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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 402 Wissen, Wollen, Können, machen einen guten Meister. - Boebel, 145; Simrock, 11715; Körte, 6885.

Dän.: At vide, kunne og ville, gjör en god mester. (Prov. dan., 414.)

403 Wo das Wissen aufhört, fängt das Glauben an.

404 Wo nichts Wissen Vortheil bringt, ist's Narrheit weise zu sein. - Bohemia, 1874, S. 10.

405 Woss ich nich weess, macht mer nich heess. - Robinson, 575.

406 Zu viel wissen wollen, bringt den Fuchs um den Schwanz. - Winckler, XV, 22.

It.: Uomo che cerca saper tutto, sovente perde tutto. (Pazzaglia, 333, 12.)

407 Zu wissen, was morgen geschicht, wär' ein gar schlimmes Gericht.

Lat.: Scire nefas homini, quid crastina volveret aetas. (Seybold, 543.)

408 Zuletzt weiss man alles.

Frz.: A la longue, tout se sait. (Cahier, 961.)

409 Zwei wissen mehr, als einer.

*410 A weiss nöt, ob er en Mandl oder en Weibel is. (Oberösterr.)

Von Betrunkenen oder auch solchen, in deren Kopfe eine grosse Verworrenheit der Ansichten herrscht.

*411 A wess es besser als mans ihm san (sagen) kann. - Gomolcke, 268.

*412 A wess nischt, als die Loite zu tribuliren. - Gomolcke, 245.

*413 Alles zu wissen, ist er noch viel zu jung. (Köthen.)

*414 'Ch weiss net, äs et der Peter awer der Pal. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 324, 226.

*415 'Ch weiss net, bän ich gekocht awer gebroden. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 324, 226.

*416 Dä weiss, was d' Küebli gelte. (Luzern.)

Der Aberwitzige.

*417 Dä wess, wat der Gohns gitt. (Bedburg.)

*418 Dä wess, wo der Has em Pfeffer lett. (Bedburg.)

*419 Dä wess, wo Has höpp. (Bedburg.)

*420 Dar wet he so väl af, as de Krai van'n Sonndag. (Rastede.) - Firmenich, III, 29, 123.

*421 Das hab' ich gewusst, eh' an dich gedacht worden ist.

Lat.: Hoc noveram, priusquam Theognis natus est. (Philippi, I, 178.)

*422 Das hab' ich seit Menschengedenken gewusst.

"Sei Ausdruck eis: woas du merr predige tust, doas hab ich seit Menschegedenke gewusst." (Bertermann, Gedicht, 200.)

*423 Das habe ich schon gewusst, als du noch die ersten Hosen trugst.

Lat.: Hoc noveram, antequam Theognis natus est. (Seybold, 218.)

*424 Das kann man so prick (genau) nicht weissen (wissen). (Ukermark.)

Im Scherz in der sogenannten messingschen Sprachweise (d. h. platt- und hochdeutsch gemischt, gezwungen vornehm) von Dingen gesagt, die niemand wissen kann.

*425 Das muss ich wissen, was mein Weib für Schenkel hat.

Um zu sagen: in dieser Sache habe ich nur die genaueste und zuverlässigste Kenntniss.

*426 Das waiss ich vnd der zehent nicht. - Hätzlerin, II, 42, 73.

*427 Das weiss er so wohl, wie seinen eigenen Namen.

*428 Das weiss Gott und die bunte Kuh. (Pommerellen.) - W. Mannhardt, German. Myth., 332.

*429 Das weiss niemand ausser jedermann.

Schwed.: Det weet ingen utan gud ock hvar man. (Grubb, 626.)

*430 Das Wissen wird ihn nicht aufblähen.

*431 Das wusste er schon, eh' er auf den Strohwisch gethan hat. - Luther's Tischreden, 302b.

*432 Das wusste Johann Heinrich 1620 wohl. (Holl.)

*433 Das wussten wir, ehe du in die Windeln hofirt hast. - Eiselein, 646.

*434 Dat heff ik all weten, as min Scho nog dre Sösling kosten. (Hamburg.) - Schütze, IV, 351; Simrock, 11722.

