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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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System und graphische Construktion der Kuppelgewölbe.

Es lassen sich nun noch verschiedenartige Modificationen anordnen,
stets aber ist immer der Satz festzuhalten, daß durch beide sich durch-
dringende Gewölbeformen Hülfsebenen zu legen sind, welche das
Cylindergewölbe nach einer geraden Erzeugenden, das Kuppelgewölbe
nach einem Kreis oder sonst einer construirten Curve schneiden.

Aehnlich verhält es sich, wenn das Kugelgewölbe durch Vertical-
ebenen nach Halbkreisen schneidet, deren Durchmesser gleich den Seiten
der Grundfigur sind.

Fig. 355 zeigt das Princip einer solchen Gewölbeform über einem
quadratischen Raum und giebt die nähere graphische Construktion für
ein solches Kuppelgewölbe.

Die Wölbungslinie ist ein Halbkreis, dessen Durchmesser gleich der
Diagonale des Quadrates mißt. Die Kämpferlinien an den Umfassungs-
mauern bestehen aus vier congruenten Halbkreisen, welche in den

[Abbildung] Fig. 355.
Ecken zusammenlaufen. Es ist nun auch bei diesen Gewölben, wenn
die Schildmauern offen sein sollen, e f der Gurtbogen, welcher hier
gleichzeitig als Widerlager dient. Der Gurtbogen steht um das
Stückchen a b vor der Schildlinie des Gewölbes, damit noch ein hin-
reichendes Widerlager übrig bleibe.

Syſtem und graphiſche Conſtruktion der Kuppelgewölbe.

Es laſſen ſich nun noch verſchiedenartige Modificationen anordnen,
ſtets aber iſt immer der Satz feſtzuhalten, daß durch beide ſich durch-
dringende Gewölbeformen Hülfsebenen zu legen ſind, welche das
Cylindergewölbe nach einer geraden Erzeugenden, das Kuppelgewölbe
nach einem Kreis oder ſonſt einer conſtruirten Curve ſchneiden.

Aehnlich verhält es ſich, wenn das Kugelgewölbe durch Vertical-
ebenen nach Halbkreiſen ſchneidet, deren Durchmeſſer gleich den Seiten
der Grundfigur ſind.

Fig. 355 zeigt das Princip einer ſolchen Gewölbeform über einem
quadratiſchen Raum und giebt die nähere graphiſche Conſtruktion für
ein ſolches Kuppelgewölbe.

Die Wölbungslinie iſt ein Halbkreis, deſſen Durchmeſſer gleich der
Diagonale des Quadrates mißt. Die Kämpferlinien an den Umfaſſungs-
mauern beſtehen aus vier congruenten Halbkreiſen, welche in den

[Abbildung] Fig. 355.
Ecken zuſammenlaufen. Es iſt nun auch bei dieſen Gewölben, wenn
die Schildmauern offen ſein ſollen, e f der Gurtbogen, welcher hier
gleichzeitig als Widerlager dient. Der Gurtbogen ſteht um das
Stückchen a b vor der Schildlinie des Gewölbes, damit noch ein hin-
reichendes Widerlager übrig bleibe.

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[341/0357] Syſtem und graphiſche Conſtruktion der Kuppelgewölbe. Es laſſen ſich nun noch verſchiedenartige Modificationen anordnen, ſtets aber iſt immer der Satz feſtzuhalten, daß durch beide ſich durch- dringende Gewölbeformen Hülfsebenen zu legen ſind, welche das Cylindergewölbe nach einer geraden Erzeugenden, das Kuppelgewölbe nach einem Kreis oder ſonſt einer conſtruirten Curve ſchneiden. Aehnlich verhält es ſich, wenn das Kugelgewölbe durch Vertical- ebenen nach Halbkreiſen ſchneidet, deren Durchmeſſer gleich den Seiten der Grundfigur ſind. Fig. 355 zeigt das Princip einer ſolchen Gewölbeform über einem quadratiſchen Raum und giebt die nähere graphiſche Conſtruktion für ein ſolches Kuppelgewölbe. Die Wölbungslinie iſt ein Halbkreis, deſſen Durchmeſſer gleich der Diagonale des Quadrates mißt. Die Kämpferlinien an den Umfaſſungs- mauern beſtehen aus vier congruenten Halbkreiſen, welche in den [Abbildung Fig. 355.] Ecken zuſammenlaufen. Es iſt nun auch bei dieſen Gewölben, wenn die Schildmauern offen ſein ſollen, e f der Gurtbogen, welcher hier gleichzeitig als Widerlager dient. Der Gurtbogen ſteht um das Stückchen a b vor der Schildlinie des Gewölbes, damit noch ein hin- reichendes Widerlager übrig bleibe.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/357>, abgerufen am 22.11.2024.