Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Erstes Kapitel. Das Mauern mit Ziegeln. e. Die Baugeräthe, welche theils der Maurermeister den Ge- 1) Für das Ausschachten der Fundamente: Kummkarren, circa 0,10 -- 0,15 Cbm lose Erde enthaltend, Rüstböcke von 1,4 m Höhe, 1,8 m Höhe, hölzerne Wasserrinnen für Grundwasserableitung, verstählte Hacken oder Picken, Wurfschippen, Blechspaten mit hölzernem Stiel, verstählte eiserne Keile zum Spalten alter Fundamentmauern. 2) Zu den Maurergeräthen gehören: Die Löschbanken, Kalkkasten, Hacken, Mollen, Schippen und Spaten und die Werkzeuge: Picken, Schälhammer, Maurer- hammer, Kelle, Setzeisen, Setzwage, Winkelholz, Reibebrett (für den Decken- und Wandputz), Kartätsche, Weißpinsel, Sprengpinsel (zum Bewässern des Mauerwerks), Schnür- rolle, Fluchtschnure, Bleiloth u. s. w. f. Die Bauzäune und Baugerüste. Damit die Ausführung Bauzäune müssen fest und aus gutem Materialien errichtet, ins- Erſtes Kapitel. Das Mauern mit Ziegeln. e. Die Baugeräthe, welche theils der Maurermeiſter den Ge- 1) Für das Ausſchachten der Fundamente: Kummkarren, circa 0,10 — 0,15 Cbm loſe Erde enthaltend, Rüſtböcke von 1,4 m Höhe, 1,8 m Höhe, hölzerne Waſſerrinnen für Grundwaſſerableitung, verſtählte Hacken oder Picken, Wurfſchippen, Blechſpaten mit hölzernem Stiel, verſtählte eiſerne Keile zum Spalten alter Fundamentmauern. 2) Zu den Maurergeräthen gehören: Die Löſchbanken, Kalkkaſten, Hacken, Mollen, Schippen und Spaten und die Werkzeuge: Picken, Schälhammer, Maurer- hammer, Kelle, Setzeiſen, Setzwage, Winkelholz, Reibebrett (für den Decken- und Wandputz), Kartätſche, Weißpinſel, Sprengpinſel (zum Bewäſſern des Mauerwerks), Schnür- rolle, Fluchtſchnure, Bleiloth u. ſ. w. f. Die Bauzäune und Baugerüſte. Damit die Ausführung Bauzäune müſſen feſt und aus gutem Materialien errichtet, ins- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0190" n="174"/> <fw place="top" type="header">Erſtes Kapitel. Das Mauern mit Ziegeln.</fw><lb/> <p><hi rendition="#aq">e.</hi><hi rendition="#g">Die Baugeräthe</hi>, welche theils der Maurermeiſter den Ge-<lb/> ſellen und Handlangern liefert, theils letztere ſich ſelbſt halten, heißen<lb/> folgendermaßen:</p><lb/> <list> <item>1) Für das Ausſchachten der Fundamente:<lb/><list><item>Kummkarren, circa 0,10 — 0,15 Cb<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> loſe Erde enthaltend,</item><lb/><item>Rüſtböcke von 1,4 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Höhe, 1,8 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Höhe,</item><lb/><item>hölzerne Waſſerrinnen für Grundwaſſerableitung,</item><lb/><item>verſtählte Hacken oder Picken,</item><lb/><item>Wurfſchippen,</item><lb/><item>Blechſpaten <choice><sic>mlt</sic><corr>mit</corr></choice> hölzernem Stiel,</item><lb/><item>verſtählte eiſerne Keile zum Spalten alter Fundamentmauern.</item></list></item><lb/> <item>2) Zu den Maurergeräthen gehören:<lb/><list><item>Die Löſchbanken, Kalkkaſten, Hacken, Mollen, Schippen und<lb/> Spaten und die Werkzeuge: Picken, Schälhammer, Maurer-<lb/> hammer, Kelle, Setzeiſen, Setzwage, Winkelholz, Reibebrett<lb/> (für den Decken- und Wandputz), Kartätſche, Weißpinſel,<lb/> Sprengpinſel (zum Bewäſſern des Mauerwerks), Schnür-<lb/> rolle, Fluchtſchnure, Bleiloth u. ſ. w.</item></list></item> </list><lb/> <p><hi rendition="#aq">f.</hi><hi rendition="#g">Die Bauzäune und Baugerüſte</hi>. Damit die Ausführung<lb/> baulicher Arbeiten den Verkehr auf der Straße nicht beeinträchtige<lb/> oder gar gefährde, ſind in faſt allen größeren Orten hiefür Seitens<lb/> der Straßen-Polizei Reglements erlaſſen, deren allgemeiner Inhalt<lb/> ungefähr folgendermaßen lautet:</p><lb/> <p>Bauzäune müſſen feſt und aus gutem Materialien errichtet, ins-<lb/> beſondere dürfen dazu nicht Latten- oder Brettſtücken verwendet wer-<lb/> den, auch dürfen nach Außen weder Holzſtücke noch Nägel vortreten.