Das wusste ich schon als kleines Kind in wohlfeilen Schuhen.

[Spaltenumbruch] *435 Dat müsst ick weten, dat dar Hasen in den Busch weren. - Globus, VIII.

*436 Dat wet ek ok. (Deutz.)

Beifall sowol als Widerspruch.

*437 Davon weiss niemand ausser Gott und Menschen. - Simrock, 11721.

*438 De wet, wer de Worscht opgefrete hefft. (S. Herauskommen 4.) (Ostpr.) - Frischbier, II, 2936.

*439 Dear woiss, was der Teufel in Paris thuet. (Neresheim.)

*440 Dei wet aller Närsch Opgäng', awer de Togäng' mot hei biete. (Dönhofstädt.) - Frischbier, II, 2935.

Wer leichtgläubig Orts- und Tagesneuigkeiten für baare Münze annimmt und ausgibt.

*441 Der wäss, wu Barthel Moust hollt. (Franken.) - Frommann, VI, 326, 417.

*442 Der weiss am besten, wo ihn der Schuh drückt. - Klix, 122; Keller, 146a.

*443 Der weiss mehr als gemeine Leute.

Lat.: Ultra peram sapere. (Philippi, II, 231.)

*444 Der weiss noch nicht, dass es zweierlei Menschen gibt.

Nämlich zweierlei verschiedene Geschlechter. Von einem Kindlichen, Unschuldigen, Dummen.

*445 Der weiss schon, wie man Gimpel fängt. (Steiermark.)

*446 Die weiss, wie man zu Ettlingen betteln geht.

*447 Du wetst väl, wat et Schap an Arsch hat. (Stallupönen.)

Du verstehst das nicht.

*448 Du wetst, wat Kraus wet. (S. Kriegen 13.) - Frischbier, II, 2937.

*449 Ea woas, wou da Paddlmai Mousd foal hod. (Steiermark.) - Firmenich, II, 765, 26.

Er weiss, wo der Bartholomäus Most feil hält. Vgl. Barthel 6. Weiteres in den Nachträgen zu Barthel. Inzwischen hat Karl Braun in Paul Lindau's Gegenwart (XIII, 1, 77) die Ansicht aufgestellt, die Redensart sei auf "dummpfiffige" Menschen anzuwenden, welche sich einbilden, Dinge zu wissen, die es nicht gibt, da Bartholomäus keinen Most holen kann, da am 24. August die Trauben noch lange nicht reif sind. Wer also weiss, wo Barthel Most holt, der ist so klug, wie einer, der das Gras wachsen und die Flöhe husten hört, oder wissen will, welche Farben die Küchlein haben werden, bevor sie ausgebrütet sind.

*450 Er kann's ja wissen, er hat ein Buch, darin steht alles. - Mayer, II, 112.

*451 Er möchte gern wissen, wie die Mädchen pissen. - Frischbier, 4072.

*452 Er soll nicht wissen, ob er ein Jungchen oder ein Mädchen ist. (Korkehnen.) - Frischbier, II, 2926.

So derb soll er gezüchtigt werden.

*453 Er wasst, äm wevel (um wie viel, welche Stunde) et wor. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 325, 255.

Er weiss, um wieviel, welche Stunde es war.

*454 Er weiss alles, er hört 's Gras wachsen und die Flöhe husten. - Mayer, II, 112.

*455 Er weiss am besten, wo es ihm sitzt. - Frischbier, 4073; Hennig, 235.

*456 Er weiss au nid, worum d' Chrotte keini Schwänz händ. (S. Schuld.) - Sutermeister, 89.

*457 Er weiss auch schon, dass es zweierlei Menschen gibt. - Frischbier, 2614.

*458 Er weiss auf jeden Hafen einen Deckel und für jede Flasche einen Zapfen zu finden.

*459 Er weiss, aus welcher Gegend der Wind kommt.

Holl.: Hij weet wol, van welchen kant de wind waait. (Harrebomee, I, 380b.)

*460 Er weiss bei einem Haar, wie viel die Kuh Schwänze hat.

