Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.böse verbleibet: Zwar die nothleidende de ih-
boͤſe verbleibet: Zwar die nothleidende de ih-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0287"/> boͤſe verbleibet: Zwar die nothleidende<lb/> Wolfarth einer Gemeine/ worinn <hi rendition="#aq">Ratio<lb/> Status reſidi</hi>ret/ hat einen beſondern Vor-<lb/> zug/ ſie ſchwinget ſich uͤber der jenigen Sa-<lb/> tzungen/ dadurch <hi rendition="#aq">privat-</hi>Perſonen genau<lb/> gehalten ſind/ ſie erlaubet bißweilen/ was<lb/> einzelen nicht geſtanden wuͤrde/ ſie macht<lb/> nuͤtzlich/ was ſonſten ſchaͤdlich iſt/ nur daß ſie<lb/> Gott und ſeiner Gerechtigkeit nicht entge-<lb/> gen trete; Als Moſes <hi rendition="#aq">Ecſtaſi quâdam<lb/> charitatis vel impotenti deſiderio bo-<lb/> ni communis,</hi> wie ein vornehmer Gelehr-<lb/> ter redet/ vor das ſuͤndige Volck gar zu heff-<lb/> tig bath/ und vielleicht auff ein Geheimnuͤß<lb/> zuruͤckſehende/ vor daſſelbte ſich anerbothe<lb/> aus dem Buche des Lebens getilget zu wer-<lb/> den/ brache die Gerechtigkeit Gottes in die<lb/> antwort auß/ was? Jch wil den aus meinem<lb/> Buche tilgen/ der an Mir geſuͤndiget hat:<lb/> Woraus denn leichte zuermeſſen/ wie wenig<lb/> die aus gar zu bruͤnſtiger Liebe ausgeſchuͤt-<lb/> tete Vorbitte/ ungeachtet ſie Erhaltung ei-<lb/> nes gantzen Volckes betroffen/ verfangen<lb/> wollen/ wie in ſchlechter Betrachtung eine<lb/> Gemeine ſey gegen der Goͤttlichen Gerech-<lb/> tigkeit/ wenn ſich Gott heraus laͤſt/ Er wer-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">de ih-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0287]
boͤſe verbleibet: Zwar die nothleidende
Wolfarth einer Gemeine/ worinn Ratio
Status reſidiret/ hat einen beſondern Vor-
zug/ ſie ſchwinget ſich uͤber der jenigen Sa-
tzungen/ dadurch privat-Perſonen genau
gehalten ſind/ ſie erlaubet bißweilen/ was
einzelen nicht geſtanden wuͤrde/ ſie macht
nuͤtzlich/ was ſonſten ſchaͤdlich iſt/ nur daß ſie
Gott und ſeiner Gerechtigkeit nicht entge-
gen trete; Als Moſes Ecſtaſi quâdam
charitatis vel impotenti deſiderio bo-
ni communis, wie ein vornehmer Gelehr-
ter redet/ vor das ſuͤndige Volck gar zu heff-
tig bath/ und vielleicht auff ein Geheimnuͤß
zuruͤckſehende/ vor daſſelbte ſich anerbothe
aus dem Buche des Lebens getilget zu wer-
den/ brache die Gerechtigkeit Gottes in die
antwort auß/ was? Jch wil den aus meinem
Buche tilgen/ der an Mir geſuͤndiget hat:
Woraus denn leichte zuermeſſen/ wie wenig
die aus gar zu bruͤnſtiger Liebe ausgeſchuͤt-
tete Vorbitte/ ungeachtet ſie Erhaltung ei-
nes gantzen Volckes betroffen/ verfangen
wollen/ wie in ſchlechter Betrachtung eine
Gemeine ſey gegen der Goͤttlichen Gerech-
tigkeit/ wenn ſich Gott heraus laͤſt/ Er wer-
de ih-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/287 |
Zitationshilfe: | Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/287>, abgerufen am 26.06.2024. |