Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 72 Weisheit ist besser als Stärke (Gewalt). - Zehner, 299. Frz.: Sagesse vaut mieux que force. (Venedey, 45; Kritzinger, 630b.) Lat.: Multum ingenium valet virtute et semper praevalet sapientia. (Phaedrus.) (Philippi, I, 264.) 73 Weisheit ist besser, denn Harnisch. - Körte2, 8368; Petri, II, 618; Schulze, 125. Die Neugriechen: Ein Tropfen Weisheit ist besser als ein Haufen Glückes. (Sanders, 229, 97.) Mhd.: Weisheit ist bezzer denn gewalt. (Boner.) (Zingerle, 172.) Lat.: Melior est sapientia, quam arma. 74 Weisheit ist das Sonnenlicht des Geistes. Lat.: Sapientia animo splendet, ut oculis Dies. (Sailer, Sprüche, 36, 69.) 75 Weisheit ist der Seelen Auge. Lat.: Virtute ex cultum decorat sapientia vultum. (Chaos, 825.) 76 Weisheit ist des Lebens Leuchte. Lat.: Oculus vitae sapientia. (Sailer, Sprüche, 119, 86.) 77 Weisheit ist ein Bach, der den Schmuz der Leidenschaften wegspült. - Altmann VI, 448. 78 Weisheit ist mit Thorheit gefüttert. "Es blieb doch bei dem alten Reim: bei Weissheit mus ein Thorheit sein." (Froschm., Kkiii.) 79 Weisheit kommt in keine boshafte Seele. - Schulze, 132. 80 Weisheit kommt langsam, schnell der Tod. Denselben Gedanken als lateinische Sentenz schrieb der Fabeldichter Gellert einem Freunde ins Stammbuch: Tarda sapientia, cita mors. (Duncker's Sonntagsblatt, Berlin, 1873, Nr. 44, S. 527.) 81 Weisheit, Kraft und Stärke erbitt' von Gott zum Werke. 82 Weisheit lehnt sich nicht ans Fenster und steht nicht am Markte. Böhm.: Kdo neumi sebe skryti, ten nemuze moudrym byti. (Celakovsky, 206.) 83 Weisheit leidet Noth, regiert Gewalt das Boot. Schwed.: Visdom lider nöd, när rätten lig. (Grubb, 858.) 84 Weisheit lernt man nicht spielend. Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 464.) 85 Weisheit ohne Tugend ziert weder das Alter noch die Jugend. Holl.: Fij wijsheid, daar geene deugd bij is. (Harrebomee, II, 466a.) 86 Weisheit reitet oft auf Eseln und kommt zu spät. - Chaos, 824. 87 Weisheit schafft (erhält) Friede, Friede schafft Reichthum. Engl.: By wisdom peace, by peace plenty. (Bohn II, 143.) 88 Weisheit scheint den Schlechten schlecht. 89 Weisheit sieht nicht den wahren Dreck, sie sieht über die Nase hinweg. "Das ist Weissheit, das man nicht sehe, was einen für den Füssen stehe, sondern was künftig ist hernach, was für Ausgang folg in der sach." (Froschm., Rriiiib.) 90 Weisheit soll Klugheit zur Dienerin haben. - Gutzkow, Ritter vom Geist, VI, 83. 91 Weisheit übertrifft Gewalt und Macht. - Graf, 529, 346. 92 Weisheit und Buhlschaft vertragen sich nicht in Einem Haus. Mhd.: Das man wyszheit pfleg und buol, mag gantz nit ston in einem stuol. (Zingerle, 144.) 93 Weisheit und Kraft gehören zusammen. 94 Weisheit und Tapferkeit geht vor Macht und Reichthum. 95 Weisheit und Thorheit sind Zwillingsschwestern. - Dove, 938. 96 Weisheit und Vorsicht ist die beste Kriegskunst. Holl.: Wijsheid een voorzigtigheid is beter dan alle instrumenten van oorlog. (Harrebomee, II, 467.) 97 Weisheit wächst nicht im Magen. 98 Weisheit wohnt nicht unter Weinfässern. 99 Weisheit wohnt oft unter einem schlechten Rock. Holl.: De wijsheid schuilt dikwijls onder een versleten kleed. (Harrebomee, II, 466a.) 100 Weissheit bedarff glück zum geferten, aber das glück ist der weissheit feind. - Lehmann, 887, 83. 101 Weissheit beschirmt. - Petri, II, 618. [Spaltenumbruch] 102 Weissheit der lehrer sind der Thaten störer. - Lehmann, 455, 35. 103 Weissheit erhelt jhre Kinder. 104 Weissheit findt man ehe vnter runzeln, als vnter glatten backen. - Henisch, 795, 12; Petri, II, 618. 