Der Ueberkluge.

*461 Er weiss darauf zu laufen, wie das Kamel auf den Birnbaum. (Mewe.) - Frischbier, II, 2927.

[Spaltenumbruch] 402 Wissen, Wollen, Können, machen einen guten Meister.Boebel, 145; Simrock, 11715; Körte, 6885.

Dän.: At vide, kunne og ville, gjør en god mester. (Prov. dan., 414.)

403 Wo das Wissen aufhört, fängt das Glauben an.

404 Wo nichts Wissen Vortheil bringt, ist's Narrheit weise zu sein.Bohemia, 1874, S. 10.

405 Woss ich nich weess, macht mer nich heess.Robinson, 575.

406 Zu viel wissen wollen, bringt den Fuchs um den Schwanz.Winckler, XV, 22.

It.: Uomo che cerca saper tutto, sovente perde tutto. (Pazzaglia, 333, 12.)

407 Zu wissen, was morgen geschicht, wär' ein gar schlimmes Gericht.

Lat.: Scire nefas homini, quid crastina volveret aetas. (Seybold, 543.)

408 Zuletzt weiss man alles.

Frz.: A la longue, tout se sait. (Cahier, 961.)

409 Zwei wissen mehr, als einer.

*410 A weiss nöt, ob er en Mandl oder en Weibel is. (Oberösterr.)

Von Betrunkenen oder auch solchen, in deren Kopfe eine grosse Verworrenheit der Ansichten herrscht.

*411 A wêss es besser als mans ihm san (sagen) kann.Gomolcke, 268.

*412 A wêss nischt, als die Loite zu tribuliren.Gomolcke, 245.

*413 Alles zu wissen, ist er noch viel zu jung. (Köthen.)

*414 'Ch wîss net, äs et der Pêter awer der Pâl. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 226.

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*416 Dä weiss, was d' Küebli gelte. (Luzern.)

Der Aberwitzige.

*417 Dä wêss, wat der Gohns gitt. (Bedburg.)

*418 Dä wêss, wo der Has em Pfeffer lett. (Bedburg.)

*419 Dä wêss, wo Has höpp. (Bedburg.)

*420 Dar wêt he so väl af, as de Krai van'n Sonndag. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 123.

*421 Das hab' ich gewusst, eh' an dich gedacht worden ist.

Lat.: Hoc noveram, priusquam Theognis natus est. (Philippi, I, 178.)

*422 Das hab' ich seit Menschengedenken gewusst.

„Sei Ausdruck îs: woas du merr predige tust, doas hab ich seit Menschegedenke gewusst.“ (Bertermann, Gedicht, 200.)

*423 Das habe ich schon gewusst, als du noch die ersten Hosen trugst.

Lat.: Hoc noveram, antequam Theognis natus est. (Seybold, 218.)

*424 Das kann man so prick (genau) nicht weissen (wissen). (Ukermark.)

Im Scherz in der sogenannten messingschen Sprachweise (d. h. platt- und hochdeutsch gemischt, gezwungen vornehm) von Dingen gesagt, die niemand wissen kann.

*425 Das muss ich wissen, was mein Weib für Schenkel hat.

Um zu sagen: in dieser Sache habe ich nur die genaueste und zuverlässigste Kenntniss.

*426 Das waiss ich vnd der zehent nicht.Hätzlerin, II, 42, 73.

*427 Das weiss er so wohl, wie seinen eigenen Namen.

*428 Das weiss Gott und die bunte Kuh. (Pommerellen.) – W. Mannhardt, German. Myth., 332.

*429 Das weiss niemand ausser jedermann.

Schwed.: Det weet ingen utan gud ock hvar man. (Grubb, 626.)

*430 Das Wissen wird ihn nicht aufblähen.

*431 Das wusste er schon, eh' er auf den Strohwisch gethan hat.Luther's Tischreden, 302b.

*432 Das wusste Johann Heinrich 1620 wohl. (Holl.)

*433 Das wussten wir, ehe du in die Windeln hofirt hast.Eiselein, 646.

