Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Butzbirne. *1 Eine Butzbirn käuen müssen. "Wenn du dich an denselben hältst vnd mit ihm nit der vntrew spieltst, vnd jn meintest mit allen trewen, so dürffts nit diese Butzbirn kewen." (Waldis, IV, 81, 92.) *2 Einem eine Butzbirn (Ohrfeige) geben. - Grimmelshausen, Vogelnest, II. Butzenwacker. * Es ist ein Butzenwacker. In Schwaben ein kleiner Bursche. Wol an Kobold erinnernd. - Um einen kleinen Burschen zu bezeichnen, hat man in Schwaben auch die Ausdrücke: Bodenweusel, Zwergel, Dörckel, Krampe, Krattel (Kröte), Arschkrett, Racker. (S. Butz 1.) Butzkopf. * Einen Butzkopf machen. (Danzig.) - Frischbier, I, 513. Sich an den Kopf stossen, sei es beim Fallen oder Anrennen, besonders beim Zusammenstoss mit dem Kopfe eines andern. Buxbaum. * Man soll ihn mit Buxbaum bestecken und dem Teufel zum Jahrmarkt schicken. (Bremen.) - Grimm, Mythologie, 962; Grimm, Wörterbuch, II, 598; Schiller, II, 23. "Einen solchen Ketzer mit Buxbaum bestecken und dem Pluto zum neuen Jahre schenken." (Simplic., 1, 267.) Büxe. 15 Bücksen wäd (werden) wol mal nit vil estimeiret, do wät vil in fortet. (Sauerland.) 16 Bücksenlappen, Huasenkappen daut dei ollen Wiever; Finsterkieken, Junfernkieken daut dei Junggesellen. (Sauerland.) 17 Vel Böxe, wenig Narsch. - Frischbier, I, 518. *18 Alle meine Büxen rühren sich. - Frischbier, II, 474. Ausruf der Verwunderung, des Schreckens. *19 D' Box unhun. - Dicks, II, 6. *20 Die Büxen platzen (schnuzen) ihm. - Frischbier, II, 478. Er führte sich unanständig auf. *21 Die Büxen schlagen ihm zwölf. - Frischbier, I, 514. Er ist voller Furcht. *22 Doh di ön de Böxe on segg: öck hebb 't gedahne. - Frischbier, I, 517. *23 Einem die Büxen ausklopfen. - Frischbier, II, 475. Ihn durchprügeln. *24 Einen bei den Büxen kriegen. (Königsberg.) - Frischbier, II, 476. Ihn fassen, wenn er Unerlaubtes thut. Vorherrschend Zuruf an Knaben, die thun, was sie nicht sollen: "Wart, se wern die doch noch bei de Böxe kreige." *25 Er hat die Büxen voll bis an den Quardel1. - Frischbier, I, 515. 1) So heisst der Quersaum an den Unterbeinkleidern und Frauenunterröcken, auch Quärder, Quoder, Lind. *26 Er hat eins vor die Büxen bekommen. - Frischbier, I, 516; Kern, 1031. Einen empfindlichen Verlust erlitten. *27 Er hat nicht ein Paar Büxen auf dem Arsch. - Frischbier, II, 477. [Spaltenumbruch] *28 Et ess im an der Box hange blewen. (Bedburg.) *29 He hiät de grote Bücksen an. (Iserlohn.) - Woeste, 82, 20. Ist Pathe. *30 He kickt noch man even unner un baven to de Büxe ut. - Kern, 1028. Von unmündigen Leuten, welche Erwachsens spielen wollen. *31 Hei schätt söck ön e Böxe va Freid. - Frischbier, I, 519. *32 Hi kaan a Box nogh eg sollen apbinj. (Amrum.) - Haupt, VIII, 356, 96. Er kann die Hosen noch nicht selbst aufbinden. *33 Me soll dei Bücksen, dei em niu te klein sind, men verwahren, se posst em wol später. (Sauerland.) *34 Sei heft de Büxe an, hei den Rock. - Frischbier, II, 479. Büxen. * Der kann gut büxen. (Königsberg.) - Frischbier, II, 473. Er kann schnell laufen. Büxenscheisser. * Es ist ein alter Büxenscheisser. - Frischbier, II, 480. Buxtehude. 