105 Weissheit folgt dem fleiss. - Henisch, 1139, 67; Petri, II, 618. 106 Weissheit gar weit für Stärke goht, damit uns schirmen ist der Todt. - Pauli, Schimpff, 107. Lat.: Plus valet ad ictum mortis esse sapiens, quam fortis. (Pauli, Schimpff, 107.) 107 Weissheit gehet allzeit oben. - Petri, II, 618. 108 Weissheit gehet für Stercke. - Petri, II, 618. Holl.: Wijsheid gaat het al te boven. (Harrebomee, II, 467a.) 109 Weissheit hat jhr absehen auff nutz vnd Erbarkeit, die Witz allein auff nutzbarkeit. - Lehmann, 904, 5. 110 Weissheit hilfft nicht allezeit, dass es wol geht, thorheit hilfft nicht, dass es vbel geht; Gott waltet alles. - Lehmann, 880, 5. 111 Weissheit im hertzen, scham in augen vnd ein bedächtige rede zieren die Knaben wol. - Henisch, 229, 64; Petri, II, 618. 112 Weissheit ist aller Künste Meisterin. - Petri, II. 113 Weissheit ist der grossest Reichthumb. - Petri, II, 618. 114 Weissheit ist eine Sammetene Mütze auff einem grawen Haupt. - Mathesy, I, 156a. 115 Weissheit ist gut; der es thut, das ist der muth. - Lehmann, 882, 25. 116 Weissheit ist gut mit einem Erbgut. - Henisch, 906, 53; Petri, II, 618. 117 Weissheit ist nicht alzeit der gerechtigkeit freund vnd beistand. - Lehmann, 883, 43. 118 Weissheit kömmt nicht für Jahren vnd Klugheit wächst nicht unter einem kalen Kinne. - Herberger, Ib, 143. 119 Weissheit kompt nit vor den jaren. - Pauli, Schimpff, LIa; Alsatia, 1862-67, 461; Eiselein, 638; Simrock, 11494; Tendlau, 832. 120 Weissheit kompt von Gott, Witz auss listigem Kopff. - Lehmann, 904, 12. 121 Weissheit lesst sich finden von denen, die sie suchen. - Petri, II, 619. 122 Weissheit macht eine glückliche Hand. - Henisch, 1655, 40; Petri, II, 619; Froschm., Hhi. Mhd.: Guot reiche witz ist salikait. (Wolkenstein.) (Zingerle, 172.) 123 Weissheit pflegen vnd bulen will nicht zusammen stehn. - Petri, II, 619. 124 Weissheit regiert durch Wort, nicht durch gewalt. - Henisch, 1593, 1. 125 Weissheit regiert vber gewalt. - Henisch, 1592, 70. 126 Weissheit sihet, was noth ist vnd nutz, der muth hälts im Schirm vnnd Schutz. - Lehmann, 884, 48. 127 Weissheit tregt man nicht in Kleidern. - Petri, II, 619. 128 Weissheit und guter Rath hat im feisten Wanst kein Statt. - Froschm., KVIb; Petri, II, 619. Die Araber: Weisheit wohnt nicht an reichen Tafeln und bei Gelächter. (Cahier, 2442.) 129 Weissheit vnd Lehr behüt Gott gefehr. - Petri, II, 619. 130 Weissheit wächst im Hirn, die erfahrung schärpfft sie, die lehr bestettigt vnd bekräfftigt sie. - Lehmann, 886, 74. 131 Weissheit wird ein Leichtfertigkeit, wenn sie nicht fusset auff bestendigkeit. - Lehmann, 883, 42. 132 Weissheit wird Thorheit, Witz wird Vnuerstand, wo man jhrer nicht recht gebraucht. - Petri, II, 619.
[Spaltenumbruch] 72 Weisheit ist besser als Stärke (Gewalt). – Zehner, 299. Frz.: Sagesse vaut mieux que force. (Venedey, 45; Kritzinger, 630b.) Lat.: Multum ingenium valet virtute et semper praevalet sapientia. (Phaedrus.) (Philippi, I, 264.) 73 Weisheit ist besser, denn Harnisch. – Körte2, 8368; Petri, II, 618; Schulze, 125. Die Neugriechen: Ein Tropfen Weisheit ist besser als ein Haufen Glückes. (Sanders, 229, 97.) Mhd.: Wîsheit ist bezzer denn gewalt. (Boner.) (Zingerle, 172.) Lat.: Melior est sapientia, quam arma. 74 Weisheit ist das Sonnenlicht des Geistes. Lat.: Sapientia animo splendet, ut oculis Dies. (Sailer, Sprüche, 36, 69.) 75 Weisheit ist der Seelen Auge. Lat.: Virtute ex cultum decorat sapientia vultum. (Chaos, 825.) 76 Weisheit ist des Lebens Leuchte. Lat.: Oculus vitae sapientia. 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72 Weisheit ist besser als Stärke (Gewalt). – Zehner, 299.
