Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="65"/><lb/> gebracht/ liege auch ſchon zwanzig Jahr zu<lb/> Hauſe/ und ſehe nicht/ wer mir vor mein Rei-<lb/> ſen einen Pfifferling giebt. Ach haͤtte ich die<lb/> Cronen und die Ducaten wieder/ die ich in<lb/> Franekreich und Jtalien vor unnutze Comoͤ-<lb/> dien gegeben/ oder die ich in den vornehmen<lb/> Compagnien liederlich verthan habe. Anno<lb/> 1627. hatte ich die Ehre/ daß ich mit dem Hn.<lb/><hi rendition="#aq">Claude de Melme</hi> Abgeſandten auß <hi rendition="#fr">F</hi>ranck-<lb/> reich nach Venedig/ und von dar nach Rom<lb/> gehen duͤrffte/ da lernte ich viel Staatsgrieffe/<lb/> welche zwiſchen Venedig und Spanien/ in-<lb/> gleichem zwiſchen <hi rendition="#fr">V</hi>enedig und dem Pabſte<lb/> vorgenommen wurden/ aber ach haͤtte ich<lb/> mein Geld wieder/ das mir dabey zu ſchanden<lb/> gieng Mein Herr ſchickte mich endlich vor<lb/> ſeiner Abreiſe wieder in Franckreich/ da hieng<lb/> ich mich an den Herrn <hi rendition="#aq">Claude de Buillion,</hi><lb/> als er anno 1631. nach Beziers reiſete/ und den<lb/> damahligen Hertzog von Orleans mit dem<lb/> Koͤnige vergleichen wolte; aber alles auf mei-<lb/> nen Beutel/ wie es in Franckreich zu gehen<lb/> pflegt/ da man ſolche <hi rendition="#aq">Volontiers</hi> die ohne ſon-<lb/> derliche Koſten den Staat vermehren/ gar<lb/> gerne leiden kan. Nachmahls reiſete ich mit<lb/> obgedachtem <hi rendition="#aq">de Meſme</hi> in Holland/ da gieng<lb/> das Geld geben erſt recht an/ daß ich ſeit die-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſer</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0071]
gebracht/ liege auch ſchon zwanzig Jahr zu
Hauſe/ und ſehe nicht/ wer mir vor mein Rei-
ſen einen Pfifferling giebt. Ach haͤtte ich die
Cronen und die Ducaten wieder/ die ich in
Franekreich und Jtalien vor unnutze Comoͤ-
dien gegeben/ oder die ich in den vornehmen
Compagnien liederlich verthan habe. Anno
1627. hatte ich die Ehre/ daß ich mit dem Hn.
Claude de Melme Abgeſandten auß Franck-
reich nach Venedig/ und von dar nach Rom
gehen duͤrffte/ da lernte ich viel Staatsgrieffe/
welche zwiſchen Venedig und Spanien/ in-
gleichem zwiſchen Venedig und dem Pabſte
vorgenommen wurden/ aber ach haͤtte ich
mein Geld wieder/ das mir dabey zu ſchanden
gieng Mein Herr ſchickte mich endlich vor
ſeiner Abreiſe wieder in Franckreich/ da hieng
ich mich an den Herrn Claude de Buillion,
als er anno 1631. nach Beziers reiſete/ und den
damahligen Hertzog von Orleans mit dem
Koͤnige vergleichen wolte; aber alles auf mei-
nen Beutel/ wie es in Franckreich zu gehen
pflegt/ da man ſolche Volontiers die ohne ſon-
derliche Koſten den Staat vermehren/ gar
gerne leiden kan. Nachmahls reiſete ich mit
obgedachtem de Meſme in Holland/ da gieng
das Geld geben erſt recht an/ daß ich ſeit die-
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