Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 357 Jeder kann den Wein von Meissen Johannisberger heissen.

Die Russen: Trinke den Wein, wenn du willst, für krimschen Champagner, aber bezahle ihn für französischen. (Altmann, V, 81.)

358 Jeder Wein hat seine Hefen, jedes Mehl seine Kleie. - Simrock, 11452; Körte, 6624.

Engl.: Every grain hath his bran.

It.: Ogni grano ha la sua semola. - Ogni noce ha la suo guscio. - Ogni vino ha la sua feccia. (Pazzaglia, 410, 12.)

359 Jeder Wein setzt Weinstein an.

360 Jungen Wein, das rath' ich dir, lass sein.

Span.: Puerco fresco y vino nuevo, Christianillo al cimenterio. (Bohn I, 242.)

361 Junger Wein ist süss, hat aber viel Hefen. - Simrock, 11450; Körte, 6625.

Dän.: Ny viin har megen baerme, ungdom megen udyd. (Prov. dan., 432.)

Ung.: A' legjobb bornak is van söpreje. (Gaal, 1599.)

362 Junger Wein und junges Blut thun im alten Fass kein gut. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

363 Kann man doch nicht einmal eine Flasche Wein mit Ruhe trinken, sagte der bankrotte Kaufmann, als man ihn mahnte, eine Schuld zu bezahlen.

Holl.: Het is toch wonder, dat men mij niet ongemoeid kan laten, zei de bankeroetier, en zijne crediteuren maanden hunne schulden in. (Harrebomee, I, 31.)

364 Kein Wein ohne Hefen (Trestern).

Frz.: Nul vin sans lie. (Kritzinger, 716a.)

Holl.: Geen wijn, die zijne moer niet heeft. - Geen wijn zonder droesem. (Harrebomee, II, 461b.)

365 Kül ist der Wein am besten. - Petri, II, 427.

366 Luter Win, rein unde guet, der junget alter Liute Guot. - Freidank.

367 Man bleibe bei dem Wein und lass das Wasser Wasser sein.

"Ich rieth man bliebe bei dem Wein und liess das Wasser Wasser sein." (Makowsky, Bethesda, S. 127.)

368 Man giesst den Wein nicht in die Schuhe. - Simrock, 11482.

369 Man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche.

"He, Kellner, rief der Pater Guardian, was soll dies sein? Warum gibst du mir alten Wein?" - "Sie kennen selbst die biblischen Gebräuche, man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche." (Witzfunken, Va, 30.)

370 Man kann den Wein nicht nach dem Fasse schätzen.

Holl.: Men kan den wijn niet naar het fust beoordeelen. (Harrebomee, II, 462b.)

371 Man kann keinen reinen Wein aus einem unreinen Fasse zapfen.

Holl.: Men kan geen' reinen wijn uit een onrein okshoofd tappen. (Harrebomee, II, 462b.)

372 Man kann keinen Wein lagern ohne Fass.

Holl.: Men kan geen' wijn opdoen zonder fust. (Harrebomee, II, 462b.)

373 Man kaufft den Wein nicht nach der gestalt des Fasses. - Lehmann, 30, 56; Eiselein, 637; Simrock, 3552.

374 Man muss nicht eher an Wein denken, bis man ihn bezahlen kann. - Altmann IV, 406.

375 Man muss nicht eher Wein trinken, bis die Ratten auf dem Boden laufen.

Nach vollbrachter Arbeit.

Holl.: Men moet niet eer wijn drinken dan wann eer de ratten op zolder loopen. (Harrebomee, II, 462b.)

376 Man muss nicht guten Wein in ein bös Fass schütten.

"Es ist schad, dass ihn ein böss Mensch trinckt." (Lehmann, 879, 30.)

377 Man nennt manchen Wein Reinisch vnd ist doch kaum bambergisch. - Petri, II, 847.

378 Man soll den Wein mit Wasser mischen, doch soll ihn nicht der Schenkwirth, sondern der Trinker mischen. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

379 Mancher muss beim Trunke Wein unverhofft des Todes sein.

Lat.: Multa cadunt inter calicem supremaque labra. (Froberg, 451; Hanzely, 137; Philippi, I, 259; Hauer, 98.)