Frz.: Sagesse vaut mieux que force. (Venedey, 45; Kritzinger, 630b.)
Lat.: Multum ingenium valet virtute et semper praevalet sapientia. (Phaedrus.) (Philippi, I, 264.)
73 Weisheit ist besser, denn Harnisch. – Körte2, 8368; Petri, II, 618; Schulze, 125.
Die Neugriechen: Ein Tropfen Weisheit ist besser als ein Haufen Glückes. (Sanders, 229, 97.)
Mhd.: Wîsheit ist bezzer denn gewalt. (Boner.) (Zingerle, 172.)
Lat.: Melior est sapientia, quam arma.
74 Weisheit ist das Sonnenlicht des Geistes.
Lat.: Sapientia animo splendet, ut oculis Dies. (Sailer, Sprüche, 36, 69.)
75 Weisheit ist der Seelen Auge.
Lat.: Virtute ex cultum decorat sapientia vultum. (Chaos, 825.)
76 Weisheit ist des Lebens Leuchte.
Lat.: Oculus vitae sapientia. (Sailer, Sprüche, 119, 86.)
77 Weisheit ist ein Bach, der den Schmuz der Leidenschaften wegspült. – Altmann VI, 448.
78 Weisheit ist mit Thorheit gefüttert.
„Es blieb doch bei dem alten Reim: bei Weissheit mus ein Thorheit sein.“ (Froschm., Kkiii.)
79 Weisheit kommt in keine boshafte Seele. – Schulze, 132.
80 Weisheit kommt langsam, schnell der Tod.
Denselben Gedanken als lateinische Sentenz schrieb der Fabeldichter Gellert einem Freunde ins Stammbuch: Tarda sapientia, cita mors. (Duncker's Sonntagsblatt, Berlin, 1873, Nr. 44, S. 527.)
81 Weisheit, Kraft und Stärke erbitt' von Gott zum Werke.
82 Weisheit lehnt sich nicht ans Fenster und steht nicht am Markte.
Böhm.: Kdo neumí sebe skrýti, ten nemůže moudrým býti. (Čelakovsky, 206.)
83 Weisheit leidet Noth, regiert Gewalt das Boot.
Schwed.: Visdom lider nöd, när rätten lig. (Grubb, 858.)
84 Weisheit lernt man nicht spielend.
Aehnlich die Russen. (Altmann VI, 464.)
85 Weisheit ohne Tugend ziert weder das Alter noch die Jugend.
Holl.: Fij wijsheid, daar geene deugd bij is. (Harrebomée, II, 466a.)
86 Weisheit reitet oft auf Eseln und kommt zu spät. – Chaos, 824.
87 Weisheit schafft (erhält) Friede, Friede schafft Reichthum.
Engl.: By wisdom peace, by peace plenty. (Bohn II, 143.)
88 Weisheit scheint den Schlechten schlecht.
89 Weisheit sieht nicht den wahren Dreck, sie sieht über die Nase hinweg.
„Das ist Weissheit, das man nicht sehe, was einen für den Füssen stehe, sondern was künftig ist hernach, was für Ausgang folg in der sach.“ (Froschm., Rriiiib.)
90 Weisheit soll Klugheit zur Dienerin haben. – Gutzkow, Ritter vom Geist, VI, 83.
91 Weisheit übertrifft Gewalt und Macht. – Graf, 529, 346.
92 Weisheit und Buhlschaft vertragen sich nicht in Einem Haus.
Mhd.: Das man wyszheit pfleg und buol, mag gantz nit ston in einem stuol. (Zingerle, 144.)
93 Weisheit und Kraft gehören zusammen.
94 Weisheit und Tapferkeit geht vor Macht und Reichthum.
95 Weisheit und Thorheit sind Zwillingsschwestern. – Dove, 938.
96 Weisheit und Vorsicht ist die beste Kriegskunst.
Holl.: Wijsheid een voorzigtigheid is beter dan alle instrumenten van oorlog. (Harrebomée, II, 467.)
