Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] It.: Pescar per pro consolo. (Bohn II, 177.) Lat.: Agnum lupo eripere. - Amnis cursum cogere. (Seybold, 15 u. 25.) - Exarere mare. (Seybold, 96 u. 167.) - In aere piscari. - In mari venari. (Seybold, 210 u. 233.) - Leonem laro a terrere. - Mulgere hircum. (Seybold, 276 u. 314.) - Uvas e spinis colligere. (Seybold, 662.) *790 Wasser in dem Meer suchen. - Franck, Zeytbuch, CXLIIa; Körte, 6511. "Tausend Fehler hast du in deinen Gedichten, o Mabil. Fragst du, welche es sind? Suche du Wasser im Meer." (Witzfunken, VIIIb, 4.) Engl.: He seeks water in the sea. (Bohn II, 65.) Schwed.: Sökja vatten i klästenen. (Grubb, 787.) *791 Wasser in den Brunnen schütten (tragen). (S. Schnee 76.) - Alsatia, 1862-67, 452; Murner, Schelm, 28 in Kloster, I, 861. Mhd.: Des brunnen fluz wirt selten breit da man daz wazzer in treit. (Freidank.) - Vnd schüttet wasser in eyn brunn. (Narrenschiff.) (Zingerle, 164.) Lat.: Erosae pecuniae teruncium addere. (Cicero.) - Mari e fossa aquam. (Philippi, I, 99 u. 242.) *792 Wasser in den Kalk giessen. *793 Wasser in die Donau tragen. Böhm.: Do Dunaje vodu nositi. - Z jamy do Dunaje vodu liti. (Celakovsky, 487.) *794 Wasser in ein löcheriges Fass schöpfen. Lat.: In pertusum dolium dicta ingerere. (Plautus.) (Bin- II, 1458.) *795 Wasser in ein sybeckin1 schöpffen. - Alsatia, 1862-67, 543. 1) Ein Becken zum Seihen; in der ältern strasburger Sprache: Seihbecke. *796 Wasser in seiner Quelle suchen. - Magazin für die Literatur des Auslandes, 1856, S. 405. *797 Wasser ins Gesicht. - Eiselein, 628. Lat.: Adspersisti aquam, jam rediit animus. (Eiselein, 628.) *798 Wasser ins Meer (in die Elbe, Werra, Reuss, Limmat, Aar) tragen. - Chaos, 397; Körte, 6510; Eiselein, 527; Fabricius, 18; Dove, 330; für Würzburg: Sartorius, 173. Etwas Unnützes, Ueberflüssiges thun (s. Aal 21); dem geben, der ohnehin genug hat. Die Perser sagen dafür, wenn sie den Gedanken ausdrücken wollen, etwas an einen Ort bringen, wo davon ohnehin Ueberfluss ist; Kümmelsamen nach Kirman fahren; und die Araber: Er ist nach Hajar Datteln verkaufen gegangen, weil in der Gegend von Hajar auf der arabischen Halbinsel Datteln in grossem Ueberfluss wachsen. (Reinsberg VI, 97.) Die Franzosen sagen: Muscheln zum Sanct-Michael bringen. Die Normannen haben ihre Provinz unter den Schutz des heiligen Michael gestellt. Auch der grosse Golf westlich der Normandie, nördlich der Bretagne trägt seinen Namen. Von dem muschelreichen Strande jenes Golfs ist die Redensart entlehnt. (Gerbel, Ausland, 1871, S. 94.) Der Kladderadatsch (1874, Nr. 57) drückt denselben Gedanken mit Bezug auf die lebhaften Verhandlungen im Reichstage am 4. Dec. mit den Worten aus: "Kullmänner ins Centrum tragen". Der bairische Abgeordnete Jörg hatte den Mordversuch Kullmann's mit Haaren in die Verhandlung gezogen, und wie auch die ultramontanen Mitglieder des Centrums jede geistige Gemeinschaft mit dem Mordversuche in Abrede stellten, Fürst Bismarck trat ihnen mit den inzwischen sprichwörtlich gewordenen Worten entgegen: "Er hängt sich doch an ihre Rockschösse." Im Talmud: "Stroh willst du nach Ephraim bringen lassen, wo das Stroh sich findet schon in