Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Dritte Handlung. Ponc. Herr/ kommt mit hieher. (er führt ihn auff eine ecke.) Borg. Jch erwarte mit verlangen wo die possen hinaus wollen. Ponc. Doch nein/ kommt dorthin. (er führt ihn an die andere ecke) Borg. Jch halte du hast die bienen verkaufft/ du schwermest selber. Ponc. Ach nein/ ach nein/ es ist was schreckliches da/ (er weiset unter die zuschauer) doch dort sitzet einer der kan nicht reinen mund halten/ ich muß euch weiter führen. (Poncinello agirt possierlich/ und führt den Borgia hin und her) Borg. Du fantast/ ich bin auch nicht deßwegen da/ daß ich mit dir herumb lauffen sol. Sage doch endlich was hastu neues? Ponc. Ein bote vom Camillo. Borg. Jch dachte was sonst schreckliches da wäre. Ponc. Ja herr/ ihr wisset noch nicht alles. Borg. Was ist denn mehr? bringe den boten wie- der zu mir. Ponc. Es solte schön heraus kommen/ es ist sein eigner cammerdiener Simplicio. Borg. Was wil er denn? Ponc. Er hat eine last briefe/ die Venediger kön- ten ein hauß darauff bauen/ darüm beschwert er sich/ daß er keine antwort kriegt. Borg. Was giebt der kerle sonst vor? Ponc. Er schneidet auf/ daß man sich zum butter- wecken verwundern möchte. Sein herr hat so viel ge- legenheiten in Franckreich anzukommen/ als er knöpfe auf K k
Dritte Handlung. Ponc. Herr/ kommt mit hieher. (er fuͤhrt ihn auff eine ecke.) Borg. Jch erwarte mit verlangen wo die poſſen hinaus wollen. Ponc. Doch nein/ kommt dorthin. (er fuͤhrt ihn an die andeꝛe ecke) Borg. Jch halte du haſt die bienen verkaufft/ du ſchwermeſt ſelber. Ponc. Ach nein/ ach nein/ es iſt was ſchreckliches da/ (er weiſet unter die zuſchauer) doch dort ſitzet einer der kan nicht reinen mund halten/ ich muß euch weiter fuͤhren. (Poncinello agirt poſſierlich/ und fuͤhrt den Borgia hin und her) Borg. Du fantaſt/ ich bin auch nicht deßwegen da/ daß ich mit dir herumb lauffen ſol. Sage doch endlich was haſtu neues? Ponc. Ein bote vom Camillo. Borg. Jch dachte was ſonſt ſchreckliches da waͤre. Ponc. Ja heꝛr/ ihr wiſſet noch nicht alles. Borg. Was iſt denn mehr? bringe den boten wie- der zu mir. Ponc. Es ſolte ſchoͤn heraus kommen/ es iſt ſein eigner cammerdiener Simplicio. Borg. Was wil er denn? Ponc. Er hat eine laſt briefe/ die Venediger koͤn- ten ein hauß darauff bauen/ daruͤm beſchwert er ſich/ daß er keine antwort kriegt. Borg. Was giebt der kerle ſonſt vor? Ponc. Er ſchneidet auf/ daß man ſich zum butter- wecken verwundern moͤchte. Sein heꝛr hat ſo viel ge- legenheiten in Franckreich anzukommen/ als er knoͤpfe auf K k
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Dritte Handlung.
Ponc. Herr/ kommt mit hieher.
(er fuͤhrt ihn auff eine ecke.)
Borg. Jch erwarte mit verlangen wo die poſſen
hinaus wollen.
Ponc. Doch nein/ kommt dorthin.
(er fuͤhrt ihn an die andeꝛe ecke)
Borg. Jch halte du haſt die bienen verkaufft/ du
ſchwermeſt ſelber.
Ponc. Ach nein/ ach nein/ es iſt was ſchreckliches
da/ (er weiſet unter die zuſchauer) doch dort ſitzet
einer der kan nicht reinen mund halten/ ich muß euch
weiter fuͤhren.
(Poncinello agirt poſſierlich/ und fuͤhrt den
Borgia hin und her)
Borg. Du fantaſt/ ich bin auch nicht deßwegen da/
daß ich mit dir herumb lauffen ſol. Sage doch endlich
was haſtu neues?
Ponc. Ein bote vom Camillo.
Borg. Jch dachte was ſonſt ſchreckliches da waͤre.
Ponc. Ja heꝛr/ ihr wiſſet noch nicht alles.
Borg. Was iſt denn mehr? bringe den boten wie-
der zu mir.
Ponc. Es ſolte ſchoͤn heraus kommen/ es iſt ſein
eigner cammerdiener Simplicio.
Borg. Was wil er denn?
Ponc. Er hat eine laſt briefe/ die Venediger koͤn-
ten ein hauß darauff bauen/ daruͤm beſchwert er ſich/
daß er keine antwort kriegt.
Borg. Was giebt der kerle ſonſt vor?
Ponc. Er ſchneidet auf/ daß man ſich zum butter-
wecken verwundern moͤchte. Sein heꝛr hat ſo viel ge-
legenheiten in Franckreich anzukommen/ als er knoͤpfe
auf
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