97 Weisheit wächst nicht im Magen.
98 Weisheit wohnt nicht unter Weinfässern.
99 Weisheit wohnt oft unter einem schlechten Rock.
Holl.: De wijsheid schuilt dikwijls onder een versleten kleed. (Harrebomée, II, 466a.)
100 Weissheit bedarff glück zum geferten, aber das glück ist der weissheit feind. – Lehmann, 887, 83.
101 Weissheit beschirmt. – Petri, II, 618.
102 Weissheit der lehrer sind der Thaten störer. – Lehmann, 455, 35.
103 Weissheit erhelt jhre Kinder.
104 Weissheit findt man ehe vnter runzeln, als vnter glatten backen. – Henisch, 795, 12; Petri, II, 618.
105 Weissheit folgt dem fleiss. – Henisch, 1139, 67; Petri, II, 618.
106 Weissheit gar weit für Stärke goht, damit uns schirmen ist der Todt. – Pauli, Schimpff, 107.
Lat.: Plus valet ad ictum mortis esse sapiens, quam fortis. (Pauli, Schimpff, 107.)
107 Weissheit gehet allzeit oben. – Petri, II, 618.
108 Weissheit gehet für Stercke. – Petri, II, 618.
Holl.: Wijsheid gaat het al te boven. (Harrebomée, II, 467a.)
109 Weissheit hat jhr absehen auff nutz vnd Erbarkeit, die Witz allein auff nutzbarkeit. – Lehmann, 904, 5.
110 Weissheit hilfft nicht allezeit, dass es wol geht, thorheit hilfft nicht, dass es vbel geht; Gott waltet alles. – Lehmann, 880, 5.
111 Weissheit im hertzen, scham in augen vnd ein bedächtige rede zieren die Knaben wol. – Henisch, 229, 64; Petri, II, 618.
112 Weissheit ist aller Künste Meisterin. – Petri, II.
113 Weissheit ist der grossest Reichthumb. – Petri, II, 618.
114 Weissheit ist eine Sammetene Mütze auff einem grawen Haupt. – Mathesy, I, 156a.
115 Weissheit ist gut; der es thut, das ist der muth. – Lehmann, 882, 25.
116 Weissheit ist gut mit einem Erbgut. – Henisch, 906, 53; Petri, II, 618.
117 Weissheit ist nicht alzeit der gerechtigkeit freund vnd beistand. – Lehmann, 883, 43.
118 Weissheit kömmt nicht für Jahren vnd Klugheit wächst nicht unter einem kalen Kinne. – Herberger, Ib, 143.
119 Weissheit kompt nit vor den jaren. – Pauli, Schimpff, LIa; Alsatia, 1862-67, 461; Eiselein, 638; Simrock, 11494; Tendlau, 832.
120 Weissheit kompt von Gott, Witz auss listigem Kopff. – Lehmann, 904, 12.
121 Weissheit lesst sich finden von denen, die sie suchen. – Petri, II, 619.
122 Weissheit macht eine glückliche Hand. – Henisch, 1655, 40; Petri, II, 619; Froschm., Hhi.
Mhd.: Guot reiche witz ist sâlikait. (Wolkenstein.) (Zingerle, 172.)
123 Weissheit pflegen vnd bulen will nicht zusammen stehn. – Petri, II, 619.
124 Weissheit regiert durch Wort, nicht durch gewalt. – Henisch, 1593, 1.
125 Weissheit regiert vber gewalt. – Henisch, 1592, 70.
126 Weissheit sihet, was noth ist vnd nutz, der muth hälts im Schirm vnnd Schutz. – Lehmann, 884, 48.
127 Weissheit tregt man nicht in Kleidern. – Petri, II, 619.
128 Weissheit und guter Rath hat im feisten Wanst kein Statt. – Froschm., KVIb; Petri, II, 619.
Die Araber: Weisheit wohnt nicht an reichen Tafeln und bei Gelächter. (Cahier, 2442.)
129 Weissheit vnd Lehr behüt Gott gefehr. – Petri, II, 619.
130 Weissheit wächst im Hirn, die erfahrung schärpfft sie, die lehr bestettigt vnd bekräfftigt sie. – Lehmann, 886, 74.
131 Weissheit wird ein Leichtfertigkeit, wenn sie nicht fusset auff bestendigkeit. – Lehmann, 883, 42.
132 Weissheit wird Thorheit, Witz wird Vnuerstand, wo man jhrer nicht recht gebraucht. – Petri, II, 619.
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