Massen." (Ehrmann, 165.) Ephraim war eine kornreiche Gegend. Jüdisch- deutsch in Warschau: Giess Wasser in a Brünnen. Böhm.: Dovedes vody na Tabor. - Na Tabor vodu vesti. Tudy na Tabor vody nedovedu, ponevadz k velikemu vrchu jest. (Celakovsky, 478.) Engl.: Get wet in a cloud. - To carry cool to Newcastle. (Bohn II, 154.) - To cast water into the Thames. (Bohn II, 182.) Frz.: De dans la mer de l'eau n'oporte. (Leroux, I, 42.) - Porter l'eau en la mer (a la tiviere). (Leroux, I, 43 u. 56.) Holl.: Zend geene steenkolen naar Newcastle. (Harrebomee, II, 126a.) It.: Portan acqua al mare. Lat.: Aquam mari inferre. (Bovill, I, 7.) - In freta collectas alta quid addis aquas. - In silvam ligna ferre. - Mari aquam addere. (Binder I, 955; II, 1798; Erasm., 413.) - Mari e lacu aquam infundis. (Eiselein, 527.) - Panis praebetur habenti. - Sidera coelo addere. (Ovid.) (Binder I, 1634; II, 3147; Erasm., 31; Philippi, II, 184; Seybold, 559.) Schwed.: Ge bagarbarn bröd. (Marin, 13.) *799 Wasser schöpfen mit einem Siebe. - Eiselein, 567; Fabricius, 15; Körte, 6512; Körte2, 8165; Suringar, XCI. Mhd.: Er schepfet wazzer mit dem sibe. (Troj. Krieg.) - Swer wazzer in dem sibe treit dast verlorn arebeit. [Spaltenumbruch] (Freidank.) - Unde schepfte ich wazzer mit eim sibe. (Frauenlob.) (Zingerle, 164.) Lat.: Imbrem in cribrum gerere. (Plautus.) (Binder II, 1384.) *800 Wasser mit Wein vermischen. - Parömiakon, 2859. *801 Wasser schlagen. (S. Aal 21.) Frz.: Batre l'eau. (Leroux, I, 42.) Lat.: Amphoras in Danaidum dolia inferimns. (Eiselein, 628.) *802 Wasser von einem Floh fordern. *803 Wasser waschen. (Steiermark.) - Sonntag. *804 Wasser zum Löschen bringen, wenn das Haus niedergebrannt ist. Holl.: Met water komen, als het huis verbrand is. (Harrebomee, II, 442a.) Schwed.: Sla vatten pa asken sedan huset är up bränt. (Grubb, 421.) *805 Wenn er ihn in einem Löffel Wasser ertränken könnte, er nähme keinen Eimer voll dazu. Holl.: Kon hij hem met een' druppel (lepel) water verdrinken hij zou er geen' emmer vol voor gebrucken. (Harrebomee, II, 441b.) *806 Wie aus dem Wasser gezogen. So vom Regen oder Schweiss durchnässt. *807 Wie das Wasser in die Erde verschleicht. - 2 Sam. 14, 4; Spr. Sal. 30, 16; Fabricius, 39. *808 Wie die Wasser zusammenfliessen. Zu ergänzen: so fliessen die Herzen der Menschen zusammen. (Vgl. Spr. Sal. 27, 19.) *809 Wie ein heiss Wasser vorseudet. - Fabricius, 39. *810 Zu Wasser machen (werden). Was vereitelt wird, von dem schmelzendem Eise und Schnee hergenommen. "Alle Anschläge sind ihr zu Wasser geworden (gemacht worden)." (Parömiakon, 661.) *811 Zu Wasser und zu Lande. Lat.: Navibus atque quadrigis. (Horaz.) (Binder II, 1984.) Wasserblase. Eine Wasserblase bedarf nicht viel zum zerspringen. - Parömiakon, 1119. Wässerchen. Es ist kein Wässerchen so klar, es trübt sich doch einmal. - Simrock, 10534. Jüdisch-deutsch: Kemajim Punim et Punim; um den Gedanken auszudrücken, dass man sich durch Gleichgesinnte angezogen fühlt. Wasserdoctor. * Es ist ein Wasserdoctor. Hier in dem Sinne von Quacksalber. Frz.: C'est un medecin d'eau douce. (Starschedel, 156; Lendroy, 992.) Wassereimer. Wenn der Wassereimer schwitzt, brennt das Haus ab. - Sprichwörtergarten, 