Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Zehendes dutzent. Mehrentheils verlohren:Dann die liebe ist ein kind/ Und wird erst gebohren/ Drum/ so müst ihr diese zeit Als wie kinder leben/ Und der süssen freundlichkeit Kinder-nahmen geben. 3. Er und sie klingt viel zu alt/ Vor die jungen seelen/ Welche neuen auffenthalt Jn der lieb erwehlen. Du und du das schöne wort/ Muß die küsse würtzen/ Und die sehnsucht fort und fort Mit der hoffnung kürtzen. 4. Was kan angenehmer seyn/ Als die zarten kinder/ Drum so fängt die liebes-pein Tausendmahl geschwinder. Wann die gunst-geneigte brust Sich darum bemühet/ Was sie bey der kinder-lust/ Als im bilde siehet. 5. Und darzu so ist noch nicht Was von kindern fertig/ Wann es mit der zeit geschicht/ Seyd ihrs kaum gewärtig/ Drum/ eh euch die zeit was gönnt/ Müst ihr euch verführen/ Und die kinder/ wie ihr könnt/ Selbsten präsentiren. 6. Selig/ wer so leben mag/ Thu
Zehendes dutzent. Mehrentheils verlohren:Dann die liebe iſt ein kind/ Und wird erſt gebohren/ Drum/ ſo muͤſt ihr dieſe zeit Als wie kinder leben/ Und der ſuͤſſen freundlichkeit Kinder-nahmen geben. 3. Er und ſie klingt viel zu alt/ Vor die jungen ſeelen/ Welche neuen auffenthalt Jn der lieb erwehlen. Du und du das ſchoͤne wort/ Muß die kuͤſſe wuͤrtzen/ Und die ſehnſucht fort und fort Mit der hoffnung kuͤrtzen. 4. Was kan angenehmer ſeyn/ Als die zarten kinder/ Drum ſo faͤngt die liebes-pein Tauſendmahl geſchwinder. Wann die gunſt-geneigte bruſt Sich darum bemuͤhet/ Was ſie bey der kinder-luſt/ Als im bilde ſiehet. 5. Und darzu ſo iſt noch nicht Was von kindern fertig/ Wann es mit der zeit geſchicht/ Seyd ihrs kaum gewaͤrtig/ Drum/ eh euch die zeit was goͤnnt/ Muͤſt ihr euch verfuͤhren/ Und die kinder/ wie ihr koͤnnt/ Selbſten praͤſentiren. 6. Selig/ wer ſo leben mag/ Thu
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Zehendes dutzent.
Mehrentheils verlohren:
Dann die liebe iſt ein kind/
Und wird erſt gebohren/
Drum/ ſo muͤſt ihr dieſe zeit
Als wie kinder leben/
Und der ſuͤſſen freundlichkeit
Kinder-nahmen geben.
3. Er und ſie klingt viel zu alt/
Vor die jungen ſeelen/
Welche neuen auffenthalt
Jn der lieb erwehlen.
Du und du das ſchoͤne wort/
Muß die kuͤſſe wuͤrtzen/
Und die ſehnſucht fort und fort
Mit der hoffnung kuͤrtzen.
4. Was kan angenehmer ſeyn/
Als die zarten kinder/
Drum ſo faͤngt die liebes-pein
Tauſendmahl geſchwinder.
Wann die gunſt-geneigte bruſt
Sich darum bemuͤhet/
Was ſie bey der kinder-luſt/
Als im bilde ſiehet.
5. Und darzu ſo iſt noch nicht
Was von kindern fertig/
Wann es mit der zeit geſchicht/
Seyd ihrs kaum gewaͤrtig/
Drum/ eh euch die zeit was goͤnnt/
Muͤſt ihr euch verfuͤhren/
Und die kinder/ wie ihr koͤnnt/
Selbſten praͤſentiren.
6. Selig/ wer ſo leben mag/
Thu
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