Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_099.001 Im Reim wird innerhalb der Metrik das Element der Klangfarbe herangezogen, pwe_099.016 Am einfachsten und naheliegendsten ist natürlich die Untersuchung des pwe_099.026 1 pwe_099.030 August C. Closs, Die freien Rhythmen in der deutschen Lyrik. Versuch einer pwe_099.031 übersichtlichen Zusammenfassung ihrer entwicklungsgeschichtlichen Eigengesetzlichkeit. pwe_099.032 Bern 1947. 2 pwe_099.033 Max Kommerell, Die Dichtung in freien Rhythmen und der Gott der Dichter pwe_099.034 (in: Gedanken über Gedichte, S. 430 ff.). 3 pwe_099.035 Ulrich Pretzel, Frühgeschichte des deutschen Reims. I. (Palaestra 220, Leipzig pwe_099.036 1941). 4 pwe_099.037 Karl Georg Kuhn, Zur Geschichte des Reims. DV 23 (1949), 217 ff. 5 pwe_099.038
Arthur Melville Clark, Studies in Literary Modes. Edinburgh and London pwe_099.039 1946. pwe_099.001 Im Reim wird innerhalb der Metrik das Element der Klangfarbe herangezogen, pwe_099.016 Am einfachsten und naheliegendsten ist natürlich die Untersuchung des pwe_099.026 1 pwe_099.030 August C. Closs, Die freien Rhythmen in der deutschen Lyrik. Versuch einer pwe_099.031 übersichtlichen Zusammenfassung ihrer entwicklungsgeschichtlichen Eigengesetzlichkeit. pwe_099.032 Bern 1947. 2 pwe_099.033 Max Kommerell, Die Dichtung in freien Rhythmen und der Gott der Dichter pwe_099.034 (in: Gedanken über Gedichte, S. 430 ff.). 3 pwe_099.035 Ulrich Pretzel, Frühgeschichte des deutschen Reims. I. (Palaestra 220, Leipzig pwe_099.036 1941). 4 pwe_099.037 Karl Georg Kuhn, Zur Geschichte des Reims. DV 23 (1949), 217 ff. 5 pwe_099.038
Arthur Melville Clark, Studies in Literary Modes. Edinburgh and London pwe_099.039 1946. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0105" n="99"/><lb n="pwe_099.001"/> zitierten Abhandlung, betont ihren oft bestrittenen Verscharakter, sofern <lb n="pwe_099.002"/> sie das Kennzeichen einer Verselbständigung des rhythmisch-melischen Elements <lb n="pwe_099.003"/> gegenüber dem bloß logischen Tonfall der dichterischen Prosa zeigen. <lb n="pwe_099.004"/> (Diese ihrerseits hat ihre „sekundären“ poetischen Merkmale in Wortstellung, <lb n="pwe_099.005"/> Wortgebrauch, sprachlicher Dichte und Anschaulichkeit mit der Versdichtung <lb n="pwe_099.006"/> gemein.) Als Zwitterform muß ihm dagegen die sog. <hi rendition="#g">lyrische <lb n="pwe_099.007"/> Prosa</hi> (z. B. Gessner, Novalis) gelten. <hi rendition="#k">August Closs</hi><note xml:id="PWE_099_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_099.030"/> August C. Closs, <hi rendition="#i">Die freien Rhythmen in der deutschen Lyrik. Versuch einer <lb n="pwe_099.031"/> übersichtlichen Zusammenfassung ihrer entwicklungsgeschichtlichen Eigengesetzlichkeit.</hi> <lb n="pwe_099.032"/> Bern 1947.</note> hat den deutschen <lb n="pwe_099.008"/> Vertretern freier Rhythmik eine Gesamtbetrachtung gewidmet, die im wesentlichen <lb n="pwe_099.009"/> eine beschreibende Darstellung ist, in der theoretischen Erkenntnis <lb n="pwe_099.010"/> aber kaum weiterführt. Als „Wesenshalt“ der freirhythmischen Forschung <lb n="pwe_099.011"/> bezeichnet auch er das Merkmal des „Takts, bei freier Taktzahl <lb n="pwe_099.012"/> und freier Taktfüllung“, möchte aber darüber hinaus auch die „freirhythmische <lb n="pwe_099.013"/> Bewegung“ selbst als wesentlich erfassen. Hier führt <hi rendition="#k">Max Komme- <lb n="pwe_099.014"/> rells</hi><note xml:id="PWE_099_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_099.033"/> Max Kommerell, <hi rendition="#i">Die Dichtung in freien Rhythmen und der Gott der Dichter</hi> <lb n="pwe_099.034"/> (in: <hi rendition="#i">Gedanken über Gedichte,</hi> S. 430 ff.).</note> Aufsatz wesentlich weiter.</p> <lb n="pwe_099.015"/> <p> Im <hi rendition="#g">Reim</hi> wird innerhalb der Metrik das Element der Klangfarbe herangezogen, <lb n="pwe_099.016"/> um die metrische Ordnung zu profilieren oder zu spannen, auch <lb n="pwe_099.017"/> hier nach geschichtlich verschiedenen Formkonventionen und in verschiedenem <lb n="pwe_099.018"/> Maß. Die Einführung des Endreims, die für die deutsche Literatur <lb n="pwe_099.019"/> <hi rendition="#k">Ulrich Pretzel</hi><note xml:id="PWE_099_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_099.035"/> Ulrich Pretzel, <hi rendition="#i">Frühgeschichte des deutschen Reims.</hi> I. <hi rendition="#i">(Palaestra</hi> 220, Leipzig <lb n="pwe_099.036"/> 1941).