1 Die Spitz- und Stichelnamen über gewisse Städte und Ortschaften sind fast durch ganz Deutschland verbreitet. In Niedersachsen: Buxtehude, Schöppenstädt und Krähwinkel; in Mecklenburg: Teterow; in Sachsen: Schilda; in Baiern: Fünfsingen und Schrobenhausen; in Schwaben: Winterhausen, Tripstrill; in Schlesien: Polkwitz; im Elsass: Garburg; in Hessen: Schwarzenborn. Alles Ueble wird in Schwaben dem Dorfe Ganslosen nachgesagt, das auch in neuerer Zeit die Regierungserlaubniss erbeten und erhalten hat, sich "Auendorf" zu nennen. (Vgl. Gödeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung, Hannover 1857-59, S. 425 u. 1166.) - In England sagt man: In Lincolnshire, wo die Schweine Seife und die Kühe Feuer scheissen. *3 Das muss in Buxtehude geschehen sein. Für nirgends. *4 Go no Pudjude, wo de Schnaken biesen. (Soest.) *5 In Buxtehude, wo die Pfütze über die Weide geht. In der Gegend von Oels, wenn etwas Ungewöhnliches erzählt oder verlangt wurde. Wenn etwas Thörichtes, Dummes bezeichnet werden sollte, hiess es ebenfalls: So macht man's in Buxtehude, wo die Pfütze über die Weide geht. Die Redensart ist übrigens in ganz Schlesien verbreitet; nur heisst es in der Gegend von Neisse: In Hotzenplotz (s. d.), wo die alte Pfutze (hier vulva) über der Weide hängt. Holl.: Hij gaat naar Bommels-Konten dree uren boven de hel, daar de honden met gat blatten. (Harrebomee, I, 75.) Zu Bylbrief. Byl-(Biel- oder Beil-)Brief ist die Urkunde über ein zur Erbauung oder Ausrüstung eines Schiffes gegebenes Darlehn, das den Vorzug vor einem Kiel- oder Bodmereibriefe hat, d. h. der Urkunde über ein auf dem Schiffsboden gegebenes und mit diesem alle Schicksale theilendes Darlehn. (S. Bodmerei und Bodmereibrief.) C. (Bei der vielfach abweichenden Schreibart, vorzüglich der Namen und Fremdwörter, müssen diejenigen Sprichwörter, die man unter C nicht findet, unter K nachgeschlagen werden.) Cabale. * Das ist nur Cabale. Als Karl II. von England die Rechte des Parlaments derartig zu beschränken beabsichtigte, dass sie nur dem Namen nach fortbestanden, und an deren Stelle die königliche Gewalt zu unumschränkter Herrschaft gelangen sollte, ernannte er einen "Geheimen Rath", aus fünf ihm ganz ergebenen und in seine Pläne eingeweihten Personen bestehend. Dieses 1670 gebildete englische Ministerium bezeichnete man witzig nach den Anfangsbuchstaben des Namens der Mitglieder Clifford, Ashley, Buckingham, Arlington und Lauderdale als das Cabal-Ministerium. Diese fünf Männer waren Gegenstand der Verachtung des englischen Volks, und dies suchte in ihren Namen allerlei witzige und erniedrigende Auslegungen. Auch die Entstehung des Wortes "Cabale" wird aus den Anfangsbuchstaben hergeleitet. (Vgl. Herrig, 23, 159 u. Illustrirte Welt, 1867, II, 63.) Cadavergehorsam. * Das ist Cadavergehorsam. Der Ausdruck "Cadavergehorsam" kommt im preussischen Abgeordneten-Hause, und zwar in der Verhandlung über das Klostergesetz vor. Von liberaler Seite wird der unbedingte Gehorsam gegen Rom durch diesen Ausdruck bezeichnet. In der 64. Sitzung des Abgeordneten- Hauses vom 8. Mai 1875 sagt der Abgeordnete Franz zur Erklärung: "Was den uns vorgehaltenen Cadavergehorsam des Ordens betrifft, so beruht dieser [Spaltenumbruch]