351. Jeder thue auf seinem Platze treulich das Seine und kümmere sich nicht um Dinge, die nicht in seinen Berufskreis gehören. Wasserente. Die Wasserente taucht auf, wo der Jäger sie am wenigsten vermuthet. So sagte Garibaldi, als er im April 1864 seine Insel Caprera verliess und seine Reise nach England antrat. Wasserfass. Aus einem Wasserfass kann man kein Bier zapfen. Wasserfarbe. Wasserfarben halten nicht. "Wollt ihr euch, ihr Jungfern, schminken? Nehmet dieses zum Bericht: Wählet Oele zu den Farben, Wasserfarben halten nicht." (Witzfunken, IIIb, 196.) Wasserflasche. Die Wasserflasche ist auf dem Wege zerbrochen. Die Absicht, der Plan, das Werk hat nicht durchgeführt werden können. Wasserflecken. Dat hiät en Waterflecken; wann de Sunne drop schinnt, dann giet et en Luok. - Woeste, 90, 206. Ist sehr dünn und fadenscheinig. Wasserglas. Wasserglas und Noth sind der Begeisterung Tod. Lat.: Non est dithyrambus, si bibat aquam. (Philippi, II, 53.) Wassergraben. Ein kleiner Wassergraben kann eine grosse Mühle treiben. [Spaltenumbruch] It.: Pescar per pro consolo. (Bohn II, 177.) Lat.: Agnum lupo eripere. – Amnis cursum cogere. (Seybold, 15 u. 25.) – Exarere mare. 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So sagte Garibaldi, als er im April 1864 seine Insel Caprera verliess und seine Reise nach England antrat. Wasserfass. Aus einem Wasserfass kann man kein Bier zapfen. Wasserfarbe. Wasserfarben halten nicht. „Wollt ihr euch, ihr Jungfern, schminken? Nehmet dieses zum Bericht: Wählet Oele zu den Farben, Wasserfarben halten nicht.“ (Witzfunken, IIIb, 196.) Wasserflasche. Die Wasserflasche ist auf dem Wege zerbrochen. Die Absicht, der Plan, das Werk hat nicht durchgeführt werden können. Wasserflecken. Dat hiät en Waterflecken; wann de Sunne drop schinnt, dann giet et en Luok. – Woeste, 90, 206. Ist sehr dünn und fadenscheinig. Wasserglas. Wasserglas und Noth sind der Begeisterung Tod. Lat.: Non est dithyrambus, si bibat aquam. (Philippi, II, 53.) Wassergraben. 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It.: Pescar per pro consolo. (Bohn II, 177.)
Lat.: Agnum lupo eripere. – Amnis cursum cogere. (Seybold, 15 u. 25.) – Exarere mare. (Seybold, 96 u. 167.) – In aere piscari. – In mari venari. (Seybold, 210 u. 233.) – Leonem laro a terrere. – Mulgere hircum. (Seybold, 276 u. 314.) – Uvas e spinis colligere. (Seybold, 662.)
*790 Wasser in dem Meer suchen. – Franck, Zeytbuch, CXLIIa; Körte, 6511.
„Tausend Fehler hast du in deinen Gedichten, o Mabil. Fragst du, welche es sind? Suche du Wasser im Meer.“ (Witzfunken, VIIIb, 4.)
Engl.: He seeks water in the sea. (Bohn II, 65.)
Schwed.: Sökja vatten i klästenen. (Grubb, 787.)
*791 Wasser in den Brunnen schütten (tragen). (S. Schnee 76.) – Alsatia, 1862-67, 452; Murner, Schelm, 28 in Kloster, I, 861.
Mhd.: Des brunnen fluz wirt selten breit dâ man daz wazzer in treit. (Freidank.) – Vnd schüttet wasser in eyn brunn. (Narrenschiff.) (Zingerle, 164.)
Lat.: Erosae pecuniae teruncium addere. (Cicero.) – Mari e fossa aquam. (Philippi, I, 99 u. 242.)
*792 Wasser in den Kalk giessen.
*793 Wasser in die Donau tragen.
Böhm.: Do Dunaje vodu nositi. – Z jámy do Dunaje vodu líti. (Čelakovsky, 487.)
