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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Anderer Handlung
Sechzehender Auffzug.
Ahab im Bette.
Isabel.
Jsab. Ach mein Hertz! mein König/ in was
vor einem Zustande sind sie begriffen?
Ach! soll die Gemahlin nichts wissen/
wenn die Gefahr so nahe zu ihrer See-
len dringet?
Ahab. Liebste Gemahlin/ es ist nichts. Der
Schlaff hänget uns zu/ darum haben
wir eine kurtze Ruhe im Bette gesucht.
Jsab. Ach so müssen diejenigen betrogen
werden/ welche die Wirckung der Liebe
nicht empfunden haben. Es ist eine
Kranckheit vorhanden/ mein König.
Ahab. Es hat keine Noth. Die Leute ha-
ben unsere Ungnade verdienet/ welche
den Hoff mit einer falschen Zeitung er-
schrecket haben.
Jsab. Ach die Ungnade fällt auff die betrüb-
te Gemahlin/ weil sie doch sehen muß/
daß ihr etwas verborgen bleibet/ daran
ihre Hoffnung und ihr Leben hanget.

Ahab.
Anderer Handlung
Sechzehender Auffzug.
Ahab im Bette.
Iſabel.
Jſab. Ach mein Hertz! mein Koͤnig/ in was
vor einem Zuſtande ſind ſie begriffen?
Ach! ſoll die Gemahlin nichts wiſſen/
wenn die Gefahr ſo nahe zu ihrer See-
len dringet?
Ahab. Liebſte Gemahlin/ es iſt nichts. Der
Schlaff haͤnget uns zu/ darum haben
wir eine kurtze Ruhe im Bette geſucht.
Jſab. Ach ſo muͤſſen diejenigen betrogen
werden/ welche die Wirckung der Liebe
nicht empfunden haben. Es iſt eine
Kranckheit vorhanden/ mein Koͤnig.
Ahab. Es hat keine Noth. Die Leute ha-
ben unſere Ungnade verdienet/ welche
den Hoff mit einer falſchen Zeitung er-
ſchrecket haben.
Jſab. Ach die Ungnade faͤllt auff die betruͤb-
te Gemahlin/ weil ſie doch ſehen muß/
daß ihr etwas verborgen bleibet/ daran
ihre Hoffnung und ihr Leben hanget.

Ahab.
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[117/0281] Anderer Handlung Sechzehender Auffzug. Ahab im Bette. Iſabel. Jſab. Ach mein Hertz! mein Koͤnig/ in was vor einem Zuſtande ſind ſie begriffen? Ach! ſoll die Gemahlin nichts wiſſen/ wenn die Gefahr ſo nahe zu ihrer See- len dringet? Ahab. Liebſte Gemahlin/ es iſt nichts. Der Schlaff haͤnget uns zu/ darum haben wir eine kurtze Ruhe im Bette geſucht. Jſab. Ach ſo muͤſſen diejenigen betrogen werden/ welche die Wirckung der Liebe nicht empfunden haben. Es iſt eine Kranckheit vorhanden/ mein Koͤnig. Ahab. Es hat keine Noth. Die Leute ha- ben unſere Ungnade verdienet/ welche den Hoff mit einer falſchen Zeitung er- ſchrecket haben. Jſab. Ach die Ungnade faͤllt auff die betruͤb- te Gemahlin/ weil ſie doch ſehen muß/ daß ihr etwas verborgen bleibet/ daran ihre Hoffnung und ihr Leben hanget. Ahab.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/281>, abgerufen am 22.11.2024.