Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.dich denn nun du elende Staub und Aschen? Un- X v
dich denn nun du elende Staub und Aſchen? Un- X v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0513"/> dich denn nun du elende Staub und Aſchen?<lb/> Der Glantz/ damit du prangeſt/ iſt entleh-<lb/> net/ die Gewalt/ derer du dich biß zum Miß-<lb/> brauche gebraucheſt/ iſt nicht dein/ und muſt<lb/> gewarten/ welchen Augenblick auch der<lb/> irrdiſche Eigenthums-Herr deiner ſattha-<lb/> bende/ diß alles von dir abfordert/ biß auff ein<lb/> unbefleckt gebliebenes gutes Gewiſſen. Deſ-<lb/> ſentwegen die jenigen Lehren/ welche der alte<lb/> Staats-Rath in Spanien der <hi rendition="#aq">Baltaſare<lb/> di Zuniga</hi> ſeinem Enckel dem <hi rendition="#aq">Conte Du-<lb/> ca d’ Olivarez</hi> hinterlaſſen/ ſich ein jeder<lb/> ſolte laſſen befohlen ſeyn/ und ſich feſtiglich<lb/> einbilden/ eines Fuͤrſten-Dieners Ehren-<lb/> ſtand ſey die Scheibe/ darauff der Neid mit<lb/> angeſpannten Bogen der <hi rendition="#aq">æmulation,</hi> die<lb/> in dem toͤdtlichen Gifft der Verlaͤumbdun-<lb/> gen eingetunckte Pfeile der Verfolgungen<lb/> richtet; das Anſehen ſey ihm nicht angeboh-<lb/> ren/ ſondern aus Gnaden zugeworffen/ deſ-<lb/> ſen er ſich ſo behutſam bedienen ſolle/ daß<lb/> er ſolches nicht eigenthuͤmlich zumachen/<lb/> oder dem rechtmaͤßigen <hi rendition="#aq">Patrone</hi> zuentzie-<lb/> hen gedencke; Dieſes als gewaltſam taure<lb/> nicht/ jenes als gar zu zaͤrtlich zerſpringe:<lb/> Bey dem Unheil koͤnne nicht beſſer/ als mit<lb/> <fw place="bottom" type="sig">X v</fw><fw place="bottom" type="catch">Un-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0513]
dich denn nun du elende Staub und Aſchen?
Der Glantz/ damit du prangeſt/ iſt entleh-
net/ die Gewalt/ derer du dich biß zum Miß-
brauche gebraucheſt/ iſt nicht dein/ und muſt
gewarten/ welchen Augenblick auch der
irrdiſche Eigenthums-Herr deiner ſattha-
bende/ diß alles von dir abfordert/ biß auff ein
unbefleckt gebliebenes gutes Gewiſſen. Deſ-
ſentwegen die jenigen Lehren/ welche der alte
Staats-Rath in Spanien der Baltaſare
di Zuniga ſeinem Enckel dem Conte Du-
ca d’ Olivarez hinterlaſſen/ ſich ein jeder
ſolte laſſen befohlen ſeyn/ und ſich feſtiglich
einbilden/ eines Fuͤrſten-Dieners Ehren-
ſtand ſey die Scheibe/ darauff der Neid mit
angeſpannten Bogen der æmulation, die
in dem toͤdtlichen Gifft der Verlaͤumbdun-
gen eingetunckte Pfeile der Verfolgungen
richtet; das Anſehen ſey ihm nicht angeboh-
ren/ ſondern aus Gnaden zugeworffen/ deſ-
ſen er ſich ſo behutſam bedienen ſolle/ daß
er ſolches nicht eigenthuͤmlich zumachen/
oder dem rechtmaͤßigen Patrone zuentzie-
hen gedencke; Dieſes als gewaltſam taure
nicht/ jenes als gar zu zaͤrtlich zerſpringe:
Bey dem Unheil koͤnne nicht beſſer/ als mit
Un-
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