*434 Dat heff ik all wêten, as min Scho nog drê Sösling kosten. (Hamburg.) – Schütze, IV, 351; Simrock, 11722.

Das wusste ich schon als kleines Kind in wohlfeilen Schuhen.

[Spaltenumbruch] *435 Dat müsst ick wêten, dat dar Hasen in den Busch weren.Globus, VIII.

*436 Dat wet ek ôk. (Deutz.)

Beifall sowol als Widerspruch.

*437 Davon weiss niemand ausser Gott und Menschen.Simrock, 11721.

*438 De wêt, wer de Worscht opgefrête hefft. (S. Herauskommen 4.) (Ostpr.) – Frischbier, II, 2936.

*439 Dear woiss, was der Teufel in Paris thuet. (Neresheim.)

*440 Dei wêt aller Närsch Opgäng', awer de Togäng' mot hei biete. (Dönhofstädt.) – Frischbier, II, 2935.

Wer leichtgläubig Orts- und Tagesneuigkeiten für baare Münze annimmt und ausgibt.

*441 Der wäss, wu Barthel Moust hollt. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 417.

*442 Der weiss am besten, wo ihn der Schuh drückt.Klix, 122; Keller, 146a.

*443 Der weiss mehr als gemeine Leute.

Lat.: Ultra peram sapere. (Philippi, II, 231.)

*444 Der weiss noch nicht, dass es zweierlei Menschen gibt.

Nämlich zweierlei verschiedene Geschlechter. Von einem Kindlichen, Unschuldigen, Dummen.

*445 Der weiss schon, wie man Gimpel fängt. (Steiermark.)

*446 Die weiss, wie man zu Ettlingen betteln geht.

*447 Du wêtst väl, wat et Schap an Arsch hat. (Stallupönen.)

Du verstehst das nicht.

*448 Du wêtst, wat Krûs wêt. (S. Kriegen 13.) – Frischbier, II, 2937.

*449 Ea woas, wou da Paddlmai Mousd foal hod. (Steiermark.) – Firmenich, II, 765, 26.

Er weiss, wo der Bartholomäus Most feil hält. Vgl. Barthel 6. Weiteres in den Nachträgen zu Barthel. Inzwischen hat Karl Braun in Paul Lindau's Gegenwart (XIII, 1, 77) die Ansicht aufgestellt, die Redensart sei auf „dummpfiffige“ Menschen anzuwenden, welche sich einbilden, Dinge zu wissen, die es nicht gibt, da Bartholomäus keinen Most holen kann, da am 24. August die Trauben noch lange nicht reif sind. Wer also weiss, wo Barthel Most holt, der ist so klug, wie einer, der das Gras wachsen und die Flöhe husten hört, oder wissen will, welche Farben die Küchlein haben werden, bevor sie ausgebrütet sind.

*450 Er kann's ja wissen, er hat ein Buch, darin steht alles.Mayer, II, 112.

*451 Er möchte gern wissen, wie die Mädchen pissen.Frischbier, 4072.

*452 Er soll nicht wissen, ob er ein Jungchen oder ein Mädchen ist. (Korkehnen.) – Frischbier, II, 2926.

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*453 Er wasst, äm wevel (um wie viel, welche Stunde) et wôr. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 255.

Er weiss, um wieviel, welche Stunde es war.

*454 Er weiss alles, er hört 's Gras wachsen und die Flöhe husten.Mayer, II, 112.

*455 Er weiss am besten, wo es ihm sitzt.Frischbier, 4073; Hennig, 235.

*456 Er weiss au nid, worum d' Chrotte keini Schwänz händ. (S. Schuld.) – Sutermeister, 89.

*457 Er weiss auch schon, dass es zweierlei Menschen gibt.Frischbier, 2614.

*458 Er weiss auf jeden Hafen einen Deckel und für jede Flasche einen Zapfen zu finden.

*459 Er weiss, aus welcher Gegend der Wind kommt.

Holl.: Hij weet wol, van welchen kant de wind waait. (Harrebomée, I, 380b.)

*460 Er weiss bei einem Haar, wie viel die Kuh Schwänze hat.

