Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
- - ergo fungar vice cotis, acuturn Und damit hatte Gelanor seine dritte Ab- fand,
‒ ‒ ergo fungar vice cotis, acuturn Und damit hatte Gelanor ſeine dritte Ab- fand,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="143"/><lb/> Das gute Kind war wieder in tauſend Aeng-<lb/> ſten und wuſte keine Huͤlffe als bey Herr Ca-<lb/> ſparn dẽ <hi rendition="#aq">Informator,</hi> der wandte wieder ein/<lb/> es waͤre Eitelkeit/ daß man die Jugend zu ſol-<lb/> chẽ ſchulfuͤchſiſchen Gezaͤncke angewehnte/ die<lb/><hi rendition="#aq">Logica Naturalis</hi> duͤrffte halbicht im <hi rendition="#aq">diſcu-<lb/> riren exercirt</hi> werden/ ſo waͤren die <hi rendition="#aq">regulæ<lb/> Syllogiſticæ</hi> nicht von noͤthen. Gelanor war<lb/> hiemit nicht zu frieden/ ſondern begehrte/ weil<lb/> der <hi rendition="#aq">Diſcipulus</hi> nicht <hi rendition="#aq">diſputi</hi>ren koͤnne/ ſo ſol-<lb/> te er der <hi rendition="#aq">Informator</hi> ſelbſt das <hi rendition="#aq">Argument</hi> auf<lb/> ſich nehmen/ weil er die gedachte <hi rendition="#aq">hypotheſin</hi><lb/> ſeinem Untergebenen haͤtte beygebracht.<lb/> Doch an ſtatt/ daß er ſich in ein <hi rendition="#aq">diſputat</hi> ein-<lb/> ließ/ wickelte er ſich mit des <hi rendition="#aq">Horatii</hi> Verſen<lb/> herauß:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">‒ ‒ ergo fungar vice cotis, acuturn<lb/> Reddere quæ ferrum valet, exſors ipfa<lb/><hi rendition="#et">ſecandi.</hi></hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Und damit hatte <hi rendition="#aq">Gelanor</hi> ſeine dritte Ab-<lb/> fertigung/ alſo daß er ſich in das ſtoltze <hi rendition="#aq">Exa-<lb/> men</hi> nicht mehr ein miſchen wolte. Aber als<lb/> die Probe gantz abgelegt war/ ſuchte <hi rendition="#aq">Gelanor</hi><lb/> mit dem Vater allein zu reden/ und ſagte/ es<lb/> kaͤme ihm vor/ als waͤre der Kerle ein Praler<supplied>/</supplied><lb/> der ſeinen Sohn mehr <hi rendition="#aq">confundi</hi>ren/ als ge-<lb/> lehrt machen wuͤrde. Unterſuchte hierauff<lb/> den <hi rendition="#aq">methodum informandi,</hi> da er denn be-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">fand,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0149]
Das gute Kind war wieder in tauſend Aeng-
ſten und wuſte keine Huͤlffe als bey Herr Ca-
ſparn dẽ Informator, der wandte wieder ein/
es waͤre Eitelkeit/ daß man die Jugend zu ſol-
chẽ ſchulfuͤchſiſchen Gezaͤncke angewehnte/ die
Logica Naturalis duͤrffte halbicht im diſcu-
riren exercirt werden/ ſo waͤren die regulæ
Syllogiſticæ nicht von noͤthen. Gelanor war
hiemit nicht zu frieden/ ſondern begehrte/ weil
der Diſcipulus nicht diſputiren koͤnne/ ſo ſol-
te er der Informator ſelbſt das Argument auf
ſich nehmen/ weil er die gedachte hypotheſin
ſeinem Untergebenen haͤtte beygebracht.
Doch an ſtatt/ daß er ſich in ein diſputat ein-
ließ/ wickelte er ſich mit des Horatii Verſen
herauß:
‒ ‒ ergo fungar vice cotis, acuturn
Reddere quæ ferrum valet, exſors ipfa
ſecandi.
Und damit hatte Gelanor ſeine dritte Ab-
fertigung/ alſo daß er ſich in das ſtoltze Exa-
men nicht mehr ein miſchen wolte. Aber als
die Probe gantz abgelegt war/ ſuchte Gelanor
mit dem Vater allein zu reden/ und ſagte/ es
kaͤme ihm vor/ als waͤre der Kerle ein Praler/
der ſeinen Sohn mehr confundiren/ als ge-
lehrt machen wuͤrde. Unterſuchte hierauff
den methodum informandi, da er denn be-
fand,
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