Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_028.001 Vorsichtiger, schulmäßiger ist die Theory of Literature von Wellek pwe_028.011 Den systematischen Schwierigkeiten enthoben und für den praktischen pwe_028.034 1 pwe_028.036 Wellek-Warren s. oben S. 7. 2 pwe_028.037 David Daiches, A Study of Literature. For Readers and Critics. Ithaca N. Y. pwe_028.038 1948. 3 pwe_028.039
Richard Newald, Einführung in die deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft. pwe_028.040 Lahr 1947. pwe_028.001 Vorsichtiger, schulmäßiger ist die Theory of Literature von Wellek pwe_028.011 Den systematischen Schwierigkeiten enthoben und für den praktischen pwe_028.034 1 pwe_028.036 Wellek-Warren s. oben S. 7. 2 pwe_028.037 David Daiches, A Study of Literature. For Readers and Critics. Ithaca N. Y. pwe_028.038 1948. 3 pwe_028.039
Richard Newald, Einführung in die deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft. pwe_028.040 Lahr 1947. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="28"/><lb n="pwe_028.001"/> die sich entweder im irrealen Systembau oder in der existentialistischen <lb n="pwe_028.002"/> Vereinzelung verliert. Hier liegt auch die Begründung dafür, <lb n="pwe_028.003"/> daß Hyman zwar eine Erkenntnis der Literatur als solcher erstrebt, aber <lb n="pwe_028.004"/> gerade von nicht-literarischen Wissenschaften die wesentlichen Aufschlüsse <lb n="pwe_028.005"/> erwartet, vorab von den Sozialwissenschaften und der modernen Psychologie. <lb n="pwe_028.006"/> Wenn das dem Adepten deutscher Wissenschaft fragwürdig vorkommt, <lb n="pwe_028.007"/> so wird er sich doch gerne angesichts der Offenheit und Unbefangenheit <lb n="pwe_028.008"/> der hier entwickelten Haltung der großen Gefahren eigener <lb n="pwe_028.009"/> wissenschaftlicher Inzucht bewußt werden.</p> <lb n="pwe_028.010"/> <p> Vorsichtiger, schulmäßiger ist die <hi rendition="#i">Theory of Literature</hi> von <hi rendition="#k">Wellek</hi> <lb n="pwe_028.011"/> und <hi rendition="#k">Warren</hi><note xml:id="PWE_028_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_028.036"/> Wellek-Warren s. oben S. 7.</note>, die zweifellos die beste und umfassendste Orientierung <lb n="pwe_028.012"/> über moderne Prinzipienlehre bietet und jedenfalls <hi rendition="#k">David Daiches</hi><note xml:id="PWE_028_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_028.037"/> David Daiches, <hi rendition="#i">A Study of Literature. For Readers and Critics.</hi> Ithaca N. Y. <lb n="pwe_028.038"/> 1948.</note> einfachere <lb n="pwe_028.013"/> Einführung in die Probleme weit übertrifft. Ihr großer Wert liegt <lb n="pwe_028.014"/> darin, daß hier zur angelsächsischen auch die kontinentaleuropäische Forschung, <lb n="pwe_028.015"/> selbst die Rußlands, einbezogen ist und sich so die Traditionen <lb n="pwe_028.016"/> alter und neuer Welt fruchtbar begegnen. Das spiegelt sich nicht zuletzt <lb n="pwe_028.017"/> in der ausgezeichneten Bibliographie ausgewählter Werke. Der Aufbau erfolgt <lb n="pwe_028.018"/> weder in strenger Systematik noch von einzelnen Forscherpersönlichkeiten <lb n="pwe_028.019"/> aus, sondern nach einer mehr oder weniger systematischen Folge <lb n="pwe_028.020"/> von Problemkomplexen, unter den nicht unbedingt überzeugenden zwei <lb n="pwe_028.021"/> Hauptgruppen des „Extrinsic Approach“ (biographische, psychologische, <lb n="pwe_028.022"/> soziologische, ideengeschichtliche, kunstgeschichtliche Methoden) und des <lb n="pwe_028.023"/> „Intrinsic Approach“ (Poetik und Literaturgeschichte). Eine „Synthese“ <lb n="pwe_028.024"/> wird nicht gegeben, es sei denn die Forderung, den Atomismus, Positivismus <lb n="pwe_028.025"/> und Relativismus der alten Schule einerseits, den „verbalism“ der abstrakten <lb n="pwe_028.026"/> Geisteswissenschaft anderseits zu verlassen zugunsten einer übernationalen <lb n="pwe_028.027"/> sachnahen Wissenschaft der Literatur, angeregt und geleitet <lb n="pwe_028.028"/> von moderner Kritik und zeitgenössischer Literatur selbst, „from participating <lb n="pwe_028.029"/> in literature as a living institution“. Wir werden im Folgenden die <lb n="pwe_028.030"/> klugen und umsichtigen Erörterungen von Wellek und Warren immer wieder <lb n="pwe_028.031"/> heranziehen müssen. Nur für elementare Bedürfnisse bestimmt ist die <lb n="pwe_028.032"/> kleine Einführung <hi rendition="#k">Richard Newalds</hi><note xml:id="PWE_028_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_028.039"/> Richard Newald, <hi rendition="#i">Einführung in die deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft.</hi> <lb n="pwe_028.040"/> Lahr 1947.</note>.</p> <lb n="pwe_028.033"/> <p> Den systematischen Schwierigkeiten enthoben und für den praktischen <lb n="pwe_028.034"/> Gebrauch oft geeigneter ist die <hi rendition="#g">lexikalische</hi> Anordnung der Begriffs- <lb n="pwe_028.035"/> und Methodenlehre. 1925–1931 hatten <hi rendition="#k">Paul Merker</hi> und <hi rendition="#k">Wolfgang </hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0034]
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die sich entweder im irrealen Systembau oder in der existentialistischen pwe_028.002
Vereinzelung verliert. Hier liegt auch die Begründung dafür, pwe_028.003
daß Hyman zwar eine Erkenntnis der Literatur als solcher erstrebt, aber pwe_028.004
gerade von nicht-literarischen Wissenschaften die wesentlichen Aufschlüsse pwe_028.005
erwartet, vorab von den Sozialwissenschaften und der modernen Psychologie. pwe_028.006
Wenn das dem Adepten deutscher Wissenschaft fragwürdig vorkommt, pwe_028.007
so wird er sich doch gerne angesichts der Offenheit und Unbefangenheit pwe_028.008
der hier entwickelten Haltung der großen Gefahren eigener pwe_028.009
wissenschaftlicher Inzucht bewußt werden.
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Vorsichtiger, schulmäßiger ist die Theory of Literature von Wellek pwe_028.011
und Warren 1, die zweifellos die beste und umfassendste Orientierung pwe_028.012
über moderne Prinzipienlehre bietet und jedenfalls David Daiches 2 einfachere pwe_028.013
Einführung in die Probleme weit übertrifft. Ihr großer Wert liegt pwe_028.014
darin, daß hier zur angelsächsischen auch die kontinentaleuropäische Forschung, pwe_028.015
selbst die Rußlands, einbezogen ist und sich so die Traditionen pwe_028.016
alter und neuer Welt fruchtbar begegnen. Das spiegelt sich nicht zuletzt pwe_028.017
in der ausgezeichneten Bibliographie ausgewählter Werke. Der Aufbau erfolgt pwe_028.018
weder in strenger Systematik noch von einzelnen Forscherpersönlichkeiten pwe_028.019
aus, sondern nach einer mehr oder weniger systematischen Folge pwe_028.020
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Hauptgruppen des „Extrinsic Approach“ (biographische, psychologische, pwe_028.022
soziologische, ideengeschichtliche, kunstgeschichtliche Methoden) und des pwe_028.023
„Intrinsic Approach“ (Poetik und Literaturgeschichte). Eine „Synthese“ pwe_028.024
wird nicht gegeben, es sei denn die Forderung, den Atomismus, Positivismus pwe_028.025
und Relativismus der alten Schule einerseits, den „verbalism“ der abstrakten pwe_028.026
Geisteswissenschaft anderseits zu verlassen zugunsten einer übernationalen pwe_028.027
sachnahen Wissenschaft der Literatur, angeregt und geleitet pwe_028.028
von moderner Kritik und zeitgenössischer Literatur selbst, „from participating pwe_028.029
in literature as a living institution“. Wir werden im Folgenden die pwe_028.030
klugen und umsichtigen Erörterungen von Wellek und Warren immer wieder pwe_028.031
heranziehen müssen. Nur für elementare Bedürfnisse bestimmt ist die pwe_028.032
kleine Einführung Richard Newalds 3.
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Den systematischen Schwierigkeiten enthoben und für den praktischen pwe_028.034
Gebrauch oft geeigneter ist die lexikalische Anordnung der Begriffs- pwe_028.035
und Methodenlehre. 1925–1931 hatten Paul Merker und Wolfgang
1 pwe_028.036
Wellek-Warren s. oben S. 7.
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1948.
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Richard Newald, Einführung in die deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft. pwe_028.040
Lahr 1947.
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