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[[153]/0165] 402 Wissen, Wollen, Können, machen einen guten Meister. – Boebel, 145; Simrock, 11715; Körte, 6885. Dän.: At vide, kunne og ville, gjør en god mester. (Prov. dan., 414.) 403 Wo das Wissen aufhört, fängt das Glauben an. 404 Wo nichts Wissen Vortheil bringt, ist's Narrheit weise zu sein. – Bohemia, 1874, S. 10. 405 Woss ich nich weess, macht mer nich heess. – Robinson, 575. 406 Zu viel wissen wollen, bringt den Fuchs um den Schwanz. – Winckler, XV, 22. It.: Uomo che cerca saper tutto, sovente perde tutto. (Pazzaglia, 333, 12.) 407 Zu wissen, was morgen geschicht, wär' ein gar schlimmes Gericht. Lat.: Scire nefas homini, quid crastina volveret aetas. (Seybold, 543.) 408 Zuletzt weiss man alles. Frz.: A la longue, tout se sait. (Cahier, 961.) 409 Zwei wissen mehr, als einer. *410 A weiss nöt, ob er en Mandl oder en Weibel is. (Oberösterr.) Von Betrunkenen oder auch solchen, in deren Kopfe eine grosse Verworrenheit der Ansichten herrscht. *411 A wêss es besser als mans ihm san (sagen) kann. – Gomolcke, 268. *412 A wêss nischt, als die Loite zu tribuliren. – Gomolcke, 245. *413 Alles zu wissen, ist er noch viel zu jung. (Köthen.) *414 'Ch wîss net, äs et der Pêter awer der Pâl. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 226. *415 'Ch wîss net, bän ich gekôcht âwer gebrôden. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 226. *416 Dä weiss, was d' Küebli gelte. (Luzern.) Der Aberwitzige. *417 Dä wêss, wat der Gohns gitt. (Bedburg.) *418 Dä wêss, wo der Has em Pfeffer lett. (Bedburg.) *419 Dä wêss, wo Has höpp. (Bedburg.) *420 Dar wêt he so väl af, as de Krai van'n Sonndag. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 123. *421 Das hab' ich gewusst, eh' an dich gedacht worden ist. Lat.: Hoc noveram, priusquam Theognis natus est. (Philippi, I, 178.) *422 Das hab' ich seit Menschengedenken gewusst. „Sei Ausdruck îs: woas du merr predige tust, doas hab ich seit Menschegedenke gewusst.“ (Bertermann, Gedicht, 200.) *423 Das habe ich schon gewusst, als du noch die ersten Hosen trugst. Lat.: Hoc noveram, antequam Theognis natus est. (Seybold, 218.) *424 Das kann man so prick (genau) nicht weissen (wissen). (Ukermark.) Im Scherz in der sogenannten messingschen Sprachweise (d. h. platt- und hochdeutsch gemischt, gezwungen vornehm) von Dingen gesagt, die niemand wissen kann. *425 Das muss ich wissen, was mein Weib für Schenkel hat. Um zu sagen: in dieser Sache habe ich nur die genaueste und zuverlässigste Kenntniss. *426 Das waiss ich vnd der zehent nicht. – Hätzlerin, II, 42, 73. *427 Das weiss er so wohl, wie seinen eigenen Namen. *428 Das weiss Gott und die bunte Kuh. (Pommerellen.) – W. Mannhardt, German. Myth., 332. *429 Das weiss niemand ausser jedermann. Schwed.: Det weet ingen utan gud ock hvar man. (Grubb, 626.) *430 Das Wissen wird ihn nicht aufblähen. *431 Das wusste er schon, eh' er auf den Strohwisch gethan hat. – Luther's Tischreden, 302b. *432 Das wusste Johann Heinrich 1620 wohl. (Holl.) *433 Das wussten wir, ehe du in die Windeln hofirt hast. – Eiselein, 646. *434 Dat heff ik all wêten, as min Scho nog drê Sösling kosten. (Hamburg.) – Schütze, IV, 351; Simrock, 11722. Das wusste ich schon als kleines Kind in