380 Meissner Wein und büchener Most ziehn zusammen Süd und Ost.

[Spaltenumbruch] 381 Mit einem Becher Wein kan man erfahren, dazu man sonst nicht könnt kommen. - Petri, II, 475.

382 Mit einem Fass Wein, der Feuer, fahr' ich dem Bauer durch Haus und Scheuer. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

383 Mit vielem Wein schluckt mancher Gift hinein.

384 Mit Wein macht man den Papagey (Sittich) schwätzen. - Lehmann, II, 406, 92; Körte, 6647; Simrock, 11436.

385 Mit Wein pflegen zwei zu rüsten: Poeten und Chorbassisten.

386 Mit Wein, Weibern und Pfaffen habe nichts zu schaffen. - Hollenberg, II, 10.

387 Na Weinj, na Liewen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 269.

388 Nach gutem Weine haben die Pferde gute Beine.

Frz.: Apres bon vin, bon cheval. (Cahier, 1824.)

389 Nahe beim Wein und weit vom Schuss. - Körte, 6631; Simrock, 11423.

390 Newe Weine sind süss vnd gebären viel kranckheiten. - Lehmann, 550, 22.

Dän.: Ny viin er söd, gjör det ondt i hoved og liv. (Prov. dan., 432.)

Schwed.: Nytt wijn har mycken bärma. (Grubb, 573.) - Utan öl och bröd lider Astrild och Fröya nöd. (Törning, 156.)

391 Newe wein seind süss, machen aber viel beschwerden in Kopff vnd Leib. - Lehmann, 140, 20 u. 878, 22.

392 Newe Weine seind wohl süss, haben aber viel Hefen. - Lehmann, 409, 23.

393 Newer Wein hat viel Hefen. - Lehmann, 878, 6; Eiselein, 636; Sailer, 191.

394 Nicht jeder Wein ist Rheinwein.

Die Russen: Nicht jedes Kloster heisst Trojka. (Altmann V, 106.)

395 Nimm den Wein vom Trunkenbolde und nicht vom Nüchternen. - Burckhardt, 251.

Denn der Nüchterne wird dich eher betrügen, als der Trunkenbold.

396 Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füsse nicht mehr dein. - Simrock, 11464.

397 O lieber no Wein, saget de schömberger Mädlen. - Birlinger, 458.

398 Ohne Wein ist nicht gut fröhlich sein.

In der Herzegowina heisst es ähnlich: Ohne Becher kein Glück. (Hausfreund, XVI, 519, 96.)

399 Ohni Wii und Brod ist d' Liebi tod. - Sutermeister, 125.

400 On wein vnd brod leidt Venus noth. - Franck, II, 48a; Gruter, I, 62; Petri, III, 11; Henisch, 947, 55; Latendorf II, 24; Blum, 603; Bücking, 191; Gaal, 1100; Eiselein, 616; Simrock, 10817; Körte, 6633.

Frz.: Sans pain et sans vin l'amour gele. - Venus se morfond sans la compagnie de Ceres et de Bacchus. (Leroux, I, 35.)

It.: Senza Cerere e Bacco Venere e di ghiaccio. (Kritzinger, 26b.)

Lat.: Absente vino, nulla tunc adest Venus. (Eiselein, 616.) - Cupidinem crumena porri folio vincta est. (Philippi, I, 106.) - Sine Cerere et Baccho (Libero) friget Venus. (Terenz.) (Tappius, 42; Eiselein, 616; Gaal, 1100; Philippi, II, 188; Masson, 178; Seybold, 563.)

401 Reinscher wein und lautenklang, schöne jungfrawen gerad und lang vertreibt all sorge und hertzeleid, wen mans gebraucht zu rechter zeit. - Töppen, 79, 38.

402 Rother Wein schadet den Augen.

403 Sauerer Wein ist schwer süss zu machen. - Parömiakon, 2528.

404 Sauerer Wein, theuerer Wein.

405 Sauern Wein muss man mit Wasser mischen, so lässt er sich trincken. - Lehmann, 84, 7.

406 Schaler Wein und schlechtes Wasser gehören zusammen.

Holl.: Verschaalde wijn is kwalijk water waard. (Harrebomee, II, 463a.)

