dö grest'n Stöck aus. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 37.

117 Drei Hände voll Wasser sind besser als eine Krone.

Ein Wort Ludwig des Heiligen in Bezug auf die Taufe; aber auch blos ein Wort, denn er hat sich die Krone behalten.

118 Dreierlei Wasser ist verloren: das Wasser, das man in den Wein giesst; das Wasser, so man ins Meer schüttet, und das Taufwasser an einen Juden.

Dies Wort findet sich in einem Vortrage über Religionsdisputationen im Mittelalter, den Dr. David vor einiger Zeit im jüdisch-wissenschaftlichen Verein, Beth Hamidrasch, zu Wien hielt. Er sprach von der Stellung der gelehrten Juden in Spanien im 15. und 16. Jahrhundert, wobei er das obige Wort eines Königs Alfons erwähnte. (Bohemia, 1875, S. 2.)

119 D's Wasser hôt ke Balke. (Henneberg.) – Frommann, II, 409, 49.

120 Durch unbekannte Wasser ist gefährlich schreiten.

121 Ein jedes Wasser treibet so hoch, als es im Quell lieget.Herberger, II, 281.

122 Ein Tropfen Wasser verdirbt eine Flasche Wein nicht.

123 Ein trunck Wasser ist so angenem als ein Fass mit Wein.Lehmann, 263, 46.

124 Ein Trunk Wassá on Salat, is ön Bada um ein Thala a Schad. (Oberösterreich.)

125 Ein Wasser, das immer unbewegt steht, wird faul.Fabricius, 91; Parömiakon, 3082.

Engl.: A plough that workes glisters, but the still water stinks. (Gaal, 1668.)

126 Ein Wasser treibt viel Mühlen.

It.: Una sol acqua volge molti molini. (Pazzaglia, 230, 6.)

127 Ein wenig Wasser kann ein gross Feuer löschen.

Wirkung der Nachgiebigkeit.

128 Einem jeden wird sein Wasser tief genug.Petri, II, 177.

129 Einen grossen Kessel siedendes Wasser stillt man mit wenig kaltem Wasser.

130 Em drit det Wasser net än de Branen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 970.

131 Entferntes Wasser löscht keinen nahen Brand.Winckler, XI, 40.

Eine Erfahrung, welche auch die Chinesen gemacht haben. (Cibot, 159.)

132 Entferntes Wasser löscht kein Feuer.Winckler, VII, 61.

It.: Acqua lontana non ispegne fuoco vicino. (Pazzaglia, 2, 2.)

133 Enthalte dich von frembdem Wasser.Henisch, 1211, 7.

134 Erwärmtes Wasser gefriert leicht.

Frz.: L'eau une fois échauffée en prent plus toute gelée. (Leroux, I, 43.)

Holl.: Verwarmd water bevriest ligt. (Harrebomée, II, 442b.)