<lb/> In der Regel dürfen Bauzäune (ſo in Berlin) nicht über 2 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> vor<lb/> die Bauflucht treten; hat das Grundſtück keinen Hof, und müſſen<lb/> demnach die Baumaterialien außerhalb abgeſetzt werden, ſo iſt ein<lb/> Vortreten bis auf 3 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>, falls die Verkehrsverhältniſſe dies ſonſt er-<lb/> lauben, zuläſſig. Vor dem aufgeſtellten Bauzaun muß von dem<lb/> Bürgerſteige ein Theil (zwiſchen Bauzaun und Goſſe), mindeſtens<lb/> 1 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> breit, für die Fußgänger frei bleiben. Tritt der Bauzaun näher<lb/> als 1 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> an den Rinnſtein (Goſſe), ſo iſt dieſer durch einen ebenen<lb/> und ſorgfältig auf gezimmerten Unterlagen feſtgelegten Brettgang,<lb/> welcher bis an den Bauzaun reicht, mindeſtens 1 <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> breit ſein und in<lb/> gleicher Höhe mit dem Bürgerſteig liegen muß, abzudecken, ſo daß<lb/> gleichſam eine Fortſetzung des letzteren gebildet wird. Dieſer Brettgang<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0190]
Erſtes Kapitel. Das Mauern mit Ziegeln.
e. Die Baugeräthe, welche theils der Maurermeiſter den Ge-
ſellen und Handlangern liefert, theils letztere ſich ſelbſt halten, heißen
folgendermaßen:
1) Für das Ausſchachten der Fundamente:
Kummkarren, circa 0,10 — 0,15 Cbm loſe Erde enthaltend,
Rüſtböcke von 1,4 m Höhe, 1,8 m Höhe,
hölzerne Waſſerrinnen für Grundwaſſerableitung,
verſtählte Hacken oder Picken,
Wurfſchippen,
Blechſpaten mit hölzernem Stiel,
verſtählte eiſerne Keile zum Spalten alter Fundamentmauern.
2) Zu den Maurergeräthen gehören:
Die Löſchbanken, Kalkkaſten, Hacken, Mollen, Schippen und
Spaten und die Werkzeuge: Picken, Schälhammer, Maurer-
hammer, Kelle, Setzeiſen, Setzwage, Winkelholz, Reibebrett
(für den Decken- und Wandputz), Kartätſche, Weißpinſel,
Sprengpinſel (zum Bewäſſern des Mauerwerks), Schnür-
rolle, Fluchtſchnure, Bleiloth u. ſ. w.
f. Die Bauzäune und Baugerüſte. Damit die Ausführung
baulicher Arbeiten den Verkehr auf der Straße nicht beeinträchtige
oder gar gefährde, ſind in faſt allen größeren Orten hiefür Seitens
der Straßen-Polizei Reglements erlaſſen, deren allgemeiner Inhalt
ungefähr folgendermaßen lautet:
Bauzäune müſſen feſt und aus gutem Materialien errichtet, ins-
beſondere dürfen dazu nicht Latten- oder Brettſtücken verwendet wer-
den, auch dürfen nach Außen weder Holzſtücke noch Nägel vortreten.
In der Regel dürfen Bauzäune (ſo in Berlin) nicht über 2 m vor
die Bauflucht treten; hat das Grundſtück keinen Hof, und müſſen
demnach die Baumaterialien außerhalb abgeſetzt werden, ſo iſt ein
Vortreten bis auf 3 m, falls die Verkehrsverhältniſſe dies ſonſt er-
lauben, zuläſſig. Vor dem aufgeſtellten Bauzaun muß von dem
Bürgerſteige ein Theil (zwiſchen Bauzaun und Goſſe), mindeſtens
1 m breit, für die Fußgänger frei bleiben. Tritt der Bauzaun näher
als 1 m an den Rinnſtein (Goſſe), ſo iſt dieſer durch einen ebenen
und ſorgfältig auf gezimmerten Unterlagen feſtgelegten Brettgang,
welcher bis an den Bauzaun reicht, mindeſtens 1 m breit ſein und in
gleicher Höhe mit dem Bürgerſteig liegen muß, abzudecken, ſo daß
gleichſam eine Fortſetzung des letzteren gebildet wird. Dieſer Brettgang
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/190 |
Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/190>, abgerufen am 16.02.2025. |