wohlfeilen Schuhen. *435 Dat müsst ick wêten, dat dar Hasen in den Busch weren. – Globus, VIII. *436 Dat wet ek ôk. (Deutz.) Beifall sowol als Widerspruch. *437 Davon weiss niemand ausser Gott und Menschen. – Simrock, 11721. *438 De wêt, wer de Worscht opgefrête hefft. (S. Herauskommen 4.) (Ostpr.) – Frischbier, II, 2936. *439 Dear woiss, was der Teufel in Paris thuet. (Neresheim.) *440 Dei wêt aller Närsch Opgäng', awer de Togäng' mot hei biete. (Dönhofstädt.) – Frischbier, II, 2935. Wer leichtgläubig Orts- und Tagesneuigkeiten für baare Münze annimmt und ausgibt. *441 Der wäss, wu Barthel Moust hollt. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 417. *442 Der weiss am besten, wo ihn der Schuh drückt. – Klix, 122; Keller, 146a. *443 Der weiss mehr als gemeine Leute. Lat.: Ultra peram sapere. (Philippi, II, 231.) *444 Der weiss noch nicht, dass es zweierlei Menschen gibt. Nämlich zweierlei verschiedene Geschlechter. Von einem Kindlichen, Unschuldigen, Dummen. *445 Der weiss schon, wie man Gimpel fängt. (Steiermark.) *446 Die weiss, wie man zu Ettlingen betteln geht. *447 Du wêtst väl, wat et Schap an Arsch hat. (Stallupönen.) Du verstehst das nicht. *448 Du wêtst, wat Krûs wêt. (S. Kriegen 13.) – Frischbier, II, 2937. *449 Ea woas, wou da Paddlmai Mousd foal hod. (Steiermark.) – Firmenich, II, 765, 26. Er weiss, wo der Bartholomäus Most feil hält. Vgl. Barthel 6. Weiteres in den Nachträgen zu Barthel. Inzwischen hat Karl Braun in Paul Lindau's Gegenwart (XIII, 1, 77) die Ansicht aufgestellt, die Redensart sei auf „dummpfiffige“ Menschen anzuwenden, welche sich einbilden, Dinge zu wissen, die es nicht gibt, da Bartholomäus keinen Most holen kann, da am 24. August die Trauben noch lange nicht reif sind. Wer also weiss, wo Barthel Most holt, der ist so klug, wie einer, der das Gras wachsen und die Flöhe husten hört, oder wissen will, welche Farben die Küchlein haben werden, bevor sie ausgebrütet sind. *450 Er kann's ja wissen, er hat ein Buch, darin steht alles. – Mayer, II, 112. *451 Er möchte gern wissen, wie die Mädchen pissen. – Frischbier, 4072. *452 Er soll nicht wissen, ob er ein Jungchen oder ein Mädchen ist. (Korkehnen.) – Frischbier, II, 2926. So derb soll er gezüchtigt werden. *453 Er wasst, äm wevel (um wie viel, welche Stunde) et wôr. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 255. Er weiss, um wieviel, welche Stunde es war. *454 Er weiss alles, er hört 's Gras wachsen und die Flöhe husten. – Mayer, II, 112. *455 Er weiss am besten, wo es ihm sitzt. – Frischbier, 4073; Hennig, 235. *456 Er weiss au nid, worum d' Chrotte keini Schwänz händ. (S. Schuld.) – Sutermeister, 89. *457 Er weiss auch schon, dass es zweierlei Menschen gibt. – Frischbier, 2614. *458 Er weiss auf jeden Hafen einen Deckel und für jede Flasche einen Zapfen zu finden. *459 Er weiss, aus welcher Gegend der Wind kommt. Holl.: Hij weet wol, van welchen kant de wind waait. (Harrebomée, I, 380b.) *460 Er weiss bei einem Haar, wie viel die Kuh Schwänze hat. Der Ueberkluge. *461 Er weiss darauf zu laufen, wie das Kamel auf den Birnbaum. (Mewe.) – Frischbier, II, 2927.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [153]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/165>, abgerufen am 17.06.2024.