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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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weniger als ein Kanarienvogel gegessen hatte, - um natürlich grade so viel dafür zu zahlen, wie für ein Mittagsmahl des Riesen Goliath - legte sich unser Westphale in sein theures, aber schlechtes Bett, faltete die Hände, betete zu Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, und schlief schnarchend dabei ein, wie mancher Gerechte vor ihm. Als er am nächsten Tage erwachte und nach seiner Uhr griff, überzeugte er sich davon, daß die Uhr mit dem Regenschirm, dem Mantel, dem Koffer u. s. w. bereits den Weg alles Irdischen gegangen sei und schüchtern schlich unser Freund daher an den Rand der Treppe und fragte mit zitternder Stimme: "Könnten Sie mir nicht sagen, Herr Kellner, was die Glocke gefälligst geschlagen hat?" ""Three o' clock!"" rief der Kellner in barschem Tone. Es war 3 Uhr nachmittags. Bei dem abscheulichen Nebel, der verfinsternd über der Stadt lag, meinte der gute Westphale aber nicht anders, als daß es 3 Uhr morgens sei und es verstand sich von selbst, daß er als rücksichtsvoller Fremder zurück in's Zimmer kroch, um, nach einigen Unterbrechungen und schweren Träumen, abermals bis zu einem nächsten Tage im Bette zu liegen wo er, da der Nebel noch immer fortdauerte, gewiß bis zu einem dritten Tage geweilt hätte, wenn er nicht durch den Hunger so sehr gepeinigt worden

weniger als ein Kanarienvogel gegessen hatte, – um natürlich grade so viel dafür zu zahlen, wie für ein Mittagsmahl des Riesen Goliath – legte sich unser Westphale in sein theures, aber schlechtes Bett, faltete die Hände, betete zu Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, und schlief schnarchend dabei ein, wie mancher Gerechte vor ihm. Als er am nächsten Tage erwachte und nach seiner Uhr griff, überzeugte er sich davon, daß die Uhr mit dem Regenschirm, dem Mantel, dem Koffer u. s. w. bereits den Weg alles Irdischen gegangen sei und schüchtern schlich unser Freund daher an den Rand der Treppe und fragte mit zitternder Stimme: „Könnten Sie mir nicht sagen, Herr Kellner, was die Glocke gefälligst geschlagen hat?“ „„Three o’ clock!““ rief der Kellner in barschem Tone. Es war 3 Uhr nachmittags. Bei dem abscheulichen Nebel, der verfinsternd über der Stadt lag, meinte der gute Westphale aber nicht anders, als daß es 3 Uhr morgens sei und es verstand sich von selbst, daß er als rücksichtsvoller Fremder zurück in’s Zimmer kroch, um, nach einigen Unterbrechungen und schweren Träumen, abermals bis zu einem nächsten Tage im Bette zu liegen wo er, da der Nebel noch immer fortdauerte, gewiß bis zu einem dritten Tage geweilt hätte, wenn er nicht durch den Hunger so sehr gepeinigt worden

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[87/0093] weniger als ein Kanarienvogel gegessen hatte, – um natürlich grade so viel dafür zu zahlen, wie für ein Mittagsmahl des Riesen Goliath – legte sich unser Westphale in sein theures, aber schlechtes Bett, faltete die Hände, betete zu Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, und schlief schnarchend dabei ein, wie mancher Gerechte vor ihm. Als er am nächsten Tage erwachte und nach seiner Uhr griff, überzeugte er sich davon, daß die Uhr mit dem Regenschirm, dem Mantel, dem Koffer u. s. w. bereits den Weg alles Irdischen gegangen sei und schüchtern schlich unser Freund daher an den Rand der Treppe und fragte mit zitternder Stimme: „Könnten Sie mir nicht sagen, Herr Kellner, was die Glocke gefälligst geschlagen hat?“ „„Three o’ clock!““ rief der Kellner in barschem Tone. Es war 3 Uhr nachmittags. Bei dem abscheulichen Nebel, der verfinsternd über der Stadt lag, meinte der gute Westphale aber nicht anders, als daß es 3 Uhr morgens sei und es verstand sich von selbst, daß er als rücksichtsvoller Fremder zurück in’s Zimmer kroch, um, nach einigen Unterbrechungen und schweren Träumen, abermals bis zu einem nächsten Tage im Bette zu liegen wo er, da der Nebel noch immer fortdauerte, gewiß bis zu einem dritten Tage geweilt hätte, wenn er nicht durch den Hunger so sehr gepeinigt worden

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/93>, abgerufen am 21.11.2024.