Butzbirne. *1 Eine Butzbirn käuen müssen. „Wenn du dich an denselben hältst vnd mit ihm nit der vntrew spieltst, vnd jn meintest mit allen trewen, so dürffts nit diese Butzbirn kewen.“ (Waldis, IV, 81, 92.) *2 Einem eine Butzbirn (Ohrfeige) geben. – Grimmelshausen, Vogelnest, II. Butzenwacker. * Es ist ein Butzenwacker. In Schwaben ein kleiner Bursche. Wol an Kobold erinnernd. – Um einen kleinen Burschen zu bezeichnen, hat man in Schwaben auch die Ausdrücke: Bodenweusel, Zwergel, Dörckel, Krampe, Krattel (Kröte), Arschkrett, Racker. (S. Butz 1.) Butzkopf. * Einen Butzkopf machen. (Danzig.) – Frischbier, I, 513. Sich an den Kopf stossen, sei es beim Fallen oder Anrennen, besonders beim Zusammenstoss mit dem Kopfe eines andern. Buxbaum. * Man soll ihn mit Buxbaum bestecken und dem Teufel zum Jahrmarkt schicken. (Bremen.) – Grimm, Mythologie, 962; Grimm, Wörterbuch, II, 598; Schiller, II, 23. „Einen solchen Ketzer mit Buxbaum bestecken und dem Pluto zum neuen Jahre schenken.“ (Simplic., 1, 267.) Büxe. 15 Bücksen wäd (werden) wol mal nit vil estiméiret, do wät vil in fortet. (Sauerland.) 16 Bücksenlappen, Huasenkappen daut dei ollen Wiever; Finsterkieken, Junfernkieken daut dei Junggesellen. (Sauerland.) 17 Vêl Böxe, wenig Narsch. – Frischbier, I, 518. *18 Alle meine Büxen rühren sich. – Frischbier, II, 474. Ausruf der Verwunderung, des Schreckens. *19 D' Box unhun. – Dicks, II, 6. *20 Die Büxen platzen (schnuzen) ihm. – Frischbier, II, 478. Er führte sich unanständig auf. *21 Die Büxen schlagen ihm zwölf. – Frischbier, I, 514. Er ist voller Furcht. *22 Doh di ön de Böxe on segg: öck hebb 't gedahne. – Frischbier, I, 517. *23 Einem die Büxen ausklopfen. – Frischbier, II, 475. Ihn durchprügeln. *24 Einen bei den Büxen kriegen. (Königsberg.) – Frischbier, II, 476. 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Gödeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung, Hannover 1857-59, S. 425 u. 1166.) – In England sagt man: In Lincolnshire, wo die Schweine Seife und die Kühe Feuer scheissen. *3 Das muss in Buxtehude geschehen sein. Für nirgends. *4 Go no Pudjude, wo de Schnâken biesen. (Soest.) *5 In Buxtehude, wo die Pfütze über die Weide geht. In der Gegend von Oels, wenn etwas Ungewöhnliches erzählt oder verlangt wurde. Wenn etwas Thörichtes, Dummes bezeichnet werden sollte, hiess es ebenfalls: So macht man's in Buxtehude, wo die Pfütze über die Weide geht. Die Redensart ist übrigens in ganz Schlesien verbreitet; nur heisst es in der Gegend von Neisse: In Hotzenplotz (s. d.), wo die alte Pfutze (hier vulva) über der Weide hängt. Holl.: Hij gaat naar Bommels-Konten dree uren boven de hel, daar de honden met gat blatten. (Harrebomée, I, 75.) Zu Bylbrief. Byl-(Biel- oder Beil-)Brief ist die Urkunde über ein zur Erbauung oder Ausrüstung eines Schiffes gegebenes Darlehn, das den Vorzug vor einem Kiel- oder Bodmereibriefe hat, d. h. der Urkunde über ein auf dem Schiffsboden gegebenes und mit diesem alle Schicksale theilendes Darlehn. (S. Bodmerei und Bodmereibrief.) C. (Bei der vielfach abweichenden Schreibart, vorzüglich der Namen und Fremdwörter, müssen diejenigen Sprichwörter, die man unter C nicht findet, unter K nachgeschlagen werden.) Cabale. * Das ist nur Cabale. Als Karl II. von England die Rechte des Parlaments derartig zu beschränken beabsichtigte, dass sie nur dem Namen nach fortbestanden, und an deren Stelle die königliche Gewalt zu unumschränkter Herrschaft gelangen sollte, ernannte er einen „Geheimen Rath“, aus fünf ihm ganz ergebenen und in seine Pläne eingeweihten Personen bestehend. 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Butzbirne.