135 Es fliessen nicht alle Wasser grade.Henisch, 1504, 36.

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[[902]/0908] 86 Das Wasser, welches die Mühle treibt, kommt weit her. Holl.: 'T water komt al verdan daan, dat den molen om doet gaan. (Harrebomée, II, 422b.) 87 Das Wasser, welches im Bette rauscht, ist nicht besser, als was ruhig fliesst. Die Russen: Es liegt nicht an der Narwa, dass sie fällt, sondern an den Klippen ihres Bettes. (Altmann V, 75.) 88 Das Wasser, welches tropfenweise fällt, höhlt den Stein aus. 89 Das wasser wer gut, het es der han nit vmbgeschüt. – Franck, II, 192b; Eyering, I, 278; Henisch, 374, 13; Körte, 6532. 90 Das Wasser will über die Körbe gehen. – Simrock, 11293; Froschm., IVb. Lat.: Res ad triarios rediit. – Res ad vestim rediit. 91 Das Wasser wird nicht schlechter, wenn auch ein Hund aus dem Bach trinkt. Böhm.: Tim řeka není horší, že z ní psi pijí. (Čelakovsky, 91.) 92 Das Wasser wird so lange durch die Asche gegossen, bis es zu Lauge wird. – Sailer, 331. Wider die Vertheidiger verbotener Contracte. 93 Das Wasser zeigt es selber, wie tief es ist. 94 Das Wasser zerstört Brücken und reisst Dämme ein. Um scherzhaft zu sagen, man soll den Wein nicht mit Wasser vermischen. It.: L'acqua fa marcire i poli. – L'acqua rompe (rovina) i ponti e gli argini. 95 Dasselbe Wasser macht Hühner weich und Eier hart. 96 Dat Water hett kên' Balken, segt de Jud'. – Hoefer, 495. 97 Dat Water têrt, säd' jen Frô, un trêd äwern Rönnstên (Rinnstein). (Holst.) – Hagen, 100, 43; Hoefer, 320; Schütze, IV. Entweder Superklugheit oder Dummheit personificirend und verspottend, beim Uebersteigen der Gosse vom Zehren des Wassers zu reden. 98 De nich in 't Wâter löpt, krigt ok de Föte nich natt. (Bremen.) – Köster, 251. 99 De stillesten Wâtere brêket de dêpesten Löchere. (Waldeck.) – Curtze, 332, 228. 100 De stillsten Waters hebbt de dêpsten Grünne. – Eichwald, 2025. „De stillsten Water hebben de dêpsten Gründe. Leute, die nicht viel Worte machen, sind oft die gefährlichsten.“ (Dähnert, 541a.) 101 Dein Wasser ist gut, Schweizer, sagte Pippig, als ihm der Kellner einen Krug Hameler (Bier) brachte. Nach einer humoristischen Erzählung von Th. Drobisch war Pippig zu Anfang dieses Jahrhunderts Student in Göttingen; er hatte die Idee Schauspieler zu werden und lebte in Heldenrollen. Die Anrede an den Kellner ist aus Schiller's Räubern entlehnt. (Anekdotenjäger, Nordhausen 1861, Hft. 67, S. 270.) 102 Deipe Waters sleipe sachte. (Westf.) 103 Dem enen wärt 'et Water im Glase, dem annern im Holsken besaihen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 80, 360. 104 Dem Wasser ist nicht zu trauen, es reisst den Mühlgang weg. 105 Der schöpft Wasser mit 'nem Tuch, der lernen will ganz ohne Buch. Lat.: Haurit aquam cribro, qui discere vult sine libro. (Wegeler, Phil. Petr., 488; Suringar, XCI.) 106 Des wassers begeren wenig mann, welches den Durst nicht leschen kan. Lat.: Qui sitis ardorem non pellit, non probe fontem. (Loci comm., 96.) 107 Des Wassers ist immer mehr als des Weins. 108 Det Wasser äs uch än de Schagen nit gât. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 267. 109 Det Wasser let sich net aft Rêch lîden. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1076. 110 Die am meisten Wasser getragen, glauben am wenigsten an die Sintflut. 111 Die nichts als Wasser trinken, geben keinen guten Poeten. – Fabricius, 72. Die Engländer rühmen aber ihren Wasserdichter John Taylor. Lat.: Nulla placere diu neque vivere carmina possunt, quae scribuntur aquae potoribus. (Horaz.) (Philippi, II, 51.) 112 Die rauschend Wasser seind nicht grausam. – Petri, II, 141; Henisch, 1732, 42. 113 Die tiefen Wasser fliessen gemach, die kleinen Flüsse laufen streng und machen ein grosses Getön. Lat.: Non credas undam placidam non esse profundam. – Quo minor est murmur, plerumque est altior undo. 114 Die tiefen Wasser schleichen, aber rauschen nicht. – Petri, II, 145. 115 Die Wasser lauffen alle dem Meer zu. – Petri, II, 147. 116 Dö hoamlingá Wássál schwoab'n dö grest'n Stöck aus. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 37. 117 Drei Hände voll Wasser sind besser als eine Krone. Ein Wort Ludwig des Heiligen in Bezug auf die Taufe; aber auch blos ein Wort, denn er hat sich die Krone behalten. 118 Dreierlei Wasser ist verloren: das Wasser, das man in den Wein giesst; das Wasser, so man ins Meer schüttet, und das Taufwasser an einen Juden. Dies Wort findet sich in einem Vortrage über Religionsdisputationen im Mittelalter, den Dr. David vor einiger Zeit im jüdisch-wissenschaftlichen Verein, Beth Hamidrasch, zu Wien hielt. Er sprach von der Stellung der gelehrten Juden in Spanien im 15. und 16. Jahrhundert, wobei er das obige Wort eines Königs Alfons erwähnte. (Bohemia, 1875, S. 2.) 119 D's Wasser hôt ke Balke. (Henneberg.) – Frommann, II, 409, 49. 120 Durch unbekannte Wasser ist gefährlich schreiten. 121 Ein jedes Wasser treibet so hoch, als es im Quell lieget. – Herberger, II, 281. 122 Ein Tropfen Wasser verdirbt eine Flasche Wein nicht. 123 Ein trunck Wasser ist so angenem als ein Fass mit Wein. – Lehmann, 263, 46. 124 Ein Trunk Wassá on Salat, is ön Bada um ein Thala a Schad. (Oberösterreich.) 125 Ein Wasser, das immer unbewegt steht, wird faul. – Fabricius, 91; Parömiakon, 3082. Engl.: A plough that workes glisters, but the still water stinks. (Gaal, 1668.) 126 Ein Wasser treibt viel Mühlen. It.: Una sol acqua volge molti molini. (Pazzaglia, 230, 6.) 127 Ein wenig Wasser kann ein gross Feuer löschen. Wirkung der Nachgiebigkeit. 128 Einem jeden wird sein Wasser tief genug. – Petri, II, 177. 129 Einen grossen Kessel siedendes Wasser stillt man mit wenig kaltem Wasser. 130 Em drit det Wasser net än de Branen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 970. 131 Entferntes Wasser löscht keinen nahen Brand. – Winckler, XI, 40. Eine Erfahrung, welche auch die Chinesen gemacht haben. (Cibot, 159.) 132 Entferntes Wasser löscht kein Feuer. – Winckler, VII, 61. It.: Acqua lontana non ispegne fuoco vicino. (Pazzaglia, 2, 2.) 133 Enthalte dich von frembdem Wasser. – Henisch, 1211, 7. 134 Erwärmtes Wasser gefriert leicht. Frz.: L'eau une fois échauffée en prent plus toute gelée. (Leroux, I, 43.) Holl.: Verwarmd water bevriest ligt. (Harrebomée, II, 442b.) 135 Es fliessen nicht alle Wasser grade. – Henisch, 1504, 36. 136 Es geht viel Wasser über die Mühle während der Müller schläft. Schwed.: Mycket vatten rinner medam mölnaren sofver. (Grubb, 538.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [902]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/908>, abgerufen am 01.06.2024.