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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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was unter dem einen regirenden Engel
einmal geschehen sey/ auch alsdann ge-
schehe/ wann nemlich der Engel wieder-
um zu seiner Regirung kähme; Dieses
ist eine eitele Sorgfalt/ und vergebene
Forschung in die Ursache dessen/ was sich
doch so gar gleich eintreffende nicht be-
finden lässet/ wenn man die Läuffte der
Begebnüsse nicht nach dem eusserlichen
Ansehen/ sondern das inwendige der Be-
wandnüsse und beyfällige particularitä-
ten überleget/ dann gleichwie sonder al-
len Zweiffel gesetzt wird/ daß die Göttli-
che Gerechtigkeit/ welche in den Wal-
tzungen Weltlicher Geschäffte auch offt
unvermerckter Weise auffs mächtigste
würcket immer einerley und unverender-
lich sey/ folgends auch der Ausgang mit
unserm Verhalten gemeiniglich über-
eintreffe/ so gewiß ist es/ daß der Men-
schen Sinnen/ die Umstände und Fü-
gungen alle einander nicht gleichen/ über
dieses uns unversehens solche Zeiten stäts
überfallen/ derer eine der andern unähn-
lich/ wo das Gegenwertige allein ohn an-
deres zurück oder vor sich sehen/ ohne

Ver-
P v

was unter dem einen regirenden Engel
einmal geſchehen ſey/ auch alsdann ge-
ſchehe/ wann nemlich der Engel wieder-
um zu ſeiner Regirung kaͤhme; Dieſes
iſt eine eitele Sorgfalt/ und vergebene
Forſchung in die Urſache deſſen/ was ſich
doch ſo gar gleich eintreffende nicht be-
finden laͤſſet/ wenn man die Laͤuffte der
Begebnuͤſſe nicht nach dem euſſerlichen
Anſehen/ ſondern das inwendige der Be-
wandnuͤſſe und beyfaͤllige particularitaͤ-
ten uͤberleget/ dann gleichwie ſonder al-
len Zweiffel geſetzt wird/ daß die Goͤttli-
che Gerechtigkeit/ welche in den Wal-
tzungen Weltlicher Geſchaͤffte auch offt
unvermerckter Weiſe auffs maͤchtigſte
wuͤrcket immer einerley und unverender-
lich ſey/ folgends auch der Ausgang mit
unſerm Verhalten gemeiniglich uͤber-
eintreffe/ ſo gewiß iſt es/ daß der Men-
ſchen Sinnen/ die Umſtaͤnde und Fuͤ-
gungen alle einander nicht gleichen/ uͤber
dieſes uns unveꝛſehens ſolche Zeiten ſtaͤts
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[0369] was unter dem einen regirenden Engel einmal geſchehen ſey/ auch alsdann ge- ſchehe/ wann nemlich der Engel wieder- um zu ſeiner Regirung kaͤhme; Dieſes iſt eine eitele Sorgfalt/ und vergebene Forſchung in die Urſache deſſen/ was ſich doch ſo gar gleich eintreffende nicht be- finden laͤſſet/ wenn man die Laͤuffte der Begebnuͤſſe nicht nach dem euſſerlichen Anſehen/ ſondern das inwendige der Be- wandnuͤſſe und beyfaͤllige particularitaͤ- ten uͤberleget/ dann gleichwie ſonder al- len Zweiffel geſetzt wird/ daß die Goͤttli- che Gerechtigkeit/ welche in den Wal- tzungen Weltlicher Geſchaͤffte auch offt unvermerckter Weiſe auffs maͤchtigſte wuͤrcket immer einerley und unverender- lich ſey/ folgends auch der Ausgang mit unſerm Verhalten gemeiniglich uͤber- eintreffe/ ſo gewiß iſt es/ daß der Men- ſchen Sinnen/ die Umſtaͤnde und Fuͤ- gungen alle einander nicht gleichen/ uͤber dieſes uns unveꝛſehens ſolche Zeiten ſtaͤts uͤberfallen/ derer eine der andern unaͤhn- lich/ wo das Gegenwertige allein ohn an- deres zuruͤck oder vor ſich ſehen/ ohne Ver- P v

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/369>, abgerufen am 26.11.2024.