407 Schenkt dir jemand guten wein, dem solt du billich danckbar sein; verkaufft jemand böss

[Spaltenumbruch] 357 Jeder kann den Wein von Meissen Johannisberger heissen.

Die Russen: Trinke den Wein, wenn du willst, für krimschen Champagner, aber bezahle ihn für französischen. (Altmann, V, 81.)

358 Jeder Wein hat seine Hefen, jedes Mehl seine Kleie.Simrock, 11452; Körte, 6624.

Engl.: Every grain hath his bran.

It.: Ogni grano ha la sua semola. – Ogni noce ha la suo guscio. – Ogni vino ha la sua feccia. (Pazzaglia, 410, 12.)

359 Jeder Wein setzt Weinstein an.

360 Jungen Wein, das rath' ich dir, lass sein.

Span.: Puerco fresco y vino nuevo, Christianillo al cimenterio. (Bohn I, 242.)

361 Junger Wein ist süss, hat aber viel Hefen.Simrock, 11450; Körte, 6625.

Dän.: Ny viin har megen bærme, ungdom megen udyd. (Prov. dan., 432.)

Ung.: A' legjobb bornak is van söpreje. (Gaal, 1599.)

362 Junger Wein und junges Blut thun im alten Fass kein gut.Nass. Schulbl., XIV, 5.

363 Kann man doch nicht einmal eine Flasche Wein mit Ruhe trinken, sagte der bankrotte Kaufmann, als man ihn mahnte, eine Schuld zu bezahlen.

Holl.: Het is toch wonder, dat men mij niet ongemoeid kan laten, zei de bankeroetier, en zijne crediteuren maanden hunne schulden in. (Harrebomée, I, 31.)

364 Kein Wein ohne Hefen (Trestern).

Frz.: Nul vin sans lie. (Kritzinger, 716a.)

Holl.: Geen wijn, die zijne moer niet heeft. – Geen wijn zonder droesem. (Harrebomée, II, 461b.)

365 Kül ist der Wein am besten.Petri, II, 427.

366 Luter Win, rein unde guet, der junget alter Liute Guot.Freidank.

367 Man bleibe bei dem Wein und lass das Wasser Wasser sein.

„Ich rieth man bliebe bei dem Wein und liess das Wasser Wasser sein.“ (Makowsky, Bethesda, S. 127.)

368 Man giesst den Wein nicht in die Schuhe.Simrock, 11482.

369 Man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche.

„He, Kellner, rief der Pater Guardian, was soll dies sein? Warum gibst du mir alten Wein?“ – „Sie kennen selbst die biblischen Gebräuche, man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche.“ (Witzfunken, Va, 30.)

370 Man kann den Wein nicht nach dem Fasse schätzen.

Holl.: Men kan den wijn niet naar het fust beoordeelen. (Harrebomée, II, 462b.)

371 Man kann keinen reinen Wein aus einem unreinen Fasse zapfen.

Holl.: Men kan geen' reinen wijn uit een onrein okshoofd tappen. (Harrebomée, II, 462b.)

372 Man kann keinen Wein lagern ohne Fass.

Holl.: Men kan geen' wijn opdoen zonder fust. (Harrebomée, II, 462b.)

373 Man kaufft den Wein nicht nach der gestalt des Fasses.Lehmann, 30, 56; Eiselein, 637; Simrock, 3552.

374 Man muss nicht eher an Wein denken, bis man ihn bezahlen kann.Altmann IV, 406.

375 Man muss nicht eher Wein trinken, bis die Ratten auf dem Boden laufen.

Nach vollbrachter Arbeit.

Holl.: Men moet niet eer wijn drinken dan wann eer de ratten op zolder loopen. (Harrebomée, II, 462b.)

376 Man muss nicht guten Wein in ein bös Fass schütten.

„Es ist schad, dass ihn ein böss Mensch trinckt.“ (Lehmann, 879, 30.)

377 Man nennt manchen Wein Reinisch vnd ist doch kaum bambergisch.Petri, II, 847.

378 Man soll den Wein mit Wasser mischen, doch soll ihn nicht der Schenkwirth, sondern der Trinker mischen.Nass. Schulbl., XIV, 5.