*794 Wasser in ein löcheriges Fass schöpfen.
Lat.: In pertusum dolium dicta ingerere. (Plautus.) (Bin- II, 1458.)
*795 Wasser in ein sybeckin1 schöpffen. – Alsatia, 1862-67, 543.
1) Ein Becken zum Seihen; in der ältern strasburger Sprache: Seihbecke.
*796 Wasser in seiner Quelle suchen. – Magazin für die Literatur des Auslandes, 1856, S. 405.
*797 Wasser ins Gesicht. – Eiselein, 628.
Lat.: Adspersisti aquam, jam rediit animus. (Eiselein, 628.)
*798 Wasser ins Meer (in die Elbe, Werra, Reuss, Limmat, Aar) tragen. – Chaos, 397; Körte, 6510; Eiselein, 527; Fabricius, 18; Dove, 330; für Würzburg: Sartorius, 173.
Etwas Unnützes, Ueberflüssiges thun (s. Aal 21); dem geben, der ohnehin genug hat. Die Perser sagen dafür, wenn sie den Gedanken ausdrücken wollen, etwas an einen Ort bringen, wo davon ohnehin Ueberfluss ist; Kümmelsamen nach Kirman fahren; und die Araber: Er ist nach Hajar Datteln verkaufen gegangen, weil in der Gegend von Hajar auf der arabischen Halbinsel Datteln in grossem Ueberfluss wachsen. (Reinsberg VI, 97.) Die Franzosen sagen: Muscheln zum Sanct-Michael bringen. Die Normannen haben ihre Provinz unter den Schutz des heiligen Michael gestellt. Auch der grosse Golf westlich der Normandie, nördlich der Bretagne trägt seinen Namen. Von dem muschelreichen Strande jenes Golfs ist die Redensart entlehnt. (Gerbel, Ausland, 1871, S. 94.) Der Kladderadatsch (1874, Nr. 57) drückt denselben Gedanken mit Bezug auf die lebhaften Verhandlungen im Reichstage am 4. Dec. mit den Worten aus: „Kullmänner ins Centrum tragen“. Der bairische Abgeordnete Jörg hatte den Mordversuch Kullmann's mit Haaren in die Verhandlung gezogen, und wie auch die ultramontanen Mitglieder des Centrums jede geistige Gemeinschaft mit dem Mordversuche in Abrede stellten, Fürst Bismarck trat ihnen mit den inzwischen sprichwörtlich gewordenen Worten entgegen: „Er hängt sich doch an ihre Rockschösse.“ Im Talmud: „Stroh willst du nach Ephraim bringen lassen, wo das Stroh sich findet schon in Massen.“ (Ehrmann, 165.) Ephraim war eine kornreiche Gegend. Jüdisch- deutsch in Warschau: Giess Wasser in a Brünnen.
Böhm.: Dovedeš vody na Tabor. – Na Tábor vodu vésti. Tudy na Tábor vody nedovedu, ponĕvadž k velikému vrchu jest. (Čelakovsky, 478.)
Engl.: Get wet in a cloud. – To carry cool to Newcastle. (Bohn II, 154.) – To cast water into the Thames. (Bohn II, 182.)
Frz.: De dans la mer de l'eau n'oporte. (Leroux, I, 42.) – Porter l'eau en la mer (à la tivière). (Leroux, I, 43 u. 56.)
Holl.: Zend geene steenkolen naar Newcastle. (Harrebomée, II, 126a.)
It.: Portan acqua al mare.
Lat.: Aquam mari inferre. (Bovill, I, 7.) – In freta collectas alta quid addis aquas. – In silvam ligna ferre. – Mari aquam addere. (Binder I, 955; II, 1798; Erasm., 413.) – Mari e lacu aquam infundis. (Eiselein, 527.) – Panis praebetur habenti. – Sidera coelo addere. (Ovid.) (Binder I, 1634; II, 3147; Erasm., 31; Philippi, II, 184; Seybold, 559.)
Schwed.: Ge bagarbarn bröd. (Marin, 13.)
*799 Wasser schöpfen mit einem Siebe. – Eiselein, 567; Fabricius, 15; Körte, 6512; Körte2, 8165; Suringar, XCI.