*1 Eine Butzbirn käuen müssen.
„Wenn du dich an denselben hältst vnd mit ihm nit der vntrew spieltst, vnd jn meintest mit allen trewen, so dürffts nit diese Butzbirn kewen.“ (Waldis, IV, 81, 92.)
*2 Einem eine Butzbirn (Ohrfeige) geben. – Grimmelshausen, Vogelnest, II.
Butzenwacker.
* Es ist ein Butzenwacker.
In Schwaben ein kleiner Bursche. Wol an Kobold erinnernd. – Um einen kleinen Burschen zu bezeichnen, hat man in Schwaben auch die Ausdrücke: Bodenweusel, Zwergel, Dörckel, Krampe, Krattel (Kröte), Arschkrett, Racker. (S. Butz 1.)
Butzkopf.
* Einen Butzkopf machen. (Danzig.) – Frischbier, I, 513.
Sich an den Kopf stossen, sei es beim Fallen oder Anrennen, besonders beim Zusammenstoss mit dem Kopfe eines andern.
Buxbaum.
* Man soll ihn mit Buxbaum bestecken und dem Teufel zum Jahrmarkt schicken. (Bremen.) – Grimm, Mythologie, 962; Grimm, Wörterbuch, II, 598; Schiller, II, 23.
„Einen solchen Ketzer mit Buxbaum bestecken und dem Pluto zum neuen Jahre schenken.“ (Simplic., 1, 267.)
Büxe.
15 Bücksen wäd (werden) wol mal nit vil estiméiret, do wät vil in fortet. (Sauerland.)
16 Bücksenlappen, Huasenkappen daut dei ollen Wiever; Finsterkieken, Junfernkieken daut dei Junggesellen. (Sauerland.)
17 Vêl Böxe, wenig Narsch. – Frischbier, I, 518.
*18 Alle meine Büxen rühren sich. – Frischbier, II, 474.
Ausruf der Verwunderung, des Schreckens.
*19 D' Box unhun. – Dicks, II, 6.
*20 Die Büxen platzen (schnuzen) ihm. – Frischbier, II, 478.
Er führte sich unanständig auf.
*21 Die Büxen schlagen ihm zwölf. – Frischbier, I, 514.
Er ist voller Furcht.
*22 Doh di ön de Böxe on segg: öck hebb 't gedahne. – Frischbier, I, 517.
*23 Einem die Büxen ausklopfen. – Frischbier, II, 475.
Ihn durchprügeln.
*24 Einen bei den Büxen kriegen. (Königsberg.) – Frischbier, II, 476.
Ihn fassen, wenn er Unerlaubtes thut. Vorherrschend Zuruf an Knaben, die thun, was sie nicht sollen: „Wart, se wern die doch noch bî de Böxe krîge.“
*25 Er hat die Büxen voll bis an den Quardel1. – Frischbier, I, 515.
1) So heisst der Quersaum an den Unterbeinkleidern und Frauenunterröcken, auch Quärder, Quoder, Lind.
*26 Er hat eins vor die Büxen bekommen. – Frischbier, I, 516; Kern, 1031.
Einen empfindlichen Verlust erlitten.
*27 Er hat nicht ein Paar Büxen auf dem Arsch. – Frischbier, II, 477.
*28 Et ess im an der Box hange blewen. (Bedburg.)
*29 He hiät de grote Bücksen an. (Iserlohn.) – Woeste, 82, 20.
Ist Pathe.
*30 He kickt noch man even unner un baven to de Büxe ut. – Kern, 1028.
Von unmündigen Leuten, welche Erwachsens spielen wollen.
*31 Hei schätt söck ön e Böxe va Freid. – Frischbier, I, 519.
*32 Hi kaan a Box nogh eg sollen apbinj. (Amrum.) – Haupt, VIII, 356, 96.
Er kann die Hosen noch nicht selbst aufbinden.
*33 Me soll déi Bücksen, dei em niu te klein sind, men verwahren, se posst em wol später. (Sauerland.)
*34 Sei heft de Büxe an, hei den Rock. – Frischbier, II, 479.
Büxen.