379 Mancher muss beim Trunke Wein unverhofft des Todes sein.

Lat.: Multa cadunt inter calicem supremaque labra. (Froberg, 451; Hanzely, 137; Philippi, I, 259; Hauer, 98.)

380 Meissner Wein und büchener Most ziehn zusammen Süd und Ost.

[Spaltenumbruch] 381 Mit einem Becher Wein kan man erfahren, dazu man sonst nicht könnt kommen.Petri, II, 475.

382 Mit einem Fass Wein, der Feuer, fahr' ich dem Bauer durch Haus und Scheuer.Nass. Schulbl., XIV, 5.

383 Mit vielem Wein schluckt mancher Gift hinein.

384 Mit Wein macht man den Papagey (Sittich) schwätzen.Lehmann, II, 406, 92; Körte, 6647; Simrock, 11436.

385 Mit Wein pflegen zwei zu rüsten: Poeten und Chorbassisten.

386 Mit Wein, Weibern und Pfaffen habe nichts zu schaffen.Hollenberg, II, 10.

387 Na Wéinj, na Liewen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 269.

388 Nach gutem Weine haben die Pferde gute Beine.

Frz.: Après bon vin, bon cheval. (Cahier, 1824.)

389 Nahe beim Wein und weit vom Schuss.Körte, 6631; Simrock, 11423.

390 Newe Weine sind süss vnd gebären viel kranckheiten.Lehmann, 550, 22.

Dän.: Ny viin er sød, gjør det ondt i hoved og liv. (Prov. dan., 432.)

Schwed.: Nytt wijn har mycken bärma. (Grubb, 573.) – Utan öl och bröd lider Astrild och Fröya nöd. (Törning, 156.)

391 Newe wein seind süss, machen aber viel beschwerden in Kopff vnd Leib.Lehmann, 140, 20 u. 878, 22.

392 Newe Weine seind wohl süss, haben aber viel Hefen.Lehmann, 409, 23.

393 Newer Wein hat viel Hefen.Lehmann, 878, 6; Eiselein, 636; Sailer, 191.

394 Nicht jeder Wein ist Rheinwein.

Die Russen: Nicht jedes Kloster heisst Trojka. (Altmann V, 106.)

395 Nimm den Wein vom Trunkenbolde und nicht vom Nüchternen.Burckhardt, 251.

Denn der Nüchterne wird dich eher betrügen, als der Trunkenbold.

396 Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füsse nicht mehr dein.Simrock, 11464.

397 O lieber no Wein, saget de schömberger Mädlen.Birlinger, 458.

398 Ohne Wein ist nicht gut fröhlich sein.

In der Herzegowina heisst es ähnlich: Ohne Becher kein Glück. (Hausfreund, XVI, 519, 96.)

399 Ohni Wii und Brod ist d' Liebi tod.Sutermeister, 125.

400 On wein vnd brod leidt Venus noth.Franck, II, 48a; Gruter, I, 62; Petri, III, 11; Henisch, 947, 55; Latendorf II, 24; Blum, 603; Bücking, 191; Gaal, 1100; Eiselein, 616; Simrock, 10817; Körte, 6633.

Frz.: Sans pain et sans vin l'amour gèle. – Vénus se morfond sans la compagnie de Cérès et de Bacchus. (Leroux, I, 35.)

It.: Senza Cerere e Bacco Venere è di ghiaccio. (Kritzinger, 26b.)

Lat.: Absente vino, nulla tunc adest Venus. (Eiselein, 616.) – Cupidinem crumena porri folio vincta est. (Philippi, I, 106.) – Sine Cerere et Baccho (Libero) friget Venus. (Terenz.) (Tappius, 42; Eiselein, 616; Gaal, 1100; Philippi, II, 188; Masson, 178; Seybold, 563.)

401 Reinscher wein und lautenklang, schöne jungfrawen gerad und lang vertreibt all sorge und hertzeleid, wen mans gebraucht zu rechter zeit.Töppen, 79, 38.

402 Rother Wein schadet den Augen.

403 Sauerer Wein ist schwer süss zu machen.Parömiakon, 2528.

404 Sauerer Wein, theuerer Wein.

405 Sauern Wein muss man mit Wasser mischen, so lässt er sich trincken.Lehmann, 84, 7.

406 Schaler Wein und schlechtes Wasser gehören zusammen.

Holl.: Verschaalde wijn is kwalijk water waard. (Harrebomée, II, 463a.)

