Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Benennung der Gewölbetheile. o) Die Ebene k k (Fig. 254), welche durch einen oder beide gegen- p) Die Fläche k w dagegen heißt: Widerlagsfläche, Gewölbe- [Abbildung]
Fig. 257 A--C. q) Jede Mauer W, gegen welche das Gewölbe sich anlegt, heißt: r) Die einzelnen Steine, aus denen das Gewölbe zusammengesetzt s) Der erste Stein a, auf dem Gewölbefuß liegend, heißt: An- t) Der Stein t in der obersten Spitze des Gewölbes heißt: u) Jede Hälfte eines Gewölbes, welche durch eine verticale, durch v) Wenn ein Gewölbe durch eine Ebene normal zur Axe ge- w) Den verticalen Schnitt in der Längenrichtung des Gewölbes x) Ein Gewölbe, bei dem die Stirnen sichtbar sind, wie z. B. bei y) Ein Gewölbe ringsum mit Mauern ist: ein geschlossenes. 2) Gewölbearten. Das cylindrische Tonnengewölbe ist Benennung der Gewölbetheile. o) Die Ebene k k (Fig. 254), welche durch einen oder beide gegen- p) Die Fläche k w dagegen heißt: Widerlagsfläche, Gewölbe- [Abbildung]
Fig. 257 A—C. q) Jede Mauer W, gegen welche das Gewölbe ſich anlegt, heißt: r) Die einzelnen Steine, aus denen das Gewölbe zuſammengeſetzt s) Der erſte Stein a, auf dem Gewölbefuß liegend, heißt: An- t) Der Stein t in der oberſten Spitze des Gewölbes heißt: u) Jede Hälfte eines Gewölbes, welche durch eine verticale, durch v) Wenn ein Gewölbe durch eine Ebene normal zur Axe ge- w) Den verticalen Schnitt in der Längenrichtung des Gewölbes x) Ein Gewölbe, bei dem die Stirnen ſichtbar ſind, wie z. B. bei y) Ein Gewölbe ringsum mit Mauern iſt: ein geſchloſſenes. 2) Gewölbearten. Das cylindriſche Tonnengewölbe iſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0267" n="251"/> <fw place="top" type="header">Benennung der Gewölbetheile.</fw><lb/> <p><hi rendition="#aq">o)</hi> Die Ebene <hi rendition="#aq">k k</hi> (Fig. 254), welche durch einen oder beide gegen-<lb/> überliegende Kämpferpunkte geht, heißt: <hi rendition="#g">Gewölbsanfang</hi> oder<lb/><hi rendition="#g">Widerlagsebene</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">p)</hi> Die Fläche <hi rendition="#aq">k w</hi> dagegen heißt: <hi rendition="#g">Widerlagsfläche, Gewölbe-<lb/> ſohle, Gewölbefuß</hi> (Füßel auf wieneriſch).</p><lb/> <figure> <head>Fig. 257 <hi rendition="#aq">A—C.</hi></head> </figure><lb/> <p><hi rendition="#aq">q)</hi> Jede Mauer <hi rendition="#aq">W</hi>, gegen welche das Gewölbe ſich anlegt, heißt:<lb/><hi rendition="#g">Widerlagsmauer</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">r)</hi> Die einzelnen Steine, aus denen das Gewölbe zuſammengeſetzt<lb/> wird, heißen <hi rendition="#g">Wölbſteine</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">s)</hi> Der erſte Stein <hi rendition="#aq">a</hi>, auf dem Gewölbefuß liegend, heißt: <hi rendition="#g">An-<lb/> fänger</hi>- oder <hi rendition="#g">Kämpferſtein</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">t)</hi> Der Stein <hi rendition="#aq">t</hi> in der oberſten Spitze des Gewölbes heißt:<lb/><hi rendition="#g">Schlußſtein</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">u)</hi> Jede Hälfte eines Gewölbes, welche durch eine verticale, durch<lb/> die Scheitellinie gelegte Ebene gebildet wird, heißt: <hi rendition="#g">Gewölbe-<lb/> ſchenkel</hi>; dieſelben ſind in der Regel ſich gleich, bei einhüftigen Ge-<lb/> wölben (Fig. 256) reſp. Bögen aber ungleich.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">v)</hi> Wenn ein Gewölbe durch eine Ebene normal zur Axe ge-<lb/> ſchnitten wird, ſo erhält man den <hi rendition="#g">Querſchnitt</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">w)</hi> Den verticalen Schnitt in der Längenrichtung des Gewölbes<lb/> und durch die Axe nennt man <hi rendition="#g">Längenſchnitt</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">x)</hi> Ein Gewölbe, bei dem die Stirnen ſichtbar ſind, wie z. B. bei<lb/> Brücken, heißt: ein <hi rendition="#g">offenes</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">y)</hi> Ein Gewölbe ringsum mit Mauern iſt: ein <hi rendition="#g">geſchloſſenes</hi>.</p><lb/> <p>2) <hi rendition="#g">Gewölbearten</hi>. Das cylindriſche <hi rendition="#g">Tonnengewölbe</hi> iſt<lb/> das Element aller Gewölbearten; aus ihm wird durch den flachen<lb/> Cylinderabſchnitt mit einer ⅓—⅕ Pfeilhöhe das <hi rendition="#g">flache Tonnen</hi>-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [251/0267]
Benennung der Gewölbetheile.
o) Die Ebene k k (Fig. 254), welche durch einen oder beide gegen-
überliegende Kämpferpunkte geht, heißt: Gewölbsanfang oder
Widerlagsebene.
p) Die Fläche k w dagegen heißt: Widerlagsfläche, Gewölbe-
ſohle, Gewölbefuß (Füßel auf wieneriſch).
[Abbildung Fig. 257 A—C.]
q) Jede Mauer W, gegen welche das Gewölbe ſich anlegt, heißt:
Widerlagsmauer.
r) Die einzelnen Steine, aus denen das Gewölbe zuſammengeſetzt
wird, heißen Wölbſteine.
s) Der erſte Stein a, auf dem Gewölbefuß liegend, heißt: An-
fänger- oder Kämpferſtein.
t) Der Stein t in der oberſten Spitze des Gewölbes heißt:
Schlußſtein.
u) Jede Hälfte eines Gewölbes, welche durch eine verticale, durch
die Scheitellinie gelegte Ebene gebildet wird, heißt: Gewölbe-
ſchenkel; dieſelben ſind in der Regel ſich gleich, bei einhüftigen Ge-
wölben (Fig. 256) reſp. Bögen aber ungleich.
v) Wenn ein Gewölbe durch eine Ebene normal zur Axe ge-
ſchnitten wird, ſo erhält man den Querſchnitt.
w) Den verticalen Schnitt in der Längenrichtung des Gewölbes
und durch die Axe nennt man Längenſchnitt.
x) Ein Gewölbe, bei dem die Stirnen ſichtbar ſind, wie z. B. bei
Brücken, heißt: ein offenes.
y) Ein Gewölbe ringsum mit Mauern iſt: ein geſchloſſenes.
2) Gewölbearten. Das cylindriſche Tonnengewölbe iſt
das Element aller Gewölbearten; aus ihm wird durch den flachen
Cylinderabſchnitt mit einer ⅓—⅕ Pfeilhöhe das flache Tonnen-
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