Mhd.: Er schepfet wazzer mit dem sibe. (Troj. Krieg.) – Swer wazzer in dem sibe treit dast verlorn arebeit.
(Freidank.) – Unde schepfte ich wazzer mit eim sibe. (Frauenlob.) (Zingerle, 164.)
Lat.: Imbrem in cribrum gerere. (Plautus.) (Binder II, 1384.)
*800 Wasser mit Wein vermischen. – Parömiakon, 2859.
*801 Wasser schlagen. (S. Aal 21.)
Frz.: Batre l'eau. (Leroux, I, 42.)
Lat.: Amphoras in Danaidum dolia inferimns. (Eiselein, 628.)
*802 Wasser von einem Floh fordern.
*803 Wasser waschen. (Steiermark.) – Sonntag.
*804 Wasser zum Löschen bringen, wenn das Haus niedergebrannt ist.
Holl.: Met water komen, als het huis verbrand is. (Harrebomée, II, 442a.)
Schwed.: Slå vatten på asken sedan huset är up bränt. (Grubb, 421.)
*805 Wenn er ihn in einem Löffel Wasser ertränken könnte, er nähme keinen Eimer voll dazu.
Holl.: Kon hij hem met een' druppel (lepel) water verdrinken hij zou er geen' emmer vol voor gebrucken. (Harrebomée, II, 441b.)
*806 Wie aus dem Wasser gezogen.
So vom Regen oder Schweiss durchnässt.
*807 Wie das Wasser in die Erde verschleicht. – 2 Sam. 14, 4; Spr. Sal. 30, 16; Fabricius, 39.
*808 Wie die Wasser zusammenfliessen.
Zu ergänzen: so fliessen die Herzen der Menschen zusammen. (Vgl. Spr. Sal. 27, 19.)
*809 Wie ein heiss Wasser vorseudet. – Fabricius, 39.
*810 Zu Wasser machen (werden).
Was vereitelt wird, von dem schmelzendem Eise und Schnee hergenommen. „Alle Anschläge sind ihr zu Wasser geworden (gemacht worden).“ (Parömiakon, 661.)
*811 Zu Wasser und zu Lande.
Lat.: Navibus atque quadrigis. (Horaz.) (Binder II, 1984.)
Wasserblase.
Eine Wasserblase bedarf nicht viel zum zerspringen. – Parömiakon, 1119.
Wässerchen.
Es ist kein Wässerchen so klar, es trübt sich doch einmal. – Simrock, 10534.
Jüdisch-deutsch: Kemajim Punim et Punim; um den Gedanken auszudrücken, dass man sich durch Gleichgesinnte angezogen fühlt.
Wasserdoctor.
* Es ist ein Wasserdoctor.
Hier in dem Sinne von Quacksalber.
Frz.: C'est un médecin d'eau douce. (Starschedel, 156; Lendroy, 992.)
Wassereimer.
Wenn der Wassereimer schwitzt, brennt das Haus ab. – Sprichwörtergarten, 351.
Jeder thue auf seinem Platze treulich das Seine und kümmere sich nicht um Dinge, die nicht in seinen Berufskreis gehören.
Wasserente.
Die Wasserente taucht auf, wo der Jäger sie am wenigsten vermuthet.
So sagte Garibaldi, als er im April 1864 seine Insel Caprera verliess und seine Reise nach England antrat.
Wasserfass.
Aus einem Wasserfass kann man kein Bier zapfen.
Wasserfarbe.
Wasserfarben halten nicht.
„Wollt ihr euch, ihr Jungfern, schminken? Nehmet dieses zum Bericht: Wählet Oele zu den Farben, Wasserfarben halten nicht.“ (Witzfunken, IIIb, 196.)
Wasserflasche.
Die Wasserflasche ist auf dem Wege zerbrochen.
Die Absicht, der Plan, das Werk hat nicht durchgeführt werden können.
Wasserflecken.
Dat hiät en Waterflecken; wann de Sunne drop schinnt, dann giet et en Luok. – Woeste, 90, 206.
Ist sehr dünn und fadenscheinig.
Wasserglas.
Wasserglas und Noth sind der Begeisterung Tod.
Lat.: Non est dithyrambus, si bibat aquam. (Philippi, II, 53.)
Wassergraben.
Ein kleiner Wassergraben kann eine grosse Mühle treiben.
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