</note> verfolgt hat, ist zweifellos eine der größten Revolutionen <lb n="pwe_099.020"/> der abendländischen Literaturgeschichte, deren geistige Hintergründe <lb n="pwe_099.021"/> noch ungenügend erforscht sind. Hier ist <hi rendition="#k">K. G. Kuhns</hi> Herleitung aus den <lb n="pwe_099.022"/> Gebeten der jüdischen Synagoge des ersten Jahrhunderts<note xml:id="PWE_099_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_099.037"/> Karl Georg Kuhn, <hi rendition="#i">Zur Geschichte des Reims.</hi> DV 23 (1949), 217 ff.</note> ein sehr wichtiger <lb n="pwe_099.023"/> Beitrag. Einzelne Probleme des Reims in der antiken und englischen <lb n="pwe_099.024"/> Literatur sind von <hi rendition="#k">A. M. Clark</hi><note xml:id="PWE_099_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_099.038"/> Arthur Melville Clark, <hi rendition="#i">Studies in Literary Modes.</hi> Edinburgh and London <lb n="pwe_099.039"/> 1946.</note> behandelt.</p> <lb n="pwe_099.025"/> <p> Am einfachsten und naheliegendsten ist natürlich die Untersuchung des <lb n="pwe_099.026"/> <hi rendition="#g">Rhythmus</hi> in der <hi rendition="#g">Vers</hi> dichtung; denn hier kann er unmittelbar in <lb n="pwe_099.027"/> seiner wechselnden Spannung zum Metrum gemessen werden. Der Hauptgesichtspunkt <lb n="pwe_099.028"/> bleibt zunächst die Art und Weise, wie die Satzgliederung der <lb n="pwe_099.029"/> Rede mit ihren Kola und deren Stärkegraden auf das neutrale Schema des </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [99/0105]
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zitierten Abhandlung, betont ihren oft bestrittenen Verscharakter, sofern pwe_099.002
sie das Kennzeichen einer Verselbständigung des rhythmisch-melischen Elements pwe_099.003
gegenüber dem bloß logischen Tonfall der dichterischen Prosa zeigen. pwe_099.004
(Diese ihrerseits hat ihre „sekundären“ poetischen Merkmale in Wortstellung, pwe_099.005
Wortgebrauch, sprachlicher Dichte und Anschaulichkeit mit der Versdichtung pwe_099.006
gemein.) Als Zwitterform muß ihm dagegen die sog. lyrische pwe_099.007
Prosa (z. B. Gessner, Novalis) gelten. August Closs 1 hat den deutschen pwe_099.008
Vertretern freier Rhythmik eine Gesamtbetrachtung gewidmet, die im wesentlichen pwe_099.009
eine beschreibende Darstellung ist, in der theoretischen Erkenntnis pwe_099.010
aber kaum weiterführt. Als „Wesenshalt“ der freirhythmischen Forschung pwe_099.011
bezeichnet auch er das Merkmal des „Takts, bei freier Taktzahl pwe_099.012
und freier Taktfüllung“, möchte aber darüber hinaus auch die „freirhythmische pwe_099.013
Bewegung“ selbst als wesentlich erfassen. Hier führt Max Komme- pwe_099.014
rells 2 Aufsatz wesentlich weiter.
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Im Reim wird innerhalb der Metrik das Element der Klangfarbe herangezogen, pwe_099.016
um die metrische Ordnung zu profilieren oder zu spannen, auch pwe_099.017
hier nach geschichtlich verschiedenen Formkonventionen und in verschiedenem pwe_099.018
Maß. Die Einführung des Endreims, die für die deutsche Literatur pwe_099.019
Ulrich Pretzel 3 verfolgt hat, ist zweifellos eine der größten Revolutionen pwe_099.020
der abendländischen Literaturgeschichte, deren geistige Hintergründe pwe_099.021
noch ungenügend erforscht sind. Hier ist K. G. Kuhns Herleitung aus den pwe_099.022
Gebeten der jüdischen Synagoge des ersten Jahrhunderts 4 ein sehr wichtiger pwe_099.023
Beitrag. Einzelne Probleme des Reims in der antiken und englischen pwe_099.024
Literatur sind von A. M. Clark 5 behandelt.
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Am einfachsten und naheliegendsten ist natürlich die Untersuchung des pwe_099.026
Rhythmus in der Vers dichtung; denn hier kann er unmittelbar in pwe_099.027
seiner wechselnden Spannung zum Metrum gemessen werden. Der Hauptgesichtspunkt pwe_099.028
bleibt zunächst die Art und Weise, wie die Satzgliederung der pwe_099.029
Rede mit ihren Kola und deren Stärkegraden auf das neutrale Schema des
1 pwe_099.030
August C. Closs, Die freien Rhythmen in der deutschen Lyrik. Versuch einer pwe_099.031
übersichtlichen Zusammenfassung ihrer entwicklungsgeschichtlichen Eigengesetzlichkeit. pwe_099.032
Bern 1947.
2 pwe_099.033
Max Kommerell, Die Dichtung in freien Rhythmen und der Gott der Dichter pwe_099.034
(in: Gedanken über Gedichte, S. 430 ff.).
3 pwe_099.035
Ulrich Pretzel, Frühgeschichte des deutschen Reims. I. (Palaestra 220, Leipzig pwe_099.036
1941).
4 pwe_099.037
Karl Georg Kuhn, Zur Geschichte des Reims. DV 23 (1949), 217 ff.
5 pwe_099.038
Arthur Melville Clark, Studies in Literary Modes. Edinburgh and London pwe_099.039
1946.
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