407 Schenkt dir jemand guten wein, dem solt du billich danckbar sein; verkaufft jemand böss

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0063" n="[51]"/><cb n="101"/>
357 Jeder kann den Wein von Meissen Johannisberger heissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Trinke den Wein, wenn du willst, für krimschen Champagner, aber bezahle ihn für französischen. (<hi rendition="#i">Altmann, V, 81.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">358 Jeder Wein hat seine Hefen, jedes Mehl seine Kleie.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11452; Körte, 6624.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Every grain hath his bran.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ogni grano ha la sua semola. &#x2013; Ogni noce ha la suo guscio. &#x2013; Ogni vino ha la sua feccia. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 410, 12.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">359 Jeder Wein setzt Weinstein an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">360 Jungen Wein, das rath' ich dir, lass sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Puerco fresco y vino nuevo, Christianillo al cimenterio. (<hi rendition="#i">Bohn I, 242.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">361 Junger Wein ist süss, hat aber viel Hefen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11450; Körte, 6625.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ny viin har megen bærme, ungdom megen udyd. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 432.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: A' legjobb bornak is van söpreje. (<hi rendition="#i">Gaal, 1599.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">362 Junger Wein und junges Blut thun im alten Fass kein gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nass. Schulbl., XIV, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">363 Kann man doch nicht einmal eine Flasche Wein mit Ruhe trinken, sagte der bankrotte Kaufmann, als man ihn mahnte, eine Schuld zu bezahlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is toch wonder, dat men mij niet ongemoeid kan laten, zei de bankeroetier, en zijne crediteuren maanden hunne schulden in. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 31.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">364 Kein Wein ohne Hefen (Trestern).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Nul vin sans lie. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 716<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen wijn, die zijne moer niet heeft. &#x2013; Geen wijn zonder droesem. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 461<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">365 Kül ist der Wein am besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 427.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">366 Luter Win, rein unde guet, der junget alter Liute Guot.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Freidank.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">367 Man bleibe bei dem Wein und lass das Wasser Wasser sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ich rieth man bliebe bei dem Wein und liess das Wasser Wasser sein.&#x201C; (<hi rendition="#i">Makowsky, Bethesda, S. 127.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">368 Man giesst den Wein nicht in die Schuhe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11482.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">369 Man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;He, Kellner, rief der Pater Guardian, was soll dies sein? Warum gibst du mir alten Wein?&#x201C; &#x2013; &#x201E;Sie kennen selbst die biblischen Gebräuche, man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche.&#x201C; (<hi rendition="#i">Witzfunken, V<hi rendition="#sup">a</hi>, 30.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">370 Man kann den Wein nicht nach dem Fasse schätzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kan den wijn niet naar het fust beoordeelen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 462<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">371 Man kann keinen reinen Wein aus einem unreinen Fasse zapfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kan geen' reinen wijn uit een onrein okshoofd tappen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 462<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">372 Man kann keinen Wein lagern ohne Fass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kan geen' wijn opdoen zonder fust. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 462<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">373 Man kaufft den Wein nicht nach der gestalt des Fasses.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 30, 56; Eiselein, 637; Simrock, 3552.