* Der kann gut büxen. (Königsberg.) – Frischbier, II, 473.
Er kann schnell laufen.
Büxenscheisser.
* Es ist ein alter Büxenscheisser. – Frischbier, II, 480.
Buxtehude.
1 Die Spitz- und Stichelnamen über gewisse Städte und Ortschaften sind fast durch ganz Deutschland verbreitet. In Niedersachsen: Buxtehude, Schöppenstädt und Krähwinkel; in Mecklenburg: Teterow; in Sachsen: Schilda; in Baiern: Fünfsingen und Schrobenhausen; in Schwaben: Winterhausen, Tripstrill; in Schlesien: Polkwitz; im Elsass: Garburg; in Hessen: Schwarzenborn. Alles Ueble wird in Schwaben dem Dorfe Ganslosen nachgesagt, das auch in neuerer Zeit die Regierungserlaubniss erbeten und erhalten hat, sich „Auendorf“ zu nennen. (Vgl. Gödeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung, Hannover 1857-59, S. 425 u. 1166.) – In England sagt man: In Lincolnshire, wo die Schweine Seife und die Kühe Feuer scheissen.
*3 Das muss in Buxtehude geschehen sein.
Für nirgends.
*4 Go no Pudjude, wo de Schnâken biesen. (Soest.)
*5 In Buxtehude, wo die Pfütze über die Weide geht.
In der Gegend von Oels, wenn etwas Ungewöhnliches erzählt oder verlangt wurde. Wenn etwas Thörichtes, Dummes bezeichnet werden sollte, hiess es ebenfalls: So macht man's in Buxtehude, wo die Pfütze über die Weide geht. Die Redensart ist übrigens in ganz Schlesien verbreitet; nur heisst es in der Gegend von Neisse: In Hotzenplotz (s. d.), wo die alte Pfutze (hier vulva) über der Weide hängt.
Holl.: Hij gaat naar Bommels-Konten dree uren boven de hel, daar de honden met gat blatten. (Harrebomée, I, 75.)
Zu Bylbrief. Byl-(Biel- oder Beil-)Brief ist die Urkunde über ein zur Erbauung oder Ausrüstung eines Schiffes gegebenes Darlehn, das den Vorzug vor einem Kiel- oder Bodmereibriefe hat, d. h. der Urkunde über ein auf dem Schiffsboden gegebenes und mit diesem alle Schicksale theilendes Darlehn. (S. Bodmerei und Bodmereibrief.)
C.
(Bei der vielfach abweichenden Schreibart, vorzüglich der Namen und Fremdwörter, müssen diejenigen Sprichwörter, die man unter C nicht findet, unter K nachgeschlagen werden.)
Cabale.
* Das ist nur Cabale.
Als Karl II. von England die Rechte des Parlaments derartig zu beschränken beabsichtigte, dass sie nur dem Namen nach fortbestanden, und an deren Stelle die königliche Gewalt zu unumschränkter Herrschaft gelangen sollte, ernannte er einen „Geheimen Rath“, aus fünf ihm ganz ergebenen und in seine Pläne eingeweihten Personen bestehend. Dieses 1670 gebildete englische Ministerium bezeichnete man witzig nach den Anfangsbuchstaben des Namens der Mitglieder Clifford, Ashley, Buckingham, Arlington und Lauderdale als das Cabal-Ministerium. Diese fünf Männer waren Gegenstand der Verachtung des englischen Volks, und dies suchte in ihren Namen allerlei witzige und erniedrigende Auslegungen. Auch die Entstehung des Wortes „Cabale“ wird aus den Anfangsbuchstaben hergeleitet. (Vgl. Herrig, 23, 159 u. Illustrirte Welt, 1867, II, 63.)
Cadavergehorsam.
* Das ist Cadavergehorsam.
Der Ausdruck „Cadavergehorsam“ kommt im preussischen Abgeordneten-Hause, und zwar in der Verhandlung über das Klostergesetz vor. Von liberaler Seite wird der unbedingte Gehorsam gegen Rom durch diesen Ausdruck bezeichnet. In der 64. Sitzung des Abgeordneten- Hauses vom 8. Mai 1875 sagt der Abgeordnete Franz zur Erklärung: „Was den uns vorgehaltenen Cadavergehorsam des Ordens betrifft, so beruht dieser
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