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">374 Man muss nicht eher an Wein denken, bis man ihn bezahlen kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann IV, 406.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">375 Man muss nicht eher Wein trinken, bis die Ratten auf dem Boden laufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nach vollbrachter Arbeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men moet niet eer wijn drinken dan wann eer de ratten op zolder loopen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 462<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">376 Man muss nicht guten Wein in ein bös Fass schütten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es ist schad, dass ihn ein böss Mensch trinckt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Lehmann, 879, 30.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">377 Man nennt manchen Wein Reinisch vnd ist doch kaum bambergisch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 847.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">378 Man soll den Wein mit Wasser mischen, doch soll ihn nicht der Schenkwirth, sondern der Trinker mischen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nass. Schulbl., XIV, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">379 Mancher muss beim Trunke Wein unverhofft des Todes sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Multa cadunt inter calicem supremaque labra. (<hi rendition="#i">Froberg, 451; Hanzely, 137; Philippi, I, 259; Hauer, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">380 Meissner Wein und büchener Most ziehn zusammen Süd und Ost.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="102"/>
381 Mit einem Becher Wein kan man erfahren, dazu man sonst nicht könnt kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 475.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">382 Mit einem Fass Wein, der Feuer, fahr' ich dem Bauer durch Haus und Scheuer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nass. Schulbl., XIV, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">383 Mit vielem Wein schluckt mancher Gift hinein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">384 Mit Wein macht man den Papagey (Sittich) schwätzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 406, 92; Körte, 6647; Simrock, 11436.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">385 Mit Wein pflegen zwei zu rüsten: Poeten und Chorbassisten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">386 Mit Wein, Weibern und Pfaffen habe nichts zu schaffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hollenberg, II, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">387 Na Wéinj, na Liewen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 269.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">388 Nach gutem Weine haben die Pferde gute Beine.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Après bon vin, bon cheval. (<hi rendition="#i">Cahier, 1824.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">389 Nahe beim Wein und weit vom Schuss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6631; Simrock, 11423.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">390 Newe Weine sind süss vnd gebären viel kranckheiten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 550, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ny viin er sød, gjør det ondt i hoved og liv. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 432.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Nytt wijn har mycken bärma. (<hi rendition="#i">Grubb, 573.</hi>) &#x2013; Utan öl och bröd lider Astrild och Fröya nöd. (<hi rendition="#i">Törning, 156.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">391 Newe wein seind süss, machen aber viel beschwerden in Kopff vnd Leib.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 140, 20 u. 878, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">392 Newe Weine seind wohl süss, haben aber viel Hefen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 409, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">393 Newer Wein hat viel Hefen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 878, 6; Eiselein, 636; Sailer, 191.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">394 Nicht jeder Wein ist Rheinwein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Nicht jedes Kloster heisst Trojka. (<hi rendition="#i">Altmann V, 106.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">395 Nimm den Wein vom Trunkenbolde und nicht vom Nüchternen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 251.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Denn der Nüchterne wird dich eher betrügen, als der Trunkenbold.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">396 Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füsse nicht mehr dein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11464.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">397 O lieber no Wein, saget de schömberger Mädlen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 458.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">398 Ohne Wein ist nicht gut fröhlich sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Herzegowina heisst es ähnlich: Ohne Becher kein Glück. (<hi rendition="#i">Hausfreund, XVI, 519, 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">399 Ohni Wii und Brod ist d' Liebi tod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">400 On wein vnd brod leidt Venus noth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 48<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, I, 62; Petri, III, 11; Henisch, 947, 55; Latendorf II, 24; Blum, 603; Bücking, 191; Gaal, 1100; Eiselein, 616; Simrock, 10817; Körte, 6633.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Sans pain et sans vin l'amour gèle. &#x2013; Vénus se morfond sans la compagnie de Cérès et de Bacchus. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Senza Cerere e Bacco Venere è di ghiaccio. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 26<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Absente vino, nulla tunc adest Venus. (<hi rendition="#i">Eiselein, 616.</hi>) &#x2013; Cupidinem crumena porri folio vincta est. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 106.</hi>) &#x2013; Sine Cerere et Baccho (Libero) friget Venus. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>) (<hi rendition="#i">Tappius, 42; Eiselein, 616; Gaal, 1100; Philippi, II, 188; Masson, 178; Seybold, 563.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">401 Reinscher wein und lautenklang, schöne jungfrawen gerad und lang vertreibt all sorge und hertzeleid, wen mans gebraucht zu rechter zeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Töppen, 79, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">402 Rother Wein schadet den Augen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">403 Sauerer Wein ist schwer süss zu machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2528.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">404 Sauerer Wein, theuerer Wein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">405 Sauern Wein muss man mit Wasser mischen, so lässt er sich trincken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 84, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">406 Schaler Wein und schlechtes Wasser gehören zusammen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Verschaalde wijn is kwalijk water waard. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 463<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">407 Schenkt dir jemand guten wein, dem solt du billich danckbar sein; verkaufft jemand böss
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[51]/0063] 357 Jeder kann den Wein von Meissen Johannisberger heissen. Die Russen: Trinke den Wein, wenn du willst, für krimschen Champagner, aber bezahle ihn für französischen. (Altmann, V, 81.) 358 Jeder Wein hat seine Hefen, jedes Mehl seine Kleie. – Simrock, 11452; Körte, 6624. Engl.: Every grain hath his bran. It.: Ogni grano ha la sua semola. – Ogni noce ha la suo guscio. – Ogni vino ha la sua feccia. (Pazzaglia, 410, 12.) 359 Jeder Wein setzt Weinstein an. 360 Jungen Wein, das rath' ich dir, lass sein. Span.: Puerco fresco y vino nuevo, Christianillo al cimenterio. (Bohn I, 242.) 361 Junger Wein ist süss, hat aber viel Hefen. – Simrock, 11450; Körte, 6625. Dän.: Ny viin har megen bærme, ungdom megen udyd. (Prov. dan., 432.) Ung.: A' legjobb bornak is van söpreje. (Gaal, 1599.) 362 Junger Wein und junges Blut thun im alten Fass kein gut. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 363 Kann man doch nicht einmal eine Flasche Wein mit Ruhe trinken, sagte der bankrotte Kaufmann, als man ihn mahnte, eine Schuld zu bezahlen. Holl.: Het is toch wonder, dat men mij niet ongemoeid kan laten, zei de bankeroetier, en zijne crediteuren maanden hunne schulden in. (Harrebomée, I, 31.) 364 Kein Wein ohne Hefen (Trestern). Frz.: Nul vin sans lie. (Kritzinger, 716a.) Holl.: Geen wijn, die zijne moer niet heeft. – Geen wijn zonder droesem. (Harrebomée, II, 461b.) 365 Kül ist der Wein am besten. – Petri, II, 427. 366 Luter Win, rein unde guet, der junget alter Liute Guot. – Freidank. 367 Man bleibe bei dem Wein und lass das Wasser Wasser sein. „Ich rieth man bliebe bei dem Wein und liess das Wasser Wasser sein.“ (Makowsky, Bethesda, S. 127.) 368 Man giesst den Wein nicht in die Schuhe. – Simrock, 11482. 369 Man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche. „He, Kellner, rief der Pater Guardian, was soll dies sein? Warum gibst du mir alten Wein?“ – „Sie kennen selbst die biblischen Gebräuche, man giesst nicht neuen Wein in alte Schläuche.“ (Witzfunken, Va, 30.) 370 Man kann den Wein nicht nach dem Fasse schätzen. Holl.: Men kan den wijn niet naar het fust beoordeelen. (Harrebomée, II, 462b.) 371 Man kann keinen reinen Wein aus einem unreinen Fasse zapfen. Holl.: Men kan geen' reinen wijn uit een onrein okshoofd tappen. (Harrebomée, II, 462b.) 372 Man kann keinen Wein lagern ohne Fass. Holl.: Men kan geen' wijn opdoen zonder fust. (Harrebomée, II, 462b.) 373 Man kaufft den Wein nicht nach der gestalt des Fasses. – Lehmann, 30, 56; Eiselein, 637; Simrock, 3552. 374 Man muss nicht eher an Wein denken, bis man ihn bezahlen kann. – Altmann IV, 406. 375 Man muss nicht eher Wein trinken, bis die Ratten auf dem Boden laufen. Nach vollbrachter Arbeit. Holl.: Men moet niet eer wijn drinken dan wann eer de ratten op zolder loopen. (Harrebomée, II, 462b.) 376 Man muss nicht guten Wein in ein bös Fass schütten. „Es ist schad, dass ihn ein böss Mensch trinckt.“ (Lehmann, 879, 30.) 377 Man nennt manchen Wein Reinisch vnd ist doch kaum bambergisch. – Petri, II, 847. 378 Man soll den Wein mit Wasser mischen, doch soll ihn nicht der Schenkwirth, sondern der Trinker mischen. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 379 Mancher muss beim Trunke Wein unverhofft des Todes sein. Lat.: Multa cadunt inter calicem supremaque labra. (Froberg, 451; Hanzely, 137; Philippi, I, 259; Hauer, 98.) 380 Meissner Wein und büchener Most ziehn zusammen Süd und Ost. 381 Mit einem Becher Wein kan man erfahren, dazu man sonst nicht könnt kommen. – Petri, II, 475. 382 Mit einem Fass Wein, der Feuer, fahr' ich dem Bauer durch Haus und Scheuer. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 383 Mit vielem Wein schluckt mancher Gift hinein. 384 Mit Wein macht man den Papagey (Sittich) schwätzen. – Lehmann, II, 406, 92; Körte, 6647; Simrock, 11436. 385 Mit Wein pflegen zwei zu rüsten: Poeten und Chorbassisten. 386 Mit Wein, Weibern und Pfaffen habe nichts zu schaffen. – Hollenberg, II, 10. 387 Na Wéinj, na Liewen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 269. 388 Nach gutem Weine haben die Pferde gute Beine. Frz.: Après bon vin, bon cheval. (Cahier, 1824.) 389 Nahe beim Wein und weit vom Schuss. – Körte, 6631; Simrock, 11423. 390 Newe Weine sind süss vnd gebären viel kranckheiten. – Lehmann, 550, 22. Dän.: Ny viin er sød, gjør det ondt i hoved og liv. (Prov. dan., 432.) Schwed.: Nytt wijn har mycken bärma. (Grubb, 573.) – Utan öl och bröd lider Astrild och Fröya nöd. (Törning, 156.) 391 Newe wein seind süss, machen aber viel beschwerden in Kopff vnd Leib. – Lehmann, 140, 20 u. 878, 22. 392 Newe Weine seind wohl süss, haben aber viel Hefen. – Lehmann, 409, 23. 393 Newer Wein hat viel Hefen. – Lehmann, 878, 6; Eiselein, 636; Sailer, 191. 394 Nicht jeder Wein ist Rheinwein. Die Russen: Nicht jedes Kloster heisst Trojka. (Altmann V, 106.) 395 Nimm den Wein vom Trunkenbolde und nicht vom Nüchternen. – Burckhardt, 251. Denn der Nüchterne wird dich eher betrügen, als der Trunkenbold. 396 Nimmt der Wein den Kopf dir ein, sind auch die Füsse nicht mehr dein. – Simrock, 11464. 397 O lieber no Wein, saget de schömberger Mädlen. – Birlinger, 458. 398 Ohne Wein ist nicht gut fröhlich sein. In der Herzegowina heisst es ähnlich: Ohne Becher kein Glück. (Hausfreund, XVI, 519, 96.) 399 Ohni Wii und Brod ist d' Liebi tod. – Sutermeister, 125. 400 On wein vnd brod leidt Venus noth. – Franck, II, 48a; Gruter, I, 62; Petri, III, 11; Henisch, 947, 55; Latendorf II, 24; Blum, 603; Bücking, 191; Gaal, 1100; Eiselein, 616; Simrock, 10817; Körte, 6633. Frz.: Sans pain et sans vin l'amour gèle. – Vénus se morfond sans la compagnie de Cérès et de Bacchus. (Leroux, I, 35.) It.: Senza Cerere e Bacco Venere è di ghiaccio. (Kritzinger, 26b.) Lat.: Absente vino, nulla tunc adest Venus. (Eiselein, 616.) – Cupidinem crumena porri folio vincta est. (Philippi, I, 106.) – Sine Cerere et Baccho (Libero) friget Venus. (Terenz.) (Tappius, 42; Eiselein, 616; Gaal, 1100; Philippi, II, 188; Masson, 178; Seybold, 563.) 401 Reinscher wein und lautenklang, schöne jungfrawen gerad und lang vertreibt all sorge und hertzeleid, wen mans gebraucht zu rechter zeit. – Töppen, 79, 38. 402 Rother Wein schadet den Augen. 403 Sauerer Wein ist schwer süss zu machen. – Parömiakon, 2528. 404 Sauerer Wein, theuerer Wein. 405 Sauern Wein muss man mit Wasser mischen, so lässt er sich trincken. – Lehmann, 84, 7. 406 Schaler Wein und schlechtes Wasser gehören zusammen. Holl.: Verschaalde wijn is kwalijk water waard. (Harrebomée, II, 463a.) 407 Schenkt dir jemand guten wein, dem solt du billich danckbar sein; verkaufft jemand böss

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/63
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [51]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/63>, abgerufen am 17.06.2024.